Was ist ein Webmaster?
Ein Webmaster ist eine Person, die für die Erstellung, Organisation und Wartung von Websites zuständig ist. Ursprünglich wurde der Begriff als Bezeichnung für den Administrator, also den Verwalter und Zugriffsrechtsinhaber eines Webservers, benutzt. Inzwischen jedoch ist der Begriff des Webmasters eine geläufige Berufsbezeichnung, die sich so auch in Stellenanzeigen wiederfindet.
Die Bezeichnung Webmaster wird zwar bereits seit den Anfängen des World Wide Web in den frühen 1990ern als Tätigkeits- beziehungsweise Berufsbezeichnung für Personen benutzt, die die Verantwortung für eine Internetpräsenz tragen oder eine eigene Website betreiben, das Berufsbild selbst hat sich seitdem jedoch stetig gewandelt.
Der Begriff Webmaster selbst ist in Deutschland und vielen weiteren Ländern, darunter ganz Europa und Russland, keine gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung. Damit kann rein theoretisch jede beliebige Person die Bezeichnung Webmaster ganz legal führen. Wer aber nicht über entsprechende Qualifikationen verfügt und sich selbst dennoch als Webmaster bewirbt, kann sich unter bestimmten Umständen jedoch wegen verschiedener Vergehen strafbar machen.
Der Beruf wird überwiegend von Männer ausgeübt. Die Männer/Frauen-Relation liegt beim Berufsbild des Webmasters bei 8 zu 2.
Was macht ein Webmaster?
Für das Berufsbild des Webmasters gibt es weder in Deutschland noch international einheitliche Definition. Aufgrund der raschen Weiterentwicklung des World Wide Web und der damit verbundenen Internet- und Web-Technologien ist der Beruf einem ständigen Wandel unterlegen.
Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass die folgenden Kernausgaben zum Job eines Webmasters gehören:
- technische Planung und Koordination einer Website
- Überprüfung der Wirtschaftlichkeit einer Website
- Sicherstellung von Funktionalität und Besucherfreundlichkeit einer Website
- gestalterische Konzeption einer Website
Zu den vier Kernbereichen der Web-Entwicklung und -Publikation, über die ein Webmaster entsprechendes Fachwissen haben sollte, gehören:
- Web Business Management
- Webdesign
- Web-Programmierung
- System- und Netzwerkadministration
Webmaster als sogenannte Generalisten nehmen vor allem die folgenden Tätigkeiten wahr:
- Sicherstellung des Projekt- und Markterfolgs einer Internetpräsenz
- Auswahl und Koordination der unterschiedlichen am Projekt beteiligten Spezialisten
- Projektsteuerung und Projektmanagement
- Kosten- und Terminkontrolle
- Überwachung und Koordination der Wartung
- Weiterentwicklung einer Website nach dem Launch (Veröffentlichung)
- Beratung in der Planungsphase eines Web-Projekts
- Marktanalyse
- Websiteanalyse
- Wettbewerberanalyse
Daneben gibt es natürlich Webmaster, die sich fachlich auf ein bestimmtes Gebiet der Website-Entwicklung und -Anwendung spezialisiert haben. Welche Möglichkeiten Dir dort offenstehen, erfährst Du weiter unten.
Wie wird man Webmaster?
Die Webmaster-Ausbildung ist in Deutschland nicht staatlich geregelt. Das bedeutet, dass keine formalen Ausbildungs- und Prüfungsnachweise erforderlich sind, um als Webmaster arbeiten zu können. Viele Menschen, die dem Beruf des Webmasters nachgehen, sind Quereinsteiger, die ihre Fähigkeiten während einer Ausbildung oder einem Studium im naturwissenschaftlichen, technischen, grafischen oder betriebswirtschaftlichen Bereich erworben und sich im Anschluss daran weitergebildet oder die nötigen Kompetenzen durch Berufspraxis erworben haben.
