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ETFs: die besten ETF-Fonds und Indexfonds im Vergleich

ETF - an diesen drei Buchstaben führt kaum ein Weg vorbei, wenn Du Dir mit Wertpapieren ein Vermögen aufbauen willst. Hohe Erträge und ein vergleichsweise geringes Risiko machen eine ETF-Anlage auch für Anfänger ohne jede Börsen-Erfahrung interessant. Wir verraten Dir, welche ETF-Fonds im Vergleich am besten performen, wo Du ETF kaufen kannst und welche Anfänger-Fehler Du dabei unbedingt vermeiden solltest.

Was sind ETFs?

Die Abkürzung "ETF" steht für "Exchange Traded Funds", zu Deutsch "börsengehandelte Indexfonds". Es handelt sich um Wertpapier-Fonds, die einen Börsenindex wie beispielsweise den DAX nachbilden. Doch der Reihe nach:

Was sind Fonds?

Ein Fonds (auch Investmentfonds genannt) ist eine Art Sammelbecken für Wertpapiere wie Aktien und Anleihen. Vereinfacht gesagt nimmt eine Fondsgesellschaft das Geld vieler Kleinanleger und kauft in deren Auftrag eine bestimmte Auswahl an Wertpapieren. Schon mit einer vergleichsweise kleinen Investition kannst Du so ein sehr breit gestreutes Wertpapier-Portfolio erwerben. Der Vorteil ist, dass das Risiko von Kursverlusten einzelner Wertpapiere dadurch abgefedert wird.

Was ist ein Börsenindex?

Unter einem Börsenindex versteht man eine statistisch errechnete Kennzahl, die angibt, wie sich ein bestimmter Markt entwickelt. Es gibt Börsenindizes für bestimmte Länder, Branchen oder Sektoren. Ein Beispiel ist der Deutsche Aktienindex (DAX).

Ein "Index-Fonds" setzt sich nun ganz einfach aus den Wertpapieren zusammen, die aktuell in dem jeweiligen Index enthalten sind. Diese Abgleichung geschieht völlig automatisch durch eine Software. Es gibt nicht wie bei herkömmlichen Publikumsfonds einen Fonds-Manager, der aktiv bestimmte Wertpapiere auswählt und kauft.

Was bedeutet "börsengehandelt"?

Klassische Fonds lassen sich nur über die herausgebende Fondsgesellschaft erwerben. ETF-Fonds dagegen kann man an der Börse jederzeit kaufen und verkaufen. Dadurch lassen sich Gebühren für den "Zwischenhändler" vermeiden. Eine Ausnahme sind auf ETF gestützte Sparpläne. Einen ETF-Sparplan kannst Du nur über eine Bank abschließen.

Wie und wo kann ich ETF kaufen?

Um ETF zu kaufen und anschließend zu verwahren, brauchst Du zunächst ein Wertpapier-Depot. Ein solches Depot bekommst Du bei einer Filialbank, die dafür aber meist Gebühren verlangt. Ein kostenloses Depot kannst Du entweder bei Direktbanken eröffnen oder bei spezialisierten Online-Wertpapierhändlern, sogenannten Online-Brokern. Dort zahlst Du nur für die Bestellung der Wertpapiere eine geringe Order-Gebühr, nicht aber für die Depotführung selbst. Prüfe doch gleich mit dem Vergleichsrechner, wo Du das günstigste Depot eröffnen kannst!

Ein Online-Depot zu eröffnen ist weder schwierig noch zeitaufwendig. 2 Schritte sind dafür nötig:

1. Antrag stellen

Dazu füllst Du direkt auf der Webseite des Depot-Anbieters ein Online-Formular aus. Neben einigen persönlichen Daten und Deinem Hauptwohnsitz musst Du unter anderem ein SEPA-fähiges Referenzkonto angeben. Ist alles ausgefüllt, schickst Du den Antrag mit einem Klick ab.

2. Identität prüfen

Damit das Depot freigeschaltet wird, musst Du Dich legitimieren. Das funktioniert entweder über eine Postfiliale oder online mithilfe einer Webcam. In beiden Fällen brauchst Du einen Personalausweis oder einen Reisepass zusammen mit einer Meldebestätigung, damit Deine Identität zweifelsfrei festgestellt werden kann. Anschließend erhältst Du per Post oder E-Mail einen TAN-Code, mit dem Du Dein Depot eröffnest.

