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Debitkarte: Was ist das und wo gibt's die beste?

Debitkarte - was war das nochmal genau? Der Begriff ist weniger geläufig als die Karten selbst: Debitkarten sind das typische "Plastikgeld", das Du von Banken bekommst, wenn Du ein Girokonto eröffnest.

Was ist eine Debitkarte?

Eine Debitkarte ist eine Zahlungskarte, die von einer Bank oder einem Kreditinstitut herausgegeben wird. Mit ihr kannst Du bargeldlos bezahlen und auch Geld am Automaten abheben. Debitkarten sind in der Regel an ein Girokonto gebunden. Wenn Du mit der Karte bezahlst oder Geld abhebst, wird der Betrag unmittelbar vom Girokonto abgebucht. Eine Debitkarte kennt man auch als:

  • Bankkarte
  • Sparkassenkarte
  • EC-Karte
  • Girokarte
  • Bankomatkarte (in Österreich)

Girokonten mit Debitkarte

Wenn Du ein Girokonto eröffnest, ist die Debitkarte normalerweise im Konto-Paket mit dabei. Wir haben die aktuellen Angebote am Markt verglichen und bewertet: Wo kannst Du Gebühren sparen? Welche Banken bieten Dir attraktive Prämien und Rabatte? Die besten Girokonten mit Debitkarte findest Du in der folgenden Tabelle:

Hinweis: Information laut § 18 Abs. 6 Zahlungskontengesetz: Dieser Vergleich stellt keine vollständige Marktübersicht dar.

letzte Aktualisierung: 15.04.2024.

Worauf Du bei der Auswahl eines Girokontos mit Debitkarte achten solltest

Durch ein günstiges Girokonto kannst Du viel Geld sparen! Vergleiche die verschiedenen Bankangebote daher gründlich, bevor Du Dich für ein Konto-Paket entscheidest. Folgende Punkte solltest Du dabei unter die Lupe nehmen:

  • Kontoführungsgebühr: Manche Banken verlangen für ein Girokonto einen monatlichen Fixbetrag, andere stellen es Dir kostenlos zur Verfügung. Auch wenn beispielsweise 5 Euro pro Monat nicht viel klingen, kannst Du über das Jahr gerechnet doch 60 Euro sparen, wenn Du Dich für ein Angebot ohne Kontogebühren entscheidest!
  • Gebühren fürs Bargeldabheben: Du kommst mit Deiner Debitkarte zwar meist an jedem Geldautomaten in Deutschland an Bargeld, gratis ist das aber nicht immer. Bei Fremdbanken können saftige Gebühren anfallen! Kostenlos Geld abheben kannst Du an allen bankeigenen Geldautomaten. Wieviele es davon in Deutschland gibt, ist je nach Bankinstitut sehr unterschiedlich.
  • Weitere Gebühren: Manche Banken knöpfen Dir außerdem für Überweisungen, Bargeld-Einzahlungen, Kontoauszüge oder ähnliche Dienstleistungen Geld ab. Informiere Dich daher unbedingt, für welche Leistungen Du in die Tasche greifen musst!
  • Guthabenzinsen: Mit Zinsen für Erspartes sieht es derzeit zwar nicht rosig aus, aber bei einigen Banken gibt es trotzdem Guthabenzinsen zu holen.
  • Dispozinsen: Es ist besser, wenn Du Dein Konto nicht ins Minus rutschen lässt. Falls es doch hin und wieder mal passiert, solltest Du Dich für ein Girokonto mit niedrigem Dispozins entscheiden.
  • Kreditkarte: Viele Banken bieten Dir zusätzlich zur Debitkarte auch eine kostenlose Kreditkarte.
  • Prämien und Rabatte: Oft bekommst Du ein Startguthaben geschenkt oder Du kannst Dir Prämien verdienen, wenn Du Neukunden wirbst. Oder es gibt Rabatte bei ausgewählten Händlern.

Was ist der Unterschied zwischen einer Debitkarte und einer Kreditkarte?

Debit- und Kreditkarten werden gerne durcheinander gebracht. Rein äußerlich sieht sich das "Plastikgeld" oft zum Verwechseln ähnlich und man muss schon genau auf das Logo achten, um den Kartentyp zu erkennen. Die beiden Kartentypen unterscheiden sich aber grundlegend durch den Zeitpunkt der Abrechnung:

Wenn Du mit einer Debitkarte bezahlst oder Geld abhebst, wird der Betrag sofort - oder zumindest innerhalb weniger Tage - von Deinem Konto abgezogen. Bei einer Kreditkarte geschieht das zeitverzögert. Du hast einen monatlichen Kreditrahmen und Deine Umsätze werden gesammelt und Dir erst am Ende des Monats in Rechnung gestellt. In der Zwischenzeit bekommst Du vom Kreditkarten-Unternehmen ein zinsloses Darlehen, das heißt einen kostenlosen Kredit.

