Du bist hier

Studienkredite und Bildungsfonds: der große Vergleich

Für wen ein Studienkredit, Bildungsfonds oder Studiendarlehen Sinn macht und welcher Studienkredit der beste für Dich ist.

Einen Studienkredit oder Bildungsfonds solltest Du dann in Betracht ziehen, wenn Du Dein Studium mit Stipendien und/oder BAföG nicht ausreichend finanzieren kannst oder die Unterstützung Deiner Eltern nicht ausreicht. Denn im Gegensatz zum Stipendium oder BAföG, müssen Studienkredite samt Zinsen zurückgezahlt werden.

In Deutschland jobben mehr als 60% der Studenten nebenbei, um ihr Studium finanzieren zu können. Klar, dass sich das oftmals auf die Studiendauer und –qualität auswirkt. Wer andere Finanzierungsquellen, wie BAföG, Wohngeld als Student oder Kindergeld im Studium bereits ausgeschöpft hat und sich etwas Zeit für das Studium freischaufeln möchte, kann einen Studienkredit in Erwägung ziehen.

Bevor Du einen Studienkredit aufnimmst, solltest Du Dir von allen relevanten Studienkreditanbietern ein Angebot einholen. Das dauert meist nur wenige Minuten.

Nimm nur so viel als Studienkredit auf, wie Du wirklich benötigst. Wenn Du später merkst, dass Du mehr benötigst, kannst Du Deinen Kredit immer noch aufstocken. Wir haben alle attraktiven Studienkredite analysiert und bewertet. Das Ergebnis findest Du hier.

Studienkredit- und Bildungsfonds-Vergleich

Ein Studienkredit unterscheidet sich hinsichtlich des Zinssatzes vom Bildungfonds. Während Studienkredite in der Regel einen festen Zinssatz haben, werden Bildungsfonds einkommensabhängig zurück gezahlt. Bei einem Bildungsfonds wirst Du also einen bestimmten Prozentsatz auf Dein zukünftiges Einkommen zurückzahlen. Wenn Du später viel verdienst, zahlst Du voraussichtlich mehr zurück als wenn Du wenig verdienst.

Studienkredit-Vergleich

KfW_Logo Aux_money_Logo
Zinsen
eff. Jahreszinsen 6,06 %

6,25%
bis 19,5% zzgl. Vermittlungsgebühr
Sollzinssatz p. a. 5,90 %
bis 6,52%
5,93%
bis 13,80%
Zinsart variabel gebunden
Kredithöhe
max. Rate/ Monat 650 € 50.000 €
min. Rate/ Monat 100 € 1.000 €
Höchstsumme Bachelor 54.600 € 50.000 €
Höchstsumme Master 23.400 € 50.000 €
Höchstsumme Promotion 23.400 € 50.000 €
max. Förderdauer
Bachelor 84 Monate einmalig
Master 36 Monate einmalig
Promotion 36 Monate einmalig
Rückzahlung
Beginn nach 6-23 Monaten nach 1 Monat
Dauer max. 25 Jahre max. 5 Jahre
Was wird gefördert
Zusatz-, Ergänzungs- oder Aufbaustudium
Auslandssemester (in DE immatrikuliert)
Auslandssemester (nicht in DE immatrikuliert)
Auslandsjahr
Studium im Ausland
Praktikum
Studiengebühren
Urlaubssemester
Sonderzahlungen
nicht staatl. anerkannte Hochschulen
Berufsakademie
Teilzeitstudium
Video-Ident
Online-Vertrag
Bearbeitungsdauer 2-4 Wochen 5 Minuten
Angebot kostenlos einholen Mehr erfahren Mehr erfahren

