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Robo Advisor: Was ist das und welcher ist der beste?

Mit einem Robo Advisor, zu Deutsch "Roboter-Verwalter", soll sich Dein Geld völlig automatisch vermehren - ganz ohne menschliches Zutun. Doch wie klug sind die digitalen Bankberater wirklich und wie sicher liegt Dein Geld in den Händen eines Roboters? In diesem Artikel erfährst Du, für wen Robo Advice die richtige Anlagestrategie sein könnte und welchen Anbietern Du trauen kannst.

Was ist ein Robo Advisor?

Robo Advisor ist ein Überbegriff für Online-Anwendungen, über die Privatanleger völlig automatisiert Geld anlegen können. Anstelle eines Bankberaters ist eine Software für die Zusammenstellung und Verwaltung des Anlage-Portfolios verantwortlich. Die Programme arbeiten mit komplexen Berechnungsmethoden (Algorithmen), die auf mathematischen Modellen und wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen.

Robo Adviser richten sich an Privatanleger, die wenig Erfahrung am Finanzmarkt haben und nach einer einfachen, kostengünstigen Möglichkeit suchen, ihr Geld gewinnbringend anzulegen.

In den USA gibt es Robo Advisor-Dienstleister bereits seit mehr als 10 Jahren, sie verwalten mittlerweile Vermögen von umgerechnet 679 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu sind Robo Advisor in Deutschland mit einem Anlagevolumen von rund 7,6 Milliarden Euro noch ein Nischenmarkt, doch das Angebot wächst stetig.

Welcher Robo Advisor ist im Vergleich der beste?

Obwohl der Markt für Robo Advisor in Deutschland gerade erst im Entstehen ist, drängen bereits zahlreiche Anbieter auf den Markt. Die folgende Tabelle verschafft Dir einen bequemen Überblick und zeigt Dir die grundlegenden Leistungen und Gebühren der einzelnen Robo Advisor im Vergleich.

Nutze doch den Online-Vergleichsrechner, um individuelle Ergebnisse zu erhalten! Setze dazu einfach den Geldbetrag ein, den Du investieren möchtest, und wähle aus, ob Du eine Einmalanlage bzw. monatliche Sparraten bevorzugst. Wenn Du nur eine der beiden Optionen nutzen willst, dann setze den anderen Wert einfach auf Null. Der Vergleichsrechner ermittelt anschließend automatisch Angebote, die für Dich in Frage kommen.

Wie funktioniert ein Robo Advisor genau?

Du hast Dich bisher nicht oder nur wenig mit dem Thema Robo Advice auseinandergesetzt? Dann erklären wir Dir zunächst einmal die Basics: Wer eigentlich hinter den "Anlage-Robotern" steckt, was mit Deinem Geld passiert und wie es sich vermehren soll.

Welche Unternehmen betreiben Robo Advisory?

Robo Advisory-Anbieter zählen zu den sogenannten Fin-Techs. Das sind Unternehmen, die Finanz-Dienstleistungen erbringen und dabei moderne Technologien einbinden. Viele dieser Unternehmen wurden erst in den letzten Jahren neu gegründet.

Zwar werden Computerprogramme von Finanzprofis schon lange eingesetzt, um Vermögen zu verwalten und mögliche Anlagestrategien zu entwickeln. Bisher waren solche Programme aber nicht für Laien und Kleinanleger verfügbar. Das wirklich Neuartige von Roboadvisor-Dienstleistern ist, dass sie solche Software-Anwendungen nun direkt dem Endkunden zur Verfügung stellen.

Wo liegt mein Geld?

Wenn Du mit einem Robo Advisor Kapital anlegst, liegt das Geld nicht direkt bei dem Finanzdienstleister. Stattdessen eröffnet der Robo Advisor ein Wertpapierdepot bei einer Partnerbank. Die Bank legt Dein Geld gemäß der vom Robo Advisor ermittelten Strategie in Wertpapiere an. Wichtig zu wissen ist, dass weder der Finanzdienstleister noch die Partnerbank direkten Zugriff auf Dein Geld haben. Nur Du selbst kannst darüber verfügen.

In der Regel kannst Du Dein Wertpapierdepot jederzeit auflösen und Dir das Geld auszahlen lassen. Sinnvoll ist es meistens, das Geld zumindest für einige Jahre anzulegen.

Worin investiert der Robo Advisor?

