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Rechtsschutzversicherung: Vergleich der Anbieter

Ob Stress mit dem Vermieter oder Verkehrsunfall: Eine Rechtsschutzversicherung hilft Dir Dein Recht durchzusetzen, wenn eine Streiterei vor Gericht endet. Und das kann schneller passieren, als Du denkst! Aber wofür genau kommt eine private Rechtsschutzversicherung auf und was sollte man bei der Auswahl beachten? Unser Rechtsschutz-Vergleich sagt es Dir!

Welche Rechtsschutzversicherung ist die beste?

Du interessierst Dich für eine private Rechtsschutzversicherung oder möchtest einfach ein paar unverbindliche Angebote einholen? Dann nutze doch unseren kostenlosen Online-Rechtsschutz-Vergleich! Mit dem Vergleichsrechner findest Du unter mehr als 240 Tarifen die für Dich individuell beste Rechtsschutzversicherung - ohne erst mühsam einzelne Angebote einholen zu müssen. So kannst Du bis zu 80 Prozent an Versicherungsbeiträgen sparen! Falls Dir ein Angebot zusagt, kannst Du die Rechtsschutzversicherung auch bequem online abschließen.

Was ist eine Rechtsschutzversicherung?

Eine Rechtsschutzversicherung ist eine freiwillige Versicherung, die Du mit einem privaten Versicherungsunternehmen abschließt. Sie übernimmt die Kosten, die durch einen Rechtsstreit entstehen. Dazu zählen im Wesentlichen die Ausgaben für

  • Rechtsanwälte
  • Gericht
  • Sachverständige und Gutachter
  • Zeugen

Eine Rechtsschutzversicherung kannst Du für verschiedene Lebensbereiche abschließen, beispielsweise für:

  • Arbeitsrecht
  • Verkehrsrecht
  • Privatrecht
  • Wohnrecht

Welche Leistungen die Rechtsschutzversicherung genau erbringt, kann von Anbieter zu Anbieter etwas variieren. Entscheidend ist immer, was konkret im Versicherungsvertrag steht.

Wann ist eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll?

Du bist grundsätzlich ein friedfertiger Mensch und warst auch noch nie in ein Gerichtsverfahren verwickelt? Zu einem Rechtsstreit kann es trotzdem jederzeit unerwartet kommen - und dann ist es gut, wenn Du eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen hast.

Beispiel:

Du wirst in einen Autounfall verwickelt, an dem eindeutig ein anderer Verkehrsteilnehmer schuld ist. Zum Glück ist nur ein Blechschaden entstanden, doch die Versicherung des Unfalllenkers weigert sich zu zahlen. Um nicht auf Reparaturkosten von mehr als 10.000 Euro sitzen zu bleiben, musst Du die gegnerische Versicherung klagen.

In solche Situationen kannst Du jederzeit kommen, im Alltag, im Berufsleben oder als Mieter. In einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2015 unter 1.012 Deutschen hat mehr als jeder Zweite (57 Prozent) angegeben, schon einmal einen Rechtsanwalt gebraucht zu haben! Und: Fast 80 Prozent unterschätzen die Verfahrenskosten. Denn sobald ein Streit vor Gericht landet, wird es oft richtig teuer: Schon für eine Erstberatung bei einem Rechtsanwalt zahlst Du um die 200 Euro. Das Gerichtsverfahren selbst kann Dich rasch einige tausend Euro kosten. Im schlimmsten Fall verlierst Du den Prozess und musst zusätzlich noch die Verfahrenskosten des Gegners tragen.

Um solche hohen finanziellen Risiken zu vermeiden, wenn Du nur "Dein gutes Recht" durchsetzen willst, ist ein privater Rechtsschutz sehr sinnvoll. So kannst Du Dir sicher sein, dass Dir neben dem juristischen Ärger nicht auch noch eine Kostenlawine droht.

