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Riester-Rente: Lohnt sich das? Vor- und Nachteile

Mit der Riester-Rente kannst Du Dir im Alter einen hohen Lebensstandard sichern - falls Du Dich klug entscheidest. Denn nicht für jeden ist die Riester-Rente gleich sinnvoll, und manche Verträge enthalten versteckte Kostenfallen. Hier erklären wir Dir, wie das "Riestern" genau funktioniert, für wen sich ein Riester-Vertrag wirklich lohnt und wie lukrativ die verschiedenen Riester-Sparverträge sind.

Was ist die Riester-Rente?

Die Riester-Rente ist eine staatlich geförderte Form der privaten Altersvorsorge. Sie wurde im Jahr 2002 im Zusammenhang mit der Rentenreform eingeführt. Die damalige Regierung hat das Rentenniveau erheblich gekürzt, damit das staatliche Rentensystem bezahlbar bleibt. Im Gegenzug hat sie Anreize für Arbeitnehmer geschaffen, eine zusätzliche private Altersvorsorge abzuschließen. Riester-Verträge werden einerseits durch staatliche Zuzahlungen, andererseits durch Steuer-Vorteile gefördert. Das angesparte Geld bekommst Du im Alter als zusätzliche private Altersrente. Namensgeber der Riester-Rente ist der ehemalige Bundesarbeitsminister Walter Riester.

Lohnt sich die Riester-Rente?

Riester-Sparverträge sind beliebt, die Riesterrente ist in den letzten Jahren aber auch immer wieder in Kritik geraten. Fakt ist: Mit Riester zu sparen kann lukrativ sein, es kann aber auch zum Verlustgeschäft werden. Denn nicht für jeden ist die Sparform gleich gut geeignet. Und manche Verträge kommen Dir durch Gebühren und Verwaltungskosten langfristig ziemlich teuer.

Ob sich ein Riester-Vertrag für Dich lohnt, kannst Du nur herausfinden, wenn Du möglichst viele individuelle Angebote einholst und vergleichst. Der Markt ist leider recht unübersichtlich. Nutze daher am besten den unabhängigen Online-Vergleichsservice. Der Vergleichsrechner verschafft Dir einen raschen Überblick, welche Form der Riester-Rente im Vergleich die meisten Vorteile bietet. Mit ein paar persönlichen Angaben erhältst Du individuell auf Dich zugeschnittene Angebote - selbstverständlich völlig unverbindlich!

Riester-Rente-Vergleich

Wer darf überhaupt riestern?

Anspruch auf eine Riester-Förderung haben vereinfacht gesagt alle Personen, die Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Für bestimmte Gruppen wie Beamte gibt es Sonderregelungen. Die genauen Voraussetzungen für die staatliche Förderung sind in § 10a des Einkommenssteuergesetzes (EStG) geregelt. Dem Gesetz nach sind die folgenden Personengruppen unmittelbar förderungsberechtigt:

  • rentenversicherungspflichtige Arbeitnehmer (egal ob Voll- oder Teilzeit)
  • geringfügig Beschäftigte (Mini-Jobber), wenn sie in die staatliche Rentenversicherung einzahlen
  • Selbstständige, wenn sie in der Rentenversicherung pflichtversichert sind
  • Künstler, die über die Künstlersozialkasse versichert sind
  • Beamte, Richter, Berufs- und Zeitsoldaten
  • Auszubildende
  • Wehr- und Zivildienstleistende
  • Arbeitslose, wenn sie als arbeitssuchend gemeldet sind
  • Kindererziehende in den ersten 36 Monaten
  • Erwerbsgeminderte oder dienstunfähige Personen

Wenn Du nicht unmittelbar Anspruch auf die Riester-Förderung hast und verheiratet bist, gibt es eventuell die Möglichkeit, die staatliche Zulage über Deinen Ehepartner zu bekommen. Das funktioniert dann, wenn Dein Ehepartner eine Riesterrente abgeschlossen hat und den erforderlichen Mindestbeitrag einzahlt. Du selbst musst einen Mindestbeitrag von 60 Euro pro Jahr in Deinen eigenen Vertrag einzahlen, damit Du die volle staatliche Förderung erhältst. Von dieser Regelung profitieren vor allem

  • Hausfrauen und Hausmänner
  • Studenten
  • Selbstständige oder Mini-Jobber, die nicht gesetzlich rentenversichert sind
  • Bezieher von Sozialgeld oder Sozialhilfe

Wie funktioniert die Riesterrente?