Um ETF zu kaufen, loggst Du Dich in Dein Online-Depot ein und gibst dort eine Bestellung auf. Du benötigst dazu die Wertpapierkennnummer (WKN) oder die Identifikationsnummer (ISIN) des Fonds. Das sind Kennnummern, mit denen man Wertpapiere eindeutig zuordnen kann.

Welche Arten von Exchange Traded Funds gibt es?

Bevor wir Dir die eine oder andere konkrete ETF-Empfehlung geben, solltest Du ein paar grundlegende Unterschiede und Merkmale dieser Fonds kennen. Man kann ETF-Geldanlagen nach den folgenden Kriterien grob in Gruppen unterteilen:

Nach der Anlageform

Einmalanlage

Du kannst Dir um einen bestimmten Geldbetrag einmalig ETF-Fonds kaufen und das Geld so "auf einen Schlag" anlegen. Für eine Einmalanlage solltest Du eine Mindestsumme von rund 1.000 Euro in die Hand nehmen. Der Grund ist, dass für die Bestellung von ETFs eine Order-Gebühr zwischen 2 und 10 Euro fällig wird. Je geringer Deine Investitionssumme ist, desto stärker schlagen diese Gebühren zu Buche.

ETF-Sparplan

Wenn Du in ETF investieren willst, aber momentan nicht so viel Geld auf der hohen Kante hast, bietet sich ein ETF-Sparplan an. Bei einem ETF-Sparplan zahlst Du monatlich einen festen Betrag ein, den Deine Bank in Index-Fonds investierst. Oft funktioniert das schon mit monatlichen Raten ab 20 Euro. Mit einem ETF-Sparplan baust Du nach und nach eine lukrative Geldanlage auf. Die günstigsten Angebote für einen ETF-Sparplan erhältst Du meist bei Direktbanken.

Nach dem Aufbau

Physischer ETF

ETF-Fonds unterscheiden sich darin, wie sie den zugrunde liegenden Index nachbilden. Die für Anfänger besser nachvollziehbare Variante sind physische ETFs. Diese enthalten wirklich diejenigen Wertpapiere, die auch in dem jeweiligen Index enthalten sind, und gewichten sie genauso wie im Index. In einem ETF auf den DAX befinden sich etwa Aktien der 30 größten deutschen börsennotierten Unternehmen.

Diese Methode stößt aber an ihre Grenzen, wenn ein Index hunderte oder gar tausende verschiedene Wertpapiere enthält. Der Welthandelsindex MSCI World etwa schließt rund 1.600 verschiedene Titel ein. In diesem Fall enthält der ETF-Fonds nur eine optimierte Auswahl, die man in der Fachsprache als "Optimized Sampling" bezeichnet.

Synthetischer ETF

Synthetische ETFs beruhen auf einem Aktien-Tauschgeschäft, einem sogenannten "Swap". Dabei schließt der ETF-Herausgeber einen Vertrag mit einer Bank, die sich verpflichtet, ihm die exakte Rendite des nachgebildeten Index zu "liefern". Im Gegenzug erhält die Bank einen ETF-Aktien-Korb. Funktioniert das Tauschgeschäft optimal, haben beide Seiten Vorteile.

Das Geld der Anleger wird dabei nicht direkt in die Wertpapiere des abgebildeten Index investiert, sondern großteils in ein Sicherheiten-Portfolio. So kann es beispielsweise vorkommen, dass ein synthetischer Indexfonds auf den DAX auch ausländische Aktien enthält.

Nach der Art der Gewinnbeteiligung

Ausschüttender ETF

Wenn ein börsennotiertes Unternehmen Gewinne macht, erhalten die Aktionäre eine sogenannte Dividende. Bei ausschüttenden Fonds gibt die Fonds-Gesellschaft die Dividenden in regelmäßigen Abständen gebündelt an die Anleger weiter. Die ETF-Anlage wirft laufend Geld ab.

Wiederanlegender (thesaurierender) ETF

Alternativ können die Gewinne auch sofort wieder in das Fondsvermögen investiert werden. Das hat den Vorteil, dass der Wert des Fonds steigt und dadurch eine Art Zinseszinseffekt entsteht. Dadurch erzielen wiederanlegende Fonds oft eine höhere Rendite. Die Anleger profitieren aber erst dann davon, wenn sie ihre Anteile verkaufen.

Welches sind die besten ETFs?