Robo Adviser investieren normalerweise nicht in einzelne Aktientitel, sondern in Fonds. Wertpapier-Fonds setzen sich aus einer großen Anzahl unterschiedlicher Vermögenswerte zusammen, wie z.B.

Ein Vorteil von Fonds ist, dass Kleinanleger schon mit geringen Anlagesummen ein sehr diverses Anlage-Portfolio erhalten können. Das erhöht die Sicherheit, denn durch die breite Streuung fallen Kursschwankungen bei einzelnen Wertpapieren weniger ins Gewicht.

Die meisten Robo Advisor investieren in sogenannte Indexfonds, auch als ETFs (Exchange-Traded-Funds) bekannt. Das sind börsengehandelte Investmentfonds, die nicht durch einen Fondsmanager, sondern anhand von Rechenmodellen (Algorithmen) zusammengestellt werden. Sie bilden die Wertentwicklung verschiedener Börsenindices wie dem DAX nach. Einer der Vorteile ist, dass ETFs vergleichsweise kostengünstig sind.

Da ETFs an der Börse gehandelt werden, lassen sie sich prinzipiell jederzeit anpassen und verkaufen. Diese Umschichtungen nimmt die Software des Finanzdienstleisters völlig automatisch auf der Basis von Rechenmodellen vor. Auf diese Weise verwaltet und optimiert der Robo Advisor Deine Kapitalanlage.

Welche Anlagestrategien verfolgt ein Robo Advisor?

Robo Advisor bieten Dir unterschiedliche Anlagestrategien an, die sich in erster Linie an Deiner Risikobereitschaft orientieren. Dazu beantwortest Du nach Deiner Anmeldung einen standardisierten Fragenkatalog. Typische Fragen sind:

  • Wie wichtig ist Dir die Sicherheit Deiner Geldanlage?
  • Hast Du bereits Erfahrung mit Wertpapieren?
  • Welches Anlagevermögen möchtest Du investieren?
  • Welche Rendite erwartest Du?
  • Was ist Dir wichtiger, hohe Sicherheit oder die Chance auf eine hohe Rendite?

Die Software wertet Deine Antworten aus und schlägt Dir auf dieser Grundlage eine oder mehrere Anlagestrategien vor. Dabei wählt sie aus einer vorgegebenen Anzahl an Portfolios geeignete Angebote aus. Diese Portfolios sind in unterschiedliche Risikoklassen gruppiert. Als sicherheitsorientierter Kunde erhältst Du ein Portfolio mit ETFs, die überwiegend Anleihen enthalten. Je risikobereiter Du bist, desto höher wird der Anteil an Aktien sein. Stimmst Du der Anlagestrategie zu, dann übermittelt der Robo Advisor die Daten an die Partnerbank, die für Dich die Wertpapiere kauft.

Die Anzahl der möglichen Anlagestrategien variiert bei den einzelnen Anbieters stark. Einige bieten Dir nur 3 bis 5 verschiedene Strategien an, bei anderen sind es 100 und mehr.

Welche Arten von Robo Advisor gibt es?

"Robo Advice" ist eigentlich ein Überbegriff, die genauen Leistungen der Anbieter variieren. Die größten Unterschiede bestehen in der Art des Risikomanagements und im genauen Service-Umfang.

Risikomanagement

Jeder Robo Advisor versucht durch bestimmte Strategien das Risiko für Verluste zu minimieren und die Gewinne zu maximieren. Die meisten Anbieter verfolgen ein passives Risikomanagement, einige ein aktives. Welche Strategie erfolgreicher ist, lässt sich derzeit schwer sagen, weil langfristige Erfahrungswerte noch fehlen.

Passive Robo Advisor

Bei dieser Variante wird das Risiko in erster Linie über die breite Streuung des Portfolios minimiert. Verluste von einzelnen Wertpapieren werden so aufgefangen und haben keinen großen Einfluss auf das Gesamtergebnis. Die Gewinne hängen im Wesentlichen vom Marktwachstum ab. Nachdem Du der Anlagestrategie zugestimmt hast und die Aufteilung Deines Portfolios feststeht, bleiben die Anteile so bestehen. Die Software nimmt keine selbstständigen Umschichtungen vor. Sie passt die Zusammensetzung des Portfolios nur hin und wieder an, damit das ursprüngliche Chancen-Risiko-Verhältnis wiederhergestellt wird. Das nennt man auch Re-Balancing. Denn ansonsten könnten durch die laufenden Veränderungen am Markt mit der Zeit die risikoreichen oder risikoärmeren Wertpapiere überwiegen.