Wenn Du eine Riester-Rente abschließen willst, hast Du die Wahl zwischen verschiedenen privaten Altersvorsorge-Sparverträgen wie Rentenversicherungen, Fonds oder Wohndarlehen. Staatlich gefördert werden nur Sparprodukte, die von der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) zertifiziert worden sind. Diese Kontrolle soll unter anderem garantieren, dass das Geld sicher angelegt wird und Du später mindestens Deine eingezahlten Beiträge plus die staatlichen Zulagen wieder zurück bekommst.

Damit Du die staatlichen Förderungen in voller Höhe erhältst, musst Du bestimmte Mindestbeiträge einzahlen. Sie bemessen sich an Deinem Einkommen. Im Gegenzug bekommst Du staatliche Zulagen. Außerdem sparst Du ab einer gewissen Einkommenshöhe Steuern, weil Du die Beiträge zur Riester-Rente steuerlich absetzen kannst.

Frühestens ab dem 62. Lebensjahr erhältst Du von dem angesparten Geld eine Altersrente. Es ist auch möglich, sich 30 Prozent des Vermögens beim Rentenbeginn auf einen Schlag auszahlen zu lassen. Das Geld, das Du im Alter bekommst, musst Du allerdings versteuern. Deshalb bekommt Du effektiv nicht die gesamte Summe zurück. Außerdem können über die Vertragslaufzeit hinweg Kosten (z.B. Verwaltungsgebühren) anfallen. Sie sind je nach Anbieter unterschiedlich hoch. Du solltest die verschiedenen Sparprodukte daher unbedingt genau vergleichen, um Deine Riester-Rente sinnvoll anzulegen!

Wie hoch sind die Mindestbeiträge zur Riester-Rente?

Sockelbeitrag

Damit Du überhaupt eine staatliche Förderung bekommst, musst Du einen sogenannten Sockelbeitrag von 60 Euro pro Jahr selbst beisteuern - das sind 5 Euro monatlich.

Mindestbeitrag für den vollen Zuschuss

Die Höhe der staatlichen Förderung hängt von der Höhe Deiner Beiträge in die Riesterrente ab. Damit Du die vollen Zulagen bekommst, musst Du einen einkommensabhängigen Mindest-Riester-Beitrag einzahlen. Er beträgt 4 Prozent Deines Brutto-Einkommens im Vorjahr. Bei einem Brutto-Einkommen von 40.000 Euro ergibt sich beispielsweise ein Mindest-Beitrag von 1.600 Euro. Durch die staatlichen Zulagen verringert sich allerdings der Betrag, den Du aus eigener Tasche beisteuerst.

Zahlst Du einen geringeren Riester-Beitrag ein als den Mindestbeitrag, erhältst Du die staatlichen Zulagen nicht in voller Höhe, sondern nur anteilig. Falls sich Dein Einkommen im Laufe der Zeit erhöht, musst Du daher möglicherweise auch Deine Beiträge angleichen, damit Du weiterhin die vollen Förderungen bekommst.

Wie hoch ist die Riester-Förderung?

Riester-Sparverträge werden auf zwei Arten staatlich bezuschusst, nämlich durch

  • Zulagen
  • Steuervorteile

Wie hoch die Zulagen und Steuervorteile jeweils sind, hängt vor allem von Deinem Einkommen ab und davon, ob Du Kinder hast. Und: Zulagen und Steuern werden gegengerechnet. Das heißt, Dein Steuervorteil verringert sich um den Betrag, den Du bereits als Zulagen erhalten hast.