Das Studienkredite 1x1

  • Sollzins: Der Sollzins ist der Zins, den Du für die Inanspruchnahme des Studienkredits, also für das „Ausleihen“ des Geldes, zahlst. Es handelt sich hierbei um eine Art „Basis“-Zinssatz: Denn Kosten wie Vermittlungsgebühren, Gebühren für Kontoführung oder Laufzeiten sind nicht inbegriffen. Mit dem Sollzinssatz kann die Bank die einzelnen Raten berechnen, in denen Du Dein Studiendarlehen am Ende zurückzahlen musst.
  • Effektiver Jahreszins: Der effektive Jahreszins wird auch nur Effektivzins genannt und ist quasi der „große Bruder“ des Sollzinses. Denn: Hier sind zusätzliche Kosten z. B. für die Vermittlung oder für bestimmte Zahlungsarten und Laufzeiten enthalten. Mit dem Effektivzins kannst Du daher besser vergleichen, welcher der Studienkredite unter dem Strich, also effektiv, der günstigste ist.
  • Gebundener Zins: Der Zinssatz bleibt über die gesamte Laufzeit Deines Studienkredites immer gleich. Er wird bei Vertragsabschluss vom Anbieter festgelegt und kann sich nicht verändern. So kannst Du schon von Anfang an kalkulieren, was Dich die Rückzahlung des Studiendarlehens kosten wird.
  • Variabler Zins: Ist der Zinssatz nicht gebunden, sondern variabel, kann er sich während der Laufzeit ein- oder auch mehrmals ändern. Die Höhe des Zinses wird dabei dem aktuellen Zinsniveau angepasst.
  • Sonderzahlungen: Du brauchst dringend einen neuen Laptop und bald steht Dein Auslandssemester an? In diesem Fall kannst Du bei einigen Studienkredit-Anbietern eine Sonderzahlung beantragen. Den zusätzlichen Geldbetrag kannst Du zum Beispiel für größere Anschaffungen oder während Studienphasen, in denen Du mehr Budget benötigst, nutzen: So können neben Auslandssemestern auch unbezahlte Praktika und die Anschaffung von Arbeitsmitteln mit Sonderzahlungen finanziert werden.
  • Video-Ident: Bei einigen Kreditanbietern kannst Du Deinen Studienkredit ganz einfach online per Video-Ident-Verfahren beantragen. Was Du brauchst: Webcam, PC oder Laptop und Deinen Personalausweis. Du wirst mit einem Mitarbeiter verbunden, der überprüft, ob Du auch wirklich mit der Person auf Deinem Personalausweis übereinstimmst und alle Formalien für den Kreditvertrag erledigt. Ein lästiger Gang in eine Bank- oder Postfiliale ist damit nicht mehr erforderlich.

Bildungsfonds-Vergleich

Der Festo Bildungsfond wurde 2021 wegen der wirtschaftlichen Lage eingestellt. Es ist nicht bekannt, wann wieder Förderteilnehmer aufgenommen werden.

Deutsche_Bildung_Logo Festo_Logo
einkommensabhängiger Prozentsatz 8,5 % k. A.
Förderhöchstsumme Bachelor 15.000 €
Förderhöchstsumme Master 25.000 €
Förderhöchstsumme Promotion 30.000 €
max. Förderungsdauer 36 Monate
Fächer alle ab 1. Semester außer:
  • Lehramt + Jura ab Master/ 1. Staatsexamen
  • Medizin ab Physikum
  • Zahnmedizin + Pharmazie ab 5. Semester
Rückzahlung ab wann? Einkommen > 1.500 € brutto/Monat
Rückzahlungsphase 3 – 10 J.
Praktikum gefördert?
Besonderheiten -
Bearbeitungsdauer 2 Wochen
Antrag Mehr erfahren

Studienkredit-Entscheidungshilfen

1. Studienkredit-Bedarf ermitteln

Um Deinen Bedarf zu ermitteln, solltest Du zunächst folgende Eckpunkte für Dich festhalten:

  • voraussichtlich verbleibende Studiendauer
  • Deine monatlichen Einnahmen aus dem Unterhalt der Eltern, BAföG, Stipendien, sonstigen staatlichen Leistungen und einem Nebenjob
  • eventuell anfallende Studiengebühren
  • Kosten eines eventuell geplanten Auslandsaufenthalts: Hier solltest Du auch evtl. höhere Lebenshaltungskosten, wie z.B. die Miete Deiner Studentenwohnung im Ausland oder die Kosten für eine Auslandskrankenversicherung für Studenten und Flüge mit einberechnen

Wenn Du alle anfallenden Kosten und Deine voraussichtlichen Einnahmen bis zum geplanten Ende Deines Studiums jeweils addiert hast, kannst Du daraus Dein Finanzierungsbedarf für den Studentenkredit leicht errechnen.

Falls Du noch nicht angefangen hast zu studieren, kannst Du Dich an den durchschnittlichen Kosten im Studium orientieren.

