Einstiegsgehalt 
2.228
Durchschnittsgehalt 
2.428
Ausbildung 
Ausbildung

Was ist ein Heilpraktiker?

Ein Heilpraktiker ist ein Fachmann der alternativen Heilkunde. Wie ein Arzt arbeitet er in seiner eigenen Praxis, in Reha- und Gesundheitszentren oder in Unternehmen. Sein Ziel ist es, das gesundheitliche Leiden von Patienten zu lindern. Dabei grenzt er sich vom klassischen Arzt ab, der hauptsächlich Behandlungen vor dem Hintergrund der sogenannten Schulmedizin durchführt und ein Medizin-Studium absolviert hat.

Was macht ein Heilpraktiker?

Zu Deinen Heilpraktiker-Aufgaben gehört, dass Du Krankheiten diagnostizierst und behandelst. Dabei legst Du Deinen Fokus weniger auf die Symptome als vielmehr auf die Ursache, die zu einem bestimmten Krankheitsbild geführt haben könnte. Diese betrachtest Du allerdings nie isoliert, sondern analysierst den Patienten ganzheitlich, was bedeutet, dass in Deine Anamnese und Therapie sowohl der Körper als auch die Psyche und sogar die Umwelt des Patienten miteinfließen. Und erst, wenn Du Dir ein umfangreiches Bild gemacht hast und Zusammenhänge erkannt hast, die zunächst verborgen waren aber großen Einfluss auf das Leid des Patienten haben, beginnt die eigentliche Behandlung als Teil der Heilpraktiker-Aufgaben.

Für die Heilung wendest Du uralte und bewährte Methoden der alternativen Medizin, Naturheilkunde und Volksheilkunde an, die Du mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen kombinierst.

Du darfst also Heilkunde ausüben, psychische und physische Leiden feststellen und die entsprechenden Behandlungen einleiten. Anders als ein Arzt oder Psychotherapeut bist Du aber nicht approbiert. Das bedeutet, dass Du keine Erlaubnis hast, verschreibungspflichtige Medikamente oder Betäubungsmittel zu verordnen. Wenn Du Heilpraktikerin werden möchtest, dann darfst Du außerdem meldepflichtige, zahnmedizinische und Geschlechtskrankheiten nicht behandeln und darfst auch nicht im Bereich Strahlentherapie oder Geburtshilfe tätig sein. Deine Arbeit stellt also eine Ergänzung, keinesfalls aber einen Ersatz des klassischen medizinischen Angebotes dar.

Wie wird man Heilpraktiker?

Auf welchem Wege Du Deine Ausbildung zum Heilpraktiker machst, ist akademisch und gesetzlich nicht geregelt. Einzig, was Du erfüllen musst, wenn Du Heilpraktiker werden, Dich so nennen und als solcher zu arbeiten möchtest, ist festgelegt. Dafür brauchst Du nämlich eine staatliche Heilpraktiker-Erlaubnis, die Du erst bekommst, wenn Du eine schriftliche und mündliche Prüfung absolviert hast. Sie wird Dir vom regionalen Gesundheitsamt ausgestellt. Die Voraussetzungen dafür sind, dass ...:

  • Du mindestens 25 Jahre alt bist
  • Du mindestens einen Hauptschulabschluss nachweisen kannst
  • Du ein ärztliches Attest vorlegen kannst, indem Dir bescheinigt wird, dass Du die gesundheitliche und geistige Eignung für die Berufsausübung als Heilpraktikerin besitzt
  • Du ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis vorlegen kannst

Fernlehrgangsempfehlungen

Heilpraktiker ohne med. Vorkenntnisse

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Heilpraktiker mit med. Vorkenntnisse

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Heilpraktiker – Vorbereitung auf die amtsärztliche Überprüfung

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Heilpraktiker mit Fachrichtungen

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Wenn Du Heilpraktiker werden möchtest, dann kannst Du die Prüfung entweder für das gesamte Gebiet der Naturheilkunde und Psychotherapie oder aber lediglich beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie ablegen. Letzteres ist seit 1993 möglich und Dein Abschluss lautet dann „psychotherapeutische Heilpraktikerin“ oder „Heilpraktikerin für Psychotherapie“. Hierbei solltest Du beachten, dass Du Dich nicht „Psychotherapeut“ nennen darfst, denn dieser Titel ist geschützt.