Zulagen

Zulagen bedeuten, dass der Staat einen Teil Deiner monatlichen Sparbeiträge übernimmt. Dadurch verringert sich der Riester-Beitrag, den Du tatsächlich selbst zahlen musst. Bei den meisten Riester-Sparern beträgt die staatliche Förderquote zwischen 25 und 90 Prozent der Beiträge - abhängig vom Einkommen und der Kinderanzahl.

Es kann sogar sein, dass durch die Zulagen eigentlich gar kein Eigenanteil mehr übrig bleibt. Du musst in dem Fall aber trotzdem den Sockelbetrag von 5 Euro im Monat einzahlen, damit Du die staatliche Förderung bekommst.

Es gibt drei Arten von Riester-Zulagen:

  • Grundzulage: Sie beträgt 175 Euro pro Jahr und gilt für jeden Förderberechtigten.
  • Kinderzulage: Diese Zulage ist an den Bezug des Kindergeldes gekoppelt. Für Kinder, die vor 2008 geboren wurden, gibt es 185 Euro, für jüngere Kinder 300 Euro. Wenn beide Elternteile einen Riestervertrag abschließen, kann aber nur ein Elternteil die Kinderzulage beantragen.
  • Berufseinsteigerbonus: Das ist eine einmalige Zulage in der Höhe von 200 Euro, die Du im ersten Sparjahr erhältst, wenn Du Dein 25. Lebensjahr noch nicht vollendet hast.

Die Zulagen verringern Deinen Eigenanteil zur Riester-Rente. Ein kinderloser Arbeitnehmer mit einem Jahreseinkommen von 40.000 Euro bezahlt also anstatt 1.600 Euro nur 1.425 Euro, wenn er den Mindestbeitrag einzahlt. Mit einem Kind, das nach 2008 geboren wurde, reduziert sich der Eigenanteil auf 1.125 Euro. Mit 2 Kindern beträgt der Eigenanteil sogar nur 825 Euro und damit knapp mehr als die Hälfte des Mindestbeitrags.

Es gilt also: Je mehr Kinder, desto höher ist die staatliche Zulage. Auch für Alleinerziehende mit geringem Einkommen und wenig finanziellem Spielraum kann die Riester-Rente daher sinnvoll sein!

Steuerliche Vorteile

Darüber hinaus kannst Du mit einer Riester-Rente Geld sparen, weil Du die Beiträge als Sonderausgaben steuerlich absetzbar sind. Du kannst maximal 2.100 Euro pro Jahr bei Deiner Steuererklärung geltend machen. Dazu brauchst Du die Anlage AV.

Wieviel Geld Du Dir ersparst, hängt von Deiner Steuerklasse ab, und diese wiederum ist einkommensabhängig. Gutverdiener profitieren vom Steuerbonus im Verhältnis mehr als Geringverdiener.

Von dem errechneten Steuerbonus werden aber die staatlichen Zulagen, die Du erhalten hast, abgezogen. Wenn Du kinderlos bist, verringert sich Dein Steuervorteil um die Grundzulage, also um 175 Euro. Falls Du Kinder hast, werden zusätzlich die Kinderzulagen mit dem Steuervorteil gegengerechnet. Mit einem nach 2008 geborenen Kind verringert sich Dein Steuervorteil also um insgesamt475 Euro, mit zwei Kindern um 775 Euro. Es kann sogar passieren, dass die Zulagen den errechneten Steuervorteil komplett "auffressen". Das ist dann der Fall, wenn Du viele Kinder bzw. ein eher niedriges Einkommen hast.

Es gilt also: Je mehr Kinder Du hast und je niedriger Dein Einkommen ist, desto weniger profitierst Du von den steuerlichen Vorteilen.

Für wen ist die Riester-Rente sinnvoll?

