Ausbildungsdauer 
2 Jahre
Empf Schulabschluss 
Realschule

Wenn unsere Füße wirklich die Landkarte unseres Körpers sind, dann bereist Du als Podologe mit Deiner therapeutischen Arbeit viele Menschen. Warum Deine Podologie-Ausbildung vor allem in der Schule stattfindet und wieso Podologie als Schnittstelle zwischen Chirurgie, Dermatologie und Orthopädie auch ein guter Einstieg in die Medizin ist, verraten wir Dir hier.

Wo kann ich eine Podologie-Ausbildung machen?

Eine Podologie-Ausbildung ist eine schulische Ausbildung nach dem sogenannten Podologengesetz (PodG). Du absolvierst sie an einer Berufsfachschule, an der Du Dich bewerben musst. Diese Schulen können öffentliche Schulen oder private Schulen sein. Bei privaten Instituten können Ausbildungsgebühren anfallen. Zusätzlich machst Du ein Praktikum, um neben der Theorie auch praktische Einblicke in Deinen zukünftigen Beruf zu haben. Solch ein Praktikum kannst Du an folgenden Orten absolvieren:

  • internistische Praxis oder Klinik
  • dermatologische Praxis oder Klinik
  • orthopädische Praxis oder Klinik
  • Praxen für Podologie bzw. medizinische Fußpflege
  • Praxen für Physiotherapie
  • Praxen für Diabetologie
  • Praxen für Rheumatologie
  • Einrichtungen für orthopädische Schuhtechnik

Diese Praktikumsplätze werden Dir mit Hilfe der Berufsfachschule vermittelt.

Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Podologie-Ausbildung?

  • Mittlere Reife oder abgeschlossene Ausbildung
  • gesundheitliche Eignung

Um eine Podologie-Ausbildung beginnen zu können, musst Du mindestens eine Mittlere Reife oder eine mindestens zweijährige erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung mitbringen. Aber keine Sorge, auch mit einem Hauptschulabschluss kannst Du eine Berufsfachschule finden, solange Du hier zusätzlich eine mindestens zweijährige erfolgreiche Ausbildung mit einbringen kannst. Ansonsten benötigst Du eine gesundheitliche Eignung für Deine Podologie-Ausbildung, die Du unter Umständen durch ein ärztliches Attest nachweisen musst.

Wie lange dauert die Podologie-Ausbildung?

  • 2 Jahre Vollzeit
  • 4 Jahre Teilzeit

Eine Ausbildung als Podologe dauert in der Regel 2 Jahre in Vollzeit. Du kannst diese Ausbildung allerdings auch in Teilzeit und damit nebenberuflich absolvieren. Dann verlängert sich die Studienzeit allerdings auf bis zu 4 Jahre insgesamt.

Wie hoch ist das Gehalt in der Podologie-Ausbildung?

Während Deiner Podologe-Ausbildung erhältst Du grundsätzlich kein Gehalt. Unter bestimmten Umständen kannst Du allerdings eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) erhalten. Relevant ist dafür vor allem, dass die Berufsfachschule, die Du besuchst eine so genannte „förderfähige“ Schule ist, die Du mit dem Ziel eines berufsqualifizierenden Abschlusses besuchst.

Bei einigen Berufsschulen fallen auch Ausbildungsgebühren an. Unter bestimmten Umständen kannst Du diese mit Hilfe eine Bildungsprämie oder eines Bildungsgutschein gegenfinanzieren. Eine Bildungsprämie erhältst Du, wenn Du erwerbstätig bist und Dich mit Deiner Podologie-Ausbildung weiterbilden willst. Einen Bildungsgutschein kannst Du erhalten, wenn Du erwerbslos bist und eine bestimmte Voraussetzung erfüllst. Zum Beispiel sollte Deine Podologie-Ausbildung vom Amt für Arbeit anerkannt werden und Dir einen beruflichen Wiedereinstieg erleichtern.

Wie läuft die Podologie-Ausbildung ab?

  • Berufsfachschule (2.000 Unterrichtsstunden)
  • Praktikum (1.000 Unterrichtsstunden)

Die Ausbildung

Deine Podologie-Ausbildung findet zu zwei Dritteln in einer Berufsfachschule Deiner Wahl und zu einem Drittel in einem Praktikumsbetrieb statt. Am Anfang Deiner Podologie-Ausbildung wird Dir zuerst in theoretischer Form alles grundsätzliche Wissen vermittelt. Gegen Ende Deiner Ausbildung wird dann eine praktische Ausbildung in einer Podologiepraxis, einer Klinik oder Ambulanz mit eingebunden. Hier kannst Du Dein theoretisches Wissen prüfen und vor allem in die Praxis umsetzen. Außerdem bietet Dir so ein Praktikum auch einen guten Einblick in Deinen zukünftigen Arbeitsalltag.

Insgesamt wirst Du 2.000 Unterrichtsstunden Theorie in der Berufsfachschule pauken und dann 1.000 Stunden praktische Erfahrungen in deinem Praxisbetrieb sammeln.