Darüber hinaus gibt es noch ein paar weitere Unterschiede zwischen Debit- und Kreditkarten:

  • Bonität: Wie jeden anderen Kredit bekommst Du eine Kreditkarte nur, wenn das Kreditinstitut Deine Kreditwürdigkeit (Bonität) als ausreichend einschätzt. Bei einer Debitkarte sind die Banken aber etwas weniger streng. Zwar prüfen sie meist Deine Bonität und können Dir bei zu vielen negativen Schufa-Einträgen ein Girokonto verweigern, ein Konto mit Debitkarte bekommst Du mit schlechter Schufa-Bewertung aber leichter als eine klassische Kreditkarte.
  • Akzeptanz im Ausland: In Deutschland kannst Du sowohl mit Debit- als auch mit Kreditkarten problemlos Geld abheben oder bargeldlos bezahlen. Im Ausland dagegen sind Debitkarten nur eingeschränkt nutzbar. Vor allem außerhalb der EU ist eine Kreditkarte oft die einzige Möglichkeit, um problemlos an Bargeld zu kommen oder bargeldlos zu bezahlen.
  • Online-Shopping: Deine Online-Einkäufe kannst Du mit einer Kreditkarte bequem bezahlen, mit der Debitkarte Deiner Hausbank funktioniert das hingegen nicht.

Was ist eine Debit-Kreditkarte?

Auch wenn es verwirrend klingt - es gibt neben "klassischen" Kreditkarten und Debitkarten auch sogenannte Debit-Kreditkarten. Eine Debit-Kreditkarte ist nichts anderes als eine Kreditkarte mit Debit-Funktion. Debitkarten werden nämlich nicht nur von Banken herausgegeben. Auch große Kreditinstitute wie Visa und Mastercard haben Debitkarten im Programm. Eine Debit-Kreditkarte wie die Visa-Debitkarte oder die Mastercard-Debitkarte trägt das Logo des jeweiligen Kreditkarten-Unternehmens und kann daher leicht mit einer "echten" Kreditkarte verwechselt werden. Dass es sich eigentlich um eine Debit-Kreditkarte handelt, erkennt man an dem Aufdruck "Debit".

Anders als mit der Debitkarte Deiner Hausbank kannst Du mit einer Debit-Kreditkarte online bezahlen und auch die Akzeptanz im Ausland ist höher. Lediglich der Abrechnungsmodus funktioniert ebenso wie bei jeder anderen Debitkarte. Die Beträge werden immer sofort vom Referenzkonto abgebucht, Du bekommst also keinen eigentlichen Kredit.

Der Vorteil einer Kreditkarte mit Debit-Funktion ist, dass Du mit nur einer Karte sowohl im örtlichen Supermarkt, im Online-Handel als auch im Ausland bezahlen kannst. Im Vergleich zur klassischen Kreditkarte hast Du mit einer Kreditkarte mit Debit-Funktion eine bessere Kontrolle über Deine Ausgaben, weil die Zahlungen immer sofort am Kontoauszug aufscheinen.

Welche Debitkarten-Bezahlsysteme gibt es?

Eine Karte - mehrere Systeme: Auf den meisten Debitkarten werden verschiedene Bezahlsysteme kombiniert. Du erkennst sie an den jeweiligen Logos bzw. Akzeptanzzeichen. Findest Du auf einem Geldautomat oder Kartenterminal dasselbe Logo vor, kannst Du dort Geld abheben oder mit der Karte bezahlen. Die wichtigsten Bezahlsysteme sind:

Girocard

Girocard ist ein Bezahlsystem der deutschen Banken. Es ist hierzulande außerordentlich weit verbreitet: Im Jahr 2020 hatten 96 Prozent aller Deutschen eine Debitkarte mit Girocard-Funktion in ihrer Geldbörse.

Bis zum Jahr 2007 hieß die Girocard EC-Karte. EC steht für "electronic cash" und bezeichnet eigentlich das Bezahlverfahren mit PIN-Eingabe, das bei diesem Kartentyp meist zum Einsatz kommt. Obwohl es die "EC-Karte" seit 2007 offiziell nicht mehr gibt, hat sich die Bezeichnung hartnäckig gehalten. Wenn von einer EC-Karte die Rede ist, meint man also in der Regel eine Debitkarte mit Girocard-Funktion. Auf vielen Geldautomaten oder Kartenterminals werden die beiden Logos "girocard" und "electronic cash" nach wie vor parallel geführt.