Hinter der passiven Risikomanagement-Strategie steckt die Annahme, dass es besser ist, langfristig in einen Markt zu investieren und auf Kursschwankungen nicht unmittelbar zu reagieren. Denn über Jahrzehnte betrachtet haben sich die Märkte selbst nach starken Einbrüchen immer wieder erholt und eine Wertsteigerung erfahren.

Aktive Robo Advisor

Bei dieser Variante beobachtet der Robo Advisor den Markt laufend und schichtet Dein Portfolio selbstständig um. Dabei stützt sich die Software auf unterschiedliche Risikomodelle und Risikokennzahlen. Diese sollen eine Voraussage ermöglichen, ob bestimmte Papiere an Wert gewinnen oder ob ihr Kurs einbricht. Aktive Robo Advisor versuchen die kurzfristigen Marktschwankungen zu nutzen, indem sie Wertpapiere genau im richtigen Zeitpunkt zukaufen oder abstoßen. Auf diese Weise lassen sich - zumindest in der Theorie - Gewinne erzielen, selbst wenn der Markt insgesamt nicht wächst.

Ob die aktive Risikomanagement-Methode langfristig erfolgreich ist, lässt sich derzeit noch nicht mit Sicherheit sagen. Fest steht, dass aktive Robo Advisor im Vergleich zu passiven Anwendungen tendenziell teurer sind, weil der Aufwand größer ist.

Service-Umfang

Finanzdienstleistungen sind in Deutschland ein erlaubnispflichtiges Gewerbe. Der genaue Service-Umfang der Robo Advisor-Anbieter hängt daher auch von ihren Befugnissen und Lizenzen ab. Häufig unterscheidet man zwischen Self-Service-, Half Service- und Full-Service-Robos.

Self-Service

Self-Service-Robos fungieren nur als Tippgeber und sind keine echten Vermögensverwalter. Du als Kunde wählst Dein Portfolio eigenverantwortlich aus, wickelst den Kauf selbstständig ab und musst Dein Depot laufend im Blick behalten. Dafür verlangen Self-Service-Robos in der Regel keine Gebühren.

Half-Service

Ein Half-Service-Robo unterbreitet Dir Vorschläge, denen Du aktiv zustimmen musst. Anschließend vermittelt er die Geldanlage, indem er die nötigen Dokumente von Dir einholt und an die Partnerbank weiterleitet. Selbstständige Änderungen und Umschichtungen nimmt der Roboadvisor anschließend nicht vor.

Die meisten Half-Service-Robos besitzen eine Lizenz zur Anlagenvermittlung nach § 34 Abs. 1 Gewerbeordnung. Sie benötigen nicht zwingend eine Erlaubnis zur Anlageberatung oder zur Portfolioverwaltung.

Full-Service

Full-Service-Robos verfügen über das breiteste Service-Angebot: Sie dürfen Dich beraten, die Geldanlage vermitteln und Deine Wertpapiere später selbstständig verwalten. Um die Anlage umzuschichten, müssen sie Dich nicht jedes Mal um Erlaubnis fragen. Du hast als Kunde also wenig zu tun, nachdem Du Dich einmal für ein Portfolio entschieden hast.

Für diesen umfassenden Service braucht der Roboadvisor-Anbieter eine Lizenz zur Finanzportfolioverwaltung nach § 32 Kreditwesengesetz. Diese wird von der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) vergeben und kontrolliert.

Welche Gebühren fallen an?

Ein Robo Advisor nimmt Dir im Vergleich zu seinen menschlichen Bankberater-Kollegen deutlich weniger Geld ab. Völlig gratis sind aber auch seine Leistungen nicht.

Die Gebühren unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter und hängen auch vom investierten Betrag ab: Je höher die Anlagesumme, desto geringer sind im Verhältnis die Kosten. Wenn Du als Einsteiger erst einmal nur einen kleinen Betrag investieren möchtest, solltest Du daher umso mehr auf die Gebühren des Robo Advisors achten!

Die Gebühren können sich aus folgenden Anteilen zusammensetzen:

Grundgebühr (Servicegebühr)

Viele - jedoch nicht alle - Anbieter von Robo Advisory heben für ihre Dienstleistungen eine Servicegebühr ein. Sie beträgt im Schnitt jährlich 0,75 Prozent des Anlagevolumens. Bei manchen Anbietern ist sie nach der Anlagesumme gestaffelt und nimmt ab, wenn Du einen höheren Geldbetrag investierst.

