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MSCI World ETFs: Zusammensetzung & Empfehlung

Indexfonds (ETFs) auf den Weltaktienindex MSCI World gelten als heißer Tipp für sicherheitsbewusste Anleger: Sie sind breit gestreut, bringen eine solide Rendite und haben ein überschaubares Risiko. Hier erklären wir Dir Schritt für Schritt, was der MSCI World überhaupt ist und wie Du von seinen Entwicklungen profitieren kannst. Abschließend geben wir Dir konkrete Empfehlungen für Dein Wertpapier-Portfolio.

Was sind MSCI World ETFs?

MSCI World ETFs sind Wertpapier-Fonds, mit denen Du Dich an der weltweiten wirtschaftlichen Entwicklung beteiligst. "MSCI" steht dabei für "Morgan Stanley Capital International". Das ist ein US-amerikanischer Finanzdienstleister, der seit 1970 den sogenannten Weltaktienindex "MSCI World" berechnet. Dieser Aktienindex misst die Wertentwicklung an den Börsen von 23 Industrienationen und fasst sie zu einer einzigen Zahl zusammen. In der Finanzbranche gilt der MSCI World als "die" globale Börsenkennzahl schlechthin.

Die Abkürzung "ETF" steht für "Exchange Traded Funds". Die deutsche Übersetzung lautet "börsengehandelte Index-Fonds". Gemeint sind Wertpapier-Fonds, die sich auf einen Börsenindex stützen - in diesem Fall auf den MSCI World.

Index-Fonds enthalten genau die Aktien, die auch in dem jeweiligen Börsenindex enthalten sind. Das ist ein wichtiger Unterschied zu herkömmlichen Wertpapier-Fonds, bei denen ein Fonds-Manager die Aktien nach seinem eigenen Ermessen auswählt. Doch diese aktiv gemanagten Fonds bringen nicht unbedingt eine bessere Rendite als Index-Fonds. Sie haben zudem höhere Nebenkosten. Deshalb werden Index-oder ETF-Fonds unter Anlegern immer beliebter. Weil MSCI World Index-Fonds sehr breit gestreut sind, empfehlen sie Finanzexperten gerne als Basisanlage.

Wo kann ich MSCI World ETF-Fonds kaufen?

ETF-Fonds werden an der Börse gehandelt. Da Du als Privatperson aber nicht einfach an die Börse marschieren kannst, musst Du sie über Banken oder Wertpapierhäuser (Broker) kaufen, die eine Börsenzulassung haben. Dazu brauchst Du zuerst ein Wertpapier-Depot. Das ist eine Art Konto, in dem Du Deine Wertpapiere aufbewahrst. Genauso wie ein Girokonto kannst Du auch Wertpapier-Depots heute bequem online eröffnen.

So gehst Du vor, wenn Du MSCI World ETF-Fonds kaufen möchtest:

Schritt 1: Depot-Anbieter vergleichen

Ermittle zunächst über den Online-Depotvergleich den günstigsten Anbieter. Dazu solltest Du abschätzen, wie viel Geld Du investieren möchtest und wie häufig Du voraussichtlich Bestellungen aufgeben wirst. Denn die Gebührenmodelle sind bei den einzelnen Anbietern unterschiedlich.

Bei Filialbanken zahlst Du häufig eine Grundgebühr für das Depot. Die kannst Du Dir bei Online-Banken oder Online-Brokern aber sparen! Bei diesen Anbietern zahlst Du nur für die Bestellung der Wertpapiere Order-Gebühren. Diese können unterschiedlich hoch ausfallen. Manchmal orientieren sie sich an der Kaufsumme, manchmal zahlst Du eine pauschale Gebühr. Bei einigen Anbietern erhalten Viel-Trader auch Mengenrabatte. Welcher Anbieter für Dich der günstigste ist, hängt davon ab, wie häufig und um welche Summen Du handeln willst. Mit dem Vergleichsrechner kannst Du die jährlichen Gebühren ganz einfach berechnen!