Mit der Girocard-Funktion kannst Du nur in Deutschland Geld abheben oder bargeldlos bezahlen. Damit man die Karten auch im Ausland nutzen kann, kombinieren die meisten Banken das Girocard-System mit einem internationalen Bezahlsystem - in der Regel mit V-Pay oder mit Maestro.

V-Pay

Hinter dem Bezahlsystem V-Pay steckt das internationale Kreditkarten-Unternehmen Visa. V-Pay wird sowohl in Deutschland als auch in den meisten europäischen Ländern akzeptiert, teilweise auch in Nachbarstaaten wie der Türkei. Außerhalb Europas, beispielsweise in den USA, funktioniert V-Pay nicht immer. Banken können die V-Pay für den internationalen Gebrauch freischalten. Die Debitkarte mit V-Pay-Funktion wird dann überall dort akzeptiert, wo auch "normale" Visa-Kreditkarten angenommen werden. Das ist außerhalb von Europa aber nicht flächendeckend der Fall.

Ein Vorteil von V-Pay sind die hohen Sicherheitsstandards. Bei V-Pay-Karten sind die Daten nur auf einem Karten-Chip gespeichert, nicht auf einem Magnetstreifen. Das macht es für Kriminelle schwerer, die Daten auszuspähen.

Viele Banken kombinieren auf der Debitkarte das deutsche Girocard-Systeme mit dem V-Pay-System - Du erkennst es an dem entsprechenden Logo. Reine V-Pay-Karten gibt es zwar auch, sie sind aber selten.

Maestro

Das Bezahlsystem Maestro ist ein Debitsystem des Kreditkarten-Unternehmens Mastercard. Ähnlich wie V-Pay wird die internationale Maestro-Funktion auf der Debitkarte häufig mit der deutschen Girocard-Funktion kombiniert, damit die Karten international einsetzbar sind. Maestro ist auch über die europäischen Grenzen hinaus sehr weit verbreitet.

Erkennbar ist die Maestro-Funktion an dem entsprechenden Logo. Auch an Geldautomaten mit dem Logo "Cirrus" kommst Du mit einer Maestro-Karte an Bargeld. Denn "Cirrus" ist das zu Mastercard gehörige Geldautomaten-System.

Welche Debit-Bezahlverfahren gibt es?

Electronic Cash

Am weitesten verbreitet ist das Bezahlverfahren "Electronic Cash", durch das die frühere EC-Karte (heute Girocard) ihren Namen erhalten hat. Electronic Cash (EC) ist ein online-basiertes Verfahren, bei dem man eine persönliche Identifikationsnummer (PIN) eingeben muss. Die meisten Händler und Banken nutzen das EC-System, weil es sowohl für sie als auch für den Kunden sehr sicher ist. Für Dich als Kunde ist es kostenlos, wenn Du in einem Geschäft mittels EC-Verfahren bezahlt. Für den Händler fällt aber eine Gebühr an.

So funktioniert Electronic Cash: Nachdem Du die Debitkarte am Geldautomat oder Kartenterminal eingegeben hast, werden die am Kartenchip gespeicherten Daten von einem Kartenleser abgefragt. Anschließend wird das Sicherheitsmodul aktiviert und verlangt von Dir die Eingabe der Geheimzahl (PIN). Für den weiteren Datenaustausch wird eine Online-Verbindung zu einem zentralen Provider der Bank aufgebaut. Dabei wird überprüft, ob

  • der PIN korrekt ist
  • die Karte nicht gesperrt ist (etwa weil sie als gestohlen gemeldet wurde)
  • der Zahlbetrag innerhalb des am Konto verfügbaren Rahmens liegt.

Ist einer dieser Punkte nicht erfüllt, wird die Zahlung abgelehnt. Ist alles in Ordnung, wird die Zahlung freigegeben und ein Drucker erstellt die Rechnung.

Elektronisches Lastschriftverfahren (ELV)

Beim elektronischen Lastschriftverfahren (ELV) ist keine PIN-Eingabe nötig, sondern Du autorisierst Dich durch Deine Unterschrift. Das ELV-Verfahren ist für den Händler günstiger als Electronic Cash, aber auch weniger sicher.