Wenn Du Heilpraktiker werden möchtest, dann ist es nicht notwendig, dass Du bereits einen medizinischen oder therapeutischen Hintergrund hast. Du solltest die Prüfung aber auf keinen Fall unterschätzen, denn sie gilt als sehr anspruchsvoll. Kein Wunder, schließlich darfst Du danach Patienten behandeln und trägst damit eine große Verantwortung. Sowohl mündlich als auch schriftlich wird also überprüft, ob Du ein gefestigtes Grundlagenwissen über das Zusammenspiel von Körper, Psyche, Gesundheit und Krankheit besitzt.

Dazu zählen folgende Fachgebiete:

  • Anatomie
  • Klinische Medizin
  • Krankheitslehre
  • Pathologie
  • Pharmakologie
  • Physiologie

Außerdem wird natürlich überprüft, ob Du weißt, wie Du eine Anamnese durchführst und ob Du die Untersuchungstechniken beherrschst. Vielleicht musst Du sogar Blut abnehmen oder Laborwerte analysieren.

Weil Du in Deinem Heilpraktiker-Beruf eine hohe Verantwortung hast, ist es natürlich wichtig, dass Du auch akute medizinische Notfälle erkennen und behandeln kannst. Je größer die Folgen für den Patienten, desto wichtiger ist es, dass Du die Krankheiten zuverlässig erkennst, so zum Beispiel bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder schwer ansteckenden Krankheiten.

Wie Du Dich auf die Prüfung vorbereitest, entscheidest Du selbst. Es ist möglich, dass Du Dir das komplette Wissen im Selbststudium aneignest und die Prüfung trotzdem bestehst. Viele raten aber davon ab und empfehlen, dass Du lieber eine richtige Ausbildung zur Heilpraktikerin an einer Heilpraktikerschule absolvierst. Sie findet im Präsenzunterricht statt, wobei Du Dich entscheiden kannst, ob Du eine Ausbildung zum Heilpraktiker in Vollzeit machen möchtest, die sich besonders für Berufseinsteiger eignet. Alternativ kannst Du Dich auch für eine Heilpraktiker-Ausbildung in Teilzeit entscheiden, die berufsbegleitend abends oder am Wochenende stattfindet. Darüber hinaus gibt es auch noch Intensivkurse für solche Menschen, die bereits eine große medizinische Vorbildung haben. In jedem Fall bereitest Du Dich bei dieser Art der Ausbildung zum Heilpraktiker im Klassenverband und mit einem Stundenplan gezielt auf die Inhalte vor, die in der Prüfung abgefragt werden. Meistens dauert die Heilpraktiker-Ausbildung zwischen vier Monaten und drei Jahren, wobei sich die Mehrheit für die längste Form der Ausbildung zum Heilpraktiker entscheidet. Am Ende der Heilpraktiker-Ausbildung legst Du die Heilpraktikerprüfung bei zuständigen Landesgesundheitsamt ab. Eine frühzeitige Anmeldung ist hier besonders sinnvoll, denn in manchen Regionen beträgt die Wartezeit mehr als ein Jahr.

Wo arbeitet ein Heilpraktiker?

Viele haben nach der Heilpraktiker-Ausbildung ihre eigene Praxis und arbeiten in dieser selbstständig. Daneben gibt es aber auch die Möglichkeit, sich mit anderen medizinisch ausgebildeten Fachkräften zusammenzuschließen und gemeinsam eine Praxis zu gründen oder sich anstellen zu lassen. Die anderen müssen dabei nicht zwingend auch eine Heilpraktiker-Ausbildung haben. Auch Ärzte oder Physiotherapeuten wünschen sich zuweilen Unterstützung durch eine Heilpraktikerin. Und auch Gesundheitszentren solltest Du für eine Mitarbeit ins Auge fassen.

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Der Alltag eines Heilpraktikers besteht aus der Arbeit mit dem Patienten und Büroarbeit:

Wie sieht der Arbeitsplatz aus?

