Einstiegsgehalt 
1.800
Durchschnittsgehalt 
2.140
Ausbildung 
Ausbildung

Was ist ein Podologe?

Ein Podologe beziehungsweise eine Podologin führt, teilweise auf Anordnung eines Arztes oder unter ärztlicher Aufsicht, vorbeugende und therapeutische Behandlungsmaßnahmen am menschlichen Fuß durch. Seine beziehungsweise ihre Arbeitsgebiete umfassen die Innere Medizin, Orthopädie, Dermatologie und Chirurgie.

Was macht ein Podologe?

Als Podologe beziehungsweise Podologin kümmerst Du Dich um gesundheitliche Probleme am menschlichen Fuß. Der erste Schritt Deiner Arbeit ist immer die Ursachenforschung. Du untersuchst die Füße, prüfst die Schuhe des Patienten und klärst Krankheitsbilder ab. Trägt der Patient geeignete Schuhe? Hat er einen Senk- und Spreizfuß? Leidet er an Diabetes oder einer Rheumaerkrankung? Das alles sind Fragen, die Du als Podologe respektive Podologin vorher abklärst.

Bei kranken Füßen versuchst Du als Podologe beziehungsweise Podologin die Funktion des Fußes wiederherzustellen. Du legst Druckentlastungs- und Stützverbände an, massierst Füße und Unterschenkel zur Schmerzlinderung mit einer speziellen Creme, trägst Hornhaut ab, korrigierst eingewachsene Nägel und fertigst Fußabdrücke für Schuheinlagen an. Dabei stehen Hygiene und Sauberkeit an erster Stelle. Nach jeder Behandlung sterilisiert und säuberst Du Deine Geräte sowie Instrumente.

Zu Deiner Tätigkeit als Podologe beziehungsweise Podologin gehört ebenfalls die Beratung. Du gibst Tipps zum richtigen Schuhwerk, Gymnastikübungen und zur idealen Ernährung. Zudem berätst Du beim Verkauf von Fußpflegeprodukten und orthopädischen Hilfsmitteln. Dazu führst Du ein Sortiment an Gesundheitsschuhen, Fußcreme sowie weiteren Pflege- und Hilfsmitteln rund um den Fuß. Als gut ausgebildeter Podologe respektive Podologin weißt Du zudem, wann Du einen Patienten zu einem Arzt überweisen musst. Auch Menschen mit gesunden Füßen suchen Dich auf. Als Podologe beziehungsweise Podologin pflegst Du Füße, um Krankheiten zu verhindern oder das Wohlbefinden des Kunden zu steigern. Dazu bietest Du Fußreflexmassagen an oder verabreichst pflegende Fußbäder.

Wie wird man Podologe?

Voraussetzungen

Die Ausbildung als Podologe beziehungsweise die Ausbildung zur Podologin ist deutschlandweit einheitlich im sogenannten Podologengesetz (abgekürzt PodG) geregelt. Als Zulassungsvoraussetzung zur Podologie-Ausbildung benötigst Du einen Realschulabschluss. Alternativ reicht für die Podologe-Ausbildung ein Hauptschulabschluss, wenn Du zusätzlich eine Berufsausbildung vorweisen kannst, die mindestens zwei Jahre gedauert hat.

Ausbildung

Die Ausbildung als Podologe findet an einer Berufsfachschule statt und wird durch Praktika in Kliniken und Praxen ergänzt. In der Berufsfachschule lernst Du während Deiner Podologie-Ausbildung das theoretische Hintergrundwissen. In den Praxisphasen Deiner Ausbildung wendest Du das erlernte Wissen bei der Behandlung von Patienten an. Während Deiner Ausbildung als Podologe stehen verschiedene Krankheitsbilder sowie die damit verbundenen physikalischen und chemischen Vorgänge auf dem Unterrichtsplan. Zudem erwirbst Du Wissen in Bereichen wie Mikrobiologie, Physiologie, Anatomie und Hygiene. In der Praxisphase Deiner Podologie-Ausbildung lernst Du, Füße von Patienten zu untersuchen, pathologische Veränderungen zu erkennen und die jeweils adäquate Behandlungsoption zu wählen.

Die Podologie-Ausbildung kannst Du in Vollzeit oder Teilzeit absolvieren. In Vollzeit dauert die Podologie-Ausbildung in der Regel zwei Jahre, in Teilzeit maximal vier Jahre. Am Ende Deiner Podologie-Ausbildung legst Du eine Abschlussprüfung ab. Diese setzt sich aus einem mündlichen, einem schriftlichen und einem praktischen Teil zusammen. Nach der bestandenen Abschlussprüfung darfst Du Dich Podologe beziehungsweise Podologin nennen.

Wo arbeitet ein Podologe?