Mit Riester zu sparen ist besonders lukrativ, wenn Du entweder hohe staatliche Zulagen erhältst oder Dir sehr viele Steuern ersparst. Beides zugleich funktioniert meistens nicht, weil die Zulagen Deinen Steuerbonus reduzieren. Die Riesterrente lohnt sich daher vor allem für

  • Kinderreiche Familien und Alleinerzieher: Je mehr Kinder, desto höher fällt die direkte Riester-Förderung in Form von Zulagen aus. Der Staat zahlt dann einen Großteil Deiner Beiträge. Abhängig vom Einkommen kann es sogar sein, dass Du nur noch den Sockelbeitrag von 5 Euro aus eigener Tasche zahlst.
  • Geringverdiener: Verdienst Du wenig, dann macht auch der Mindestbeitrag von 4 Prozent des Einkommens kein Vermögen aus, Du bekommst aber trotzdem die vollen Zulagen. Dadurch schrumpft Dein Eigenanteil. Vor 2018 war die Riester-Rente für Geringverdiener allerdings nicht sehr attraktiv, weil sie auf die normale Altersrente aufgerechnet wurde und die Betroffenen dann weniger Grundsicherung vom Staat bekamen. Sie hatten also umsonst gespart. Seit 2018 können Riester-Rentner aber zwischen 100 und 200 Euro ihrer privaten Altersvorsorge behalten, auch wenn ihre Rente vom Staat aufgestockt wird.
  • Gutverdiener: Hast Du ein hohes Einkommen und zahlst entsprechend hohe Steuern, dann profitierst Du vor allem von der Steuerersparnis. Bist Du kinderlos, dann reduziert sich Dein Steuerbonus nur um die Grundzulage von 175 Euro.
  • Junge Menschen: Für junge Menschen ist eine private Altersvorsorge generell sinnvoll. Du solltest Dich besser nicht darauf verlassen, dass Deine staatliche Rente reicht, um im Alter einen hohen Lebensstandard zu bewahren! Und: Je früher Du eine private Altersvorsorge abschließt, desto mehr Vermögen sparst Du an und desto höher ist Deine spätere monatliche Rente. Falls Du noch nicht die Voraussetzungen für eine Riester-Rente erfüllst oder Du wenig von der staatlichen Riester-Förderung profitierst, gibt es genügend andere Formen der privaten Altersvorsorge, die für Dich in Frage kommen.

Wie funktioniert die Auszahlung der Riester-Rente?

Beginn der Auszahlung

Normalerweise beginnt die Auszahlung der Riester-Rente mit dem Antritt der regulären Altersrente. Hast Du die Riester-Rentenversicherung schon vor 2012 abgeschlossen, kannst Du Dir die Rentenbeträge frühestens ab dem 60. Lebensjahr auszahlen lassen. Hast Du den Vertrag 2012 oder später abgeschlossen, dann ist die Auszahlung frühestens ab dem 62. Lebensjahr möglich.

Falls Du früher auf das angesparte Geld zugreifen willst, verlierst Du die staatlichen Förderungen. Du musst also die erhaltenen Zulagen und die ersparten Steuern zurückzahlen. Eine Ausnahme gilt nur, wenn Du das Kapital zur Anschaffung einer selbst genutzten Wohnung verwenden willst. Auch ein Anbieterwechsel, also eine Übertragung des Kapitals auf eine andere Riester-Versicherung, ist möglich, ohne die staatliche Förderung zu verlieren.

Besteuerung

Während der Einzahlungsphase kannst Du Deine Riester-Beiträge von der Steuer absetzen. In der Auszahlungsphase wird Deine Riester-Rente aber auf Dein steuerpflichtiges Einkommen aufgerechnet, Du bezahlst dafür also Steuern. Das nennt man im Fachjargon "nachgelagerte Besteuerung".

Wie hoch die Steuer ausfällt, hängt von Deinem Steuersatz und damit von der Höhe Deines gesamten Einkommens ab. Die meisten Menschen erzielen im Ruhestand ein geringeres Einkommen als während des Berufslebens. Deshalb ist auch der Steuersatz geringer und Du zahlst in der Regel weniger Steuern zurück, als Du Dir vorher erspart hast.