So funktioniert das Elektronische Lastschriftverfahren (ELV): Nachdem Du die Debitkarte am Kartenterminal eingegeben hast, werden die Daten von einem Lesegerät abgefragt. Das Lesegerät speichert die Kartendaten und den Zahlungsbetrag. Du bekommst einen Rechnungsausdruck, den Du unterschreibst. Dadurch erteilst Du dem Händler eine Einzugsermächtigung (auch Lastschrift genannt). Erst nach Kassenschluss werden die Daten gesammelt an ein Rechenzentrum übermittelt.

Im Unterschied zum Electronic-Cash-Verfahren wird bei ELV nicht überprüft, ob das Girokonto gedeckt oder die Karte eventuell gesperrt ist. Das Risiko eines Zahlungsausfalls trägt der Händler.

Online-Lastschriftverfahren (OLV)

Das Online-Lastschriftverfahren (OLV) ist eine Weiterentwicklung von ELV, die für den Händler etwas sicherer ist. Dabei wird bei jeder Zahlung eine Online-Verbindung mit einem Netzbetreiber aufgebaut und die Kartendaten werden in Echtzeit mit einer bundesweiten Sperrliste verglichen. Dabei wird überprüft, ob die Debitkarte bereits gesperrt ist oder es offene Forderungen gegenüber dem Kunden gibt. In diesem Fall wird die Zahlung abgelehnt.

Geldkarte

Geldkarte ist eine Variante einer sogenannten elektronischen Geldbörse. Wenn Deine Debitkarte über einen Geldkarten-Chip verfügt, kannst Du diesen mit bis zu 200 Euro aufladen. Anschließend bezahlst Du damit,

Kontaktloses Bezahlen

Eine besonders bequeme Variante ist das kontaktlose Bezahlen über einen sogenannten NFC-Chip. NFC steht für "Near Feld Communication" und bezeichnet die kontaktlose Übertragung von Daten über Funksignale. Du brauchst Deine Debitkarte also nicht mehr in das Lesegerät zu stecken, sondern hältst sie nur kurz an das Bezahlterminal.

Ob Deine Debitkarte NFC-fähig ist, erkennst Du an einem Wellensymbol auf der Karte. Praktisch alle neuen Karten sind mit einem NFC-Chip ausgestattet. Kontaktlos bezahlen kannst Du aber nur, wenn auch das Kartenterminal des Händlers die Funk-Technologie unterstützt. Auch das erkennst Du an dem entsprechenden Wellensymbol.

Aus Sicherheitsgründen ist das kontaktlose Bezahlen ohne PIN-Eingabe meist auf Kleinbeträge bis zu 25 Euro beschränkt. Die genauen Bedingungen unterscheiden sich je nach Bezahlsystem:

Girogo

Girogo ist die zu Girocard gehörige NFC-Variante. Girogo funktioniert ähnlich wie die elektronische Geldkarte nach dem Prepaid-Prinzip. Um kontaktlos bezahlen zu können, musst Du zuerst Geld auf den Chip Deiner Debitkarte laden, wobei der Maximalbetrag bei 200 Euro liegt. Bei der Zahlung wird also - anders als beim EC-Verfahren - nicht direkt auf Dein Girokonto zugegriffen. Girogo unterstützt nur die Zahlung von Kleinbeträgen bis zu 20 Euro.

Das Aufladen der Karte funktioniert entweder manuell über einen Geldautomat, spezielle Lade-Terminals, über das Internet oder eine Smartphone-App. Du kannst auch eine Art "Abo" schließen und die Karte automatisch aufladen lassen. Dann wird direkt beim Bezahlen im Geschäft ein Betrag zwischen 20 und 50 Euro auf die Debitkarte gebucht, sobald Du zu wenig Guthaben auf dem Chip hast.

Girocard kontaktlos

Einige Banken sind dazu übergegangen, die "Girogo"- Funktion durch "Girocard kontaktlos" zu ersetzen. Im Unterschied zu Girogo muss hier nicht erst Guthaben aufgeladen werden, sondern Du kannst sofort kontaktlos bezahlen. Bei Beträgen unter 25 Euro funktioniert das ohne PIN-Eingabe, bei höheren Beträgen musst Du Deine Geheimzahl eingeben.

Paywave

"Paywave" nennt sich die NFC-Funktion der Visa-Debitkarte. Auch "normale" Visa-Kreditkarten sind vielfach damit ausgestattet. Ein Aufladen der Karte ist nicht nötig. Der Betrag wird unmittelbar vom Konto der Visa-Debitkarte abgebucht, wenn Du kontaktlos bezahlst. Bei Beträgen unter 50 Euro brauchst Du weder PIN noch Unterschrift, bei höheren Beträgen musst Du Dich autorisieren. Manche Händler haben diese Grenze aber auf 25 Euro abgesenkt.