Schritt 2: Antrag stellen

Hast Du einen günstigen Anbieter gefunden, dann beantragst Du das Wertpapier-Depot ganz einfach über ein Online-Formular auf der Webseite des Anbieters. Neben Deinen persönlichen Daten gibst Du hier ein Girokonto an, über das Du Überweisungen tätigen kannst.

Schritt 3: Identitätsprüfung durchlaufen

Aufgrund der gesetzlichen Geldwäsche-Bestimmungen musst Du Deine Identität nachweisen, um ein Wertpapier-Depot zu eröffnen. Dazu kannst Du mit den Antragsformularen und einem Personalausweis (oder Reisepass und Meldebestätigung) zu einer Postfiliale gehen. Bei vielen Anbietern ist die Identitätsprüfung auch bequem online über Videostream möglich.

Schritt 4: ETF-Fonds auswählen

Sobald Dein Wertpapier-Depot freigeschaltet ist, kannst Du Bestellungen aufgeben. Wie Du den besten ETF auf den MSCI World findest, erklären wir Dir weiter unten in diesem Artikel.

Schritt 5: Bestellung (Order) aufgeben

Mithilfe der Wertpapierkennnummer (WKN) oder der Identifikationsnummer (ISIN) des ETF-Fonds kannst Du nun die gewünschten Fondsanteile bestellen. Der Order-Prozess kann von Anbieter zu Anbieter etwas unterschiedlich funktionieren - detaillierte Anleitungen findest Du auf der Webseite des Brokers oder der Online-Bank.

Wie setzt sich der MSCI World zusammen?

Wenn Du MSCI World ETF-Fonds kaufst, partizipierst Du an der Entwicklung des bekannten Weltaktienindex. Der MSCI World spiegelt in seiner Zusammensetzung allgemeine weltwirtschaftliche Trends wider. Dazu hat der Finanzdienstleister MSCI ein ausgeklügeltes Berechnungsverfahren entwickelt. In den MSCI World gehen mehr als 1.600 börsennotierte Unternehmen aus 23 ausgewählten Industrieländern ein. Sie werden so ausgewählt, dass der MSCI World in seiner Zusammensetzung etwa 85 Prozent der weltweiten Marktkapitalisierung abdeckt. Damit meint man die Börsenwerte derjenigen Unternehmen, die mit Aktien an der Börse vertreten sind.

Hier ein Überblick über die genaue MSCI World-Zusammensetzung:

Nationen

Wie die einzelnen Länder im MSCI-Index gewichtet sind, hängt von der Stärke ihres Aktienmarktes ab. Diese wird anhand der Marktkapitalisierung gemessen. Den weltweit größten Aktienmarkt findet man an den US-amerikanischen Börsen. Deshalb sind die USA mit mehr als 60 Prozent im MSCI-Index traditionell am stärksten vertreten.

2023 hatten folgende Länder die größten Anteile:

  • USA: 61,31 %
  • Japan: 5,54 %
  • China: 3,62 %
  • Großbritannien: 3,6 %
  • Kanada: 2,9 %
  • Restliche Länder: 23 %

Der MSCI World Index enthält nur entwickelte Industrieländer. Entwicklungsländer und Schwellenländer wie China, Brasilien oder Indien sind nicht darin berücksichtigt. Die meisten großen, internationalen Konzerne erwirtschaften ihre Gewinne aber weltweit. Deshalb wird indirekt auch die wirtschaftliche Entwicklung in anderen Ländern mit dem Index erfasst.

Branchen

Traditionell teilt MSCI die im Index enthaltenen Aktien in 11 Branchen bzw. Sektoren ein. Die Anteile sind wie folgt verteilt:

  • Informationstechnologie: 22,41 %
  • Finanzen: 14 %
  • Gesundheit: 12,61 %
  • Konsumgüter: 11,64 %
  • Industrie: 10,13 %
  • Kommunikation: 8 %
  • Nahrungsmittel: 7,2 %
  • Rohstoffe: 4,39 %
  • Energie: 4,08 %
  • Versorger: 2,83 %
  • Immobilien: 2,71 %

Unternehmen

Unternehmen müssen bestimmte Mindestkriterien erfüllen, damit der Finanzdienstleister MSCI sie in den Index aufnimmt: Ihr Wert an der Börse darf gewisse Grenzen nicht unterschreiten und die Aktien müssen in einem bestimmten Umfang gehandelt werden. Im Februar 2022 waren rund 1.550 Unternehmen im MSCI World enthalten, die zusammen einen Börsenwert von unglaublichen 38,78 Billionen US-Dollar erreichten!