An der Frankfurter Börse werden mittlerweile weit mehr als 1.200 unterschiedliche Exchange Traded Funds gehandelt, beim Börsenportal Bloomberg sind sogar über 5.000 gelistet. Doch keine Sorge: Gerade als Einsteiger kannst Dich getrost auf einige wenige konzentrieren und den Rest links liegen lassen.

Denn als Grundregel gilt: Je mehr unterschiedliche Titel aus verschiedenen Branchen und Ländern ein Index-Fonds enthält, desto risikoärmer und krisensicherer ist er. Die besten ETF-Fonds für Anfänger und Sicherheitsbewusste sind daher die, die breit gestreut sind oder sich auf die größten Märkte beschränken. Speziellere, "exotische" Fonds eignen sich eher für Profis und für Anleger, die für noch höhere Rendite-Chancen bewusst Risiken in Kauf nehmen.

Nachfolgend stellen wir Dir die besten ETFs aus den wichtigsten Märkten vor, die sich gut für eine Basis-Geldanlage mit ETF eignen. Für die meisten davon gibt es auch einen entsprechenden ETF-Sparplan.

Die besten ETF-Fonds weltweit

Wenn Du Dein Geld möglichst breit investieren willst, solltest Du auf Fonds setzen, die globale Börsenindizes nachbilden. Dadurch erhältst Du automatisch ein optimale Streuung von Chancen und Risiken.

MSCI World

Fragt man Fachleute um eine ETF-Empfehlung, fällt regelmäßig der Begriff "MSCI World". Der sogenannte Weltaktienindex wird seit 1970 vom US-amerikanischen Finanzdienstleister MSCI berechnet und enthält Anteile von mehr als 1.600 Unternehmen aus 23 Industriestaaten. Er gilt als Goldstandard für eine solide, sicherheitsbewusste Geldanlage mit ETF. Den größten Anteil am MSCI World hält derzeit mit knapp 2 Prozent die Firma Apple. Insgesamt beträgt der Anteil der 10 größten Unternehmen aber weniger als 10 Prozent. Das bedeutet, dass der MSCI World gut diversifiziert ist.

Einige bekannte ETF mit Aktien des MSCI World sind:

  • iShares Core MSCI World UCITS (physisch, wiederanlegend)
  • Xtrackers MSCI World Swap UCITS (synthetisch, wiederanlegend)
  • HSBC MSCI World (physisch, ausschüttend)
  • Lyxor ETF MSCI World (synthetisch, ausschüttend)

MSCI All Countries World Index (MSCI ACWI)

Der MSCI ACWI ist ein noch breiter gefasster Börsenindex als der MSCI World: Er enthält Aktien von etwa 2.750 Unternehmen aus 23 Industriestaaten und 24 Schwellenländern. Der Anteil US-amerikanischer Unternehmen ist etwas geringer als beim MSCI World.

Bekannte Fonds auf den MSCI ACWI sind

  • SPDR MSCI ACWI UCITS (physisch, wiederanlegend)
  • iShares MSCI ACWI UCITS USD (Acc) (physisch, wiederanlegend)

MSCI Emerging Markets Index

Wenn Du gezielt in Schwellenländer investieren willst, bietet sich der MSCI Emerging Markets Index an. Er spiegelt die wirtschaftliche Entwicklung in aufstrebenden Staaten wie China, Südkorea,Taiwan, Indien, Südafrika, Brasilien und Russland wider. Rund 850 verschiedene Titel sind in dem Börsenindex enthalten, darunter ca. 20 Prozent Technologie-Unternehmen. Eine Investition in Schwellenmärkte kann lohnend sein, weil die wirtschaftliche Entwicklung im Vergleich zu industrialisierten Ländern dort sehr dynamisch ist.

Nachfolgend einige Beispiele für Fonds, die auf den MSCI Emerging Markets Index lauten:

  • ComStage Emerging Markets UCITS (synthetisch, ausschüttend)
  • Lyxor MSCI Emerging Markets UCITS (synthetisch, wiederanlegend)
  • Amundi MSCI Emerging Markets UCITS (physisch, wiederanlegend)

ETF-Fonds-Empfehlungen nach Ländern und Regionen

Es gibt unzählige ETF-Fonds, die regionale oder länderspezifische Börsenindizes nachbilden. Für eine risikoarme Basisanlage eignen sich diese Fonds nur bedingt. Wenn einzelne Volkswirtschaften einbrechen, können sie stark an Wert verlieren. Ein häufiges Problem von länderspezifischen Fonds ist auch, dass einzelne Branchen oft überdurchschnittlich vertreten sind. Diese Risiken sind jedoch geringer, wenn Du auf breit gefasste Märkte wie Europa oder die USA setzt.

