PTA-Ausbildung: Stellen, Voraussetzungen & Ablauf

Wo kann ich eine PTA-Ausbildung machen?

Du kannst die Ausbildung als PTA bei folgenden Einrichtungen absolvieren:

• Öffentliche Berufsfachschulen
• Private Berufsschulen
• Berufskollegien

Für welche Berufsschule Du Dich entscheidest, kannst Du vom Ort und den Kosten der Ausbildungsstelle abhängig machen. Denn: Sowohl die privaten als auch die öffentlichen Schulen bringen Dir dieselben Inhalte bei, so dass Du optimal auf den Berufseinstieg vorbereitet wirst.

Welche Voraussetzungen brauche ich für eine PTA-Ausbildung?

Für die PTA-Ausbildung gibt es keine starren Voraussetzungen. In der Regel erwarten die Berufsfachschulen jedoch einen Realschulabschluss und ein ärztliches Attest als Nachweis für Deine gesundheitliche Eignung für die Ausbildung. Viele Schulen verlangen außerdem ein Polizeiliches Führungszeugnis. Ein Motivationsschreiben kann ebenfalls eine Voraussetzung sein, um die Ausbildung beginnen zu dürfen.

Um sicherzugehen, dass Du für die Ausbildung als PTA geeignet bist, musst Du bei einigen Berufsschulen auch einen mündlichen oder schriftlichen Aufnahmetest bestehen. Einige Schulen verlangen sogar, dass Du bereits über erste praktische Arbeitserfahrungen verfügst. Diese kannst Du in Form einer Praktikumsbescheinigung nachweisen. Darüber hinaus kannst Du bei den Ausbildungsstellen mit guten Noten in folgenden Fächern punkten:

• Chemie/Physik: Du lernst in der PTA-Ausbildung, wie Du Apothekern dabei assistierst, Arzneimittel herzustellen. Hast Du gute Noten in Chemie und Physik, wissen Ausbildungsstellen, dass Du dafür ein grundlegendes Verständnis mitbringst.
• Mathe: Um zu berechnen, welche Mengen Du zur Herstellung von Medikamenten verwenden musst, benötigst Du grundlegende Kenntnisse in Mathe. Mit einem „gut“ oder „sehr gut“ zeigst Du, dass Du mit Dezimal-, Prozent-, Bruch- und Dreisatzrechnung keine Probleme haben wirst.
• Biologie: Medikamente sollen Menschen dabei helfen, wieder gesund zu werden. Mit guten Biologie-Kenntnissen hast Du ein gutes Verständnis für Krankheiten und deren Heilung. Damit kannst Du viele Inhalte der PTA-Ausbildung relativ zügig verstehen. Das ist eine solide Voraussetzung für die Ausbildung.
• Latein: Die pharmazeutische Welt ist voller Fachterminologie, zu einem großen Teil auf Latein. Hast Du also gute Noten in Latein, wissen Ausbildungsstellen, dass Dir viele der Wörter bereits geläufig sind und Du keine Verständnisprobleme haben wirst.
• Deutsch: Bereits in der PTA-Ausbildung lernst Du, wie Du Kunden zu Arzneimitteln berätst. Damit Du dabei kompetent rüberkommst, solltest Du über eine gute sprachliche Ausdrucksfähigkeit verfügen. Gute Noten in Deutsch zeigen, dass Du diese mitbringst.

Wie lange dauert die PTA-Ausbildung?

Die PTA-Ausbildung dauert 2,5 Jahre. Zeigst Du durchweg gute Leistungen oder hast die Ausbildung mit einem Abitur begonnen, kann es sein, dass Du die Ausbildung verkürzen kannst. Ob und inwiefern das möglich ist, sprichst Du mit Deinem Ausbildungsleiter und der zuständigen Prüfungsbehörde ab. Oftmals ist dann eine Verkürzung der Ausbildungszeit auf 2 Jahre möglich.

Wie hoch ist das Gehalt in der PTA-Ausbildung?

Da die Apothekerin-Ausbildung eine rein schulische Ausbildung ist, erhältst Du in den ersten beiden Jahren keine Vergütung. In den letzten 6 Monaten der Ausbildung, wenn Du Dein Anerkennungspraktikum in einer Apotheke absolvierst, erhältst Du eine Vergütung von rund 793 Euro brutto monatlich.

Entscheidest Du Dich für eine Ausbildung an einer privaten Berufsschule, musst Du in der Regel Lehrgebühren zahlen. Diese variieren von Bundesland zu Bundesland und liegen zwischen 150 und 300 Euro monatlich.

Wie läuft die PTA-Ausbildung ab?

Die PTA-Ausbildung ist eine bundesweit einheitlich geregelte schulische Ausbildung, die an einer Berufsfachschule oder einem Berufskolleg absolviert wird. In den ersten zwei Jahren lernst Du rein schulisch die wesentlichen Inhalte von Arzneimittelkunde, Chemie und Mathe und bereitest Dich auf den Beruf vor. In diesen zwei Jahren verbringst Du auch viel Zeit in den Laborräumen der Schule, wo Du die praktischen Elemente des Jobs – zum Beispiel die Herstellung von Augentropfen – übst. Die letzten 6 Monate der Ausbildung machst Du das sogenannte Anerkennungspraktikum, das Dich in einer Apotheke den Alltag des Berufs erleben lässt. Hier assistierst Du Apothekern bei ihrer Arbeit. Nach Bestehen einer schriftlichen, einer mündlichen und einer praktischen Prüfung ist die Ausbildung abgeschlossen und Du bist Pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA).

