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Deutschlandstipendium: Voraussetzungen, Förderung und Bewerbung

Das Deutschlandstipendium unterstützt Dich dabei im Normalfall 12 Monate mit 300 € monatlich. Bewerben können sich Studenten aus allen Semestern und Fachbereichen. Mit dem Stipendienprogramm vom Bund werden begabte und leistungsstarke Studenten gefördert. Wie die Bewerbung und die Voraussetzungen allerdings im Detail aussehen, ist von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich.

Studenten mit besonderen Leistungen können sich für das Deutschlandstipendium bewerben. Hier erfährst Du, ob es für Dich in Frage kommt und wie Du es beantragst.

Das Deutschlandstipendium für besonders begabte Studenten soll diese fördern, damit das Studium nicht an finanziellen Hürden scheitert. Deshalb hat das Bundesministerium für Forschung und Bildung das Deutschlandstipendium etabliert. Die Förderung kommt dabei zur Hälfte vom Bund und zur Hälfte von privaten Förderern. Zudem verhilft das Stipendium zu wertvollen Kontakten.

Deutschlandstipendium: Voraussetzungen

Um Stipendiat des Deutschlandstipendiums zu werden, musst Du folgende Kriterien erfüllen:

  1. Immatrikuliert sein: Für eine Deutschlandstudium-Bewerbung musst Du an einer deutschen Hochschule eingeschrieben sein. Dabei können sich sowohl Studienanfänger als auch Studenten höherer Semester bewerben.
  2. Herausragende Leistungen: Größte Chancen auf ein Deutschlandstipendium hast Du, wenn Du sehr gute Schulnoten vorweisen kannst. Diese sind ein wichtiger Anhaltspunkt für Dein Talent (Abiturnote, Zwischenergebnisse Studium).
  3. Gesellschaftliches Engagement: Wer sich in einem Verein, in einer Partei oder der Kirche engagierst, kann zusätzlich punkten. Auch wenn Du Kinder erziehst, Angehörige pflegst, bei Deinen Eltern im Unternehmen mithilfst oder in Deiner Vergangenheit biografische Hindernisse bewältigen musstest (z. B. Migration oder Flucht), wird dies bei Deiner Deutschlandstipendium-Bewerbung positiv berücksichtigt.
  4. Hochschulinterne Voraussetzungen: Zwar gibt das Ministerium übergeordnete Bewerbungskriterien vor, doch entscheiden die einzelnen Hochschulen letztendlich selbst über die Vergabe des Deutschlandstipendiums. Die Bewerbungskriterien können sich daher von Hochschule zu Hochschule unterscheiden. Manche Universitäten wählen primär nach Noten aus, andere führen zusätzlich Auswahlgespräche durch, um sich einen persönlichen Eindruck von den Bewerbern zu verschaffen. Gute Chancen für ein Deutschlandstipendium hast Du häufig auch dann, wenn Du das Studium trotz biografischer Hürden beginnst.

Welche Bewerbungskriterien von Deiner Hochschule konkret verlangt werden, kannst Du auf der jeweiligen Uni-Homepage nachlesen oder bei der Studienberatung erfragen. Außerdem solltest Du frühzeitig herausfinden, wann der Einsendeschluss für Deine Bewerbung für ein Deutschlandstipendium ist! Verpasst Du ihn, ist Deine Chance auf ein Stipendium vorerst vertan – zumindest für das kommende Semester.

Deutschlandstipendium: Bewerbung

Die Bewerbung für ein Deutschlandstipendium erfolgt immer über die eigene Hochschule. Jede Hochschule legt den Bewerbungsvorgang dabei selber fest, d. h., dass die Bewerbung bei jeder Hochschule unterschiedlich ablaufen kann.

Im ersten Schritt musst Du zunächst überprüfen, ob die Hochschule, an der Du immatrikuliert bist oder an der Du Dich einschreiben möchtest, ein Deutschlandstipendium vergibt. 388 Hochschulen gibt es in Deutschland, davon nehmen inzwischen 263 an dem Programm teil. Ob Deine Hochschule das Deutschlandstipendium tatsächlich anbietet, kannst Du bei der Studienberatung oder auf der Hochschul-Homepage schnell herausfinden.