Verrechnet wird die Grundgebühr nicht jährlich, sondern meist einmal pro Quartal oder sogar monatlich. Das liegt daran, dass Du Dein Wertpapier-Portfolio jederzeit kündigen kannst.

Gebühren der Finanzprodukte selbst

Doch auch wenn ein Anbieter auf die Grundgebühr verzichtet, fallen Fonds- und Depotgebühren an. Auf diese Gebühren hat der Finanzdienstleister selbst keinen aktiven Einfluss, er kann sie nur durch die Auswahl der Finanzprodukte steuern. Im Schnitt betragen die Fondsgebühren 0,20 bis 0,40 Prozent der Anlagesumme.

Performancegebühren

Einige Anbieter heben darüber hinaus eine leistungsabhängige Performancegebühr ein - also eine Art Erfolgsprovision. Sie berechnet sich anhand der Rendite. Hat Dein Portfolio eine jährliche Rendite von 6 Prozent erzielt und die Performancegebühr beträgt 10 Prozent, dann behält der Anbieter 0,6 Prozent der Rendite ein. Bei Dir kommt somit effektiv ein Gewinn von 5,4 Prozent an.

Transaktionskosten (Spread-Kosten)

Falls der Robo Advisor Dein Portfolio selbstständig umschichten darf, können zusätzlich noch Transaktionskosten anfallen. Sie betragen meist deutlich unter 0,1 Prozent der Anlagesumme. Viele Anbieter stellen Dir diese Kosten nicht extra in Rechnung, sondern schließen sie bereits in der Grundgebühr ein.

Bonus-Programme

Einige Dienstleister knöpfen Dir nicht nur Geld ab, sondern stellen Dir im Gegenzug Boni und Prämien in Aussicht, wenn Du in ausgewählte Wertanlagen investierst.

Wie sicher ist mein Geld bei einem Robo-Advisor?

Ob Finanzkrise, Pleite des Anbieters oder fehlerhafte Programmierung: Eine zentrale Frage ist natürlich, was mit Deinem Geld passiert, wenn die Dinge nicht so laufen wie sie sollen.

Insolvenz

Wenn Du über einen Robo Advisor Geld investierst, hat der Anbieter selbst keinen direkten Zugriff darauf. Er vermittelt Dein Kapital lediglich an eine Partnerbank, die dafür Wertpapiere kauft. Das so angelegte Geld ist vom Vermögen der Bank getrennt, es gilt als Sondervermögen. Dadurch kann weder eine Pleite des Anbieters noch eine Bankeninsolvenz Dein Vermögen unmittelbar gefährden.

Finanzkrise

Nach der letzten großen Finanzkrise im Jahr 2008 wurde in Deutschland eine Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro gesetzlich verankert. Wird Dir Guthaben auf ein Verrechnungskonto überwiesen, dann ist es bis zu dieser Summe also staatlich garantiert. Manche Banken bieten sogar freiwillig eine höhere Einlagensicherung an. Als Kleinanleger kann Dir somit nicht viel passieren.

Es sollte Dir aber bewusst sein, dass Deine Investition über den Roboadvisor wie jede spekulative Geldanlage den Kursschwankungen des Kapitalmarkts unterliegt. Wie hoch diese Kursschwankungen ausfallen können, hängt von der Risikostrategie ab, die Du selbst auswählst.

Haftung bei Beratungsfehlern

Jeder Robo Advisor entscheidet auf der Basis vorgegebener Regeln und ist nur so gut wie der Mensch, der ihn programmiert hat. Eine heikle Frage ist daher, wer für Mängel der Software haftet. Ein menschlicher Anlageberater unterliegt der Beraterhaftung, bei groben Beratungsfehlern kannst Du Schadenersatz einklagen.

Da es Robo Advisor in Deutschland noch nicht lange gibt, handelt es sich derzeit um eine rechtliche Grauzone. Höhere Chancen auf Schadenersatz hast Du, wenn Du Dich für einen Anbieter entscheidest, der eine Lizenz als Finanzportfolioverwalter nach § 32 Kreditwesengesetz besitzt. Um eine solche Lizenz zu erhalten, muss sich der Anbieter den relativ strengen Regulierungsvorschriften der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) unterwerfen.