Natürlich gibt es eine Rechtsschutzversicherung nicht umsonst. Falls Du knapp bei Kasse bist und überlegst, ob Du eine Rechtsschutzversicherung wirklich brauchst, dann prüfe folgende Punkte:

  • Basis-Versicherungen zuerst: Hast Du schon eine Haftpflichtversicherung und eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen? Wenn nicht, dann solltest Du Dich zuerst um einen Versicherungsschutz in diesen beiden Bereichen kümmern.
  • Rechtsschutz als Vereinsmitglied: Hast Du vielleicht in Teilbereichen schon einen Rechtsschutz? Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Du Mitglied in einem Berufsverband, einer Gewerkschaft, einem Mieterverein oder einem Automobilverein bist. Natürlich gilt dieser Versicherungsschutz nur für den jeweiligen Bereich, also beispielsweise bei einer Gewerkschaft für Streitigkeiten mit Deinem Arbeitgeber.
  • Individueller Bedarf: In welchen Lebensbereichen brauchst Du eine Rechtsschutzversicherung wirklich? Wenn Du eine Eigentumswohnung hast, ist ein Mieterrechtsschutz entbehrlich. Bist Du noch Student, kannst Du vielleicht auf einen Arbeitsrechtsschutz verzichten.

Welche Leistungen deckt die RV ab?

Basisschutz

Eine private Rechtsschutzversicherung übernimmt im Normalfall mindestens folgende Kosten:

  • Rechtsanwalt: Wieviel ein Rechtsanwalt für die Vertretung vor Gericht bekommt, wird durch das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz geregelt. Das Honorar richtet sich unter anderem nach dem Streitwert, also der Geldsumme, die eingeklagt wird.
  • Gerichtskosten: Diese Gebühren hebt das Gericht für den Prozess an sich ein. Sie orientieren sich ebenso wie die Anwaltskosten am Streitwert. Es gilt somit: Je mehr Geld Du vom Prozessgegner einforderst, desto höher sind die Kosten und damit Dein finanzielles Risiko, wenn Du keine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen hast!
  • Zeugen: Treten im Prozess Zeugen auf, dann haben sie Anspruch auf finanzielle Entschädigung. Sie erhalten eine Erstattung der Fahrtkosten, eine Aufwandsentschädigung sowie eine Entschädigung für den Verdienstentgang.
  • Gutachter und Sachverständige: Oft werden in einem Gerichtsprozess Experten mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt. Das Honorar richtet sich danach, wie umfangreich das Gutachten ist.

Optionale Leistungen

Je nach Versicherungsvertrag können zusätzliche Leistungen eingeschlossen sein. Manche Versicherungen kommen auch für Folgendes auf:

  • Prozesskosten des Gegners: Vor Gericht gilt normalerweise die Grundregel: Wer den Prozess verliert, muss die Prozesskosten des Gegners bezahlen. Wenn Deine Versicherung diese Kosten deckt, trägst Du somit kein finanzielles Risiko, falls das Gericht zugunsten des Gegners entscheidet.
  • Mediation: Manche Streitigkeiten lassen sich auch außergerichtlich lösen. Bei einer Mediation versuchen sich die beiden Streitparteien mithilfe einer dritten Person, eines sogenannten Mediators, auf einen Kompromiss zu einigen. Das funktioniert oft schneller und ist günstiger als ein Gerichtsverfahren, was sowohl Dir als auch der Rechtsschutzversicherung zugute kommt.
  • Einspruchs- und Widerspruchsverfahren: Bei Steuerangelegenheiten oder im Sozial- und Verwaltungsrecht greifen manche Versicherungen erst, wenn der Streit vor Gericht landet. Andere unterstützen Dich bereits dabei, einen begründeten Widerspruch einzulegen, beispielsweise wenn Du einen fehlerhaften Steuerbescheid erhalten hast.
  • Telefonische Rechtsberatung: Viele Versicherungen haben Telefon-Hotlines eingerichtet, wo Du sofort Antworten auf einfachere Rechtsfragen erhältst. Gute Versicherungen beantworten Dir übrigens auch Fragen zu Rechtsgebieten, in denen Du gar nicht versichert bist.

Je mehr zusätzliche Leistungen eine Rechtsschutzversicherung erbringt, desto umfassender bist Du geschützt. Meistens wird die Versicherung dadurch aber auch teurer.

Was ist bei der Rechtsschutzversicherung nicht abgedeckt?

