Gerichtsmediziner arbeiten eng mit Gerichten und den Strafverfolgungsbehörden zusammen. Sie bestimmen zum Beispiel den Todeszeitpunkt von Menschen oder untersuchen, welche Giftstoffe sich im Blut befinden. Gerichtsmediziner analysieren aber auch technisch-medizinisch die Spuren von Verbrechen. Deswegen ist das spannende Gerichtsmedizin-Studium für Menschen mit starken Nerven.
Das Gerichtsmedizin Studium in Zahlen: Abschluss, Jobaussichten, Gehalt
Gehalt
Abschluss
Beschäftigung
Zufrieden
Einstiegsbranchen für Gerichtsmedizin Absolventen
Über die Hälfte der Gerichtsmedizin Absolventen arbeiten im Dienstleistungsbereich
Gehaltsentwicklung Gerichtsmedizin Absolventen
Nach 10 Jahren erhöht sich das Einstiegsgehalt bei Gerichtsmedizin Absolventen um ein Sechsfaches
Wo kann ich Gerichtsmedizin studieren?
Grundsätzlich brauchst Du erst einmal ein abgeschlossenes Medizinstudium. Das kannst Du an so gut wie allen Universitäten studieren. Danach kannst Du an eine der 31 universitären Institute für Rechtsmedizin wechseln, und Deine Facharztausbildung in Gerichtsmedizin beginnen.
Welche Inhalte hat ein Gerichtsmedizin-Studium?
Der Studieninhalt von dem Gerichtsmedizin-Studium wird auf Grundlage von der Muster-Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer bestimmt. Wie das Studium aber konkret abläuft, und welche Inhalte wirklich Bestandteil sind, bestimmt die Landesärztekammer des Bundeslandes, in dem Du studierst.
Folgende Themen sind Bestandteil von einem Gerichtsmedizin-Studium:
- Toxikologie: Nachweis von Giften und Drogen.
- Forensische Serologie: Unter anderem der Nachweis von einem Todeszeitpunkt.
- Spurensuche: Technische Auswertung von zum Beispiel gefundenen Haaren oder Speichel.
- Politische Bildung: Öffentliche Sicherheit und Arbeit der Strafverfolgungsbehörden
- Gesundheitswissenschaft
- Forensische Molekularbiologie: Zum Beispiel DNA-Untersuchungen
- Forensische Traumatologie: Art und Entstehung von körperlichen Verletzungen bestimmen.
- Verkehrsmedizin und Verkehrspsychologie
- Forensische Sexualmedizin
- Informationstechnologie und -management
Welche Berufe gibt es mit einem Gerichtsmedizin-Studium?
Mit einem abgeschlossenen Studium in Gerichtsmedizin kannst Du rechtsmedizinische Untersuchungen durchführen, auswerten und die Ergebnisse dokumentieren.
Zu Deinen Aufgaben als Gerichtsmediziner gehört oft die Untersuchung und Rekonstruktion von Todesfällen:
- Handelt es sich um einen Natürlichen Todesfall oder um ein Verbrechen?
- Bestimmen der Todesursache
- Bestimmen des Todeszeitpunktes
- Identitätsbestimmung
Ebenfalls zu dem Beruf des Gerichtsmediziners gehört die Analyse und Erstellung von Gutachten zu Körperverletzungen, Vergewaltigungen und Vergiftungen. Aber auch bei strittigen Abstammungsverhältnissen oder bei ärztlichen Behandlungsfehlern sind Gerichtsmediziner die passenden Ansprechpersonen. Manche Gerichtsmediziner werten auch Spuren von Kriminalfällen aus.
Berufe
Nach dem Gerichtsmedizin-Studium kannst Du zum Beispiel für diese Arbeitgeber als Sachverständiger arbeiten:
- Für eine Ermittlungs- oder Gerichtsbehörde
- In einem Landes- oder Bundeskriminalamt
- An rechtsmedizinischen Instituten von Universitäten
- In Krankenhäusern
- Versicherungen
Als Sachverständiger schreibst Du Gutachten und Glaubhaftigkeitsbeurteilungen aus medizinischer Sicht. Häufig sind Gerichtsmediziner auch vor einem Gericht um während einer Verhandlung das hierfür erstellte Gutachten zu erläutern.
Gehalt
Das durchschnittliche Einstiegsgehalt von Gerichtsmedizinern beträgt circa 3.500 Euro im Monat. Mit Berufserfahrung kannst Du bis zu 6.500 Euro monatlich verdienen.
Welche Voraussetzungen brauche ich, um Gerichtsmedizin zu studieren?
Um Gerichtsmedizin zu studieren, brauchst Du erst einmal die Allgemeine Hochschulreife. Danach musst Du ein Medizinstudium abschließen, und erst dann kannst Du die Facharztausbildung zum Gerichtsmediziner beginnen.
NC fürs Gerichtsmedizin-Studium
Für das Medizinstudium, welches Du für das Gerichtsmedizin-Studium benötigst, brauchst Du einen guten Notendurchschnitt im Abitur. An vielen Universitäten liegt der Numerus Clausus bei 1,0 bis 1,3.