Worauf sollte ich beim Robo-Advisor-Vergleich achten?

Auch wenn das Grundprinzip gleich ist, bestehen zwischen den einzelnen Robo-Advice-Anbietern doch erhebliche Unterschiede im Service-Umfang und der Service-Qualität. Wenn Du über eine Geldanlage mit einem Robo Advisor nachdenkst, solltest Du die folgenden Punkten daher genau prüfen.

Aktiver oder passiver Robo Advisor

Passive Robos brauchen Deine Zustimmung, um das Wertpapier-Portfolio zu verändern, aktive Robos treffen dagegen selbstständige Investitions-Entscheidungen. Welche Variante besser ist, hängt von Deinen Präferenzen ab: Willst Du lieber ein "Rundum-Sorglos-Paket" und bist bereit, dafür etwas höhere Gebühren in Kauf zu nehmen? Dann ist ein aktiver Robo Advisor die geeignete Wahl. Falls Du dem Roboter nicht völlig "blind" vertrauen willst, sondern lieber selbst die Kontrolle behältst, kommt eher ein passiver Robo in Frage. Der punktet außerdem noch durch schlankere Kosten.

Gebühren

Robo Advisor sind im Schnitt günstiger als ihre menschlichen Bankberater-Kollegen. Die Gebühren unterscheiden sich teils aber erheblich! Bei einigen Anbietern fallen nur die unvermeidbaren Fondsgebühren an. Andere knöpfen Dir eine satte Grundgebühr von mehr 1 Prozent der Anlagesumme ab und schneiden zusätzlich an der Rendite mit.

Entscheidend für die Kosten ist einerseits der Service-Umfang, andererseits schlagen auch die Finanzprodukte selbst zu Buche. Viele Anbieter minimieren diesen Kostenpunkt, in dem sie ausschließlich in günstige ETFs investieren. Fließt das Geld in aktiv gemanagte Fonds, dann fallen deutlich höhere Gebühren an.

Einmalanlage oder Sparplan

Falls Du bereits etwas Geld zur Seite gelegt hast, kannst Du es als Einmalanlage über den Robo Advisor in Wertpapiere investieren. Viele Anbieter bieten Dir außerdem Sparpläne an, bei denen Du monatlich eine geringe Summe einzahlst und so sukzessive Kapital aufbaust. Dadurch kannst Du Geld anlegen, selbst wenn Du noch nicht viel beiseite gelegt hast.

Mindestanlagesumme

Je nach Anbieter kannst Du die Dienste eines Robo Advisors oft nur ab einer Mindestanlagesumme von 1.000 bis 5.000 Euro nutzen. Manche Anbieter setzen allerdings keine untere Grenze fest, was vorteilhaft ist, wenn Du lieber erst probeweise eine kleine Summe investieren willst.

Anzahl der Anlagestrategien

Nachdem Du einen standardisierten Fragebogen beantwortet hast, empfiehlt Dir der Robo Advisor eine von mehreren Anlagestrategien. Diese Anlagestrategien entsprechen unterschiedlichen Risikoklassen - von konservativ und sicherheitsbetont hin zu chancenorientiert und risikoreich. Die Anzahl der Anlagestrategien kann erheblich variieren. Einige Anbieter verfügen über nur 3 bis 5 mögliche Anlagestrategien, bei anderen sind es über 100.000.

Je mehr Anlagestrategien, desto individuellere Empfehlungen wird Dir der Robo Advisor geben. Andererseits kann eine sehr hohe Anzahl möglicher Strategien auch überfordern, vor allem wenn Du noch kaum Erfahrung am Finanzmarkt hast.

Performance

In der Regel kannst Du über die Webseite des Anbieters einsehen, wie der Robo Advisor zuletzt abgeschnitten hat. Dadurch kannst Du die Anbieter relativ bequem vergleichen. Es gibt aber keine Garantie, dass sich die Trends in Zukunft fortsetzen werden.

Lizenz des Anbieters

Achte darauf, ob der Anbieter eine BaFin-Lizenz als Finanzportfolio-Verwalter besitzt. Diese Dienstleister können Dir einen größeren Service-Umfang anbieten und unterliegen außerdem der Kontrolle der Finanzaufsicht.

Was sind die Vor- und Nachteile eines Robo Advisors?