Wir haben die gängigen Bewerbungsunterlagen- und Abläufe für das Deutschlandstipendium zusammengefasst:

Bewerbungskomponente Details Zum Beispiel
Bewerbungsbogen
  • Persönliche Angaben
  • Abfrage von Qualifikationen, Praktika, sozialem & gesellschaftlichem Engagement
Bewerbungsbogen
Motivationsschreiben
  • Beweggründe für Wahl Deines Studienfachs
  • Nennung Deiner beruflichen Ziele
  • Nennung besonderer Erfolge & Auszeichnungen
  • Aufzählung von Berufserfahrung, Praktika, Engagement in Verein, Partei, Kirche oder sozialen Projekten
  • Begründung, inwiefern Dich das Stipendium beruflich weiterbringt
Motivationsschreiben für Dein Stipendium
Lebenslauf
  • Aktueller Lebenslauf mit allen wichtigen Stationen
  • Gegenchronologischer Aufbau (aktuellste Ereignisse nach oben)
  • Mit Datum und Unterschrift versehen
Lebenslauf für Dein Stipendium
Zeugnisse
  • Abiturzeugnis
  • Ggf. Zwischennoten aus bisherigem Studium
  • Empfehlungsschreiben eines Professors oder einer Lehrkraft
  • Betonung Deiner besonderen Eignung von fachlicher Seite
Zeugnisse
Bewerbungsgespräch
  • Gespräch vor der Auswahlkommission der Hochschule & privaten Förderern
  • Persönlicher Eindruck von Deinen Potenzialen
Bewerbungsgespräch: Fragen und Antworten
Unser Tipp: E-Book zur Stipendienbewerbung
  • zahlreiche Beispiele und Muster für Deine Deutschlandstipendium-Bewerbung
  • hilft Dir eine professionelle Bewerbungsmappe zu erstellen und Dich bestmöglich auf die mündliche Bewerbungsrunde vorzubereiten
Ebook: Die Geheimnisse der Stipendienbewerbung

Da die Deutschlandstipendium-Bewerbung bundesweit nicht einheitlich geregelt ist, können die einzelnen Hochschulen verschiedene Bewerbungsunterlagen anfordern. Während Du bei manchen Hochschulen nur ein ausgefülltes Bewerbungsformular einreichen musst, in dem vor allem Deine persönlichen Angaben, Qualifikationen, Praktika und Dein soziales oder gesellschaftliches Engagement abgefragt werden, fordern andere Universitäten weitere Unterlagen an, wie z. B. Motivationsschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse.

Vor allem das Motivationsschreiben ist für Deine Deutschlandstipendium-Bewerbung entscheidend: Hier hast Du die einmalige Chance zu erklären, warum ausgerechnet Du für das Deutschlandstipendium geeignet bist. Begründe, warum Du Dein Studienfach gewählt hast, was Dich daran besonders interessiert und wie Du Dir Deinen späteren beruflichen Werdegang vorstellst. Wichtig sind dabei auch bisherige Erfolge wie z. B. Auszeichnungen, eine vorangegangene Berufstätigkeit oder absolvierte Praktika. Wenn Du Dich in einem Verein, in einer Partei oder in sozialen Projekten engagierst, gehört dies ebenfalls in Dein Motivationsschreiben. Besonders wichtig ist auch die Beantwortung der Frage, inwiefern Dich das Deutschlandstipendium beruflich voranbringen würde. Hier kannst Du auch finanzielle Aspekte ansprechen, indem Du z. B. erwähnst, dass Dir ein größerer finanzieller Freiraum helfen würde, Dich stärker auf Dein Studium zu konzentrieren.