Zu den Ausbildungs- und Studiengängen, in denen Inhalte gelehrt werden, die zum Kernkompetenzbereich eines Webmasters gehören, zählen unter anderem:
- Ausbildung zum Mediengestalter
- Ausbildung zum Fachinformatik
- Ausbildung zum IT-Kaufmann
- Studium der Angewandten Informatik
- Studium der Medieninformatik
- Studium der Multimedia Technology
- Studium der Informationstechnologie
- Studium der Internet Science
- Studium Kommunikationsdesign
Daneben gibt es jedoch die Möglichkeit, Dich in einem Fernlehrgang zum Webmaster ausbilden zu lassen. Eine solche Ausbildung hat den Vorteil, dass Du sämtliche Tätigkeiten, die ein Webmaster ausführen können muss, in der gesamten Breite mit allen Teilgebieten in geeigneter Form vermittelt bekommst und Dich nicht selbst nach dem Studium eines anderen Bereichs weiterbilden musst. Bei uns erfährst Du, wie eine solche Ausbildung zum Webmaster abläuft.
Schulabschluss
Um einen Fernlehrgang als Webmaster absolvieren zu können, brauchst Du in der Regel keinen besonderen Schulabschluss. Wichtiger als Deine Noten sind fundierte PC-Kenntnisse sowie ein Grundwissen in der Sprache Englisch.
Ausbildung zum Webmaster
Entscheidest Du Dich für einen Fernlehrgang zum Webmaster, absolvierst Du im Regelfall zunächst einen Grundlehrgang, bevor Du einen Aufbaulehrgang anschließen kannst, der Dich auf das Berufsleben als Webmaster vorbereitet.
Typische Ausbildungsinhalte eines Fernlehrgangs zum Webmaster sind:
- Online-Marketing
- Internetrecht
- Projektmanagement
- Webdesign (CSS, XHTML, JavaScript)
- Website-Konzeption
- Grafikdesign
- Screendesign
- Interfacedesign
- Foto- und Bildbearbeitungsprogramme (zum Beispiel Adobe Photoshop)
- Autorenwerkzeuge (zum Beispiel der HTML-Editor Dreamweaver von Adobe Systems)
- Datenbanken (zum Beispiel das Datenbankmanagementsystem MySQL)
- Serverseitige Programmierung mittels Skriptsprachen (zum Beispiel PHP oder Node.js)
- IP-Networking
- Server-Betriebssysteme (zum Beispiel Unix/Linux oder Microsoft Windows)
- Internet-Dienste (zum Beispiel HTTP, FTP, DNS, E-Mail)
Grundlehrgang
Im Grundlehrgang zum Webmaster wirst Du zunächst mit den folgenden Inhalten vertraut gemacht:
- Grundlagen
- Internet für Anwender
- Erstellen einer Homepage mit HTML
- Cascading Style-Sheets
- Benutzung des Web-Editors Phase 5
Der Lehrgang findet in Online-Kursen, vereinzelt aber auch in Blockseminaren, die vor Ort absolviert werden, statt. Der Abschluss erfolgt in der Regel durch eine schriftliche Prüfung, nach deren Bestehen Du einen Aufbaulehrgang absolvieren kannst.
Aufbaulehrgang
Im Aufbaulehrgang zum Webmaster werden Dir die folgenden Inhalte und Themen vermittelt, die für Deine zukünftige Arbeit als Webmaster von Bedeutung sind:
- Grundlagen Internet-Publishing
- Firmenporträt im Internet
- Internet-Programmierung und Einsatz
- Intranet: Einrichten eines Windows-Webservers Apache
- Schutzmechanismen
- Internet-Recht
- JavaScript
- Screen- und Webdesign
- XML-Anwendungen im Web
- Netzwerke
- Linux- oder Windows-Webserver
- Umgang mit Linux
- Inbetriebnahme eines Linux-Webservers
- CGI / Perl
- PHP
- MySQL
- Datenbankanbindung mit Skriptprogrammierung
- Internet-Security
- Kommunikation und sichere Anwendungen
- Malware
- Konzepte und Einrichtungen von Firewalls
Auch hier erfolgt die Teilnahme anhand von Online-Kursen und vereinzelt auch Blockseminaren, bei denen die Teilnehmer persönlich erscheinen. Der Abschluss erfolgt ebenfalls durch eine schriftliche Prüfung, nach der Du ein anerkanntes Zertifikat als Geprüfter Webmaster ausgestellt bekommst.