Auch wenn Du Dich für ein sehr umfangreiches Versicherungspaket entscheidest: Eine Rechtsschutzversicherung kommt nie für sämtliche Streitfälle vor Gericht auf. Von vornherein ausgeschlossen sind meistens folgende Fälle:

  • Streitfälle, die schon vor Abschluss der Versicherung entstanden sind
  • Vorsätzliche Straftaten, wie z.B. ein Prozess wegen eines Bankraubs oder Ladendiebstahls
  • Streitigkeiten innerhalb von Familien, z.B. ein Scheidungsprozess
  • Rechtsstreitigkeiten in Zusammenhang mit Kapitalanlagen, Glücksspiel und Wettverträgen
  • Streitigkeiten im Bereich des Urheber-, Marken und Patentrechts, z.B. wegen eines illegalen Downloads
  • Streitigkeiten in Zusammenhang mit Immobilien und Baufinanzierungen, z.B. beim Kauf eines Baugrundstücks
  • Klagen vor internationalen Gerichtshöfen oder dem Verfassungsgericht

Die Rechtsschutzversicherung übernimmt übrigens auch keine Geldstrafen oder Geldbußen, die das Gericht über Dich verhängt. Du kannst die Versicherung aber in Anspruch nehmen, um gegen die Geldbuße zu klagen.

Außerdem kann die Versicherung die Kostenübernahme verweigern, wenn sie der Meinung ist, dass der Prozess von vornherein aussichtslos ist.

Welche Bereiche sind versicherbar?

Rechtsschutzversicherungen funktionieren nach dem "Baukasten-Prinzip": Es gibt mehrere Schutzbereiche oder Rechtsbereiche, die Du nach bestimmten Regeln kombinieren kannst. So kannst Du Dir ein individuelles Versicherungspaket schnüren, das genau zu Deinen Bedürfnissen passt. Die wichtigsten Bausteine einer Rechtsschutzversicherung sind:

  • Privatrechtsschutz
  • Berufsrechtsschutz
  • Verkehrsrechtsschutz
  • Wohnrechtsschutz (Mieterrechtsschutz)
  • Vermieterrechtsschutz
  • Strafrechtsschutz

Die Bereiche Privat-, Verkehrs-, Vermieter- und Strafrechtsschutz kannst Du jeweils einzeln abschließen. Die Bereiche Berufsrechtsschutz und Wohnrechtsschutz gibt es meistens nur gemeinsam mit einer Privatrechtsschutz-Versicherung.

Im Folgenden erfährst Du, was genau in diesen Versicherungsblöcken eingeschlossen ist.

Privatrechtsschutz

Der Privatrechtsschutz greift bei Streitigkeiten, in die Du als Privatperson geraten kannst. Das sind beispielsweise Auseinandersetzungen mit Nachbarn, Händlern oder Dienstleistern, einer Versicherung oder einer Behörde. In solchen Fällen übernimmt die Rechtsschutzversicherung die Kosten für ein Gerichtsverfahren. Häufig werden Streitigkeiten im Privatrecht aber außergerichtlich gelöst. Eine gute Rechtsschutzversicherung sollte die Kosten für eine Mediation übernehmen.

Die folgenden Sachbereiche sind in einer Privatrechtsschutz-Versicherung normalerweise enthalten:

Vertrags- und Sachenrecht

Dazu zählen beispielsweise Kaufverträge und Verträge, die Du mit einem Dienstleister abschließt. Du bekommst etwa Hilfe von der Rechtsschutzversicherung, wenn Du Ärger mit einem Händler, einem Handwerker, Reiseveranstalter oder einer Versicherung hast.

Beispiel:

Du kaufst über das Internet einen neuen Schrank und überweist das Geld im Voraus, aber die Ware kommt nie bei Dir an. Auf Nachfragen reagiert der Verkäufer nicht und auch Dein Geld erhältst Du nicht zurück.

Sozial-, Verwaltungs- und Steuerrecht

In diesen Bereich fallen Streitigkeiten, die Du mit einer staatlichen Einrichtung hast, beispielsweise mit dem Finanzamt oder einer gesetzlichen Krankenversicherung.

Beispiel:

Das Finanzamt ist der Meinung, dass Du in Deiner letzten Steuererklärung zu hohe Sonderausgaben geltend gemacht hast. Es verlangt von Dir eine saftige Nachzahlung.

Schadensersatz und Schmerzensgeld

Schadensersatz kannst Du einfordern, wenn Dir ein Sach- oder Vermögensschaden entstanden ist. Schmerzensgeld bezieht sich auf immaterielle Schäden, also auf körperliche und psychische Verletzungen, die Dir zugefügt wurden.

Beispiel:

Du wirst beim Spazierengehen von einem Hund gebissen und forderst vom Tierhalter Schmerzensgeld.