Die Prüfung

Am Ende Deiner Ausbildung als Podologe absolvierst Du eine Abschlussprüfung. Diese besteht aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil. Im schriftlichen Teil Deiner Prüfung beantwortest Du Fragen aus den Fächern

  • Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde
  • Psychologie, Pädagogik, Soziologie
  • Anatomie und Physiologie
  • Allgemeine und spezielle Krankheitslehre

In der mündlichen Prüfung musst Du Fragen aus folgenden Bereichen beantworten:

  • Theoretische Grundlagen der podologischen Behandlung
  • spezielle Krankheitslehre
  • Arzneimittellehre, Material- und Warenkunde
  • Hygiene und Mikrobiologie

Im praktischen Teil zeigst Du an zwei Patienten, wie Du einen podologischen Befund erhebst und Deine Patienten dann dementsprechend behandelst. Hast Du alle Prüfungen und damit Deine Podologie-Ausbildung bestanden, kannst Du Dich „staatlich anerkannter Podologe“ beziehungsweise „staatlich anerkannte Podologin“ nennen.

Welche Inhalte hat die Ausbildung als Podologe?

Deine Podologie-Ausbildung beinhaltet allgemeine, theoretische und praktische Fächer. In der Berufsschule umfasst Deine Ausbildung zur Podologin 2.000 Unterrichtsstunden, die folgendermaßen aufgebaut und verteilt sind:

Allgemeine Unterrichtsfächer

  • Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde
  • Sprache und Schrifttum
  • Deutsch, Wirtschafts- und Sozialkunde

Theoretisch basierte Unterrichtsfächer

  • Fachbezogene Physik und Chemie
  • Anatomie 
  • Physiologie
  • Allgemeine Krankheitslehre
  • Spezielle Krankheitslehre
  • Hygiene und Mikrobiologie
  • Prävention und Rehabilitation
  • Psychologie/Pädagogik/Soziologie
  • Arzneimittellehre, Material- und Warenkunde
  • Theoretische Grundlagen der podologischen Behandlung

Praktisch orientierte Unterrichtsfächer

  • Erste Hilfe und Verbandstechnik
  • Fußpflegerische Maßnahmen
  • Podologische Behandlungsmaßnahmen
  • Physikalische Therapie im Rahmen der podologischen Behandlung
  • Podologische Materialien und Hilfsmittel
  • Frei verteilbare Stunden (je nach Schule unterschiedlich verteilt, z.B. auf Unterricht oder Projektstunden)

Während Deines Praktikums in einer Praxis oder Klinik werden diese in der Berufsschule erworbenen Kenntnisse dann vertieft und angewendet.

Wie sieht der Karrierepfad nach der Podologie-Ausbildung aus?

Nach dem erfolgreichen Abschluss Deiner Podologie-Ausbildung hast Du natürlich noch weitere Möglichkeiten Dich weiterzubilden und die Karriereleiter weiter empor zu steigen. Hier zeigen wir Dir die üblichen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die Dir zur Verfügung stehen:

Passt eine Ausbildung als Podologe zu mir?

Welche Voraussetzungen Du für eine erfolgreiche Podologie-Ausbildung mitbringen solltest, verraten wir Dir hier:

körperliche Belastbarkeit
Grundsätzlich ist eine Podologie-Ausbildung im praktischen Einsatz eine teilweise anstrengende Arbeit. Du wirst zum Teil viel hocken oder Dich bücken müssen und solltest daher körperlich belastbar sein. Deswegen ist ein ärztliches Attest bei manchen Berufsschulen auch eine Zugangsvoraussetzung zur Aufnahme der Ausbildung.
Geschicklichkeit
In Deiner Podologie-Ausbildung und Deinem späteren Beruf wirst Du sehr viel mit Skalpellen und Fräsen arbeiten und zum Teil kleinteilig arbeiten müssen, um Deine Patienten von ihrem Leid zu befreien. Dazu benötigst Du eine gute Hand-Augen-Koordination und grundsätzlich viel Geschick.
Kommunikationsstärke
Wie in allen Ausbildungen im medizinischen Bereich erfordert eine Ausbildung in Podologie Kommunikationsstärke. Sie ist bei Dir besonders wichtig, ist Deine Aufgabe doch auch Deinen Patienten genau zu erklären, was und wo ihre Probleme sind und wie sie diese lösen können. Teil Deiner Präventionsarbeit ist nämlich Aufklärung.
soziale Kompetenz
Nicht jeder Patient, der zu Dir kommt, tut dies gern. Füße und Fußprobleme sind noch immer mit einem großen Stigma behaftet und viele Menschen schämen sich vor anderen über ihre Probleme zu sprechen. Deswegen benötigst Du viel soziale Kompetenz, um Deinen Patienten empathisch gegenüberzutreten und einen sicheren Raum zu schaffen, in dem sie über ihre Probleme mit Dir sprechen können.
Ausbildungsdauer 
2 Jahre