Inhalt
Was ist die Lohnsteuerbescheinigung?
Warum wurde die elektronische Lohnsteuerbescheinigung eingeführt?
Was steht in der Lohnsteuerbescheinigung?
Was bedeuten die Großbuchstaben in Zeile 2 der Lohnsteuerbescheinigung?
Was ist die steuerliche Identifikationsnummer auf der Lohnsteuerbescheinigung?
Was benötigt mein Arbeitgeber für die Lohnsteuerbescheinigung von mir?
Wofür brauche ich die Lohnsteuerbescheinigung?
Wann erhalte ich die Lohnsteuerbescheinigung?
Was mache ich bei einer falschen Lohnsteuerbescheinigung?
Was mache ich, wenn ich meine Lohnsteuerbescheinigung verloren habe?
Wo soll ich die Informationen aus der Lohnsteuerbescheinigung in der Steuererklärung eintragen?
Was ist die Lohnsteuerbescheinigung?
Sie ist ein Nachweis darüber, wie viel Du in einem Kalenderjahr verdient hast und wie viele Steuern und Abzüge der Arbeitgeber davon einbehalten hat. Der Arbeitgeber muss diesen Lohnsteuerbescheid als elektronische Lohnsteuerbescheinigung an das zuständige Finanzamt schicken. Vom Finanzamt erhält der Arbeitgeber einen Ausdruck der elektronischen Lohnsteuerbescheinigung, den er an den Arbeitnehmer verschickt.
Bis vor wenigen Jahren wurde die Lohnsteuerbescheinigung noch direkt auf der Rückseite der Lohnsteuerkarte in den dafür vorgesehenen Zeilen eingetragen. 2005 wurde jedoch die elektronische Lohnsteuerbescheinigung eingeführt. Seit 2010 ist die elektronische Lohnsteuerbescheinigung für alle Arbeitnehmer verpflichtend. Eine Ausnahme gibt es allerdings noch. Bei geringfügig Beschäftigten (Minijobbern), die der Arbeitgeber im Haushalt beschäftigt, bekommen noch eine klassische Lohnsteuerabrechnung auf der Lohnsteuerkarte. Ein Beispiel hierfür ist etwa eine Haushaltshilfe.
Warum wurde die elektronische Lohnsteuerbescheinigung eingeführt?
In der Vergangenheit war mit der Produktion, Versendung und Verwaltung der Lohnsteuerkarten immer ein hoher personeller und zeitlicher Aufwand verbunden. Deshalb wurde entschieden, den technischen Fortschritt zu nutzen und auf ein elektronisches Übermittlungsverfahren umzustellen. Dadurch soll das Lohnsteuerabzugsverfahren schneller, sicherer und effizienter funktionieren. So können beispielsweise Fehler- und Manipulationsmöglichkeiten weitgehend ausgeschaltet werden, so dass Betriebsprüfungen bei einem Arbeitgeber einfacher werden. Zudem gibt es durch die schnelle Übertragung von einem Computer zum anderen zeitliche Einsparungen.
Was steht in der Lohnsteuerbescheinigung?
Die elektronische Lohnsteuerbescheinigung weist neben Deinem steuerpflichtigen Bruttoarbeitslohn und der einbehaltenen Lohnsteuer auch die Kirchensteuer sowie die Sozialversicherungsabgaben aus. Darüber hinaus sind auf der Lohnsteuerabrechnung Arbeitsunterbrechungen vermerkt. So steht im Lohnsteuerbescheid beispielsweise, wenn Du länger als sechs Wochen weg gewesen bist. Bei Frauen ist auch angegeben, wenn sie im Mutterschutz waren. Deshalb findest Du auf der Lohnsteuerabrechnung auch Angaben über Zuschüsse zum Kranken- oder Mutterschaftsgeld.