Opferrechtsschutz

Viele Versicherungen unterstützen Dich auch dann, wenn Du Opfer einer Straftat wirst. Du kannst in dem Strafprozess gegen den Täter als Nebenkläger Schmerzensgeld und Schadenersatz einfordern.

Beispiel:

Ein Betrunkener beginnt mit Dir in einem Lokal einen Streit und schlägt Dir mit der Faust ins Gesicht. Du erleidest einen Nasenbeinbruch.

Rechtsschutz bei Ordnungswidrigkeiten

Unter Ordnungswidrigkeiten versteht man leichtere Rechtsverstöße, bei denen keine Strafe, sondern nur ein Bußgeld verhängt wird. Du erhältst Hilfe von der Rechtsschutzversicherung, wenn Du der Meinung bist, dass Du die Ordnungswidrigkeit gar nicht begangen hast oder das Bußgeld zu hoch angesetzt wurde.

Beispiel:

Du sollst Bußgeld zahlen, weil Du bei einer Polizeikontrolle einen abgelaufenen Personalausweis vorgezeigt hast. Deinen neuen Personalausweis hast Du zwar rechtzeitig beantragt, aber nicht rechtzeitig erhalten. Deshalb bist Du der Meinung, dass das Bußgeld ungerechtfertigt ist.

Beratungs-Rechtsschutz im Familien- und Erbrecht

Gerichtsprozesse im Familien- und Erbrecht, etwa in Zusammenhang mit Scheidungen, sind im Versicherungsschutz normalerweise nicht eingeschlossen. Viele Versicherungen bieten aber eine kostenlose Rechtsberatung an.

Beispiel:

Du erbst von einem Familienangehörigen ein Grundstück, das aber mit einer Hypothek belastet ist. Nun überlegst Du, ob Du das Erbe antreten oder ausschlagen sollst.

Berufsrechtsschutz

Eine Berufsrechtsschutz-Versicherung, auch Arbeits-Rechtsschutz genannt, unterstützt Dich als angestellten Arbeitnehmer, wenn Du einen Rechtsstreit mit Deinem Arbeitgeber hast. Meistens kannst Du diesen Baustein nur in Verbindung mit einer Privatrechtsschutz-Versicherung wählen.

Die Berufsrechtsschutz-Versicherung ist aus folgendem Grund besonders wichtig: Bei arbeitsrechtlichen Prozessen gilt nicht die Grundregel, dass der Verlierer die Prozesskosten der Gegenseite trägt. Stattdessen trägt jede der beiden Streitparteien die eigenen Kosten selbst. Das bedeutet, dass Du ohne Rechtsschutzversicherung in jedem Fall etwas zahlen musst - selbst wenn das Gericht Dir recht gibt!

Typische Fälle, in denen Dir eine Berufsrechtsschutz-Versicherung weiterhilft, sind:

  • eine ungerechtfertigte Kündigung
  • eine ungerechtfertigte Abmahnung
  • ausbleibende Gehaltszahlungen
  • ausbleibende Zahlung von Sonderbezügen (z.B. Weihnachtsgeld)
  • ein falsches oder sehr nachteiliges Arbeitszeugnis
  • Mobbing am Arbeitsplatz
  • ein ungerechtfertigtes Disziplinarverfahren
Beispiel:

Dein Arbeitgeber spricht Dir eine fristlose Kündigung aus, ohne dass Du vorher eine Abmahnung erhalten hast. Nun willst Du juristisch dagegen vorgehen.

Falls Du selbstständig bist, ist für Probleme im Zusammenhang mit der unternehmerischen Tätigkeit übrigens nicht die private Rechtsschutzversicherung zuständig. Hier greift eine gewerbliche Rechtsschutzversicherung.

Verkehrsrechtsschutz

Die Verkehrsrechtsschutz-Versicherung unterstützt Dich immer dann, wenn Du als Verkehrsteilnehmer in einen Rechtsstreit gerätst. Versichert bist Du normalerweise als:

  • Fahrzeugeigentümer
  • Fahrer eines fremden Fahrzeugs
  • Fahrer oder Insasse eines Fahrzeugs, das auf einen Versicherungsnehmer zugelassen ist
  • Käufer oder Mieter von Fahrzeugen
  • Radfahrer
  • Fußgänger
  • Fahrgast in öffentlichen Verkehrsmitteln

Warum Du einen Verkehrs-Rechtsschutz zusätzlich zur verpflichtenden Kfz-Haftpflichtversicherung brauchst? Mit der Haftpflicht sind nur die Kosten für Sach- und Personenschäden abgedeckt, nicht aber die Kosten für einen Gerichtsprozess, der daraus entsteht. Das Gleiche gilt für eine Kasko-Versicherung, die Du freiwillig abgeschlossen hast.