Nicht explizit gefordert, aber ebenfalls sehr hilfreich: Ein Empfehlungsschreiben! Am besten fragst Du an Deiner Uni oder Schule nach, ob Dir einer Deiner Professoren oder eine andere Lehrkraft ggf. ein solches Schreiben ausstellen könnte. Ein Empfehlungsschreiben kann oft Wunder wirken, weil es Deine Eignung für ein Deutschlandstipendium auch von fachlicher Seite her noch einmal besonders hervorhebt.

Hast Du es nach Einreichen aller Unterlagen in die engere Wahl geschafft, erfolgt an vielen Universitäten noch einmal ein persönliches Bewerbungsgespräch. An diesem Gespräch vor der Auswahlkommission der Hochschule nehmen oft auch die privaten Förderer teil. Sie alle wollen sich einen persönlichen Eindruck von Dir und Deinen Potenzialen verschaffen. Wie Du Dich bestmöglich auf das Auswahlgespräch vorbereitest und eine professionelle Bewerbungsmappe für Deine Deutschlandstipendium-Bewerbung erstellst, kannst Du im E-Book zur Stipendienbewerbung nachlesen.

TIPP

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Um Deine Chancen zu maximieren, empfehlen wir Dir einen professionellen Bewerbungsservice, wie Die Bewerbungsschreiber. Das Team ist auf die Bewerbungen zum Deutschlandstipendium spezialisiert und erstellt für Dich die Unterlagen. Logischerweise steigerst Du Deine Erfolgschancen damit enorm.

Deutschlandstipendium: Höhe und Umfang der Förderung

Mit dem Deutschlandstipendium werden Studierende mit 300 € monatlich gefördert, in der Regel für die Dauer eines Jahres. Dabei werden 150 € vom Bund bereitgestellt. Die anderen 150 € werden von privaten Förderern übernommen. Das sind beispielsweise Unternehmen, Stiftungen, Alumni und andere Privatpersonen. Dabei wird das Deutschlandstipendium von den Hochschulen direkt an die Studenten ausgezahlt.

Die Förderung dauert in der Regel mindestens zwei Semester. Aber auch eine längere Dauer ist möglich. Die maximale Dauer des Deutschlandstipendiums geht bis zum Ende der Regelstudienzeit. Die Hochschule überprüft allerdings jedes Jahr, ob der Student noch die Kriterien für die Förderung erfüllt. Dein BAföG-Anspruch erlischt beim Bezug des Deutschlandstipendiums übrigens nicht, sodass Du zusätzlich BAföG zum Stipendium erhalten kannst. Wie hoch genau Dein BAföG-Satz ist errechnet Dir übrigens unser BAföG-Rechner. Außerdem ist das Deutschlandstipendium unabhängig vom Einkommen der Eltern und damit auch unabhängig von der Bedürftigkeit.

Grundsätzlich kann jedes Studium an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Fachhochschule oder Hochschule mit dem Deutschlandstipendium gefördert werden. Das gilt beispielsweise auch für ein Zweit- oder Ergänzungsstudium, einen Masterstudiengang oder ein duales Studium. Selbst Teilzeitstudierende können ein Deutschlandstipendium beantragen. Das Stipendium ist genauso hoch wie beim Vollzeitstudium.

Interessant ist auch, dass Du das Deutschlandstipendium im Gegensatz zum BAföG nicht zurückzahlen musst.

Übrigens: Ein ähnliches Programm gibt es bereits in Nordrhein-Westfalen: Das NRW-Stipendium. Dieses Stipendium wurde zum ersten Mal im Wintersemester 2009/2010 vergeben und wurde ebenso wie das Deutschlandstipendium zu 50 % durch Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen und zum anderen Teil vom Land Nordrhein-Westfalen finanziert. Auch dieses Stipendium wird vor allem nach Leistungskriterien vergeben und Stipendiaten erhalten ebenfalls 300 Euro pro Monat.