MSCI Europe

Wenn Du Dich für die besten ETFs aus den wichtigsten Märkten Europas interessierst, ist der MSCI Europe ein heißer Tipp. Er enthält Aktien von rund 450 europäischen Großkonzernen aus 15 Ländern. Großbritannien ist mit 29 Prozent am stärksten vertreten, danach folgen Frankreich mit 15 Prozent und Deutschland mit 14 Prozent. Fonds auf den MSCI Europe haben in den letzten Jahren gut abgeschnitten, noch ist aber unsicher, wie sich der Brexit auf den Kursverlauf auswirken wird.

Bekannte ETF-Fonds auf den MSCI Europe sind

  • iShares MSCI Europe UCITS (physisch, wiederanlegend)
  • Source MSCI Europe UCITS (synthetisch, wiederanlegend)
  • Deka MSCI Europe UCITS (physisch, ausschüttend)

Stoxx Europe 600

Ein noch breiter gefasster europäischer Börsenindex ist der Stoxx Europe 600, der 600 Titel aus 18 europäischen Ländern enthält, darunter auch mittlere und kleinere Unternehmen. Auch hier dominiert Großbritannien mit einem Anteil von 32 Prozent, es folgen Frankreich mit 15 Prozent und die Schweiz mit 14 Prozent.

Auf den Stoxx Europe 600 lautende ETF-Fonds sind beispielsweise

  • Xtrackers Stoxx Europe 600 (physisch, wiederanlegend)
  • Source Stoxx Europe 600 (synthetisch, wiederanlegend)
  • Comstage Stoxx Europe 600 (synthetisch, ausschüttend)

Dow Jones 30 Industrial

Der US-Leitindex Dow Jones gilt als einer der wichtigsten Börsenindizes weltweit, er enthält zahlreiche Branchenriesen wie Apple, Microsoft oder Exxon Mobil. Mit insgesamt nur 30 Top-US-Unternehmen ist er allerdings nicht sehr breit gestreut. Ein Einbruch einzelner Unternehmen kann daher stärkere Auswirkungen auf das Gesamtergebnis haben.

Bekannte ETF mit Aktien des Dow Jones sind

  • ComStage Dow Jones Industrial Average UCITS (synthetisch, ausschüttend
  • Lyxor Dow Jones Industrial Average UCITS (synthetisch, ausschüttend)
  • iShares Dow Jones Industrial Average UCITS (physisch, wiederanlegend)

Deutscher Aktienindex (DAX)

Gerade bei deutschen Anlegern sind Indexfonds auf den deutschen Leitindex DAX sehr beliebt. Eine absolute ETF-Empfehlung lässt sich für den DAX jedoch nicht aussprechen: Sein Problem ist, dass er wenig diversifiziert ist. Ähnlich wie das amerikanische Vorbild Dow Jones bündelt er gerade einmal 30 Unternehmen und konzentriert sich zudem auf nur wenige Branchen. Fast die Hälfte des DAX-Werts machen Konzerne aus der Automobilbranche, der Chemie- und Pharmaindustrie sowie dem Banken- und Versicherungssektor aus.

Falls Du dennoch bevorzugt in den deutschen Markt investieren willst, bieten sich unter anderem folgende Fonds an:

  • ComStage DAX TR UCITS (physisch, ausschüttend
  • Xtrackers DAX UCITS (physisch, wiederanlegend)
  • iShares Core DAX UCITS (physisch, wiederanlegend)

Renten-ETF-Fonds-Empfehlungen

Eine Alternative zu klassischen ETF auf Aktien sind Renten-ETFs. Der Begriff "Rente" hat hier nichts mit Altersvorsorge zu tun. "Rentenpapiere" ist eine andere Bezeichnung für Anleihen. Wenn Du Anleihen kaufst, leihst Du einem Staat oder einem Unternehmen Geld, Du erwirbst nicht wie bei Aktien Anteile an einem Unternehmen. Anleihen gelten als risikoärmer im Vergleich zu Aktien.

Analog zu Aktien-Indizes gibt es Anleihen-Indizes. Auf diese beziehen sich Renten-ETFs. Wenn Du Indexfonds auf Renten erwirbst, bekommst Du in einem Schwung ein breit gestreutes Portfolio an Anleihen.