Typische Fälle, in denen Dir die Verkehrsrechtsschutz-Versicherung weiterhilft, sind:

  • Streitigkeiten um die Schuldfrage bei Unfällen
  • Streitigkeiten um Schmerzensgeld oder Schadensersatz nach Unfällen
  • rechtliche Auseinandersetzungen beim Autokauf
  • Auseinandersetzungen um Garantiefälle und Reparaturen
  • ein ungerechtfertigter Bußgeld-Bescheid, z.B. wegen Schnellfahrens
  • ein ungerechtfertigter Führerschein-Entzug
Beispiel:

Du kaufst bei einem Autohändler einen Gebrauchtwagen. Nach wenigen Wochen hat der Wagen einen Defekt, der nur durch eine teure Reparatur zu beheben ist. Du glaubst, dass der Mangel schon zum Zeitpunkt des Kaufs bestanden hat, und forderst Geld zurück. Der Händler argumentiert aber, der Schaden sei erst später aufgetreten.

Wohnrechtsschutz (Mieterrechtsschutz)

Eine Wohn- oder Mieterrechtsschutz-Versicherung schützt Dich als Mieter oder Eigentümer einer Immobilie, also eines Hauses oder einer Wohnung. Abgesichert sind zahlreiche Streitigkeiten, die rund um das Thema Wohnen entstehen können, etwa wenn Du Ärger mit dem Vermieter, der Hausverwaltung oder mit Nachbarn hast. Meistens gibt es den Baustein Wohnrechtsschutz nur gemeinsam mit einer Privatrechtsschutz-Versicherung.

Wohnrechtsschutz als Mieter

Wenn Du in einer Wohnung zur Miete wohnst, kann es Dir jederzeit passieren, dass Dir Dein Vermieter kündigt oder plötzlich mehr Geld verlangt. Wenn es zu einem Prozess kommt, kann es rasch um viel Geld gehen - ohne Rechtsschutzversicherung ein hohes Risiko!

Typischerweise greift der Mieter-Rechtsschutz in folgenden Fällen:

  • einer ungerechtfertigten Kündigung
  • einer ungerechtfertigten Mieterhöhung
  • einer fehlerhaften Betriebskostenabrechnung
  • Mängeln der Mietwohnung, die der Vermieter nicht behebt
  • bei Schönheitsreparaturen, die in Rechnung gestellt werden
Beispiel:

In Deiner Wohnung tritt ein starker Schimmelbefall auf. Der Vermieter weigert sich, die Kosten für eine Wohnungssanierung zu übernehmen. Er argumentiert, dass Du falsch gelüftet hast und daher selbst an dem Schimmelbefall schuld bist.

Wohnrechtsschutz als Eigentümer

Als Wohnungs-, Haus- oder Grundstückseigentümer kannst Du in Schwierigkeiten mit Nachbarn, Behörden oder der Hausverwaltung kommen. Die Wohnrechtsschutz-Versicherung greift beispielsweise in folgenden Fällen:

  • bei einem Streit um Grundbuch-Fragen
  • bei einem fehlerhaften Grundsteuer-Bescheid
  • bei Streitereien mit Nachbarn, etwa wegen Lärmbelästigung
  • einer ungerechtfertigten Betriebskosten-Erhöhung durch die Hausverwaltung
Beispiel:

Ein Nachbar beschädigt bei Bauarbeiten die Fassade Deines Einfamilienhauses. Du forderst dafür Schadensersatz.

Vermieterrechtsschutz

Das Gegenstück zum Mieter-Rechtsschutz ist der Vermieter-Rechtsschutz. Er greift immer dann, wenn Du als Vermieter in einen Rechtsstreit mit der Mietpartei gerätst, z.B. wegen

  • ausstehenden Mietzahlungen
  • einem Konflikt über die Betriebskosten
  • einer Räumungsklage
Beispiel:

Du hebst die Miete gesetzeskonform auf das "ortsübliche Niveau" an. Der Mieter ist der Ansicht, die Mieterhöhung sei unzulässig und akzeptiert sie daher nicht.