Paypass

Bei der Mastercard-Debitkarte (bzw. Kreditkarte) heißt die NFC-Funktion "Paypass". Das kontaktlose Bezahlen funktioniert mit der Mastercard-Debitkarte ähnlich wie mit der Debitkarte von Visa, der Betrag wird unmittelbar vom Kreditkarten-Konto abgebucht. Ohne PIN-Eingabe kannst Du nur Kleinbeträge bis zu 25 Euro bezahlen.

Wie sicher sind Debitkarten?

Banken und Kreditinstitute arbeiten laufend daran, die Sicherheitsstandars von Debitkarten zu erhöhen. Das ist mit ein Grund, warum Dir die Bank immer wieder einmal eine neue Karte zuschickt. Wichtig sind natürlich nicht nur die Sicherheitsmerkmale der Debitkarte selbst, sondern auch, dass Du sorgsam mit ihr umgehst!

Welche Sicherheitsmerkmale hat eine Debitkarte?

Bei Debitkarten greifen immer mehrere Sicherheitsmerkmale zugleich. Das macht es schwieriger, die Karten zu fälschen. Die wichtigsten Sicherheitsmerkmale sind:

  • Geheimzahl (PIN): Die persönliche Identifikationsnummer (PIN) oder Geheimzahl dient der Überprüfung, dass Du wirklich der Karteninhaber bist. Sie sollte nur Dir persönlich bekannt sein. Aus diesem Grund ist die PIN nicht auf der Karte aufgedruckt und wird Dir auch getrennt von dieser zugestellt. Die Geheimzahl stellt sicher, dass Fremde die Karten nicht ohne Weiteres nutzen können.
  • Unterschrift: Alternativ zur PIN kannst Du Dich auch mit Deiner Unterschrift autorisieren. Jede Debitkarte hat daher ein Feld für Deine persönliche Unterschrift. Es ist wichtig, dass Du die Karte sofort unterschreibst, nachdem Du sie erhalten hast.
  • Debitkartennummer: Jede Debitkarte hat eine Kartennummer mit 13 bis 19 Stellen, die auf der Vorder- oder Rückseite aufgedruckt ist. Diese Kartennummer hat nichts mit Deiner Kontonummer zu tun. Sie dient nur dazu, dass man die physische Karte zweifelsfrei identifizieren kann.
  • 3-stellige Prüfnummer (bei der Debit-Kreditkarte): Eine Kreditkarte mit Debit-Funktion hat zusätzlich eine sogenannte Prüfnummer. Du brauchst sie vor allem für Zahlungen im Internet, um Deine Identität nachzuweisen.
  • Magnetstreifen: Der Magnetstreifen dient grundsätzlich zum Speichern der Kartendaten. Sie können nur von speziellen Lesegeräten ausgelesen werden. Obwohl alle Debitkarten optisch über einen Magnetstreifen (den schwarzen Balken) verfügen, ist er heute nicht mehr bei allen Karten aktiv. Bei neueren Karten wurde er durch den sogenannten EMV-Chip ersetzt. Der Grund ist, dass dieser Chip sicherer ist. Die Daten auf dem Magnetstreifen können von Kriminellen (mit viel Aufwand) ausgelesen werden. Das ermöglicht es, die Karten zu kopieren.
  • EMV-Chip: In Europa werden die Kartendaten nur noch über den EMV-Chip ausgelesen. Die Abkürzung EMV steht für die Kreditkarten-Unternehmen Europay International, Mastercard und Visa, die diesen neuen Sicherheits-Standard gemeinsam entwickelt haben. Im Unterschied zum Magnetstreifen ist der EMV-Chip kein passiver Datenspeicher, sondern vergleichbar mit einem Mini-Computer, der selbstständig Rechenleistungen ausführen kann. Auf dem EMV-Chip sind die gespeicherten Daten variabel verschlüsselt. Sie können weder kopiert noch manipuliert werden. Der EMV-Standard hat Debitkarten sehr sicher gemacht.

Was ist sicherer: V-Pay oder Maestro?

Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen Debitkarten mit dem Bezahlsystem V-Pay und solchen mit dem Bezahlsystem Maestro: Bei V-Pay werden die Daten mittlerweile nur noch auf dem EMV-Chip gespeichert, der Magnetstreifen ist nicht mehr aktiv. Maestro hingegen speichert die Daten sowohl auf dem EMV-Chip als auch auf dem Magnetstreifen. Aus diesem Grund sind V-Pay-Karten etwas sicherer als Maestro-Karten. Der Nachteil ist, dass V-Pay im Ausland nicht überall akzeptiert wird.