Renten-ETF-Fonds sind im Vergleich zu Aktien-ETFs zwar etwas sicherer, in der derzeitigen Niedrigzinsphase leidet jedoch die Rendite. Über einen längeren Zeitraum hinweg kann sich das aber wieder ändern.

Wenn Du in Renten-ETF investieren willst, hast Du die Wahl zwischen Unternehmens- und Staatsanleihen.

Die besten ETFs auf Unternehmensanleihen

Ein gute Rendite haben zuletzt unter anderem folgende Fonds erzielt:

  • Invesco US High Yield Fallen Angels UCITS (physisch, ausschüttend)
  • Xtrackers USD High Yield Corporate Bond UCITS (physisch, ausschüttend)
  • iShares USD High Yield Corporate Bond UCITS (physisch, ausschüttend)

Die besten ETFs auf Staatsanleihen

Bei Staatsanleihen bieten sich unter anderem folgende Fonds an:

  • iShares J.P. Morgan USD Emerging Markets Bond UCITS (physisch, ausschüttend)
  • Xtrackers USD Emerging Markets Bond UCITS (physisch, ausschüttend)
  • SPDR Barclays 15+ Year Gilt UCITS (physisch, ausschüttend)

ETF-Fonds-Empfehlungen für Spezialisten

Die besten ETF-Fonds für Einsteiger sind solide, breit gestreute Produkte, mit denen Du in möglichst viele Länder und Branchen investierst. Damit kannst Du wenig falsch machen. ETF-Fonds auf ausgefallenere Indizes können höhere Risiken bergen, manchmal aber auch lukrativer sein. Manche Anleger wollen gezielt in Bereiche investieren, die ihnen persönlich wichtig sind. Beliebt sind etwa die folgenden Bereiche:

Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung

Du willst Dein Geld mit reinem Gewissen anlegen? ETF-Fonds auf Nachhaltigkeitsindizes sind längst kein Nischenmarkt mehr, sondern werden bei Anlegern immer beliebter. Nachhaltigkeitsindizes zeichnen sich dadurch aus, dass bestimmte Branchen und Sektoren wie etwa Alkohol und Tabak, Rüstungsindustrie, Glücksspiel, Pornografie oder Atomenergie ausgeschlossen werden. Im Gegenzug finden Bereiche wie Erneuerbare Energien oder sozial verantwortliche Unternehmen bevorzugt Eingang in den Index.

2 etablierte ETFs auf Nachhaltigkeitsindizes sind

  • iShares Dow Jones Global Sustainability Screened UCITS (physisch, wiederanlegend)
  • UBS MSCI World Socially Responsible UCITS (physisch, ausschüttend)

Mid Caps und Small Caps

Die bekanntesten ETF investieren in Marktriesen, also große, oft weltbeherrschende Konzerne. Manche Anleger wollen sich gezielt auf kleinere oder mittelständische Unternehmen konzentrieren. Diese erwirtschaften oft eine höhere Rendite, aber auch das Verlustrisiko kann höher sein. In der Börsenfachsprache spricht man von "Mid Caps" und "Small Caps". Es gibt zahlreiche Indexfonds, die die Marktentwicklung kleinerer oder mittlerer Unternehmen nachbilden, wie beispielsweise

  • iShares EURO STOXX Small UCITS (physisch, ausschüttend)
  • Xtrackers MSCI Europe Small Cap Index UCITS (physisch, wiederanlegend)

Manche dieser Indexfonds haben zusätzlich einen Länder- oder Branchenfokus. Diese Produkte sind jedoch weniger gut für eine Basisanlage geeignet.

Welche Kosten fallen bei ETF-Fonds an?

Laufende Kosten

Die Kosten von ETF-Fonds sind im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds deutlich geringer! Achte bei der Auswahl auf die sogenannte Total Expense Ratio (TER), zu Deutsch Gesamtkostenquote. Das ist eine Kennzahl für die pauschalen Gebühren, die für Mehrwertsteuer, Verwaltung, Depot und andere Nebengebühren anfallen. Sie wird in Prozent angegeben. Im Schnitt beträgt die TER bei Indexfonds nur 0,1 bis 0,5 Prozent. Zum Vergleich: Aktiv gemanagte Fonds bringen es auf eine Gesamtkostenquote von rund 1,5 Prozent.