Strafrechtsschutz

Der Baustein Strafrechtsschutz schützt Dich dann, wenn Du einer Straftat bezichtigt wirst. Falls Du diesen Baustein wählst, dann achte unbedingt auf die genauen Bedingungen: Viele Rechtsschutzversicherungen zahlen nicht, wenn Dir eine schwere Straftat vorgeworfen wird! Man unterscheidet im Strafrecht grundsätzlich zwischen:

  • Verbrechen: Dazu zählen schwere Delikte wie Mord, Vergewaltigung, schwerer Betrug, Raub oder Brandstiftung.
  • Vergehen: Das sind weniger schwere Delikte wie Diebstahl, Körperverletzung oder Nötigung.
  • Vorsätzlichkeit: Das bedeutet, dass man eine Tat mit Absicht begangen hat.
  • Fahrlässigkeit: Das heißt, dass man zwar nicht mit Absicht eine Tat begangen hat, durch sein Verhalten aber trotzdem eine Schuld daran trägt.

Einige Versicherungen übernehmen den Fall von vornherein nur dann, wenn Dir ein fahrlässig begangenes Vergehen vorgeworfen wird. Andere unterstützen Dich auch, wenn die Anklage auf Vorsätzlichkeit oder ein Verbrechen lautet. Falls Du vom Gericht dann tatsächlich schuldig gesprochen wirst, kann es sein, dass die Rechtsschutzversicherung Geld zurück verlangt.

Beispiel:

Du fährst mit dem Auto einen Fußgänger an, der schwer verletzt wird. Nun wirst Du wegen fahrlässiger Körperverletzung angeklagt, weil Du angeblich mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs warst. Um nicht zu einer hohen Geldstrafe verurteilt zu werden, musst Du beweisen, dass der Vorwurf nicht stimmt.

Worauf sollte man bei der Auswahl achten?

Auch die beste Rechtsschutzversicherung kann Dir keinen 100-prozentigen Schutz in allen Lebensbereichen bieten. Es gibt aber sehr umfassende Tarife und solche, die lückenhaft sind. Achte beim Rechtsschutz-Vergleich auf folgende Kriterien:

Wie hoch ist die Deckungssumme?

Als Deckungssumme bezeichnet man die Höchstgrenze, bis zu der die Rechtsschutzversicherung die Kosten übernimmt. Für eine unbegrenzte Deckungssumme verlangen die meisten Versicherungen einen Aufpreis. Umfassend geschützt bist Du mit einer Deckungssumme von rund 1 Million Euro, über diesen Betrag gehen selbst sehr lange und aufwendige Verfahren selten hinaus. Mit einer geringeren Selbstbeteiligung ist die Rechtsschutzversicherung meist günstiger. Du riskierst aber auch, dass Du auf einem Teil Deiner Kosten sitzenbleibst.

Wie hoch ist die Selbstbeteiligung?

Eine Selbstbeteiligung ist ein fixer Betrag, für den Du selbst aufkommst. Er liegt bei vielen Tarifen im Bereich von 150 bis 250 Euro. Eine Rechtsschutzversicherung ohne Selbstbeteiligung ist vor allem bei kurzen Verfahren vorteilhaft, die vergleichsweise wenig kosten. Meistens - nicht immer - ist eine Rechtsschutzversicherung ohne Selbstbeteiligung aber teurer. Gut zu wissen: Die Selbstbeteiligung entfällt, wenn die gegnerische Partei den Prozess verliert und für die gesamten Prozesskosten aufkommen muss. Eine Rechtsschutzversicherung ohne Selbstbeteiligung, für die Du deutlich höhere Prämien zahlst, muss also nicht automatisch die beste Rechtsschutzversicherung sein.

Welche Wartezeiten gibt es nach Abschluss der Rechtsschutzversicherung?

Meistens kannst Du die Leistungen einer Rechtsschutzversicherung nicht sofort nach Vertragsbeginn in Anspruch nehmen. Verbreitet ist eine sogenannte Wartezeit von 3 Monaten. Damit wollen die Versicherungen verhindern, dass Du den Vertrag erst abschließt, wenn ein Rechtsstreit bereits vorhersehbar ist. Wartezeiten gelten üblicherweise im Berufs- und Wohnrechtsschutz. Im Verkehrsrechtsschutz bist Du meist sofort geschützt, weil Verkehrsunfälle nicht vorhersehbar sind.