Das hat folgenden Grund: Seit 2011 hat sich die EMV-Technologie innerhalb der EU als einheitlicher Standard durchgesetzt. Das heißt, an Kartenterminals und Geldautomaten wird nur noch der fälschungssichere EMV-Chip ausgelesen. Dazu mussten die Lesegeräte entsprechend umgerüstet werden. Außerhalb Europas ist die EMV-Technologie aber noch nicht flächendeckend verbreitet. Es kann daher passieren, dass der EMV-Chip an einem Geldautomaten oder bei einem Händler nicht ausgelesen werden kann.

Bei Maestro-Karten greift der Geldautomat oder das Kartenterminal in diesem Fall auf den Magnetstreifen zurück. Die Maestro-Karte kann im Gegensatz zu einer V-Pay-Karte also verwendet werden. Kurz gesagt: Der höhere Sicherheitheitsstandard von V-Pay geht auf Kosten der Akzeptanz im Ausland.

Um ihre Kunden zu schützen, deaktivieren viele Banken die Debitkarte von vornherein für den Einsatz außerhalb der EU. Um diese Auslandssperre aufzuheben, musst Du vor einer Reise Deine Bank kontaktieren. Sicherer ist es, wenn Du die Auslandssperre danach wieder aktivieren lässt!

Wie kann ich mich vor Betrug schützen?

Seit der Einführung des EMV-Standards sind Betrugsfälle in Deutschland und im EU-Raum sehr selten geworden, kommen vereinzelt aber vor. Kriminelle nutzen vor allem folgende "Betrugsmaschen":

Kartendiebstahl

Wird Dir die Karte gestohlen, dann kann der Dieb die Debitkarte ohne PIN nicht ohne Weiteres verwenden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Du die Geheimzahl nie gemeinsam mit der Karte aufbewahrst! Achte außerdem darauf, dass Dich niemand bei der PIN-Eingabe am Geldautomat oder Karten-Terminal beobachten kann. Kriminelle versuchen manchmal, die Geheimzahl auszuspähen und die Karte anschließend zu stehlen.

Falls Du bemerkst, dass Dir die Debitkarte gestohlen wurde oder Du sie verloren hast, ist es wichtig dass Du sie so rasch wie möglich sperren lässt! In Deutschland funktioniert das über die Notruf-Nummer 116 116. Bist Du im Ausland, wählst Du zuerst die Landesvorwahl 0049. Du kannst statt den Notruf auch direkt bei Deiner Bank anrufen. Vorteilhaft ist es, wenn Du dabei Deine Kontonummer parat hast.

Zusätzlich solltest Du die Karte auch bei der Polizei als gestohlen melden. Die Polizei sperrt die Karte dann über ein weiteres System, das sich Kuno nennt (Kriminalitätsbekämpfung im unbaren Zahlungsverkehr unter Nutzung nichtpolizeilicher Organisationsstrukturen). Auf Kuno greifen Händler zurück, die das elektronische Lastschriftverfahren (ELV oder OLV) mit Unterschrift statt PIN-Eingabe nutzen.

Skimming

Kriminelle brauchen nicht unbedingt die physische Karte. Es reicht, wenn sie an die darauf gespeicherten Daten herankommen. Das "Abschöpfen" der Kartendaten nennt man auch Skimming. Die Betrüger übertragen die Daten anschließend auf einen Kartenrohling und fertigen so ein Kopie der Karte an.

Möglich ist Skimming nur bei Karten, auf denen die Daten auf dem Magnetstreifen gespeichert sind. Auf dem EMV-Chip sind die Karten so sicher verschlüsselt, dass es bisher zu keinem Skimming-Fall gekommen ist. Die von einem Magnetstreifen abgeschöpften Daten lassen sich außerdem nur im außereuropäischen Ausland nutzen. Denn innerhalb Europas wird beim Bezahlen oder Geldabheben mit der Debitkarte nur der EMV-Chip ausgelesen. Eine Karte ohne EMV-Chip ist somit wertlos.

Ein reales Risiko besteht daher nur, wenn Du außerhalb Europas unterwegs bist. Betrüger nutzen zum Skimming meist manipulierte Geldautomaten oder Lesegeräte. Sicherer ist es in der Regel, Geldautomaten in den Innenräumen einer Bank zu benutzen und solche auf der Straße zu vermeiden. Du kannst außerdem vor Auslandsreisen den täglichen Verfügungsrahmen Deines Girokontos herabsetzen lassen. Dann können Kriminelle das Konto nicht sofort "leerräumen", falls doch etwas passieren sollte.

