Einstiegsgehalt 
2.500
Durchschnittsgehalt 
3.539
Ausbildung 
Ausbildung
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Werkstoffprüfer
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Was ist ein Werkstoffprüfer?

Werkstoffprüfer untersuchen Materialien, die zur Herstellung von industriellen Gütern genutzt werden (Werkstoffe) auf ihre Eigenschaften und auf eventuelle Fehler oder Schäden.

Was macht ein Werkstoffprüfer?

Als Werkstoffprüfer bist Du dafür verantwortlich, dass nur geeignete Werkstoffe zur Weiterverwertung in die industrielle Produktion gelangen. Dafür prüfst Du die entsprechenden Materialien mit Hilfe von verschiedenen Untersuchungsmethoden, bspw. von physikalisch-technischen oder chemischen Methoden, und nutzt dabei unterschiedliche Computerprogramme, Automaten und Halbautomaten. Aus den von Dir präparierten Proben analysierst Du Werkstoffkennwerte wie Dichte oder Struktur und gleichst sie mit den jeweiligen Prüfvorgaben, Normtabellen und Gütevorschriften ab. Nachdem Du sie am Computer ausgewertet hast, gibst Du Deine Untersuchungsergebnisse zu Protokoll und legst im Fehlerfall passende Nachbehandlungsmaßnahmen fest.

Wie wird man Werkstoffprüfer?

Werkstoffprüfer-Ausbildung

Um Werkstoffprüfer zu werden musst Du eine Ausbildung machen. Die Werkstoffprüfer-Ausbildung ist dual angelegt, d.h. sie findet gleichzeitig in einem Ausbildungsbetrieb und an der Berufsschule statt, und dauert 3,5 Jahre. Eine Besonderheit der Ausbildung als Werkstoffprüfer ist, dass Du Dich schon während Deiner Ausbildung auf einen der vier folgenden Bereiche spezialisieren musst:

  • Metalltechnik
  • Kunststofftechnik
  • Wärmebehandlungstechnik
  • Systemtechnik

In den ersten drei Jahren Deiner Werkstoffprüfer-Ausbildung sind die Ausbildungsinhalte in allen Bereichen identisch. Die Besonderheiten des jeweiligen Schwerpunkts werden erst im letzten halben Jahr vermittelt.

Um Dich für die Ausbildung zum Werkstoffprüfer zu bewerben, musst Du formal keinen bestimmten schulischen Abschluss haben. Die meisten Azubis haben allerdings die Hochschulreife (57 Prozent), gefolgt von Absolventen mit mittlerem Bildungsabschluss (29 Prozent). Mit guten Noten in Mathematik, Physik, Chemie und Informatik hast Du aber auch mit einem Hauptschulabschluss gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz.

Ausbildungsbetrieb

Den praktischen Teil Deiner Ausbildung machst Du üblicherweise je nach Deinem Schwerpunkt in einem Unternehmen der Elektro- bzw. der kunststoff- oder metallverarbeitenden Industrie. Auch ein Materialprüfungsamt kommt für Deine Ausbildung in Frage. Hier lernst Du alles über die Prüfung und Messung von Werkstoffen bzw. Werkstoffgruppen, führst unter Anleitung Deines Ausbilders eigene Untersuchungen nach unterschiedlichen Methoden durch und machst Station in verschiedenen Abteilungen wie dem Brandlabor, dem Farblabor, dem Chemielabor oder der Metallographie. Deine Tätigkeiten und Aufgaben im Ausbildungsbetrieb hältst Du in einem Berichtsheft fest. Es wird regelmäßig von Deinem Ausbilder kontrolliert und ist ein wichtiger Nachweis für Deine Werkstoffprüfer-Ausbildung.

Berufsschule

Der Berufsschulunterricht vermittelt Dir das nötige chemische und physikalische Grundlagenwissen, das Du für Deinen künftigen Beruf brauchst. Auch handwerkliche Fähigkeiten wie spanen, schmieden, schleifen, gießen und extrudieren werden hier eingeübt. Daneben stehen auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Englisch oder Sozialkunde auf dem Stundenplan.