Die 10 top-gereihten Unternehmen bringen es zusammen auf einen Anteil von rund 18,4 Prozent. An der Spitze stehen:

  • Apple: 4,75 %
  • Microsoft: 3,71 %
  • Amazon: 2,43 %
  • Alphabet A: 1,41 %
  • Alphabet C: 1,35 %
  • Tesla: 1,27 %
  • NVIDIA: 1,06 %
  • Meta Platforms A: 0,88 %
  • UnitedHealth Group: 0,78 %
  • Johnson & Johnson: 0,75 %

Diese Anteile sind nicht sehr hoch, die breite Masse machen Unternehmen mit Anteilen von 0,5 % und weniger aus. Der MSCI World gilt daher als gut diversifiziert, wodurch ETFs auf den Index sehr sicher sind. Denn Du setzt nicht auf ein einziges Pferd, sondern sozusagen auf einen ganzen Rennstall.

Wie wird der MSCI World berechnet?

Der MSCI World soll weltwirtschaftliche Trends möglichst genau abbilden. Sowohl die Zusammensetzung des Index als auch die Berechnung seiner Wertentwicklung folgen exakt definierten Regeln.

MSCI World-Zusammensetzung

Der MSCI World wird in seiner Zusammensetzung vierteljährlich überprüft und neu berechnet. Dabei kann es sein, dass Unternehmen im Index auf- oder absteigen, herausfallen oder neu aufgenommen werden. Insgesamt ist der Weltaktienindex aber relativ stabil, nur etwa 5 Prozent - bezogen auf die Marktkapitalisierung - werden jährlich umgeschichtet.

MSCI World-Entwicklung

Der genaue Indexwert des MSCI World wird einmal pro Minute neu berechnet. Dabei wird die neueste Kursentwicklung aller im Index enthaltenen Aktien herangezogen und nach einer bestimmten Formel zu einer einzigen Kennzahl zusammengefasst. Aktuelle Werte liegen immer nur von den Aktien vor, deren Heimatbörsen gerade geöffnet haben. Von allen anderen Aktien werden die Schlusskurse des Vortages herangezogen, um die MSCI World-Entwicklung zu berechnen.

Die für die MSCI World-Performance wichtigen US-Börsen eröffnen um 15.30 Uhr mitteleuropäischer Ortszeit. Am besten kauft man MSCI World ETFs daher zwischen 15.30 Uhr und 17.30 Uhr, denn zu dieser Zeit haben sowohl die US-amerikanischen als auch die europäischen Börsen geöffnet. An diesen Börsenplätzen werden insgesamt rund 80 Prozent der im MSCI World-Index enthaltenen Aktien gehandelt.

Wichtig zu wissen ist, dass die MSCI World-Entwicklung in 3 verschiedenen Varianten berechnet wird. Man bezeichnet sie als Kursindex, Bruttoindex und Nettoindex.

Kursindex (Price Index)

Die Basiszahl ist der Kursindex. Er berücksichtigt nur die Kursänderungen der enthaltenen Aktien. Die gezahlten Dividenden sind nicht enthalten. Unter "Dividenden" versteht man die Gewinnausschüttungen an die Aktionäre.

Bruttoindex (Gross Index)

Im Bruttoindex des MSCI World ist auch die Dividende, also die Gewinnausschüttung an die Aktionäre enthalten. Diese Kennzahl liegt daher immer höher als der Kursindex.

Nettoindex (Net Index)

Doch die ausgeschütteten Dividenden kommen nicht immer zu 100 Prozent bei den Aktionären an, weil die meisten Länder auf die Dividenden Steuern erheben. Beim Nettoindex werden diese Steuern abgezogen. Der Nettoindex ist daher geringer als der Bruttoindex, aber höher als der Kursindex.