Phishing

Als Phishing bezeichnet man die Strategie, über gefälschte E-Mails, Webseiten oder Kurznachrichten an persönlichen Daten wie die Geheimzahl (PIN) der Debitkarte heranzukommen. Die Betrüger geben sich dabei oft als Deine Bank aus und bitten Dich, bestimmte Daten herauszugeben. Wichtig: Deine Bank wird Dich niemals auffordern, Deinen PIN auf einer Webseite einzugeben, per E-Mail zu "bestätigen" oder am Telefon bekannt zu geben! Komme solchen Aufforderungen daher niemals nach und melde verdächtige E-Mails oder Anrufe sofort Deiner Bank oder der Polizei.

Wer haftet im Schadensfall?

Wenn Dir Deine Debitkarte abhanden kommt, gilt es keine Zeit zu verlieren - lasse sie so rasch wie möglich sperren! Sollten Kriminelle die Karte davor schon genutzt haben, haftest Du nur bis zu maximal 50 Euro, den Rest übernimmt die Bank. Das gilt aber nur, wenn Du nicht grob fahrlässig gehandelt hast. Fahrlässiges Verhalten ist zum Beispiel:

  • die PIN auf der Debitkarte aufzuschreiben
  • PIN und Karte gemeinsam in der Geldbörse aufzubewahren
  • die PIN einer anderen Person mitzuteilen
  • die Debitkarte unbeaufsichtigt zu lassen (z.B. im Auto, Hotelzimmer, in öffentlichen Garderoben)
  • die Karte nicht sofort zu sperren, wenn sie weg ist

Wie sicher sind Online-Zahlungen?

Mit einer Debit-Kreditkarte wie der Mastercard-Debitkarte oder Visa-Debitkarte kannst Du bequem im Internet bezahlen. Um Deine persönlichen Daten zu schützen, greift ein mehrstufiges Sicherheitssystem:

  • SSL-Verschlüsselung: Achte darauf, dass die Webseite des Händlers sicher verschlüsselt ist. Das erkennst Du an dem Kürzel "https" zu Beginn der URL-Zeile.
  • Kartenprüfnummer: Um Dich als Kartenbesitzer zu autorisieren, wirst Du bei Zahlungen mit der Debit-Kreditkarte nach der 3-stelligen Prüfnummer gefragt.
  • 3D-Secure-Verfahren: Das ist der Überbegriff für ein weiteres Sicherheits-System. Bei der Visa-Debitkarte heißt es "Verified by Visa", bei der Mastercard-Debitkarte nennt man es "Mastercard Securecode". Und so funktioniert es: Du hinterlegst bei der Bank ein Passwort oder bekommst eine TAN-Nummer auf Dein Handy zugestellt. Diebe können dadurch Deine Debit-Kreditkarte nicht so einfach zum Online-Shoppen nutzen.

Welche Gebühren können bei einer Debitkarte anfallen?

Inland

Die Banken stellen Dir die zum Girokonto gehörige Debitkarte in der Regel kostenlos zur Verfügung. Nur ganz wenige Bankinstitute verlangen für die Karte selbst eine Grundgebühr. Manchmal ist aber ein gewisser Mindestumsatz Bedingung dafür, dass die Karte gratis ist.

Bargeldlos bezahlen

Das bargeldlose Bezahlen in Geschäften ist innerhalb Deutschlands für Dich kostenlos, denn die Gebühren trägt der Händler. Manchmal kannst Du erst ab einem gewissen Mindestbetrag mit der Debitkarte bezahlen, weil Kleinbeträge dem Händler vergleichsweise teuer kommen.

Geld abheben

Lediglich beim Geldabheben am Geldautomaten wird hierzulande manchmal abgezockt. Den Preis für das Bargeldabheben mit der Debitkarte bestimmen grundsätzlich die Betreiber des Geldautomaten. Das sind normalerweise die Banken. Meistens ist das Geld abheben nur an bankeigenen Automaten kostenlos. An Fremdautomaten zahlst Du dagegen eine Gebühr, die je nach Bank zwischen 2 und 5 Euro beträgt und unabhängig davon, welchen Betrag Du abhebst. Die genauen Kosten werden Dir am Automat angezeigt, nachdem Du die Karte eingegeben hast.