Abschluss

Nach 3,5 Jahren legst Du vor der Industrie und Handelskammer (IHK) Deine Abschlussprüfung ab. Wenn Du sie erfolgreich bestanden hast, darfst Du Dich staatlich anerkannter Werkstoffprüfer nennen und kannst Deine weiteren Karrierestufen planen.

Weiterbildungsmöglichkeiten

  • Techniker Fachrichtung Werkstofftechnik: Wenn Du diese 2-jährige Weiterbildung abgeschlossen hast, hast Du Dich für höhere Positionen mit größerer Verantwortung qualifiziert. Deine Fachkenntnisse kannst Du bspw. in der öffentlichen Verwaltung oder in Recyclingzentren anwenden.
  • Technischer Fachwirt: Als technischer Fachwirt verfügst Du über Deine beruflichen Fachkenntnisse hinaus über betriebswirtschaftliches Wissen, das Dich zur Wahrnehmung von kaufmännischen Aufgaben befähigt.
  • Studium: Im Anschluss an Deiner Ausbildung kommt darüber hinaus ein Hochschulstudium in Betracht. Naheliegend sind vor allem die Fachrichtungen Materialwissenschaft oder Werkstoffwissenschaft.

Wo arbeitet ein Werkstoffprüfer?

Zu den Unternehmen und Branchen, die Dir als ausgebildeter Werkstoffprüfer offen stehen, gehören:

  • Branchenübergreifende prüftechnische Dienstleistungsunternehmen
  • Chemie- und Petrochemie-Unternehmen
  • Metall- oder kunststoffverarbeitende Unternehmen
  • Anlagenbau
  • Bauwesen
  • Werkstoffprüfanstalten
  • Materialforschungseinrichtungen

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Wenn Du nicht gerade bei einem öffentlichen Arbeitgeber wie bspw. einer Werkstoffprüfanstalt beschäftigt bist, kann Dein Arbeits-„Tag“ auch schon mal in der Nacht stattfinden. Vor allem bei großen Industrieunternehmen, die Werkstoffprüfer beschäftigen, sind Schichtdienste keine Seltenheit. So kann es Dir auch gehen an einem Arbeitstag wie diesem:

Wie sieht der Arbeitsplatz aus?

Dein Arbeitsplatz als Werkstoffprüfer ist meist zweigeteilt. Einerseits verbringst Du viel Zeit in Prüflaboren, wo Du viel mit unterschiedlichen Prüf- und Messinstrumenten arbeitest. Daneben bist Du auch regemäßig im Büro anzutreffen, wo Du Deine Ergebnisse dokumentierst und zu Protokoll gibst. Wenn Du im Labor arbeitest hast Du üblicherweise besondere Schutzkleidung an, vor allem um Verletzungen der Augen oder der Hände zu vermeiden.

Was verdient ein Werkstoffprüfer?

Gehalt im Beruf

Nach Deiner Werkstoffprüfer-Ausbildung kannst Du als Berufsanfänger mit einem Einstiegsgehalt von durchschnittlich rund 2.300 Euro brutto im Monat rechnen. Mit steigender Berufserfahrung wirst Du allerdings in diesem Beruf noch deutliche Gehaltszuwächse haben. Wie viel Du verdienst, hängt neben der Größe Deines Unternehmens auch von der Region ab, in der Du tätig bist. Ausschlaggebend ist auch die Branche, wobei Du als Werkstoffprüfer in der chemischen Industrie derzeit die besten Gehaltsaussichten hast. Hier kannst Du mit mehrjähriger Berufserfahrung bis zu 3.100 Euro brutto monatlich verdienen.

