Werkstofftechnik ist eine Mischung aus den klassischen wissenschaftlich-naturwissenschaftlichen Disziplinen wie Chemie und Physik, sowie aus der angewandten Ingenieurswissenschaft. Werkstofftechniker erfinden neue Werkstoffe, verbessern aber auch die Bearbeitung von bereits vorhandenen Werkstoffen. In einem Werkstofftechnik-Studium beschäftigst Du Dich damit, wie Stoffe unterschiedlicher Art zu einem Endprodukt behandelt und verarbeitet werden können. Besondere Relevanz haben dabei Metalle aller Art und Keramik. Folgende Fragen lernst Du zu beantworten: Wie können Werkstoffe durch thermische und thermodynamische Prozesse verändert und geformt werden? Welche neuen Recyclingmethoden können entwickelt werden? Wie werden Werkstoffe durch Hinzufügen anderer Materialien verstärkt? Wie können Oberflächen von Werkstoffen behandelt werden? Dabei lernst Du bereits bekannte Werkstoffe und Verfahren kennen. Ein Schwerpunkt liegt aber auf der Entwicklung von neuen und verbesserten Werkstoffen und Verfahrensmethoden.
Das Werkstofftechnik Studium in Zahlen: Abschluss, Jobaussichten, Gehalt
Gehalt
Abschluss
Beschäftigung
Zufrieden
Einstiegsbranchen für Werkstofftechnik Absolventen
Knapp die Hälfte der Werkstofftechnik Absolventen arbeiten im Bereich Industrie
Gehaltsentwicklung Werkstofftechnik Absolventen
Nach 10 Jahren erhöht sich das Einstiegsgehalt bei Werkstofftechnik Absolventen um ca. 70%
Wo kann ich Werkstofftechnik studieren?
Das Werkstofftechnik-Studium im Bachelor bieten in Deutschland sechs Fachhochschulen an. An einer Universität kannst Du das wissenschaftliche Fach im Bachelor nicht studieren. An der Hochschule Furtwangen wird der Studiengang ausschließlich in englischer Sprache angeboten, an der Hochschule Koblenz gibt es das Werkstofftechnik-Studium mit Schwerpunkt Glas und Keramik.
Wenn Du Werkstofftechnik im Master studieren möchtest, hast Du die Wahl, dies an einer von vier Universitäten zu tun oder aber an einer von drei Fachhochschulen. Der Unterschied liegt daran, dass das Studium an Universitäten einen eher theoretischen Schwerpunkt hat, wohingegen Werkstofftechnik an einer Fachhochschule häufig auf die praktische Anwendung spezialisiert ist.
Studiengangsempfehlungen
Welche Inhalte hat ein Werkstofftechnik-Studium?
Du erlernst in einem Werkstofftechnik-Studium Grundlagen folgender wissenschaftlicher Disziplinen:
- Mathematik: Analysis und Statik.
- Informationstechnik: Programmieren für Ingenieure.
- Betriebswirtschaft.
- Naturwissenschaften: Insbesondere Bereiche aus der Chemie, wie Allgemeine und anorganische Chemie, Physikalische Chemie und Organische Chemie.
- Physikalische Grundlagen technischer Werkstoffe.
In den höheren Semestern beschäftigst Du Dich in Deinem Studium mit diesen Themen:
- Festigkeitslehre und Fertigungstechnik: Konstruktion, Produktentwicklung, Messtechnik, Werkstofftechnik.
- Kunststoffkunde: Metallische Werkstoffe, Glas und Keramik.
- Betriebswirtschaftsaufbaukurse: Projektmanagement, Qualitätsmanagement, Verkaufskommunikation.
- Maschinenbau: Thermodynamik, Strömungslehre, Beschichtungstechnik für dünne Schichten, Verbund- und Funktionswerkstoffe.
- Moderne Verfahren der Werkstoff- und Oberflächenuntersuchung.
Welche Berufe gibt es mit einem Werkstofftechnik-Studium?
Berufe
Werkstofftechniker sind in vielen Unternehmen gesuchte Fachleute. Eine Festanstellung ohne zig Bewerbungen und viel Suchen ist nicht unwahrscheinlich! Du hast die Möglichkeit, in der erzeugenden oder in der herstellenden Industrie einen Job zu finden. Diese Bereiche kommen zum Bespiel in Frage:
- Maschinenbaufirmen.
- Ingenieurbüros, zum Beispiel als Werkstoffprüfer.
- Verkehrstechnikfirmen, zum Beispiel für die Herstellung von Flugzeugen.
- Chemische Industrie.
- Metallindustrie.
- Kunststoffindustrie.
- Elektroindustrie.
- Recyclingunternehmen.
- Universitäre Lehre und Forschung.
- Automobilindustrie.
