Was ist ein Jurist?
Ein Jurist ist eine Person, die die 2. Staatsprüfung in Rechtswissenschaften bestanden hat und danach eine Tätigkeit beispielsweise als Rechtsanwalt, Staatsanwalt, Notar oder Richter ausübt.
Was macht ein Jurist?
Gesetze, Regeln und Normen sind die Grundpfeiler einer demokratischen Gesellschaft und eines Rechtsstaates. Die Legislative macht die Gesetze, die Exekutive führt die Gesetze aus und die Judikative entscheiden nach den Gesetzen und weist auf Lücken und Fehler in ihnen hin. Juristen sind die aktiven Betreiber der Judikative. Als Jurist oder Juristin kennst Du Dich mit Rechtsnormen, deren Interpretation sowie der aktuellen Rechtsprechung aus, entwirfst Gesetzestexte und juristische Schriftstücke, beurteilst die Rechtmäßigkeit von Handlungen und unterstützt dabei, diese juristisch korrekt durchzuführen oder gleichst bei unterschiedlichen Interessen aus.
Wie wird man Jurist?
Um Jurist oder Juristin zu werden, musst Du Rechtswissenschaft (Jura) studieren. Hier sind die einzelnen Schritte von der Bewerbung bis zum Ausüben Deines Berufes als Jurist oder Juristin.
Das Jurastudium selbst besteht aus einem Grundstudium von zwei bis drei Semestern. Hier lernst Du alle Grundlagen in Rechtsgeschichte, Rechtssoziologie, Rechtsphilosophie und Methodenlehre. Daran schließt sich das Hauptstudium von fünf Semestern an, gefolgt von einem Schwerpunktstudium von zwei Semestern. Hier wirst Du in folgenden Fächern ausgebildet:
- Handelsrecht
- Arbeitsrecht
- Erbrecht
- Familienrecht
- Strafrecht
- Verwaltungsrecht
- Europarecht
Nach dem Hauptstudium folgt die Erste Staatsprüfung, das so genannte Referendarexamen. Hast Du dieses bestanden folgt eine eventuelle Wartezeit von bis zu einem Jahr für einen Referendariatsplatz. Hast Du einen Platz gefunden, arbeitest Du als Referendar im juristischen Vorbereitungsdienst für zwei Jahre. Hier musst Du bestimmte Pflichtstationen durchlaufen. Diese Stationen sind:
- 4 Monate Zivilsachen
- 3,5 Monate Strafsachen
- 3,5 Monate Verwaltung
- 9 Monate Rechtsanwaltskanzlei
- 4 Monate Berufsfeld nach Wahl
Das Referendariat schließt Du mit der Zweiten Staatsprüfung ab. Mit dem Bestehen dieser Prüfung bist Du ein „Volljurist“ und darfst den Titel „Assessor des Rechts“ (ass. iur.) tragen.
Jurist im Bachelor- und Master-System zu werden, hat den Vorteil, dass es schneller und unkomplizierter geht. Hier kannst Du auch Teilstudiengänge wie Steuerrecht oder Wirtschaftsrecht belegen und sogar Studiengänge im Fernstudium machen. Allerdings gibt es auch Einschränkungen. Wählst Du einen Bachelor/Master-Studiengang kannst Du später nicht im höheren Staatsdienst, zum Beispiel als Anwalt oder Richter arbeiten. Dafür brauchst Du zwingend das Staatsexamen.
Im Bachelor studierst Du sechs Semester Rechtswissenschaft und schließt mit einer Bachelorarbeit ab. Danach kannst Du, je nach Studiengang den Titel „a href="/studium/bachelor-of-arts">Bachelor of Arts“ oder „Bachelor of Law“ Dein Eigen nennen. Im Master kannst Du Deine Studien weiter vertiefen. Vier Semester lang spezialisierst Du Dich und schließt Dein Studium mit einer Masterarbeit ab. Danach kannst Du den Titel „Master of Law“ tragen.
Wo arbeitet ein Jurist?
Für Juristen gibt es eine große Anzahl an Möglichkeiten Dich zu verwirklichen. Überall braucht man Juristen, nicht nur im Gerichtssaal. In folgenden Branchen und Arbeitsumfeldern arbeiten Juristen typischerweise:
- Kanzleien
- Verwaltungen/Behörden
- Universitäten
- Rechtsabteilungen von Unternehmen
- Wirtschaftsverbände
- Gerichte
- Notariate
- Unternehmensberatungen
- Wirtschaftsprüfungsgesellschaften
- Versicherungen
- Banken, Verbänden
- Ministerien, Bezirksämtern
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Dein Arbeitsalltag als Jurist oder Juristin ist abhängig davon in welchem Feld Du arbeitest. Für einen Rechtsanwalt sieht der Arbeitsalltag im Allgemeinen aber so aus:
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Als Jurist oder Juristin arbeitest Du in den meisten Fällen in einem Büro, oft in einer Kanzlei mit mehreren anderen Juristen zusammen. Allerdings hast Du auch oft Außentermine. Einerseits wirst Du oft zu Gericht zitiert werden, um dort Deine Fälle zu präsentieren und zu verteidigen. Andererseits wirst Du als Anwalt auch oft die Ort und Inhalte Deiner Fälle selbst inspizieren müssen, um Dir einen Überblick zu verschaffen. Ab und an wirst Du auch auf Tagungen und Symposien sein, um Dich weiterzubilden.
Was verdient ein Jurist?
Der Verdienst von Juristen ist stark abhängig von dem Beruf, den sie ausüben, der Erfahrung und ihrem Standort. Das Referendariat während Deines Studiums wird im Durchschnitt mit 1.100 Euro brutto pro Monat vergütet. Als Staatsanwalt kannst Du mit einem Einstiegsgehalt von 3.600 Euro brutto pro Monat rechnen. Als Rechtsanwalt wirst Du am Anfang zirka 2.500 Euro brutto pro Monat bekommen. Nach ein paar Jahren Berufserfahrung erhöht sich diese Summe im Durchschnitt aber auf 4.800 Euro brutto pro Monat, bei Spezialisierungen sogar auf bis zu Euro brutto pro Monat.
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