In der Regel arbeitest Du in einem klassischen Behandlungszimmer, das Teil einer Arztpraxis ist. Dieses ist meist in hellen Farben gehalten und hygienisch rein, denn überall, wo Krankheiten behandelt werden, muss es natürlich sauber zugehen.

Was verdient ein Heilpraktiker?

Wenn Du Deine Ausbildung zur Heilpraktikerin machen möchtest, dann musst Du zunächst einmal Geld investieren: In Deine Ausbildung zum Heilpraktiker und die Prüfung nämlich, die Du privat bezahlen musst.

Hast Du einen Abschluss und darfst als Heilpraktikerin arbeiten, dann hängt es zumeist von Deinem Verkaufstalent ab, wie viel Du verdienst. Denn als Selbstständiger, als der Du mit hoher Wahrscheinlichkeit arbeiten wirst, legst Du Deinen Stundensatz selbst fest. Statistiken haben gezeigt, dass Angestellte nach ihrer Heilpraktiker-Ausbildung im Schnitt 2.600 Euro brutto verdienen.

Positiv ist, dass Du nach Deiner Ausbildung zur Heilpraktikerin in der Regel weniger Kosten als beispielsweise ein Zahnarzt hast, der seine Praxis mit teuren Geräten ausstatten muss.

Wo finde ich einen Job als Heilpraktiker?

Um als Heilpraktikerin zu arbeiten, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Wenn Du Dich nicht selbstständig machen möchtest, hast Du die Möglichkeit, Dir eine Festanstellung zu suchen. Einen Überblick über freie Stellen in Deiner Region bekommst Du in unserer Jobbörse.

Wie sind die Berufsaussichten für Heilpraktiker?

Die Berufsaussichten nach der Heilpraktiker-Ausbildung sind gut und werden sogar immer besser. Denn immer mehr Menschen öffnen sich für alternative Heilmethoden, deren Erfolge sich herumsprechen. Die Akzeptanz wächst auch in der Schulmedizin, sodass sich immer mehr Ärzte in diesem Bereich fortbilden oder ihr Angebot mithilfe eines Angestellten mit Heilpraktiker-Ausbildung erweitern. Viele Krankenkassen übernehmen inzwischen schon Teilkosten der Behandlung, was die Hemmschwelle der Patienten, eine Heilpraktikerin aufzusuchen, abermals senkt. Wie gut der einzelne Heilpraktiker dasteht, hängt vor allem von seinem Fachgebiet ab und davon, inwieweit es in unmittelbarer Nähe Konkurrenz gibt.

Welche Spezialisierungen gibt es?

Die Heilpraktiker-Ausbildung ist so breit gefächert, dass sie Dir erlaubt, Dich auf zahlreiche Fachgebiete zu spezialisieren. Dies ist sinnvoll und notwendig, damit Du ein wahrer Experte Deines Gebietes wirst und die Patienten optimal behandeln kannst. Hier ein paar Ideen, in welcher Nische Du Dich positionieren kannst.

  • Akupunktur
  • Bioenergetik
  • Chiropraktik
  • Homöopathie
  • Ernährungsberatung
  • Osteopathie

Passt der Beruf Heilpraktiker zu mir?

Wenn Du Heilpraktiker werden möchtest, dann solltest Du unbedingt einige Voraussetzungen mitbringen:

Medizinisches Interesse
Das ist die Grundlage für Deine Arbeit, denn um die Prüfung zum Heilpraktiker zu bestehen, brauchst Du ein fundiertes Wissen über alle Bereiche, die den Körper und die Psyche betreffen.
Freude am Umgang mit Menschen
Diese sollte ebenfalls selbstverständlich sein, denn Du arbeitest eng mit Deinen Patienten zusammen und begleitest sie auf ihrem Weg zur Gesundheit.
Empathie
In Deiner Arbeit wirst Du auch mit schlimmen Krankheiten konfrontiert. Einfühlungsvermögen ist dann wichtig.
Professionelle Distanz
Wenn Du jede Krankheit und jedes Schicksal mit nach Hause nimmst, wirst Du nicht glücklich. Daher: Kümmere Dich und sorge dafür, dass es den Patienten bestmöglich geht, aber finde auch Abstand.