Order-Gebühren

In der TER nicht enthalten sind die Order-Gebühren, die einmalig beim Kauf und Verkauf von ETFs anfallen. Sie hängen von der Depotbank ab und betragen meist zwischen 2 und 10 Euro. Der Online-Vergleichsrechner zeigt Dir an, wieviel der jeweilige Depot-Anbieter für die Bestellung der Wertpapiere berechnet.

Übrigens: Viele Online-Broker haben immer wieder zeitlich befristete Aktionen, während der Du ETF-Fonds deutlich günstiger kaufen kannst. Du ersparst Dir einen Teil oder sogar die gesamte Order-Gebühr.

Welche Rendite bringt eine Geldanlage mit ETF?

Im Vergleich zu konservativen Geldanlagen wie etwa Festgeld punkten ETF-Fonds bzw. ein ETF-Sparplan durch eine deutlich höhere Rendite. Allerdings: Für die Rendite gibt es keine Garantie. Bricht die Wirtschaft ein, dann kann es auch sein, dass Du Geld verlierst.

Wichtig ist, dass Du eine Geldanlage mit ETF bzw. einen ETF-Sparplan als langfristige Investition betrachten solltest. In der Vergangenheit haben sich die globalen Aktienmärkte nach Kursrückgängen immer wieder erholt und an Wert gewonnen - selbst nach der letzten großen Finanzkrise. Wer zu einem beliebigen Zeitpunkt mindestens 15 Jahre lang in einen global orientierten ETF oder ETF-Sparplan investiert hat, hat über diese Zeitspanne immer einen Gewinn eingefahren.

So viel haben die besten ETFs aus den wichtigsten Märkten in den letzten 5 Jahren durchschnittlich pro Jahr an Wert zugelegt:

  • MSCI World: ca. 8,5 Prozent (2014 - 2018)
  • MSCI ACWI: ca. 8,2 Prozent (2014 - 2018)
  • MSCI World Socially Responsible Index: ca. 8,9 Prozent (2014 - 2018)
  • MSCI World: ca. 9,4 Prozent (2013 - 2017)
  • Stoxx Europe 600: ca. 9,8 Prozent (2013 - 2017)

Angenommen, Du hättest 2014 eine einmalige Summe von 10.000 Euro in ETFs auf den MSCI World investiert: Dann wäre das Kapital bis Ende 2018 auf 15.036 Euro angewachsen.

Welches Risiko hat eine ETF-Anlage?

Es gibt aber keine Garantie, dass sich solche Trends in der Zukunft fortsetzen werden. Auch wenn ETF-Fonds bzw. ein ETF-Sparplan im Vergleich zu Aktien als risikoarm gelten, sind sie trotz allem spekulative Finanzprodukte.

Über die folgenden Risiken solltest Du Dir im Klaren sein:

  • Allgemeines Marktrisiko: Wirtschaftliche und politische Veränderungen oder Naturkatastrophen können zu teils drastischen Kursverlusten führen. Beispielsweise hat der MSCI World zwischen September 2000 und März 2003 um 54 Prozent an Wert eingebüßt, zwischen September 2007 und Februar 2009 waren es 48 Prozent.
  • Kursrisiko: Zwar sollten ETF-Fonds theoretisch immer den Wert des zugrundeliegenden Börsenindex abbilden. Es kann aber passieren, dass der tatsächliche Wert geringfügig vom Index abweicht.
  • Wechselkursrisiko: Falls der Index-Fonds nicht in Euro notiert ist, gehst Du außerdem ein Fremdwährungsrisiko ein.

Eine Insolvenz des ETF-Anbieters oder der Depotbank hätte dagegen keine schlimmen Folgen. Das Kapital in Fondsanteilen gilt als Sondervermögen, die Banken müssen es von ihrem Unternehmensvermögen getrennt halten. Es fällt daher bei einer Bankenpleite nicht in die Konkursmasse, sondern wird von einem Treuhänder übernommen.

Auf welche Kriterien sollte ich bei Indexfonds achten?

Hast Du Dich für einen bestimmten Börsenindex entschieden, dann gilt es die besten ETFs bzw. den besten ETF-Sparplan auf diesen Index zu finden. Folgende Kriterien können bei der Auswahl eine Rolle spielen:

Alter

Manche ETF sind erst seit wenigen Jahren am Markt. Das macht es schwer, ihre Performance zu beurteilen. Ideal sind Fonds, die es bereits seit mindestens 5 Jahren zu kaufen gibt.