Gehalt
Wenn Du Den Bachelor beendet hast, erhältst Du als Werkstofftechniker durchschnittlich ein Einstiegsgehalt von knapp 3.500 Euro im Monat. Mit einem Masterabschluss kannst Du mit circa 500 Euro zusätzlich jeden Monat rechnen. Wieviel Du verdienst, hängt stark davon ab, wie groß Deine Firma ist, und in welchem Bereich Du konkret eine Anstellung bekommst. Je mehr Berufserfahrung Du sammelst, desto höher kann Dein Gehalt ausfallen. Bis zu etwa 4.500 Euro monatlich sind in der Regel möglich.
Welche Voraussetzungen brauche ich, um Werkstofftechnik zu studieren?
Um ein Werkstofftechnik-Studium im Bachelor beginnen zu können, brauchst Du entweder die allgemeine Hochschulreife, die Fachhochschulreife, oder die fachgebundene Hochschulreife. Zusätzlich benötigst Du häufig ein Vorpraktikum von acht Wochen in einem Betrieb, der Werkstofftechniker einstellt. Du kannst aber auch mit einer abgeschlossenen Meisterprüfung in einem verwandten Beruf, wie zum Beispiel als Techniker, zu dem Studium zugelassen werden.
Für die Zulassung zu einem Werkstofftechnik-Studium im Master benötigst Du einen Bachelorabschluss entweder als Werkstofftechniker, oder in einem ähnlichen Studiengang. Oft musst Du dann einen Aufnahmetest bestehen.
NC fürs Werkstofftechnik-Studium
An einigen Hochschulen benötigst Du keine bestimmte Note, um für das Studium aufgenommen zu werden. Manchmal allerdings ist der Studiengang auch zulassungsbeschränkt. Das ist dann der Fall, wenn sich im vergangenen Semester mehr beworben haben, als Plätze zur Verfügung stehen.
Wie läuft das Werkstofftechnik-Studium ab?
Bachelor
Einige Hochschulen bieten ein freiwilliges mathematisches Vorsemester an. Falls Du in Deiner Schulzeit nicht zu den Besten in Mathematik gezählt hast, oder Dein Schulabschluss schon länger her ist, empfiehlt es sich wirklich, dieses Angebot anzunehmen. Sonst musst Du im ersten Semester zu viel Wissen nachholen und kannst Dich nicht auf die Neuen Themen und Fächer konzentrieren.
Der Bachelorstudiengang dauert zwischen sechs und neun Semester lang. Das ist auch davon abhängig, ob ein Praxissemester in Form von Praktika oder Projektarbeiten Bestandteil des Studium ist. Du schließt je nach Hochschule mit einem Bachelor of Science oder mit dem Bachelor of Engineering ab.
Master
Ebenso, wie im Bachelor kannst Du auch in dem Masterstudiengang entweder mit einem Master of Science, oder einem Master of Engineering Dein Studium beenden. Hierfür studierst Du dann noch einmal drei bis vier Semester lang.
Wie soll ich das Werkstofftechnik-Studium bezahlen?
Falls Du Sorgen hast, wie Du Deinen Lebensunterhalt neben dem Werkstofftechnik-Studium finanzieren sollst, darf Dich das auf keinen Fall vom Studieren abhalten! Hier findest Du Tipps zur Studienfinanzierung!
Stipendien
Stipendien sind immer eine super Wahl, denn schließlich erhältst Du als Stipendiat das Geld einfach geschenkt! Die Vergabekriterien sind auch nicht immer auf gute Leistung ausgelegt, deshalb lohnt sich ein Blick in die Stipendienauswahl auch mit durchschnittlichen Noten! Um Dir die Suche nach einem für Dich perfekten Stipendium zu erleichtern, haben wir für Dich eine kostenlose Stipendiensuche erstellt!
BAföG
Die staatliche Ausbildungsförderung BAföG steht rund jedem vierten Studenten zu. Ob Du einen Anspruch hast, hängt von ganz unterschiedlichen Kriterien ab. Prüfe doch schnell und kostenfrei mit unserem BAföG-Rechner, ob sich ein Antrag auf die Förderung für Dich lohnt!
Studienkredit
Bevor gar nichts mehr geht, solltest Du einen Studienkredit beantragen. Beachten solltest Du dabei aber, dass Du je nach Angebot mitunter einiges an Zinsen sparen kannst!
Studentenjob
Besonders in einem Werkstofftechnik-Studium bietet sich ein Nebenjob mit Werksstudentenvertrag an, denn viele Industrieunternehmen bieten eine solche Anstellung an. So sparst Du die Pflege- und Krankenversicherungsabgaben, und kannst darüber hinaus auch noch viel über Deinen zukünftigen Arbeitsbereich lernen!
Passt das Werkstofftechnik-Studium zu mir?
Du bist naturwissenschaftlich und mathematisch begabt? Wenn Dein Interesse dann noch bei der Erforschung von neuen Materialen liegt, könnte der Studiengang perfekt für Dich sein!
Ist der Studiengang das richtige für mich?
Falls Du Dir noch nicht ganz sicher bist, nutze doch diesen ausführlichen onlinebasierten Studiengangtest! So findest Du ganz schnell und einfach heraus, welches Fach wie für Dich geschaffen ist!
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