Deutschlandstipendium: Anrechnung Sozialleistungen

Sozialleistungen Auswirkung des Deutschlandstipendiums auf Sozialleistungen?
Arbeitslosengeld II
  • Nein
Kindergeld im Studium
  • Nein
Krankenversicherung als Student
  • Bei Pflichtversicherung in gesetzlicher Krankenversicherung keine Auswirkung
  • Bei freiwilliger Versicherung Anrechnung des Stipendiums auf Bemessungsgrundlage von 875 € und dadurch ggf. höhere Beitragssätze
Wohngeld als Student
  • Zur Hälfte bei Berechnung des Jahreseinkommens berücksichtigt
Anspruch auf Unterhalt in der Ausbildung
  • Unterhaltsanspruch gegenüber Eltern kann durch Deutschlandstipendium gemindert werden (zählt zu eigenen Einkünften)

Grundsätzlich wird das Deutschlandstipendium nicht auf andere Sozialleistungen wie z. B. Arbeitslosengeld II, Kindergeld oder Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung angerechnet. Es gibt allerdings einige Ausnahmen. So wird das Deutschlandstipendium in puncto Wohngeld zur Hälfte bei der Berechnung des Jahreseinkommens berücksichtigt. Auch ein eventueller Unterhaltsanspruch gegenüber Deinen Eltern kann durch das Deutschlandstipendium gemindert werden, da es zu Deinen eigenen Einkünften dazugerechnet wird.

Solange Du in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert bist (in der Regel bist Du das bis zum Abschluss des 14. Fachsemesters bzw. bis zum 30. Lebensjahr), hat das Deutschlandstipendium keine Auswirkung auf Deinen monatlichen Krankenkassenbeitrag. Bist Du hingegen freiwillig versichert, können sich Deine Beitragssätze durch das Deutschlandstipendium erhöhen. So werden bei freiwilliger Versicherung normalerweise Mindestbeiträge erhoben, die ausgehend von einer Bemessungsgrundlage in Höhe von 875 € berechnet werden. Überschreiten die beitragspflichtigen Einnahmen (und dazu zählt auch das Deutschlandstipendium) diesen Betrag, werden für Dich höhere Krankenkassenbeiträge fällig.

Deutschlandstipendium: Auslandssemester, Praktika, Hochschulwechsel

Du kannst beim Deutschlandstipendium auch eine Beurlaubung beantragen. Das kommt in Frage, wenn Du im Mutterschutz oder in der Elternzeit bist oder ein Auslandsstudium machst, das vom Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) gefördert wird. Setzt Du das Studium nach der Unterbrechung wieder fort, dann verlängert sich der Förderungszeitraum um die Dauer der Beurlaubung.

Wenn Du Dein Studium wegen eines Praktikums unterbrichst, dann musst Du aufpassen, dass Du nicht Deinen Anspruch auf das Deutschlandstipendium für die Dauer des Praktikums verlierst. Bei einem Pflichtpraktikum im In- und Ausland, das Bestandteil Deines Studiums ist, wird das Deutschlandstipendium einfach weitergezahlt. Lässt Du Dich allerdings für sonstige Praktika beurlauben, die in der Studienordnung nicht vorgesehen sind, wird das Stipendium während der Zeit nicht weitergezahlt.

Studierst Du über das Erasmus,- oder über eines der Erasmus-Plus-Programme eine Zeit lang im Ausland, so wirkt sich das nicht schädlich auf Dein Stipendium aus. Es wird auch dann fortgezahlt, wenn Du Dich in einem fachrichtungsbezogenen Auslandsaufenthalt befindest. Voraussetzung ist allerdings, dass Du für die Zeit des Auslandsaufenthalts noch gefördert wirst. Auch kannst Du zusätzlich für die Dauer des Erasmus-Programmes noch einen Mobilitätszuschuss des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) beantragen.

Unser-Tipp: Das E-Book zur Stipendiumsbewerbung:

  • E-Book zur Stipendienbewerbung:
    • Muster zu Motivationsschreiben und Lebenslauf (tabellarisch und ausformuliert)
    • Formulierungsbaukasten für das Motivationsschreiben
    • Tipps zum Bewerbungsgespräch und zur Präsentation eines Themas
    • Der Autor hat selbst 7 Zusagen für Stipendien erhalten
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Tipps für ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch:

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