Indexfonds (ETF) auf den MSCI World bilden in der Regel den Nettoindex ab. Deshalb ist der Nettoindex die für den MSCI World ETF-Kurs entscheidende Kennzahl. Er spiegelt die reale MSCI World-Rendite wider.

Welche Arten von ETF auf den MSCI World gibt es?

"Den einen" MSCI World Fonds gibt es nicht - wenn Du Indexfonds (ETF) auf den MSCI World kaufen willst, hast Du die Wahl zwischen verschiedenen Produktvarianten. Genauso wie andere Indexfonds (ETFs) kann man sie nach verschiedenen Kriterien unterscheiden:

Unterscheidung nach der Anlageform

Einmalanlage

Du kannst Dir "auf einen Schlag" Anteile an einem MSCI World ETF-Fonds kaufen. Dabei ist es sinnvoll, eine Summe von mindestens 10.000 Euro in die Hand zu nehmen. Denn für die Bestellung der Fondsanteile zahlst Du Order-Gebühren, die je nach Bank oder Broker rund 2 bis 10 Euro betragen. Bei kleineren Bestellsummen fallen die Order-Gebühren meist unverhältnismäßig stark ins Gewicht.

ETF-Fonds-Sparplan

Falls Du nicht so viel Geld auf der Seite hast oder lieber mit kleineren Summen starten willst, bieten Dir viele Banken und Broker auf MSCI World ETF-Fonds basierende Sparpläne an. Dabei zahlst Du monatlich einen festen Betrag ein und baust so nach und nach Vermögen auf. Die Mindest-Sparraten pro Monat betragen meist zwischen 20 und 50 Euro, wobei Dir vergünstigte Order-Gebühren berechnet werden. Sparpläne auf MSCI World ETF-Fonds sind eine gute Alternative zu "herkömmlichen" Banksparplänen auf Festgeld-Basis, weil Deine Renditechancen wesentlich höher sind.

Unterscheidung nach dem Aufbau

Physischer ETF

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ein Indexfonds (ETF) den MSCI World nachbilden kann. Ein sogenannter physischer ETF enthält tatsächlich die Aktien, aus denen sich der MSCI World zusammensetzt. Dazu muss die Fondsgesellschaft Aktien von mehr als 1.600 Unternehmen kaufen, was sehr aufwendig ist.

Deshalb enthalten die meisten physischen MSCI World ETF-Fonds nicht alle der über 1.600 verschiedene Aktien, sondern nur eine optimierte Auswahl. Der englische Fachbegriff dafür lautet "Optimized Sampling".

Synthetischer ETF

Manche Fondsgesellschaften gehen einen anderen Weg. Sie kaufen nicht tatsächlich die im Weltaktienindex enthaltenen Aktien ein, sondern gehen Tauschgeschäfte mit einer Bank ein, sogenannte Swap-Geschäfte. Die Bank verpflichtet sich dabei, der Fondsgesellschaft die exakte MSCI World-Rendite zu "liefern". Die Fondsgesellschaft stellt der Bank im Gegenzug bestimmte Wertpapiere zur Verfügung. Von diesem Tauschgeschäft haben beide Partner Vorteile. Die auf Swap-Geschäften basierenden ETF-Fonds nennt man auch "synthetisch". Physische und synthetische Indexfonds auf den MSCI World sind in ihrer Performance vergleichbar, auch wenn sie im Kern unterschiedlich funktionieren.

Unterscheidung nach der Gewinnbeteiligung

Ausschüttender ETF

Wenn börsennotierte Unternehmen Kursgewinne machen, erhalten die Aktionäre Gewinnbeteiligungen - sogenannte Dividenden. Bei ausschüttenden ETF-Fonds auf den MSCI World wird die Dividende regelmäßig an die Anleger ausbezahlt. Du erhältst also laufend Erträge. Oft findest Du bei ausschüttenden ETFs die Abkürzung "DIS" oder "DIST" für engl. "distributing".

Thesaurierender (wiederanlegender) ETF

Bei wiederanlegenden ETFs auf den MSCI World wird die Dividende dagegen sofort wieder in das Fondsvermögen investiert. Du bekommst keine regelmäßigen Ausschüttungen, dafür entsteht eine Art "Zinseszinseffekt". Von den Erträgen profitierst Du erst, wenn Du Deine Fondsanteile wieder verkaufst. Du erkennt diese Fonds oft an der Abkürzung "ACC" für engl. "accumulating".

Welche Rendite bringen MSCI World ETFs?

ETF-Fonds auf den MSCI World bringen eine Rendite, die ziemlich exakt der Kursentwicklung des MSCI World entspricht. Das ist ja auch logisch, da diese ETF den MSCI World in ihrem Aufbau "kopieren". Trotzdem entspricht der MSCI World ETF-Kurs nicht immer zu 100 Prozent der Entwicklung des Weltaktienindex. Für die geringfügigen Abweichungen sind erstens Kosten und Gebühren verantwortlich. Diese fallen bei passiv gemanagten Indexfonds (ETF) im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds aber sehr gering aus! Zweitens enthalten die meisten MSCI World Fonds nicht tatsächlich alle mehr als 1.600 verschiedene Aktien. So kann es zu minimalen Unterschieden in der Wertentwicklung kommen.

Entscheidend für Dich als Anleger ist aber immer, wie der globale Wirtschaftsmotor brummt. Schwächelt die Weltwirtschaft, dann schwächelt auch der MSCI World ETF-Kurs. Legt die Weltwirtschaft zu, dann steigt auch der Wert Deiner Fondsanteile. Deshalb kannst Du mit MSCI World ETF-Fonds wenig falsch machen. Du schwimmst sozusagen mit der breiten Masse der Anleger. Anders ist es, wenn Du in einzelne Länder, einzelne Branchen oder gar nur in einzelne Unternehmen investierst. Dann kannst Du zwar einerseits eine höhere Rendite machen, hast andererseits aber auch ein viel höheres Verlustrisiko.

Durchschnittliche MSCI World-Rendite

Trotz vieler Aufs und Abs hat die Weltwirtschaft - gemessen an der MSCI World-Entwicklung - in den letzten Jahrzehnten laufend zugelegt. Berechnet wird der MSCI World seit 1970. Zwischen 1970 und 2023 lag der jährliche Zuwachs bei durchschnittlich 7 Prozent. Konkret bedeutet das: Hätte ein Anleger im Jahr 1970 einen Betrag von 100 Euro in einen ETF auf den MSCI World investiert, dann wäre die Geldanlage bis 2023 auf 2.500 Euro angewachsen.

Die letzten 5 Jahre waren sogar noch etwas renditestärker. Zwischen 2018 und 2021 hat der MSCI World eine Performance von durchschnittlich 14,76 Prozent pro Jahr hingelegt. In absoluten Zahlen ausgedrückt: Hättest Du im Jahr 2018 einen Betrag von 10.000 Euro in einen MSCI World ETF-Fonds investiert, wäre Dein Vermögen bis 2021 auf rund 17.400 Euro angewachsen.

Zum Vergleich: Bei Festgeld-Sparkonten sind derzeit jährliche Zinsen von maximal 1,5 Prozent möglich.

Rendite-Schwankungen

Doch es gibt keine Garantie dafür, mit MSCI World Fonds Gewinne zu machen. In wirtschaftlichen Krisenzeiten haben Fonds auf den Weltaktienindex teils stark an Wert verloren. Ein schlechter Zeitpunkt zum Investieren waren beispielsweise die Jahre 2000 bis 2003: Durch die Dotcom-Blase haben Anleger in diesem Zeitraum mit MSCI World ETF-Fonds einen Verlust von insgesamt 54 Prozent gemacht. Während der letzten Wirtschaftskrise zwischen 2007 und 2009 war der Verlust mit 48 Prozent ähnlich hoch. Andererseits haben Anleger in den Jahren davor, zwischen 2003 und 2007, einen Gewinn von insgesamt 84 Prozent verbucht.

Entscheidend ist aber Folgendes: Wenn Du in der Vergangenheit mindestens 15 Jahre lang in einen ETF auf den MSCI World investiert hast, hättest Du - egal zu welchem Einstiegszeitpunkt - immer einen Gewinn gemacht. Denn über diese langen Zeiträume wurden die Verluste immer wieder aufgeholt. Du solltest MSCI World ETF-Fonds daher immer als langfristige Geldanlage betrachten. Nur über lange Zeiträume ist es sehr wahrscheinlich, dass sich Dein Geld vermehrt.

Worauf sollte ich beim Kauf von MSCI World ETF-Fonds achten?

Eines vorweg: Die Unterschiede zwischen den einzelnen ETF-Fonds auf den MSCI World sind nicht allzu groß. Du kannst also in Wirklichkeit wenig falsch machen, auch wenn Dein ETF im Vergleich zu anderen etwas schlechter performt. Trotzdem ist es sinnvoll, beim Kauf von MSCI World ETF-Fonds auf folgende Details zu achten:

Order-Gebühren

Einer der wichtigsten Punkte sind die Gebühren, die Du für die Bestellung Deiner Fondsanteile oder Deiner Sparraten bei ETF-Sparplänen bezahlst. Für die sogenannten Order-Gebühren ist aber nicht die Fondsgesellschaft verantwortlich, sondern Dein Depot-Anbieter, also Deine Bank oder Dein Broker. Vergleiche daher unbedingt im Voraus die Gebühren bei den einzelnen Anbietern, bevor Du ein Wertpapier-Depot eröffnest!

Tracking Error

MSCI World ETF-Fonds versprechen, den Weltaktienindex nachzubilden. Doch nicht alle Fonds sind darin gleich gut. Die Fondsgesellschaften betreiben meist ein "optimiertes Sampling" oder bilden den Index synthetisch nach, indem sie Tauschgeschäfte mit Banken eingehen. Deshalb kann es zu kleinen Abweichungen zwischen der Kursentwicklung des MSCI World und dem ETF-Kurs kommen. Diese Differenz nennt man auch "Tracking Error".

Wie sich der ETF im Vergleich zum MSCI World-Kurs zuletzt entwickelt hat, kannst Du in der Produktbeschreibung einsehen. Viele Anbieter geben auch den "voraussichtlichen Tracking Error" in der Zukunft an. Im besten Fall ist er positiv, der ETF-Fonds "überholt" dann den MSCI World. Die meisten ETF-Fonds liegen nach Abzug der Kosten ein wenig unter der MSCI World-Performance.

Gesamtkostenquote (TER)

Passiv gemanagte ETF haben im Vergleich zu herkömmlichen Aktienfonds sehr geringe Nebenkosten. Das gilt auch für ETFs auf den MSCI World. Achte bei der Auswahl immer auf die sogenannte Gesamtkostenquote, auf Englisch Total Expensio Rate (TER). Das ist eine Kennzahl, die Nebengebühren wie Verwaltungskosten, Mehrwertsteuer oder Ausgabeaufschläge zusammenfasst. Bei ETFs auf den MSCI World beträgt sie rund 0,10 bis 0,50 Prozent im Jahr. Zum Vergleich: Aktiv gemanagte Fonds bringen es auf eine Gesamtkostenquote von bis zu 2 Prozent.

Betrachte die Kosten aber immer in Relation zur Performance! Ein Fonds mit höheren Nebenkosten kann trotzdem gut sein, wenn er den MSCI World sehr exakt nachbildet und einen geringen Tracking Error hat.

Alter

Entscheide Dich möglichst für ETF-Fonds, die seit 5 Jahren oder länger am Markt sind. Nur so lässt sich ihre Performance in der Vergangenheit zuverlässig beurteilen.

Fondsvermögen

Achte außerdem auf ein Fondsvermögen von mindestens 100 Mio. Euro oder mehr. Das spricht dafür, dass es sich um einen etablierten ETF-Fonds handelt. Kleinere Fonds könnten nach einer Testphase wieder vom Markt genommen werden.

Welche MSCI World Fonds sind die besten?

Derzeit kannst Du in Deutschland 16 verschiedene ETF-Fonds auf den MSCI World kaufen. Welches die besten MSCI World ETF-Fonds sind, lässt sich nicht völlig eindeutig beantworten, da ihre Performance im Zeitverlauf schwanken kann. In erster Linie solltest Du Dir überlegen, ob Dir ein ausschüttender oder ein wiederanlegender ETF-Fonds lieber ist. Beides hat Vor- und Nachteile: Bei wiederanlegenden Fonds profitierst Du von dem "Zinseszinseffekt", hast aber keine laufenden Erträge. Dagegen wird Dir bei ausschüttenden ETFs auf den MSCI World die Dividende einmal jährlich ausbezahlt, die Geldanlage wirft laufend Gewinne ab.

Eine gute Wahl triffst Du mit folgenden etablierten MSCI-World ETF-Fonds (Stand Mai 2019):

Ausschüttende ETFs

  • Lyxor (ISIN: FR0010315770):
    • Aufbau: synthetisch
    • 5-Jahres-Rendite: 70,71 %
    • Kosten (TER): 0,30 %
  • iShares (ISIN: IE00B0M62Q58):
    • Aufbau: physisch
    • 5-Jahres-Rendite: 69,43 %
    • Kosten (TER): 0,50 %
  • ComStage (ISIN: LU0392494562):
    • Aufbau: synthetisch
    • 5-Jahres-Rendite: 70,91 %
    • Seite: 7 von 9
    • Kosten (TER): 0,20 %
  • UBS (ISIN: LU0340285161):
    • Aufbau: physisch
    • 5-Jahres-Rendite: 68,72 %
    • Kosten (TER): 0,30 %
  • HSBC (ISIN: DE000A1C9KL8):
    • Aufbau: physisch
    • 5-Jahres-Rendite: 70,34 %
    • Kosten (TER): 0,15 %

Wiederanlegende (thesaurierende) ETFs

  • iShares Core (ISIN: IE00B4L5Y983):
    • Aufbau: physisch
    • 5-Jahres-Rendite: 71,48 %
    • Kosten (TER): 0,20 %
  • XTrackers (ISIN: LU0274208692):
    • Aufbau: synthetisch
    • 5-Jahres-Rendite: 70,66 %
    • Kosten (TER): 0,45 %
  • Invesco (ISIN: IE00B60SX394):
    • Aufbau: synthetisch
    • 5-Jahres-Rendite: 70,32 %
    • Kosten (TER): 0,19 %

FAQs

Welcher MSCI World?

Welcher MSCI World ETF-Fonds der beste ist, lässt sich nach verschiedenen Kriterien beurteilen:

  • 5-Jahres-Rendite: iShares (ISIN IE00B4L5Y983) mit 71,48 %
  • 1-Jahres-Rendite: HSBC (ISIN: DE000A1C9KL8) mit 5,04 %
  • Gesamtkostenquote (TER): HSBC (ISIN: DE000A1C9KL8) mit 0,15 %
  • Fondsvolumen: iShares (ISIN: IE00B4L5Y983) mit 15.757 Mio. Euro

Was sind die besten ETFs?

Die besten ETFs auf den MSCI World sind - bezogen auf die 5-Jahres-Rendite - die folgenden:

  • iShares (ISIN IE00B4L5Y983): 71,48 %
  • ComStage (ISIN LU0392494562): 70,91 %
  • Lyxor (ISIN FR0010315770): 70,71 %
  • XTrackers (ISIN LU0274208692): 70,66 %

Was sind Aktien-Index-Fonds?

Aktien-Index-Fonds sind passiv gemanagte Wertpapier-Fonds, die in ihrem Aufbau einen Börsenindex "kopieren". Sie werden nicht aktiv von einem Fonds-Manager zusammengestellt und sind daher kostengünstiger.

Was bedeutet ACC bei ETF?

Die Abkürzung "ACC" bei ETF-Fonds bedeutet "accumulating". Das ist der englische Begriff für "wiederanlegend". Man meint damit, dass die Gewinne (Dividenden) wieder in das Fondsvermögen einfließen.