Ausbildungsdauer
Eine solche Ausbildung zum Webmaster dauert in der Regel zwischen 6 und 18 Monaten, je nachdem, ob Du Grund- und Aufbaulehrgang besuchst oder lediglich den Aufbaulehrgang abschließt. Belegt wird Dein Webmaster-Abschluss mit einem institutseigenen Zeugnis, das Du bei Deinen Job-Bewerbungen auf jeden Fall auch einreichen solltest.
Berufsabschluss
Zwar gibt es in Deutschland keinen staatlich-anerkannten Berufsabschluss, jedoch existieren übergeordnete Abschlüsse, mit denen Du Deine Qualifikationen als Webmaster belegen lassen kannst. Eine internationale Zertifizierung, die auf standardisierten Online-Prüfungen beruht, bietet im deutschsprachigen Raum zum Beispiel der Europäische Webmasterverband Webmasters Europe e. V. an.
Fernlehrgangsempfehlungen
Wenn Du Dich für eine Karriere als Webmaster interessierst, sieh Dir doch mal unsere Fernlehrgangsempfehlungen an. Dort wirst Du auf Deinen zukünftigen Job als Webmaster vorbereitet und lernst alles, was Du für die Ausübung des Berufs wissen musst.
Wo arbeitet ein Webmaster?
Webmaster arbeiten zu einem großen Teil als Freiberufler, sind also nicht fest bei einem Unternehmen angestellt, sondern erbringen ihre Dienstleistungen als Selbstständige. Darüber hinaus gibt es jedoch durchaus Webmaster, die in einem Angestelltenverhältnis arbeiten und bei einem Unternehmen beschäftigt sind. Diese arbeiten vorwiegend in den IT-Abteilungen von:
- Organisationen
- Unternehmen
- Verbänden
- Öffentlicher Dienst
- Werbe-Agenturen
- Internet-Agenturen
- Medien-Agenturen
- Fullservice-Agenturen
- Internet Service Providern
- Systemhäusern
Prinzipiell gibt es für Webmaster Einstellungs- und Arbeitsmöglichkeiten in sämtlichen Firmen und Unternehmen, die über eine Website verfügen.
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Wenn Du einen Job als Webmaster annimmst, dann kann Dein Arbeitsalltag zum Beispiel wie folgt aussehen:
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Dein Arbeitsplatz ist der Computer. Je nachdem, ob Du fest angestellt oder selbstständig tätig bist, verfügst Du in der Regel über einen Schreibtisch, von dem aus Du die Arbeit an Deinem fest installierten PC verrichtest, oder aber über einen Laptop, der Dich von überall aus arbeiten lässt. Da Du viel direkten Kundenkontakt hast, kann es sein, dass Du in fremde Unternehmen oder zu Kunden nach Hause gerufen wirst und von dort aus arbeiten musst. Prinzipiell bist Du als Webmaster allerdings sehr flexibel, was Deine Einsatzorte angeht – so lange Du einen PC oder Laptop bei Dir hast und über eine stabile Internetverbindung verfügst, versteht sich.
Was verdient ein Webmaster?
Das durchschnittliche Einstiegsgehalt für Webmaster liegt bei 1.700 bis 3.500 Euro. Abhängig ist das Gehalt neben dem Einsatzort in erster Linie von den Qualifikationen und Zertifikaten, die Deine Fähigkeiten als Webmaster belegen. Als Spitzenverdiener kannst Du mit entsprechenden Weiterbildungen und den dazu notwendigen Spezialisierungen auf bestimmte Bereiche bis zu 4.500 Euro brutto monatlich für Deine Arbeit verlangen.
Wo finde ich einen Job als Webmaster?
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