Gehalt in der Ausbildung

Schon vor dem Einstieg in den Beruf hast Du während Deiner Ausbildung Anspruch auf eine monatliche Ausbildungsvergütung. Durchschnittlich beträgt sie derzeit in Deutschland 929 Euro im ersten Jahr, 984 im zweiten, 1.051 im dritten und 1.110 Euro im vierten und letzten Ausbildungsjahr. Wie hoch Deine Vergütung ausfällt, richtet sich auch im Fall Deine Ausbildung nicht zuletzt nach der Branche Deines Ausbildungsbetriebs und den dafür geltenden Tarifbestimmungen.

Wo finde ich einen Job als Werkstoffprüfer?

Interessante Stellenangebote für Werkstoffprüfer findest Du auf unserer Jobbörse.

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Wie sind die Berufsaussichten für Werkstoffprüfer?

Auch wenn die produzierende Wirtschaft in Deutschland nach wie vor sehr stark ist, haben es Werkstoffprüfer nicht immer einfach auf dem Arbeitsmarkt. Allerdings sieht die Lage bei durchschnittlich rund 6 Bewerbern auf eine Stelle auch nicht allzu dramatisch aus. In der Chemiebranche, die nach neuesten Prognosen wieder einmal um 4,5 Prozent gewachsen ist, hast Du derzeit als Werkstoffprüfer die besten Karten.

Welche Spezialisierungen gibt es?

Als Werkstoffprüfer kannst Du Dich bspw. auf folgende Gebiete spezialisieren:

  • Metallvergüter: In diesem Beruf verbesserst Du die mechanischen Eigenschaften von Metallen und Metallerzeugnissen durch Wärmebehandlung.
  • Rissprüfer: Als Rissprüfer untersuchst Du Materialien, Produkte und Werkstoffe gezielt auf Risse.

Passt der Beruf Werkstoffprüfer zu mir?

Die wichtigste Grundvoraussetzung für den Werkstoffprüfer-Beruf bringst Du mit, wenn Du Dich besonders für Mathematik und naturwissenschaftliche Fächer interessierst. Immerhin werden Physik, Chemie und Technik einen wesentlichen Teil Deines späteren Berufslebens ausmachen. Über dieses Interesse hinaus solltest Du außerdem noch über folgende Eigenschaften verfügen:

Sorgfältigkeit
Um zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen, musst Du sehr achtsam und konzentriert an Dinge herangehen können. Fehler und Ungenauigkeiten können spätestens in der Weiterverarbeitung der von Dir geprüften Werkstoffen zu schweren Folgen führen.
Geduld
Viele Untersuchungen ziehen sich über einen sehr langen Zeitraum hinweg. Wenn Du ein Freund von schnellen Ergebnissen und Erfolgserlebnissen bist, dann könntest Du in diesem Beruf einige Schwierigkeiten haben.
Bereitschaft zum Schichtdient
Da die industrielle Produktion üblicherweise keine Pause kennt, werden auch Deine Fachkenntnisse Tag und Nacht benötigt. Du solltest Dir im Klaren darüber sein, dass Schichtdienst auch bedeutet, manchmal nicht am normalen Leben teilnehmen zu können. Wenn andere in die Disco gehen, machst Du Dich auf zur Arbeit. Das heißt Kompromissbereitschaft, u.U. auch in der Beziehung.
Handwerkliches Geschick
Im Labor werden nicht nur Reagenzgläser geschüttelt, hier geht es auch in handwerklicher Hinsicht ganz schön zur Sache. Viele Prüfmethoden fordern einiges Geschick von Dir, das Du am besten vielleicht schon bei der einen oder anderen Heimwerkertätigkeit bei Dir zu Hause unter Beweis gestellt hast.

Du siehst, man muss schon einiges mitbringen, um im Beruf Werkstoffprüfer bestehen zu können. Wenn Du die beschriebenen Eigenschaften und Voraussetzungen bei Dir feststellen kannst, sollte Deiner Karriere in diesem Bereich allerdings nichts im Weg stehen.