Anlagevolumen

Ein hohes Anlagevolumen (ab ca. 100 Mio. Euro) spricht für einen etablierten Fonds. Bei geringeren Anlagevolumina besteht das Risiko, dass der Anbieter das Produkt wieder vom Markt nimmt oder mit anderen Fonds zusammenlegt.

Performance

Einer der großen Vorteile von ETF-Fonds bzw. einem ETF-Sparplan ist ihre Transparenz: Du kannst jederzeit einsehen, wie sich ihr Wert in der Vergangenheit entwickelt hat. Natürlich gibt es keine Garantie, dass sich die Leistung in Zukunft fortsetzen wird.

Laufende Kosten

Je geringer die Gesamtkostenquote (TER), desto mehr Rendite kommt tatsächlich bei Dir an.

Tracking-Differenz (Spread)

Als Tracking-Differenz oder Spread bezeichnet man die Handelsspanne, die zwischen Kauf- und Verkaufskurs liegt. Die besten ETF-Fonds haben eine Tracking-Differenz von weniger als 1 Prozent. Normalerweise gibt der Anbieter die Tracking-Differenz in der Produktinformation an.

Produktinformation

Ein weiteres Kriterium kann sein, ob eine Produktinformation zu dem ETF-Fonds bzw. ETF-Sparplan auf Deutsch verfügbar ist und ob Du darin alle wichtigen Informationen verständlich beschrieben sind.

Welche Vor- und Nachteile hat es in ETF zu investieren?

Die Vorteile im Überblick

  • hohe Rendite im Vergleich zu Festgeld
  • geringeres Risiko im Vergleich zu Aktien
  • niedrige Kosten im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds
  • auch für Einsteiger ohne Börsenerfahrung geeignet
  • jederzeit flexibel handelbar
  • ETF-Sparplan schon mit geringen Anlagesummen möglich

Die Nachteile im Überblick

  • keine garantierte Rendite
  • auch reale Verluste möglich
  • Einmalanlage erst ab größeren Anlagesummen sinnvoll
  • Basiswissen über Finanzprodukte erforderlich

5 Grundregeln für eine Geldanlage mit Exchange Traded Funds

1. Investiere nur Geld, das Du nicht kurzfristig brauchst

Eine ETF-Anlage solltest Du als langfristige Investition betrachten. Erst über einen Zeitraum von ca. 10 bis 15 Jahren ist es sehr wahrscheinlich, dass Deine Geldanlage Gewinne abwirft. Zwischenzeitlich kann sie auch an Wert verlieren. Wenn Du nicht viel Geld zur Seite legen kannst, ist ein ETF-Sparplan besser geeignet als eine Einmalanlage.

2. Schwimme als Anfänger besser mit der Masse

Wenn Du wenig Erfahrung dem Börsenhandel hast, solltest Du nicht versuchen, "klüger als der Markt" zu sein. Setze lieber auf die besten ETFs aus den wichtigsten Märkten, die in der Vergangenheit eine relativ stabile Rendite erzielt haben, und vertraue nicht auf exotische ETF-Fonds-Empfehlungen von selbsternannten Experten!

3. Gerate bei Kursverlusten nicht in Panik

Viele Anleger neigen dazu, in Abwärtsphasen ihre Wertpapiere panisch abzustoßen. Damit sind Verluste garantiert. Verbraucherschützer geben bei ETF die Empfehlung, solche Krisen lieber auszusitzen. In der Vergangenheit haben sich die Börsen immer wieder stabilisiert und die Verluste wurden aufgeholt.

4. Achte auf Gebühren und Nebenkosten

Auch wenn ETF-Fonds im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds unschlagbar günstig sind, solltest Du die Gesamtkostenquote (TER) und die Gebühren der Depotbank im Blick behalten. Je geringer Deine Anlagesumme ist, desto stärker zehren die Nebenkosten an Deiner Rendite!

5. Behalte Deine Geldanlage im Auge und informiere Dich laufend

Wenn Du Festgeld für mehrere Jahre anlegst, hast Du in dieser Zeit nicht sonderlich viel zu tun. Bei ETF-Fonds oder einem ETF-Sparplan solltest Du die Performance und Nebenkosten Deiner Geldanlage hingegen laufend beobachten. Bei einer ungünstigen Entwicklung kannst Du eingreifen und Dein Geld auf andere Indexfonds bzw. einen anderen ETF-Sparplan umschichten.