Nach Deiner Podologie-Ausbildung kannst Du beispielsweise in Physiotherapiepraxen, diabetischen Fußambulanzen, Rehabilitationskliniken und Krankenhäusern mit podologischer Abteilung und podologischen Praxen arbeiten. Eine weitere Alternative ist zudem, dass Du selbstständig wirst und in Deiner eigenen Praxis arbeitest. Hier noch einmal einige Arbeitsorte im Überblick:

  • Physiotherapiepraxen
  • Diabetische Fußambulanzen
  • Rehabilitationskliniken und Krankenhäuser mit podologischer Abteilung
  • Podologische Praxen
  • Selbständigkeit in eigener Praxis

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Dein Arbeitsalltag kann beispielsweise folgende Tätigkeiten umfassen:

Wie sieht der Arbeitsplatz aus?

Als Podologe arbeitest Du meistens in einem Behandlungsraum, entweder als Angestellter, beispielsweise in einer Klinik, oder selbstständig im Behandlungsraum Deiner eigenen Praxis. Wenn Du selbstständig bist, wirst Du auch Patientenbesuche machen, insbesondere bei älteren Menschen, deren Mobilität stark eingeschränkt ist. Darüber hinaus verrichtest Du auch Arbeiten am PC. Diese umfassen etwa die Pflege der Patientendaten.

Was verdient ein Podologe?

Während der Podologie-Ausbildung erhältst Du keine Vergütung. Im Gegenteil entstehen an manchen Berufsfachschulen Kosten für Schulgeld sowie für Aufnahme- und Prüfungsgebühren.

Nach der Podologie-Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt im Angestelltenverhältnis bei rund 2.000 Euro brutto im Monat. Mit Berufserfahrung kann es bis zu 2.900 Euro brutto im Monat betragen, variiert jedoch in den verschiedenen deutschen Bundesländern. Wenn Du eine eigene Praxis betreibst, kannst Du auch mehr verdienen.

Wo finde ich einen Job als Podologe?

Wie sind die Berufsaussichten für Podologen?

Laut Andreas Sanders, dem Vorsitzenden des Deutschen Podologen-Verbandes, gibt es einen großen Bedarf an Podologen. In Deutschland gibt es aktuell zwischen 6.000 bis 7.000 Podologen. Allein aufgrund der großen Anzahl an Diabetespatienten schätzt der Verbandsmann den Bedarf an Podologen auf 20.000 Fachkräfte. Hinzu kommt, dass der Gesundheits- und Dienstleistungssektor nicht zuletzt aufgrund der Alterung der Gesellschaft, Deutschland hat die älteste Bevölkerung in Europa, ein Wachstumsmarkt ist. Die Berufsaussichten sind also sehr gut zu bezeichnen.

Welche Spezialisierungen gibt es?

In Deutschland ist es möglich während oder nach der Ausbildung als Podologe ein Hochschulstudium an der Steinbeisuniversität in Berlin zu absolvieren. Das Studium dauert sechs Semester und schließt mit dem Titel Bachelor of Science ab. Inhaltlich geht es um Methoden des projektbezogenen, wissenschaftlichen Arbeitens sowie Bereiche wie Diabetologie und Anatomie oder auch Themen wie Betriebswirtschaft.

Zudem kannst Du Dich auf bestimmte Bereiche Deines Aufgabenspektrums konzentrieren. Eine Möglichkeit ist etwa die Weiterbildung zum Wundmanager. Als Wundmanager beziehungsweise Wundmanagerin bist Du ein Spezialist im Bereich entzündeter und schwer heilender Wunden. Eine andere Möglichkeit ist die Weiterbildung zur Hygienefachkraft, die beispielsweise im Krankenhaus für die Einhaltung von Hygiene-Standards verantwortlich ist.

Hier siehst Du die Beispiele noch einmal im Überblick:

  • Studium
  • Wundmanager
  • Hygienefachkraft

Passt der Beruf Podologe zu mir?

Du solltest am besten folgende Voraussetzungen erfüllen, wenn Du Dich für diesen Beruf interessierst:

Keine Berührungsängste
Du wirst die Füße von wildfremden Menschen untersuchen und behandeln. Das ist nicht immer besonders angenehm. Du solltest daher keine Berührungsängste haben.
Kommunikationsstärken
Viele Menschen kommen mit gesundheitlichen Problemen zu Dir. Du solltest daher einfühlsam sein und kontaktfreudig sein.
Diskretion
Manchen Patienten kostet es sicherlich Überwindung, sich mit einem gesundheitlichen Problem an Dich zu wenden. Du solltest daher immer Diskretion wahren können.
Geschick und ruhige Hände
Du arbeitest mit Skalpellen, Fräsen, Raspeln und allerlei anderen Instrumenten und Geräten. Das erfordert Geschick und ruhige Hände.
Sauberkeit
Hygiene und Sauberkeit sind das A und O in diesem Job. Sowohl im Interesse Deiner Kunden als auch zum Schutz Deiner eigenen Gesundheit.