Falls Du ein nicht so gutes Abitur hast, brauchst Du aber nicht verzweifeln! E gibt immer noch eine Zulassung zu dem Medizinstudium aufgrund von dem Hochschulauswahlverfahren. Teil davon ist zum Beispiel ein Eignungstest in Medizin, und eine Berufsausbildung in einem medizinischen Ausbildungsberuf. Auch persönliche Auswahlgespräche zählen in das Hochschulauswahlverfahren mit hinein.
Wie läuft das Gerichtsmedizin-Studium ab?
Staatsexamen
Um das Studium Gerichtsmedizin anfangen zu können, brauchst Du ein abgeschlossenes Medizin-Studium. Dieses allgemeine Medizin-Studium dauert in der Regel 12 bis 13 Semester. Du musst alle Prüfungsabschnitte der ärztlichen Prüfung bestanden haben und das 1. und 2. Staatsexamen erfolgreich beendet haben. Ist das geschafft, darfst Du Dich Arzt nennen. Um jetzt aber endlich Deinen Traum von der Gerichtsmedizin verwirklichen zu können, musst Du eine Facharztausbildung anhängen.
Facharztausbildung
Die Facharztausbildung für Gerichtsmedizin dauert meistens fünf Jahre lang. Du kannst diese an den universitären rechtsmedizinischen Instituten absolvieren. Bestehst Du die Facharztprüfung darfst Du Dich Gerichtsmediziner beziehungsweise Rechtsmediziner nennen.
Wie soll ich das Gerichtsmedizin-Studium bezahlen?
Du willst das Studium Gerichtsmedizin anfangen, hast aber nicht genügend Geld auf dem Sparkonto? Auch Deine Eltern können Dich finanziell nicht unterstützen? Hier sind einige Optionen für die Finanzierung während dem Studium aufgelistet.
Stipendien
Geld, das Du über ein Stipendium erhältst, musst Du nie mehr zurückzahlen! Obwohl Stipendien also eine super Geldquelle sind, bewerben sich nur sehr wenig Studenten dafür. Deine Chancen, einen Stipendienplatz zu erhalten sind also hoch! Es gibt eine große Auswahl an Stipendien, mit ganz unterschiedlichen Aufnahmekriterien. Damit Du nicht tagelang nach dem passenden Stipendium suchen musst, haben wir Dir hier eine kostenfreie onlinebasierte Stipendiensuche bereitgestellt!
BAföG
Auch die staatliche Ausbildungsförderung ist eine gute Möglichkeit, das Gerichtsmedizin-Studium zu finanzieren. Erst nach Deinem Studium, wenn Du ein regemäßiges Einkommen hast, musst Du die Hälfte des Geldes wieder monatlich zurückzahlen, die andere Hälfte ist geschenkt! Ob Du BAföG berechtigt bist und wieviel Geld Dir monatlich zusteht, kannst Du mit unserem BAföG-Rechner kostenlos und schnell herausfinden!
Studienkredit
Bevor alle Stricke reißen und Du Dein Studium wieder abbrichst, oder wegen fehlendem Geld gar nicht erst anfängst, gibt es noch die Option einen Studienkredit aufzunehmen. Auch hier bekommst Du dann einen festen Betrag pro Monat, den Du aber nach Deinem Studium, plus Zinsen, vollständig zurückzahlen musst.
Studentenjob
Natürlich kannst Du auch neben dem Gerichtsmedizin-Studium noch arbeiten. Falls Du zusätzlich BAföG beziehst, solltest Du nicht mehr als 450 Euro monatlich dazuverdienen, da Du sonst Deinen BAföG-Anspruch verlierst. Wenn Du eine Anstellung als Werksstudent bekommst, hast Du mehr von Deinem Gehalt, als mit einer „normalen“ Anstellung. Du bist dann nämlich von den Beiträgen in die Kranken- und Pflegeversicherung bereit!
Passt das Gerichtsmedizin-Studium zu mir?
Wenn Du nicht in Ohnmacht fällst, sobald Du Blut siehst, ist das eine super Grundlage für ein Gerichtsmedizin-Studium! Allgemein solltest Du sehr starke Nerven haben. Schließlich hast Du öfter mal mit Toten Menschen oder Leichenteilen zu tun. Hilfreich wäre es natürlich, wenn Du keine Hemmschwelle vor dem Umgang mit toten Menschen hast. Aber keine Angst, den Umgang mit dem Tod kannst Du auch mit der Zeit erlernen! Außerdem brauchst Du natürlich ein hohes medizinisches Interesse. Wenn Dir in der Schule Naturwissenschaften gefallen haben, ist das ebenfalls ein guter Ausgangspunkt für ein erfolgreiches Studium!
Ist der Studiengang das richtige für mich?
Falls Du noch unsicher bist, welches Studium zu Dir passt, dann kannst Du hier einen Studienorientierungstest machen. Dadurch findest Du heraus, welcher Studiengang optimal zu Deinen Fähigkeiten passt!