2. Studienkredite auswählen

Alle Angebote haben ihre Stärken und Schwächen. Die unterschiedlichen Kreditangebote sind auf unterschiedliche Studententypen zugeschnitten. Entscheidend ist nicht nur der Zinssatz. Relevant können auch die Kreditmodalitäten für ein Auslandsstudium, die Bearbeitungsdauer und die Rückzahlungsmodalitäten sein. Vorab solltest Du die Studienkredit- und Bildungsfonds-Angebote aussortieren, die nicht infrage kommen, z. B. weil Du die Kriterien nicht erfüllst oder die aufgrund Deiner persönlichen Lage nicht passen.

3. Studienkredit-Angebote einholen

Wenn Du weißt, welche Studienkredit-Anbieter für Dich infrage kommen, solltest Du Dir von diesen jeweils ein verbindliches Angebot erstellen lassen. Denn die genauen Konditionen kennst Du erst, wenn Du das Angebot auf dem Tisch hast. Möglicherweise sind nämlich günstigerer Zinsen als denkbar als in der Veröffentlichung angegeben, z. B. durch freiwillige Elternbürgschaften u. ä.

Unterschied Studienkredit, Studiendarlehen und Bildungsfonds

Damit Du die passende Finanzierungsmöglichkeit findest, muss Dir genau bewusst sein, was ein Studienkredit, ein Studiendarlehen und ein Bildungsfonds eigentlich ist.

Studienkredit

Ein Studienkredit ist ein Kredit, der die Kosten oder Teile der Aufwendungen, die im Rahmen eines Studiums anfallen, finanzieren soll. Ein Studienkredit kann also neben den regulären Lebenshaltungskosten auch Studiengebühren oder einen Auslandsaufenthalt finanzieren.

Ein wesentlicher Unterschied zu einem normalen Kredit liegt in der Tatsache, dass die Kreditsumme in Raten ausgezahlt wird und nicht auf einen Schlag. Im Gegensatz zum Bildungsfonds wird ein Studienkredit in der Regel fest verzinst.

Studiendarlehen

Ein Studiendarlehen ist im Prinzip dasselbe wie ein Studienkredit und kann als Synonym betrachtet werden.

Bildungsfonds

Bei einem Bildungsfonds wird das Ausfallrisiko von einem Fonds getragen. Der Zinssatz ist dabei in der Regel nicht fix, sondern einkommensabhängig. Das bedeutet, dass die Rückzahlung prozentual an Dein zukünftiges Einkommen gekoppelt ist. Wenn Du also nach dem Studium einen gut bezahlten Job bekommst, wirst Du relativ viel zurückzahlen, möglicherweise deutlich mehr als bei einem Studienkredit. Wenn Du hingegen Pech hast und kein hohes Gehalt bekommst, fällt die Rückzahlung entsprechend geringer aus.

Es gibt allerdings teilweise Ausnahmen, bei denen auf eine Rückzahlung nach dem Modell des Studienkredits umgestellt wird, so zum Beispiel bei Studienabbruch.

Weitere Studienkredite

Wir haben die Landschaft der Studienkredite genau analysiert und dabei festgestellt, dass es nur sehr wenige Studienkredite gibt, die für alle Studenten, unabhängig von Wohnort oder Hochschule, zugänglich sind. Denn die große Masse der Banken hat inzwischen ihr eigenes Angebot an Studienkrediten eingestellt und ist inzwischen lieber als Vermittler des KfW-Studienkredits tätig. Hierfür prüft die Bank lediglich den Kreditantrag und leitet diesen an die KfW weiter.

Bildungsfonds für Studiengebühren privater Hochschulen

Neben den drei Hauptanbietern von Studiendarlehen und den 2 Bildungsfonds gibt es noch einige Angebote privater Hochschulen. Vor allem private Hochschulen, bei denen hohe Studiengebühren verlangt werden, bieten teilweise eigene Kreditangebote zur Finanzierung der Studiengebühren an. Meist handelt es sich dabei um Bildungsfonds und keine reinen Studienkredite.