Bevor Du Dich für ein Girokonto bei einer bestimmten Bank entscheidest, solltest Du daher überprüfen, wie leicht Du kostenlos an Bargeld kommst. In der Regel gilt: Je größer die Bank, desto mehr Geldautomaten betreibt sie. Viele kleinere Banken haben sich aber zu Geldautomaten-Verbünden zusammengeschlossen. Die bekanntesten sind Cash-Group und Cashpool. Dank dieser Verbünde kannst Du auch bei fremden Banken kostenlos oder zumindest wesentlich günstiger abheben.

Eine weitere Möglichkeit zum kostenlosen Geldabheben mit der Debitkarte sind Supermärkte und andere Händler. Oft musst Du dafür aber eine bestimmte Mindestsumme einkaufen, etwa 10 bis 20 Euro.

Ausland

Bargeldlos bezahlen

Wenn Deine Debitkarte mit einem internationalen Bezahlsystem wie V-Pay oder Maestro ausgestattet ist, kannst Du damit auch im Ausland bargeldlos bezahlen. Innerhalb der EU sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein kostet Dich das nichts. Außerhalb der EU fallen Gebühren an. Sie sind meist umsatzabhängig und betragen etwa 1 bis 2 Prozent des Kaufpreises. In fernen Ländern ist es oft günstiger, mit Kreditkarte zu bezahlen. Es kann Dir auch passieren, dass Deine Debitkarte bei Mietwagen- oder Hotelbuchungen erst gar nicht akzeptiert wird.

Geld abheben

Für das Geldabheben im Ausland fallen fast immer sogenannte Auslandsgebühren an, die Deine Bank festlegt - egal ob in oder außerhalb der EU. Du zahlst meist einen Mindestbetrag pro Abhebung, der bei rund 3 bis 10 Euro liegt. Zusätzlich wird oft noch ein umsatzanhängiger Anteil von 1 bis 3 Prozent berechnet. Günstiger ist es, einmal einen größeren Betrag abzuheben als häufig kleine Beträge.

Wie hoch die Auslandsgebühren beim Einsatz Deiner Debitkarte sind, erfährst Du in den Preisaushängen Deiner Bank. Erkundige Dich am besten schon vor Deiner Reise, denn direkt am Geldautomaten werden Dir die Kosten im Ausland nicht angezeigt!

Tipp: Es gibt auch Banken, die Partner-Institute im Ausland haben. In diesem Fall kannst Du Auslandsgebühren sparen, denn bei den Partner-Banken läßt sich kostenlos Geld abheben.

Zusätzlich kann auch der ausländische Geldautomaten-Betreiber Gebühren verlangen - üblich sind rund 3 bis 6 Euro. Diese Gebühren werden Dir meist am Geldautomat angezeigt.

Welche Vor- und Nachteile hat eine Debitkarte?

Vorteile

  • Kostengünstig: Die Debitkarte zum Girokonto ist in der Regel gratis. Echte Kreditkarten bieten Dir zwar oft Zusatzleistungen wie Versicherungen, sind dann aber nicht mehr kostenlos.
  • Flexibel einsetzbar: Zumindest innerhalb Europas kannst Du die Debitkarte flexibel zum Bezahlen und Geldabheben nutzen. Durch neue Bezahlverfahren wie das kontaktlose Bezahlen ist die Karte sehr bequem. Falls Du Dich für eine Kreditkarte mit Debit-Funktion entscheidest, kannst Du damit auch online bezahlen.
  • Bessere Kostenkontrolle: Im Vergleich zu einer echten Kreditkarte bewahrst Du mit einer Debitkarte einen besseren Überblick über Deine Ausgaben, weil die Beträge immer sofort vom Konto abgebucht werden.
  • Hohe Sicherheits-Standards: Durch den modernen EMV-Standard ist die Debitkarte sehr sicher geworden. Betrugsfälle sind zumindest innerhalb Europas selten.
  • Auch bei geringer Bonität verfügbar: Bei der Vergabe von Debitkarten sind die Banken weniger streng als bei echten Kreditkarten, eine schlechtere Schufa-Bewertung muss also kein Hindernis sein.

Nachteile

  • Im Ausland nur bedingt einsetzbar: Falls Du viel auf Reisen bist und das auch außerhalb Europas, kommst Du um eine "echte" Kreditkarte nicht herum. Denn die Debitkarte wird in fernen Ländern meist nicht akzeptiert.
  • Nur wenige Zusatzleistungen: Klassische Kreditkarten bieten Dir häufig Zusatzleistungen wie Reiseversicherungen oder Rabatte bei bestimmten Händlern. Wenn Du diese Zusatzleistungen auch wirklich in Anspruch nimmst, kann eine Kreditkarte die bessere Variante sein.