Diese Angaben findest Du auf Deiner Lohnsteuerabrechnung:
- Der steuerpflichtige Bruttoarbeitslohn
- Die einbehaltene Kirchensteuer
- Die einbehaltene Lohnsteuer
- Der einbehaltene Solidaritätszuschlag
- Beiträge für die gesetzliche Arbeitslosenversicherung
- Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung
- Beiträge für die gesetzliche Rentenversicherung
- Beiträge für die gesetzliche Pflegversicherung
- Mutterschaftsgeld
- Winterausfallgeld
- Schlechtwettergeld
- Kurzarbeitergeld
- Steuerfreie Arbeitgeberleistungen
Darüber weist die elektronische Bescheinigung beziehungsweise deren Ausdruck Angaben zu Deinen persönlichen Daten aus. Hierzu gehören etwa Deine steuerliche Identifikationsnummer und Dein Geburtsdatum.
- Die Dauer der Beschäftigung des Arbeitnehmers
- Geburtsdatum
- Steuerliche Identifikationsnummer
- eTIN (elektronische Transfer-Identifikationsnummer)
- Anschrift und Steuernummer des Arbeitgebers
- Personalnummer
Was bedeuten die Großbuchstaben in Zeile 2 der Lohnsteuerbescheinigung?
In der zweiten Zeile von Deinem Lohnsteuerbescheid findest Du Großbuchstaben. Hierbei handelt es sich um Sonderfälle, zu denen nur Angaben notwendig sind, wenn Du davon betroffen bist. Das bedeuten die Großbuchstaben:
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Buchstabe S: Die Lohnsteuer wurde von einem sogenannten sonstigen Bezug im ersten Arbeitsverhältnis berechnet und dabei wurde der Arbeitslohn aus früheren Arbeitsverhältnissen des Kalenderjahres außer Betracht gelassen.
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Buchstabe F: Es gab eine steuerfreie Sammelbeförderung des Arbeitgebers zwischen Wohnstätte und Arbeitsort.
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Buchstabe M: Der Arbeitnehmer hat während einer beruflichen Auswärtstätigkeit Mahlzeiten erhalten.
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Buchstabe FR: Gilt für französische Grenzgänger, bei denen aufgrund einer Bescheinigung vom Lohnsteuerabzug abzusehen ist.
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Buchstabe U: Hier erfolgt ein Eintrag, wenn die Lohnzahlung für mindestens fünf aufeinanderfolgende Arbeitstage unterbrochen war, etwa aufgrund der Zahlung von Kranken- oder Mutterschaftsgeld.
Was ist die steuerliche Identifikationsnummer auf der Lohnsteuerbescheinigung?
Hier handelt es sich um eine bundeseinheitliche und lebenslang gültige individuelle Nummer für steuerliche Zwecke. Du findest die steuerliche Identifkationsnummer, umgangssparchlich auch Steuer-ID genannt, auf der Lohnsteuerabrechnung, auf dem Einkommensteuerbescheid Deines Finanzamts sowie in dem Schreiben, das Du vom Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) erhalten hast. Solltest Du Deine steuerliche Identifikationsnummer nicht mehr finden, kannst Du sie dir vom BZSt erneut zuschicken lassen.
Was benötigt mein Arbeitgeber für die Lohnsteuerbescheinigung von mir?
Dein Arbeitgeber benötigt einmalig Deine steuerliche Identifikationsnummer, Dein Geburtsdatum sowie eine Angabe darüber, um was für ein Arbeitsverhältnis es sich handelt. Hier wird zwischen einem Nebenbeschäftigungsverhältnis und einem Hauptbeschäftigungsverhältnis unterschieden.
Wofür brauche ich die Lohnsteuerbescheinigung?
Du brauchst Deinen Lohnsteuerbescheid beispielsweise für das Ausfüllen Deiner Steuererklärung. Du kannst darin Angaben zu Bruttoarbeitslohn, Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag sowie Kirchensteuer ablesen und die Werte in die entsprechenden Felder der Anlage N der Steuererklärung eintragen. Zudem solltest Du idealerweise jede Lohnsteuerabrechnung bis zu Deiner Rente aufbewahren. Falls Deine Rentenberechnung falsch ist, etwa aufgrund fehlender Zeiten oder Einzahlungen, so hast Du einen Nachweis. In jedem Fall sollest Du Dich nicht blind auf die Richtigkeit der Erfassung durch die Rentenversicherungsstelle verlassen. Die elektronische Lohnsteuerbescheinigung gehört also zu den wichtigen Dokumenten, die Du dauerhaft aufbewahren solltest.
Wann erhalte ich die Lohnsteuerbescheinigung?
Du bekommst einmal im Jahr die elektronische Lohnsteuerbescheinigung beziehungsweise einen Ausdruck davon von der Personalabteilung Deines Arbeitgebers. Das geschieht meistens gegen Ende des Kalenderjahres oder zusammen mit der ersten Lohnabrechnung. Auf jeden Fall muss Dein Arbeitgeber Dir bis spätestens Ende Februar einen Lohnsteuerbescheid zukommen lassen. Wenn Du sie dann noch nicht erhalten hast, solltest Du bei Deinem Arbeitgeber beziehungsweise Deiner Personalabteilung nachfragen. Zudem bekommst Du am Ende eines Arbeitsverhältnisses eine Bescheinigung über Deine Lohnsteuer. Wechselst Du mehrmals im Jahr Deinen Arbeitgeber, so bekommst Du auch mehrere Bescheinigungen Deiner Lohnsteuer.
Was mache ich bei einer falschen Lohnsteuerbescheinigung?
Fehler können passieren. So ist es durchaus möglich, dass auch die elektronische Bescheinigung nicht frei von falschen Angaben und Daten ist. Ein solcher Fall tritt beispielsweise ein, wenn nachträglich die Abrechnung eines Arbeitnehmers noch einmal geändert werden muss.
Allerdings verfügt die elektronische Lohnsteuerbescheinigung nicht über eine Bindungswirkung, sondern nur über eine - widerlegbare - Beweiswirkung. Die Bescheinigung weist lediglich nach, wieviel Lohnsteuer und Abzüge vom Arbeitgeber einbehalten worden sind. Entdeckst Du einen Fehler in Deiner Bescheinigung, dann ist anhand entsprechender Beweise, beispielsweise über die Dauer des Arbeitsverhältnisses, eine Korrektur in der Einkommensteuererklärung möglich.
Was mache ich, wenn ich meine Lohnsteuerbescheinigung verloren habe?
Auch wer stets ordentlich mit seinen wichtigen Unterlagen umgeht, kann sie durchaus einmal verlieren. Meistens kommt etwas bei einem Umzug oder eine Renovierung abhanden. Wenn Du Deinen Lohnsteuerbescheid verlieren solltest, dann hast Du zwei Optionen.
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Du gehst Du Deinem Arbeitgeber beziehungsweise Deiner Personalabteilung und bittest um einen neuen Ausdruck der elektronischen Lohnsteuerbescheinigung. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, dieses wichtige Dokument zehn Jahre lang aufzubewahren und Dir auf Anfrage einen Ausdruck davon auszuhändigen.
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Aber vielleicht liegt auch ein besonderer Fall vor. Beispielsweise hast Du die Arbeitsstelle gewechselt, der ehemalige Arbeitgeber ist nur schwer zu erreichen oder Du bist im Streit gegangen. Sollte eine dieser Möglichkeiten zutreffen, dann kannst Du Dich auch direkt an das Finanzamt wenden. Da der Arbeitgeber einmal im Jahr die elektronische Lohnsteuerbescheinigung an das Finanzamt übermittelt, ist die Bescheinigung dort gespeichert. Auf Anfrage kannst Du Dir dort einen Ausdruck der Bescheinigung abholen oder zuschicken lassen.
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