Studienkredite regionaler Anbieter

Auch einige wenige regionale Anbieter sind auf dem Studienkredit-Markt unterwegs: Zum Beispiel die Sparkassen Herford und Bodensee. Problematisch hierbei: Die Kredite stehen nur Studenten zur Verfügung, die auch wirklich aus der Region kommen. Kommst Du also nicht gerade vom Bodensee oder aus Herford, sind die beiden Angebote der Sparkassen keine Option. Unsere Analyse zeigt zudem, dass auch für Studenten aus der jeweiligen Region die oben aufgeführten nationalen Studienkredit-Angebote attraktiver sind.

Fachspezifische Bildungsfonds und Studienkredite

Ebenso gibt es einige wenige fachspezifische Bildungsfonds und Studienkredite. Die Voraussetzungen sind hier aber in der Regel sehr spezifisch, bspw. wenn man nach einem abgeschlossenen Studium einen L.L.M. in den USA machen möchte oder aber für Apotheker und Mediziner ab dem 5. Semester.

Studienkredite-FAQ

1. Steht mein Zinssatz für die Rückzahlung von Anfang an fest?

Nicht bei jedem Studienkredit. Nicht bei jedem Anbieter weißt Du bereits bei Abschluss des Kreditvertrages, welchen Zinssatz Du später bei der Tilgung des Studiendarlehens zu zahlen hast. Das hängt davon ab, ob es sich um einen variablen oder einen festen Zinssatz handelt. Momentan lohnt sich der Blick auf die Zinsen besonders, denn Du kannst vom aktuell günstigen Zinsniveau profitieren, sollte der Zinssatz gebunden sein. Ist der Zins variabel kann es sein, dass Du in einigen Jahren wesentlich mehr an Zinsen zahlen musst.

Ob Du bereits heute Deinen Zinssatz für morgen kennst ist ein wichtiger Faktor, wenn es um die Entscheidung für einen Studienkredit geht: Du kannst bei einem festen Zins besser einschätzen, wie teuer die Rückzahlung wird.

Bei diesen Studienkredit-Anbietern steht der Zinssatz von Anfang an fest:
  • KfW-Studienkredit
  • DKB-Studienkredit
  • auxmoney-Studienkredit

2. Kann ich auch für ein Zweitstudium oder meinen Master einen Studienkredit erhalten?

Ja, Du kannst auf für den Master, ein Zweitstudium oder ein Aufbaustudium einen Studienkredit erhalten. Die meisten Studienkredit-Anbieter fördern Dich auch über den Bachelor hinaus: Hier kannst Du ebenfalls für ein weiterführendes Studium (Master) finanziell unterstützt werden. Bei auxmoney und KfW wird zudem noch Dein Zweitstudium gefördert. Auch ein Studiendarlehen für die Promotion ist teilweise möglich.

3. Muss ich mich von Anfang an auf einen Auszahlungsbetrag festlegen?

Nein, Du kannst den Auszahlungsbetrag flexibel ändern. In den nächsten Monaten stehen einige wichtige Ausgaben an oder Du hast durch Prüfungsstress einfach nicht die Zeit für einen Nebenjob? In solchen Fällen kannst Du die Höhe des Auszahlungsbetrages verändern. Bevor Du allerdings vorschnell Deine monatlichen Auszahlungen aufstockst, solltest Du immer im Kopf behalten, dass Du so am Ende auch mehr zurückzahlen musst.

4. Welcher Anbieter ist denn nun der günstigste?

Das hängt von Deinem Profil ab. Wie Du in unserer Tabelle erkennen kannst, variieren die Zinsen, Auszahlungsbeträge und Rückzahlungsbedingungen und sind bei jedem Anbieter unterschiedlich. Daher ist eine klare Aussage, welches nun der günstigste Studienkredit ist, schwierig. Lediglich anhand der Effektivzinsen kann man die Angebote gut vergleichen. Hier fallen bei auxmoney und KfW die niedrigsten Zinsen an.

Allerdings ist nicht nur ein niedriger Zinssatz ausschlaggebend: Auch andere Punkte, wie Rückzahlungsdauer, maximale Fördersumme oder Förderung für Masterstudium oder Auslandsaufenthalt können wichtige Kriterien bei der Entscheidung für einen Studienkredit-Anbieter sein.

Du solltest Dir in jedem Fall von allen infrage kommenden Studienkredit-Anbietern ein Angebot einholen. Das kostet Dich nur wenige Minuten. Erst dann solltest Du eine Entscheidung treffen.