Welche Inhalte hat die PTA-Ausbildung?

Die PTA-Ausbildung vermittelt Dir folgende Inhalte:

1. Ausbildungsjahr

Im ersten Ausbildungsjahr stehen vor allem die Arzneimittelkunde, Botanik und Drogenkunde auf Deinem Stundenplan. Die Arzneimittelkunde stellt dabei einen zentralen Punkt der Ausbildung dar. Hier geht es um die Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers. Auf dieser Basis erfährst Du dann, welche Arzneimittel es gibt, wie Du sie anwendest und welche Nebenwirkungen sie haben können. So lernst Du auch, welche Medikamente für welche Patienten ungeeignet sind. Botanik und Drogenkunde zeigen Dir, aus welchen Pflanzen Du welche Inhaltsstoffe für Medikamente gewinnen kannst. In praktischen Einheiten übst Du dabei zum Beispiel, Arzneitees herzustellen.

2. Ausbildungsjahr

Im zweiten Ausbildungsjahr widmest Du Dich den Themen Medizinproduktekunde, Ernährungskunde und Diätetik. In Medizinproduktekunde geht es darum, wie Pflaster, Wärmekissen, Verbände und Kompressionsstrümpfe wirken. Dabei lernst Du auch, die Qualität der Produkte zu beurteilen, so dass Du die Kunden entsprechend kompetent beraten kannst. Die Fächer Ernährungskunde und Diätetik vermitteln Dir ein umfangreiches Wissen zu Ernährung, Nahrungsergänzungsmitteln und Vitaminen. Das versetzt Dich in die Lage, Kunden Empfehlungen für eine gesunde Ernährung zu geben.

3. Ausbildungsjahr

Im dritten und letzten Jahr der PTA-Ausbildung absolvierst Du Dein Anerkennungspraktikum in einer Apotheke. Hier kannst Du Dein bisher Gelerntes in die Praxis umsetzen. Unter anderem wirst Du

• Kunden zu ihrer Erkältung beraten,
• Salben herstellen,
• Arzneimitteltees mischen
• Arzneimittel und Chemikalien umweltgerecht entsorgen.

Wie sieht der Karrierepfad nach der PTA-Ausbildung aus?

Deutschlands Bevölkerung wird immer älter. Die Folge ist ein stetig steigender Bedarf an Arzneimitteln. Als PTA bist Du daher eine gefragte Fachkraft und Deine Berufschancen sind als sehr gut einzustufen. In NRW kannst Du aktuell mit 4 Bewerbern auf eine ausgeschriebene Stelle rechnen. In Hessen sind es lediglich 2, in Rheinland-Pfalz 1,9 und in Baden-Württemberg 1,6 Bewerber pro Stelle. Auf der Suche nach einer Stelle als PTA ist die Konkurrenz also verschwindend gering.

Möchtest Du Dich für weitere Aufgaben und mehr Verantwortung qualifizieren, kannst Du zum Beispiel eine dieser Fortbildungen absolvieren:

• Pharmareferent: Als Pharmareferent bist Du im Außendienst für einen Pharmakonzern tätig. Dabei informierst Du Ärzte, Krankenkassen und Kliniken über aktuelle Arzneimittelprodukte und versuchst diese zu verkaufen. Voraussetzung für diese Fortbildung ist eine zweijährige Berufserfahrung als PTA. Du kannst sie entweder in Teilzeit oder in Vollzeit absolvieren. In Teilzeit dauert die Fortbildung bis zu 18 Monate, während Du sie in Vollzeit bereits nach 6 Monaten abschließen kannst.
• Handelsfachwirt: Absolvierst Du nach der PTA-Ausbildung eine Fortbildung zum Handelsfachwirt, könntest Du in einem großen Handelsunternehmen tätig werden. Du kannst dann beispielsweise eine Fach- und Führungskraft einer Versandapotheke werden. Die Fortbildung vermittelt Dir dazu alle wesentlichen kaufmännischen Grundlagen.
• Industriemeister: Du kannst nach Deiner PTA-Ausbildung eine Fortbildung zum Industriemeister in Pharmazie oder Chemie machen. Das qualifiziert Dich für eine führende Position. Entscheidest Du Dich beispielsweise für die Fortbildung zum Industriemeister in Pharmazie, könntest Du daraufhin die Produktion von Arzneimitteln überwachen.
• Studium: Hast Du ein Abitur oder Fachabitur, kannst Du an die PTA-Ausbildung ein Studium anschließen. Dabei bieten sich vor allem die Studiengänge Pharmazie und Chemie an. Mit einem Abschluss in Pharmazie assistierst Du Apothekern nicht mehr bei ihrer Arbeit, sondern Du bist selbst Apotheker. Mit einem Studium in Chemie kannst Du zum Beispiel in der Forschung der Pharmaindustrie arbeiten.