Die Vorteile im Überblick

Geringer Zeitaufwand

Zwar kannst Du auch selbst in Finanzprodukte investieren, ohne Dir Hilfe von einer Software-Anwendung oder einem Anlageberater zu holen. Das ist aber mit einigem Zeitaufwand verbunden und nicht jedem macht es Spaß, in seiner Freizeit Aktienkurse zu studieren. Über einen Robo Advisor kannst Du Dein Geld bequem online mit wenigen Klicks anlegen und es anschließend völlig automatisch verwalten lassen. Das erspart Dir viel Zeit und Mühe.

Niedrige Kosten

Wenn Du die Dienste eines Anlageberaters in Anspruch nimmst, sind jährliche Gebühren von 1,5 Prozent der Anlagesumme völlig normal. Der "digitale Bankberater" nimmt Dir dagegen oft nicht mehr als 0,2 bis 0,5 Prozent an Gebühren ab. Falls Du 100.000 Euro investierst, ist das in absoluten Zahlen eine Differenz von bis zu 1.300 Euro jährlich!

Objektives Risiko-Management

Das völlig automatisierte Risiko-Management gilt für viele Experten als großer Vorteil eines Robo Advisors: Die Software entscheidet objektiv auf der Basis vordefinierter Regeln, menschliche Emotionen wie Angst oder Gier kennt sie nicht. Dadurch kann sie keine emotionsgeleiteten Fehlentscheidungen treffen.

Geringe Mindestanlagesummen

Gegenüber konventionellen Börsenprodukten sind die Mindestanlagesummen bei einem Robo Advisor äußerst gering, teils gibt es gar keine Untergrenze. Dadurch kann sich nahezu jeder beteiligen, Du musst nicht erst hohe Summen ansparen.

Keine Mindest-Laufzeit

Dein Vermögen ist nicht für eine bestimmte Zeit gebunden, Du hast jederzeit Zugriff auf Dein Kapital und kannst es Dir zu tagesaktuellen Kursen auszahlen lassen.

Breit gestreutes Portfolio

Viele Anbieter verfügen über eine große Anzahl verschiedener Portfolio-Pakete. Wenn Du Geld über Deine Hausbank anlegst, musst Du Dich häufig mit einer deutlich geringeren Auswahl zufrieden geben.

Rasche Reaktion

Aktive Robo Advisor, die Dein Kapital selbstständig umschichten, haben den großen Vorteil, dass sie dabei sehr fix sind. Die Software verfolgt die Marktentwicklung laufend und reagiert auf Änderungen wesentlich rascher als ein menschlicher Fondsmanager.

Die Nachteile im Überblick

Keine individuelle Beratung

Robo Adviser arbeiten mit standardisierten Fragebögen. Sie können nicht individuell auf Deine Wünsche oder Fragen eingehen. Vor allem Anfänger ohne jede Erfahrung am Finanzmarkt sind manchmal überfordert, selbst wenn die Online-Anwendungen sehr nutzerfreundlich sind.

Verhältnis von Kosten und Anlagesumme

Wenn Du den Anlage-Roboter erst einmal nur mit einer geringen Anlagesumme testen willst, sind die Gebühren oft unverhältnismäßig hoch und können einen großen Teil der Rendite auffressen. Das trifft aber längst nicht auf alle Anbieter zu!

Keine langfristigen Erfahrungswerte

Da der Markt für Robo Advisor in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob sich die Software-Anwendungen auch wirklich langfristig bewähren.

Fazit: Für wen ist ein Robo Advisor sinnvoll?

Die digitalen Vermögensberater könnten das richtige für Dich sein, wenn Du Folgendes mitbringst:

  • Grundverständnis für den Finanzmarkt: Du solltest zumindest das grundlegende ABC des Finanzmarkts beherrschen und schon einmal etwas von Rendite oder Indexfonds gehört haben.
  • Etwas Risikobereitschaft: Wenn Du Geld am Finanzmarkt investierst, sind Verluste nie zu 100 Prozent auszuschließen. Bei Robo Advisory kommt noch hinzu, dass die Technologie neu und längerfristig nicht erprobt ist.
  • Basiskapital oder -einkommen: Dein Grundeinkommen muss gesichert sein, bevor Du über einen Robo Advisor Geld investierst. Du solltest besser auch nicht Deine gesamten Ersparnisse auf eine Karte setzen.
  • Wenig Zeit: Robo Adviser sind ideal, wenn Du für Deine Geldanlage wenig Zeit investieren kannst oder möchtest und bereits bist, dafür eine geringe Gebühr in Kauf zu nehmen.