5. Was ist besser: Studienkredit oder Bildungsfonds?

Das kommt auf Dein Profil an. Bei Bildungsfonds zahlst Du künftig einen bestimmten Prozentsatz Deines Einkommens zurück, beim Studienkredit ist es die Kreditsumme plus die Zinsen. Welche Variante für Dich dabei günstiger ist, hängt von Deinem späteren Einkommen ab. Wenn Du viel verdienst, wirst Du mit dem Bildungsfonds mehr zurückzahlen müssen, bei einem geringeren Einkommen wahrscheinlich weniger.

Es kommt also darauf an, wie Du Deine künftige Einkommenssituation einschätzt. Wenn Du voraussichtlich überdurchschnittlich viel verdienst, empfehlen wir Dir lieber einen Studienkredit. Wenn Du ein durchschnittliches oder unterdurchschnittliches Einkommen erwartest, kann auch ein Bildungsfonds sinnvoll sein.

6. Kann ich mit einem Studienkredit auch ein Auslandsstudium oder –semester finanzieren?

Ja, das kannst Du. Zunächst einmal das Gute: Einen Studienkredit kannst Du grundsätzlich auch im Ausland erhalten – allerdings legen Dir die Anbieter unterschiedlich große bürokratische Steine in den Weg. Ein komplettes Auslandsstudium wird z. B. eher weniger gefördert, ein Semester ist meist unkompliziert möglich. Besonders interessant sind auch die Sonderzahlungen, die Du bei den Anbietern für ein Auslandsstudium erhalten kannst.

7. Was passiert mit meinem Studienkredit, wenn ich das Studium abbreche?

Das kommt auf den Studienkredit an. Das Studium ist doch nicht das Richtige für Dich und Du möchtest lieber eine Ausbildung machen oder etwas völlig Anderes? Brichst Du Dein Studium ab, bist Du nicht mehr förderfähig: Die Auszahlung Deines Studienkredites wird gestoppt und das Studiendarlehen geht erst einmal in die Ruhephase über. Wenn Du Dein Studium doch z. B. an einem anderen Ort oder in einem anderen Fachgebiet fortführen willst, kannst Du die Auszahlung wiederaufnehmen und springst damit in den „normalen“ Kreditmodus zurück. Verlierst Du den Studentenstatus komplett, sieht es schon etwas anders aus: Der Kreditanbieter bewertet hier in einem individuellen Gespräch, wann es Deine finanzielle Situation erlaubt, das Studiendarlehen wieder zurückzuzahlen (z.B., wenn Du gleich einen guten Job findest).

In einigen Fällen kannst Du die Zahlung verschieben, in anderen Fällen fällt die Ruhepause weg und Du musst den Studienkredit eventuell sofort zurückzahlen. Merkst Du, dass ein Studium nicht das Richtige für Dich ist, empfehlen wir Dir, das Gespräch mit Deinem Studienkredit-Anbieter zu suchen.

8. Was passiert, wenn ich den Kredit nach dem Studium nicht zurückzahlen kann?

Die finanzielle Freiheit durch einen Studienkredit wird bei vielen Studierenden oft von der Sorge um die Rückzahlung getrübt: Was passiert, wenn ich nach dem Studium nicht direkt einen Job finde oder wenn ich noch einmal für ein Jahr um die Welt reisen möchte und nichts verdiene? Zunächst einmal hat jeder Anbieter von Studentenkrediten unterschiedlich lange Ruhephasen, in denen Du nach Auszahlung des Kredits quasi eine Auszeit bekommst, bevor die eigentliche Rückzahlung startet. Kommst Du nach dem Studium unvorhergesehen in Zahlungsschwierigkeiten, kannst Du mit Deinem Studienkreditanbieter zudem meist eine geringere Rückzahlungsrate, z. B. von 20 € im Monat, vereinbaren. So kannst Du die Rückzahlung auch in einer finanziell schlechteren Situation durchaus bewältigen. Kommt es hart auf hart ist auch eine Stundung möglich. Hier wird der Beginn der Rückzahlung weiter nach hinten geschoben, um Deinen kurzfristigen finanziellen Engpass zu überbrücken. Beachte aber, dass dafür zusätzliche Stundungszinsen anfallen können, die Du dann ebenfalls zahlen musst. Wir empfehlen Dir: Am besten suchst Du frühzeitig das Gespräch mit Deinem Studienkreditanbieter, wenn Du Probleme mit der Rückzahlung bekommst.