Wer ist durch die Rechtsschutzversicherung geschützt?

Bei einer Rechtsschutzversicherung unterscheidet man zwischen Single- und Familientarifen. Bei einem Familientarif sind auch Partner und Kinder mitversichert. Der Schutz gilt oft sogar für Kinder bis zum 25. Lebensjahr, solange sie sich in einer Ausbildung befinden. Familientarife sind deutlich günstiger als mehrere separate Verträge. Falls Du allein lebst, ist der Single-Tarif ausreichend.

Wo gilt der Versicherungsschutz?

Der Geltungsbereich einer Rechtsschutzversicherung ist üblicherweise auf Europa oder Deutschland beschränkt. Er kann für die einzelnen Bausteine aber unterschiedlich sein: Meistens gilt der Versicherungsschutz in den Bereichen Privatrecht und Verkehrsrecht europaweit, wobei die Deckungssumme im Ausland geringer sein kann. Die Bereiche Berufsrechtschutz, Mieter- und Vermieter-Rechtsschutz beschränken sich dagegen normalerweise auf Deutschland.

Was kostet eine Rechtsschutzversicherung?

Preiswerte Tarife sind bereits ab ca. 5 Euro pro Monat zu haben. Eine günstige Rechtsschutzversicherung ist aber nicht automatisch die beste Wahl: Wenn Dein Versicherungsschutz dafür sehr lückenhaft ist, kann es sein, dass Du die günstige Rechtsschutzversicherung im Ernstfall teuer bezahlst!

Es gibt aber zahlreiche gute Versicherungen, die bereits zu einem fairen Preis erhältlich sind. Falls Du Wert auf eine günstige Rechtsschutzversicherung legst, kannst Du folgende Sparmöglichkeiten ausschöpfen:

  • Selbstbeteiligung: Für eine Rechtsschutzversicherung ohne Selbstbeteiligung legst Du meist mehr Geld hin. Du kannst rund 10 bis 20 Prozent an Beiträgen sparen, wenn Du einen Selbstbehalt von 200 bis 300 Euro in Kauf nimmst.
  • Tariflaufzeit: Verträge mit einer Mindestlaufzeit von 3 oder mehr Jahren bekommst Du günstiger als einen 1-Jahres-Vertrag.
  • Zahlweise: Lässt Du die Prämie einmal pro Jahr anstatt monatlich abbuchen, kannst Du um die 20 Euro sparen.
  • Online-Tarifvergleich: Nutze doch einfach unseren Online-Rechtsschutz-Vergleich, um die für Dich individuell beste Rechtsschutzversicherung zu finden! Der Tarifrechner vergleicht mehr als 240 Tarife, so kannst Du bis zu 80 Prozent an Prämien sparen.

Wie funktioniert der Wechsel der Rechtsschutzversicherung?

Kündigungsfrist

Du hast bereits eine Rechtsschutzversicherung und willst den Anbieter wechseln? Lies am besten in den Vertragsunterlagen nach, welche genauen Kündigungsfristen Du beachten musst. Meistens gilt eine Kündigungsfrist von 3 Monaten. Du solltest Dich also mindestens 3 Monate vor Auflauf der Mindestvertragszeit bzw. des Versicherungsjahres um den Wechsel der Rechtsschutzversicherung kümmern.

Wartezeit bei Anbieter-Wechsel

Gut zu wissen: Wenn Du die Rechtsschutzversicherung nahtlos wechselst, entfällt die sonst übliche Wartezeit. Das gilt allerdings nur für die Bereiche, in denen Du schon bei Deinem früheren Anbieter versichert warst. Schließt Du beispielsweise einen Berufsrechtsschutz beim neuen Anbieter erstmalig ab, dann gilt die gleiche Wartezeit wie für jeden Neukunden. Außerdem musst Du darauf achten, dass Du beim Anbieterwechsel an keinem einzigen Tag unversichert bist.

Laufendes Verfahren

Du kannst grundsätzlich auch während eines laufenden Verfahrens den Anbieter wechseln. Kümmere Dich aber unbedingt um eine schriftliche Kostenübernahme-Zusage der neuen Rechtsschutzversicherung, noch bevor Du den Altvertrag kündigst. Sonst kann es Dir passieren, dass am Ende weder die alte noch die neue Rechtsschutzversicherung für die Kosten aufkommt.

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