Auszahlungsplan

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Du Dir die Riester-Rente auszahlen lassen kannst: Du kannst Dir entweder eine lebenslange monatliche Rente auszahlen lassen, oder Du beantragst bei Rentenbeginn eine Einmalzahlung von 30 Prozent des angesparten Kapitals. Die restlichen 70 Prozent werden Dir dann als lebenslange Rente ausbezahlt. Die Einmalzahlung hat aber den Nachteil, dass Du in dem Jahr der Auszahlung ein sehr hohes Einkommen erzielst und daher entsprechend hohe Steuern zahlst.

Es ist bei der Riester-Rente normalerweise nicht möglich, sich am Ende des Sparzeitraums 100 Prozent des Kapitals auf einen Schlag auszahlen zu lassen. Eine Ausnahme gilt dann, wenn Deine monatliche Riester-Rente geringer wäre als 30,45 Euro. Bei dieser sogenannten Kleinstbetragsrente kannst Du auch eine komplette Auszahlung beantragen. Du solltest aber bedenken, dass für diese Einmal-Zahlung vergleichsweise hohe Steuern fällig werden.

Höhe der Riester-Rente

Wie hoch Deine Riesterrente ausfällt, hängt in erster Linie vom angesparten Vermögen ab: Je früher Du den Riestervertrag abschließt und je höher Deine Beiträge sind, desto mehr steht Dir im Alter zur Verfügung. Um die exakte Rentenhöhe zu berechnen, setzen die Anbieter eine bestimmte Lebenserwartung voraus. Verbraucherschützer kritisieren immer wieder, dass man sehr alt werden muss, damit sich ein Riester-Vertrag rentiert. Das ist aber nicht bei allen Sparprodukten der Fall. Vergleiche daher unbedingt, welche Rentenhöhe Dir die verschiedenen Anbieter unter den gleichen Voraussetzungen garantieren!

Welche Arten der Riester-Rente gibt es?

Mit Riester sparen kannst Du auf unterschiedliche Weise. Die verschiedenen Formen der Riester-Rente haben ihre Nachteile und Vorteile: Manche versprechen mehr Sicherheit, andere eine höhere Rendite. Auch die Kosten können sehr unterschiedlich ausfallen. Hier stellen wir Dir die wichtigsten Arten der Riester-Rente, ihre Nachteile und Vorteile im Überblick vor.

Klassische Riester-Rentenversicherung

Bei einer klassischen Riester-Rentenversicherung garantiert Dir der Anbieter eine feste Rentenhöhe im Alter. Diese Verträge bieten hohe Sicherheit, dafür aber oft eine vergleichsweise magere Rendite. Auch die Abschluss- und Verwaltungsgebühren schlagen zu Buche und können bei einer klassischen Riester-Versicherung Deinen Gewinn schmälern.

Fondsgebundene Riester-Rente

Bei einer fondsgebundenen Riesterrente investiert der Anbieter Dein Geld in Aktien- und Pensionsfonds. Diese Sparprodukte versprechen eine höhere Rendite, sind aber etwas weniger sicher als eine klassische Riester-Versicherung. Du kannst aber kein Geld verlieren, Deine Beiträge plus die staatlichen Zulagen muss Dir der Anbieter garantieren. Achte beim Riester-Rente-Vergleich auf das Verhältnis zwischen der monatlichen Garantie-Rente und der maximal möglichen Monatsrente: Je größer die Differenz ist, desto profitabler, aber auch risikoreicher ist das Sparprodukt.

Wohn-Riester-Darlehen

Ein Wohn-Riester-Darlehen ist eine Art geförderter Kredit für eine Immobilie: Deine Rückzahlungsraten werden ebenso mit Zulagen und Steuervorteilen gefördert wie andere Riester-Sparprodukte. Die Bedingung ist aber, dass Du die Wohnung oder das Haus selbst nutzt und innerhalb einer bestimmten Zeit nicht verkaufst. Außerdem zahlst Du wie bei anderen Riester-Sparformen während der Rente Steuern. Weil Du keine direkten Renten-Zahlungen bekommst, werden die Steuern über ein fiktives Wohnförderkonto abgewickelt.

Riester-Bausparvertrag

Ein Riester-Bausparvertrag eignet sich, wenn Du in einigen Jahren eine selbstgenutzte Wohnung oder ein Haus kaufen willst. Zunächst erhältst Du die übliche staatliche Riester-Förderung für Deine Sparbeiträge. Nimmst Du anschließend ein Bauspardarlehen in Anspruch, fließt die staatliche Förderung in die Rückzahlung des Darlehens.

Welche Vor- und Nachteile hat die Riester-Rente?

Die Vorteile im Überblick

  • Hohe Förderquote: Je nach Einkommen und Kinderanzahl liegt die staatliche Förderquote zwischen 25 und 90 Prozent. Vor allem Geringverdienern und Personen mit mehreren Kindern greift der Staat bei der Riester-Rente stark unter die Arme.
  • Sichere Altersvorsorge: Bei der Riester-Rente besteht ein staatlich garantierter Kapitalschutz. Das bedeutet, dass Dir eine lebenslange, stabile Rente zur Verfügung steht.
  • Insolvenz- und Pfändungssicherheit: Bei einer Privatinsolvenz bleibt das angesparte Kapital unangetastet, sofern Du die staatlichen Zulagen beantragt hast.
  • Freibetrag bei Sozialleistungen: Während der Einzahlungsphase ist Dein Kapital auch dann geschützt, wenn Du Arbeitslosengeld oder Hartz IV beantragst. Seit 2018 ist Dir in der Rente ein Freibetrag zwischen 100 und 200 Euro garantiert, wenn Du Grundsicherung erhältst.

Die Nachteile im Überblick

  • Nachgelagerte Besteuerung: Bei Deiner privaten Altersrente schneidet der Staat mit, weil Du die Rentenbeträge versteuern musst.
  • Keine volle Kapitalentnahme möglich: Anders als bei anderen Altersvorsorge-Produkten bekommst Du die Riester-Rente nicht als Einmalzahlung.
  • Begrenzte Vererbbarkeit: Wenn Du vor Rentenbeginn oder während der Rente verstirbst, verfällt das noch verbleibende Geld üblicherweise. Nur Dein Ehepartner kann das angesparte Guthaben übernehmen, falls er selbst eine Riesterrente abgeschlossen hat. Kinder oder andere Verwandte haben darauf keinen Zugriff.
  • Verluste bei Kündigung: Wenn Du Deine Riesterrente kündigst oder vor Deinem 62. Lebensjahr darauf zugreifen willst, musst Du alle erhaltenen staatlichen Förderungen zurückzahlen.
  • Teils hohe Kosten: Je nach Anbieter fallen Kosten wie Verwaltungs- und Depotgebühren oder Provisionen an. Es ist beim Abschluss einer Riester-Rente daher sinnvoll, die verschiedenen Sparformen und die einzelnen Tarife auf Herz und Nieren zu überprüfen, bevor Du Dich für ein Produkt entscheidest.

Fazit

Ob bei einer Riester-Rente die Nachteile oder Vorteile überwiegen, hängt in erster Linie ab von

  • Deinen persönlichen Voraussetzungen
  • den genauen Konditionen des Riester-Sparvertrags (Rendite, Kosten, etc.)

Prüfe daher zuerst, welche Zulagen Du bekommst bzw. wie hoch Dein Steuervorteil ausfällt und entscheide so, ob sich das Riestern für Dich überhaupt lohnt. Falls eine Riester-Rente sinnvoll ist, solltest Du im nächsten Schritt überlegen, welches Sparprodukt (Riester-Fonds, Wohndarlehen, etc.) für Dich in Frage kommt. Vergleiche anschließend die verschiedenen Anbieter mit dem Online-Vergleichsrechner und finde so heraus, welcher Riestervertrag am lukrativsten ist!