9. Wie lange habe ich nach dem Studium Zeit, den Studienkredit zurückzuzahlen?

Je nach Studienkreditart musst Du spätestens 23 Monate nach Studienende mit der Rückzahlung beginnen. Für die Rückzahlung hast Du maximal 25 Jahre Zeit. Grundsätzlich sind die Raten und damit auch der Rückzahlungszeitraum flexibel. Je höher die Rate, umso schneller hast Du den Studienkredit zurückgezahlt. Es gibt jedoch bei allen Anbietern eine maximale Rückzahlungsdauer. Solltest Du also Deine Raten verringern wollen, kannst Du die Rate nur so niedrig machen, dass Du trotzdem innerhalb der vorgegebenen Zeit (z. B. 25 Jahre) mit der Rückzahlung fertig wirst.

Nach dem Ende Deines Studiums (Beachte: Als Ende gilt in den meisten Fällen die Regelstudienzeit, nicht wie lange Du wirklich zum Studieren gebraucht hast) hast Du meist eine Ruhephase, in der Du noch nichts abbezahlen musst. In dieser Zeit kannst Du Dich zum Beispiel um einen Job kümmern, sodass Du danach genug finanzielle Mittel aufbringen kannst, um den Studienkredit zurückzuzahlen.

10. Wann muss ich die Zinsen für mein Studentendarlehen zahlen?

Je nach Studienkreditart - entweder nach dem Studium oder in Raten. Klassischer Studienkredit: Normalerweise zahlst Du die gesamte Summe Deines Studienkredites plus Zinsen am Ende der Auszahlungs- und nach der Ruhephase zurück. In einigen Fällen können die Zinsen aber schon während der Auszahlungsphase fällig werden. Das bedeutet: Du bekommst statt der vereinbarten Rate von 150 € monatlich bei 4% Zinsen z. B. nur 144 € ausgezahlt. Allerdings kannst Du nach Erbringen des Leistungsnachweises oder bei einem Masterstudium einen Zinsaufschub beantragen. Dann werden die Zinsen auch in diesem Fall erst nach Ablauf der Ruhephase ganz normal mit der Rückzahlung fällig und Du erhältst wieder die vereinbarte Rate von z. B. 150 €.

Bildungsfonds: Beim Bildungsfonds zahlst Du keine Zinsen sondern einen bestimmten Prozentsatz Deines künftigen Einkommens zurück. Die Rückzahlung beginnt normalerweise mit Deinem ersten Einkommen. Bei manchen Anbietern gibt es dabei Mindestschwellwerte, z. B. beginnt bei der Deutschen Bildung die Rückzahlung ab einem Bruttomonatseinkommen von 1.500 €.

Ratenkredit: Beim Ratenkredit (auxmoney) beginnt die Rückzahlung direkt ab dem ersten Monat. Allerdings zahlst Du hier kleine Raten inkl. Zinsen über mehrere Jahre zurück.

11. Kann ich einen Studienkredit und BAföG gleichzeitig empfangen?

Ja. Studienkredite werden grundsätzlich nicht auf Dein BAföG angerechnet. Und Studienkredit-Anbieter stören sich auch nicht daran, wenn Du BAföG empfängst. Ganz im Gegenteil: Studienkredite können als Ergänzung zum BAföG sinnvoll sein, wenn man mit BAföG allein nicht über die Runden kommt.

12. Kann ich einen Studienkredit und ein Stipendium gleichzeitig erhalten?

Ja. Stipendiengeber fragen in der Regel nicht nach vorhandenen Studienkrediten. Du musst diese also nicht angeben. Ebenso ist es für Studienkredit-Anbieter auch kein Ausschlussgrund, wenn Du ein Stipendium empfängst. Denn viele Studenten empfangen Stipendien, die aber nicht die vollen Lebenshaltungskosten decken. Da kann ein Studienkredit zur Aufstockung durchaus Sinn machen.

