Einstiegsgehalt 
2.100
Durchschnittsgehalt 
3.081
Ausbildung 
Ausbildung

Was ist ein Raumausstatter?

Ein Raumausstatter gestaltet Wohn- und Geschäftsräume und verleiht ihnen sowohl eine besondere Ausstrahlung, als auch Funktionalität. Hierzu entwirft er unter anderem dekorative Bodenbeläge, Gardinen, Polstermöbel, Teppiche und Tapeten – individuell und auf Kundenwunsch. Der Raumausstatter ist ein staatlich anerkannter, kreativ-handwerklicher Ausbildungsberuf.

Was macht ein Raumausstatter?

Als Raumausstatter kannst Du Dich auf verschiedene Tätigkeitsschwerpunkte spezialisieren:

  • Bodenbeläge: In diesem Bereich beschäftigst Du Dich mit dem fachgerechten Verlegen von Bodenbelägen wie Linoleum, Kork, Fliesen oder Teppichen. Außerdem kümmerst Du Dich um das richtige Vorbereiten der Böden durch Schleifen, Grundieren und Dämmen.
  • Polstermöbel: Im Bereich Polstermöbel beschäftigst Du Dich mit der Anfertigung, Gestaltung und Reparatur von Stühlen, Sesseln und Sofas. Zu Deinem Aufgabengebiet zählen unter anderem die Unterfederung und das Aufpolstern sowie das Zuschneiden, Nähen und Überziehen der Möbelstücke.
  • Raumdekoration: Im Schwerpunkt Raumdekoration geht es darum, Innenräume zu verschönern – zum Beispiel durch das Anbringen von Accessoires und Deko-Elementen.
  • Licht-, Sicht- und Sonnenschutz: Liebst Du es, Fenster mit Vorhängen, Falt-Rollos oder Gardinen zu verschönern? Dann bist Du in der Fachrichtung Licht-, Sicht- und Sonnenschutz bestens aufgehoben. Hier wird vor allem genäht und montiert.
  • Wand- und Deckendekoration: Egal, ob Du Fototapeten oder Wandfliesen anbringst oder den Raum durch unterschiedliche Maltechniken verschönerst, in dieser Fachrichtung bist Du der Spezialist für die Gestaltung von Wänden und Decken.

Wie wird man Raumausstatter?

Um den Beruf Raumausstatter auszuüben, brauchst Du eine abgeschlossene Ausbildung als Raumausstatter. Diese ist staatlich geregelt, dauert dreieinhalb Jahre und wird in der Regel dual angeboten. Das bedeutet, dass Du die theoretischen Grundlagen an einer Berufsschule erlernst, den praktischen Teil jedoch direkt in einem Betrieb absolvierst. In seltenen Fällen hast Du auch die Möglichkeit, Deinen Abschluss auf schulischem Weg zu machen. Bei dieser Variante finden die praktischen Teile der Ausbildung nicht in einem Betrieb, sondern in einer schulischen Werkstatt und in Form von Praktika statt.

Voraussetzungen für die Raumausstatter-Ausbildung

Für die Raumausstatter-Ausbildung wird rechtlich gesehen kein spezieller Schulabschluss vorausgesetzt. Die meisten Ausbildungsbetriebe verlangen aber mindestens einen Hauptschulabschluss oder die mittlere Reife. Hilfreich bei Deiner Bewerbung sind außerdem gute Noten in Mathematik, Werken und Kunst, sie sind aber keine Voraussetzung!

Ablauf der Ausbildung zum Raumausstatter

Schon vor Beginn Deiner Ausbildung als Raumausstatter solltest Du Dir Gedanken darüber machen, welche fachlichen Bereiche Dich besonders interessieren – ob Bodenbeläge, Polstermöbel, Raumdekoration, Licht-, Sicht- und Sonnenschutz oder der Bereich der Wand- und Deckendekoration. So kannst Du Dich von vornherein bei einem Betrieb bewerben, der sich auf Deinen Wunsch-Bereich spezialisiert hat. Hast Du Deinen Ausbildungsplatz in der Tasche, kannst Du Dich anschließend in der Berufsschule einschreiben.

Die duale Ausbildung findet überwiegend im Betrieb statt, ein paar Wochen pro Jahr hast Du aber auch theoretischen Unterricht an der Berufsschule. Während Deines zweiten Ausbildungsjahres musst Du eine erste Zwischenprüfung bestehen. Diese umfasst eine konkrete Arbeitsaufgabe und ein mündliches Fachgespräch. Am Ende Deiner Ausbildung legst Du dann die eigentliche Gesellenprüfung ab. Anschließend darfst Du Dich – nach erfolgreichem Bestehen – staatlich anerkannter Raumausstatter nennen.

Inhalt der Raumausstatter-Ausbildung

In der Berufsschule lernst Du während der ersten beiden Lehrjahre die mathematischen und wirtschaftlichen Grundlagen wie Maße nehmen, Materialbedarf berechnen und Rechnungen schreiben. Zusätzlich haben Fächer wie Kunst und Werken einen sehr hohen Stellenwert. Hier stehen Schwerpunkte wie Gestaltung, Skizzen und Entwürfe, handwerkliche Bearbeitung, aber auch Farb- und Formenlehre auf Deinem Ausbildungsplan. Außerdem beschäftigst Du Dich mit den verschiedensten Textilien, lernst Druck- und Färbemethoden kennen sowie den Umgang mit Nähmaschinen, Lederscheren und Wasserwaagen.

Im dritten Jahr Deiner Raumausstatter-Ausbildung musst Du Dich dann für einen der bereits geschilderten Tätigkeitsschwerpunkte entscheiden – je nachdem, was Dir am meisten Spaß macht.

Im Ausbildungsbetrieb lernst Du während der Lehrzeit die komplette Abwicklung von Kundenaufträgen kennen – vom ersten Zuschneiden der Stoffe bis hin zur Übergabe des fertigen Deko-Stücks, zum Beispiel dem selbst gestalteten Polstersessel.

Wo arbeitet ein Raumausstatter?

Nach Deiner Raumausstatter-Ausbildung gibt es eine Vielzahl an Betrieben, bei denen Du Dich um einen Arbeitsplatz bewerben kannst, unter anderem:

  • Fachbetriebe des Raumausstatter-Handwerks
  • Einzelhandelsgeschäfte
  • Polsterwerkstätten
  • Innendekorationsabteilungen von Theatern, Fernsehanstalten und Kaufhäusern

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Der Raumausstatter-Beruf ist äußerst vielfältig und abwechslungsreich. Zu den typischen Raumausstatter-Tätigkeiten zählen:

Wie sieht der Arbeitsplatz aus?

Dein Arbeitsumfeld besteht in erster Linie aus Werkstätten, Handwerksbetrieben und Fertigungshallen, sowie aus den Wohn- und Geschäftsräumen Deiner Kunden. Meist richten sich Deine Arbeitszeiten nach dem Kunden, sodass Du flexibel eingesetzt wirst.

Was verdient ein Raumausstatter?

Ausbildung

Die Ausbildungsvergütung ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. Entscheidest Du Dich für eine duale Ausbildung, bekommst Du in Deinem ersten Ausbildungsjahr etwa 740 Euro, im zweiten Jahr rund 830 Euro, im dritten und vierten Jahr kannst Du mit ca. 930 Euro pro Monat rechnen. Die schulische Ausbildung wird hingegen nicht vergütet.

Beruf

Auch in Deinem späteren Berufsleben wirst Du als Raumausstatter nicht unbedingt reich. Das Einstiegsgehalt liegt zwischen 1.900 und 2.400 Euro, ist aber auch vom Standort Deines Betriebs, der Betriebsgröße sowie dessen wirtschaftlicher Situation abhängig. Leider gibt es immer noch einen Verdienstunterschied zwischen den Geschlechtern. So bekommst Du als Raumausstatterin in der Regel etwas weniger Gehalt als Deine männlichen Kollegen.

Mit zunehmender Berufserfahrung kannst Du auf einen Durchschnittsverdienst von ca. 3.000 Euro brutto kommen. Absolvierst Du eine oder mehrere Fort- oder Weiterbildungen, kann Dein Verdienst auch deutlich ansteigen – als Gestalter im Handwerk kannst Du beispielsweise bis zu 2.000 Euro mehr pro Monat verdienen. Auch mit einem Meistertitel bekommst Du ein sehr viel höheres Gehalt.

Wo finde ich einen Job als Raumausstatter?

Wie sind die Berufsaussichten für Raumausstatter?

Der Raumausstatter-Beruf gehört zu den krisenfesten Berufen. Schöne Räume werden jederzeit gebraucht – sowohl von Privatkunden als auch von Unternehmen. Deine Chancen, einen Arbeitsplatz zu bekommen, stehen also sehr gut. Im Jahr 2022 waren rund 25.500 Raumausstatter-Betriebe in der Handwerksrolle eingetragen.

Welche Spezialisierungen gibt es?

Die erste Spezialisierung triffst Du bereits im dritten Lehrjahr. Doch auch nach Deinem Abschluss gibt es eine Vielzahl weiterer Fortbildungsmöglichkeiten, unter anderem als:

  • Raumausstatter für Restaurierungsarbeiten
  • Gestalter im Handwerk
  • Raumausstatter-Meister
  • Betriebswirt Handwerk

Als Raumausstatter-Meister kannst Du Dich zum Beispiel mit einem kleinen Betrieb selbstständig machen oder Führungsaufgaben übernehmen. Alternativ kannst Du nach Deiner Ausbildung auch ein Studium anschließen, zum Beispiel im Bereich Innenarchitektur oder Produkt- und Industriedesign. Hierfür brauchst Du allerdings das (Fach-)Abi. Ein akademisches Studium steigert Deine Chancen auf ein deutlich höheres Gehalt. Ähnliches gilt für den Meistertitel.

Passt der Beruf Raumausstatter zu mir?

Ob der Raumausstatter-Beruf gut zu Dir passt, hängt in erster Linie von Deinen eigenen Interessen und Begabungen ab. Vor allem die folgenden Stärken solltest Du mitbringen:

Kreativität und Spaß am Gestalten
In Deinem Job brauchst Du ein gutes Gespür für Farben, Formen und Materialien sowie gestalterisches Talent. Eine gewisse Experimentierfreudigkeit und Spaß am Ausprobieren sind ebenfalls sehr hilfreich.
Handwerkliches Geschick
Geschick im Umgang mit Werkzeugen und Geräten sowie das nötige Fingerspitzengefühl sind ein Muss – diese Fähigkeiten stellst Du nahezu täglich beim Schneiden, Nähen und Verlegen unter Beweis.
Körperliche Gesundheit
Da Du ordentlich mit anpacken musst und auch häufig Staubbelastungen ausgesetzt bist, solltest Du körperlich fit sein, keine Rücken- und Gelenkprobleme haben und ärztlicherseits eine Hausstauballergie ausschließen lassen.
Mathematische Kenntnisse
Materialkosten berechnen, Maße nehmen, Flächen berechnen, Skizzen erstellen – im Raumausstatter-Beruf helfen Dir vertiefte Kenntnisse in Mathematik sowie ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen weiter.
Kommunikative Kompetenzen
Da Du in ständigem Kundenkontakt bist, informierst, berätst und präsentierst, solltest Du zudem aufgeschlossen und kommunikativ sein.

Doch keine Angst: Auch wenn Du noch nicht alle der hier erwähnten Fähigkeiten mitbringst, kannst Du dennoch eine Raumausstatter-Ausbildung beginnen. Schließlich ist diese ja dazu da, Dir alle nötigen Kompetenzen zu vermitteln!