13. Kann ich mehrere Studienkredite gleichzeitig empfangen?

Ja. Die Studienkredit-Anbieter schließen den gleichzeitigen Empfang mehrerer Studienkredite nicht aus. Allerdings solltest Du Dir gut überlegen wie viele Studienkredite Du aufnehmen möchtest. Denn wir empfehlen Dir, wirklich nur so viel aufzunehmen, wie Du wirklich brauchst. Denn das Geld musst Du später ja auch zurückzahlen.

14. Brauche ich einen Bürgen?

Nein. Für einen Studienkredit oder einen Bildungsfonds brauchst Du keinen Bürgen. Je nach Anbieter können sich aber die Konditionen mit einem Bürgen noch einmal deutlich verbessern. Mit einem Bürgen musst Du also möglicherweise weniger Zinsen zahlen. Aber keine Sorge: Wenn Du keinen Bürgen hast, ist das auch kein Problem. Alle von uns vorgestellten Studienkredit-Anbieter fordern keine Bürgen.

Studienkredite für besonderen Bedarf

Neben diesen Studienkrediten gibt es noch spezielle Kredite für Studenten mit einem besonderen Bedarf. Es gibt Studienkredite, die Dir z. B. auch ein gesamtes Studium im Ausland finanzieren, oder Dir den BAföG-Höchstsatz zu besonders günstigen Konditionen sichern.

Studienkredit fürs Auslandsstudium

Auch für Auslandsaufenthalte gibt es Studienkredite. Hier hängt es allerdings davon ab, wie lange Du ins Ausland möchtest. Möglichkeiten sind ein Auslandssemester oder - jahr, ein Auslandspraktikum oder sogar ein gesamtes Studium im Ausland. Wichtig: Vor Antritt Deines Auslandsstudiums solltest Du herausfinden, wie hoch die Lebenshaltungskosten an Deinem ausländischem Studienort sein werden. Ein Studium in London ist natürlich teurer als in Prag. Wir empfehlen Dir, Dich beim internationalen Büro Deiner Hochschule genauer zu erkunden. Wenn Du Deinen Bedarf weißt, kannst Du mit dem folgenden Vergleich den passenden Studienkredit finden:

Studienkredite fürs Ausland im Vergleich

KfW_Logo Aux_money_Logo Deutsche_Bildung_Logo Festo_Logo
Auslandssemester
komplettes Studium im Ausland?
Förderhöchstdauer 6 Monate einmalig 36 Monate 48 Monate
Förderhöchstsumme 3.900 € 25.000 € 30.000 € 40.000 €
Höchstsumme/ Monat 650 € 25.000 € k.A. 800 – 2.000 €
Einmalzahlungen Nein Ja, bis 25.000 € k.A. Ja, bis 5.000 €
Zinssatz 6,06% 6,25% einkommensabhängig einkommensabhängig
Bearbeitungsdauer 3 Monate wenige Tage 3 Wochen 4 Monate
Rückzahlungsbeginn nach 6 – 23 Monaten nach 1 Monat nach 18 Monaten nach 12 Monaten
Rückzahlungsphase max. 25 Jahre selbst bestimmbar max. 22 Jahre max. 20 Jahre
Antrag Mehr erfahren Mehr erfahren Mehr erfahren Mehr erfahren

Was gibt es noch?

  • Freitisch: Freitisch bieten manche Studentenwerke in Kooperation mit privaten Sponsoren an. Studenten in finanzieller Notlage bekommen Essensmarken zur Verfügung und können dafür über einen Zeitraum kostenlos in der Mensa essen. Durch die passenden Studenten-Rezepte kannst Du aber auch zu Hause ab 80 Cent ein Gericht zubereiten.
  • Gratis Leistungen: Viele Anbieter bieten für Studenten spezielle Studentenrabatte an: So bekommst Du z.B. an kostenlose Zeitungsabos, kannst kostenlos telefonieren oder Hörbücher kostenlos downloaden.

Weitere Tipps für Deine Studienfinanzierung im Auslandsemester oder -jahr:

  • Europa: Falls Du im europäischen Ausland bist, kannst Du Dich neben einem Studienkredit auf die Erasmus-Förderung bewerben
  • Außerhalb Europas: Falls Du ins außereuropäische Ausland gehst, kannst Du Dich auf das Promos-Stipendium bewerben

Finanzierungsmöglichkeiten:

Geldprämien:

Leistungen umsonst:

Geld sparen: