Ausbildungsdauer 
2 - 3 Jahre
Empf Schulabschluss 
Realschule
Ausbildungsgehalt 
1652

Als Heilerziehungspfleger kümmerst Du Dich um Menschen, die aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen Hilfe in ihrem Alltag brauchen. Was Du für den die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger unbedingt mitbringen solltest, wie lange sie dauert und wie hoch das Gehalt ist, erfährst Du hier.

Wo kann ich eine Heilerziehungspfleger-Ausbildung machen?

Wenn Du Heilerziehungspfleger werden möchtest, dann absolvierst Du eine schulische Aus- oder Weiterbildung. Diese findet an folgenden Orten statt:

  • An der Fachschule: Hier lernst Du im Rahmen Deiner Heilerziehungspfleger-Ausbildung im Klassenverband den theoretischen Hintergrund für Deine Arbeit als Heilerziehungspfleger.
  • Im Praktikumsbetrieb: Eine schulische Heilerzieher-Ausbildung bedeutet, dass Du auch praktische Blöcke hast. Als Azubi zum Heilerziehungspfleger absolvierst Du diese zum Beispiel in Tagesstätten, Sozialstationen oder in Heimen.

Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Heilerziehungspfleger-Ausbildung?

Die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger wird in jedem Bundesland individuell geregelt, deshalb unterscheiden sich die Voraussetzung abhängig von der Region, in der Du Deine Heilerziehungspfleger-Ausbildung absolvieren möchtest. Alle Bundesländer haben gemeinsam, dass es nicht nur einen Weg zu Ausbildung als Heilerziehungspfleger gibt, sondern verschiedene Möglichkeiten, um sich auf den Beruf vorzubereiten.

Schulische Voraussetzungen

Wenn Du eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger machen möchtest, dann musst Du in der Regel einen mittleren Schulabschluss vorweisen. Wenn Dir in der Schule Kunst, Musik und die Naturwissenschaften Spaß gemacht haben, ist das außerdem eine gute Voraussetzung. Während der Praxiseinheiten und im Berufsleben wirst Du einerseits viel basteln und musizieren, andererseits ist es wichtig, dass Du medizinische Zusammenhänge und die Wirkweise von Medikamenten verstehst.

Alternativ kannst Du vor Deiner Ausbildung zum Heilerzieher auch zwei Jahre lang eine Berufsfachschule für Sozialwesen besuchen.

Auch jede Fachhochschule hat ihre eigenen Kriterien, nach denen sie ihre Bewerber für die Heilerziehungspfleger-Ausbildung auswählt. Manche führen Eignungstests durch, andere legen viel Wert auf die Praxiserfahrung und schauen genau hin, wie lange diese gedauert hat und was dort gelernt wurde. In Bezug auf den schulischen Leistungsstand achten viele Schulen besonders darauf, wie gut Du in den sozialen und künstlerischen Fächern warst, und wie Deine Deutsch-Note ausgefallen ist.

Berufliche Voraussetzungen

Zusätzlich zum Schulabschluss musst Du praktische Erfahrung vorweisen, damit Du eine Heilerziehungspfleger-Ausbildung machen darfst. Dazu zählen:

  • Eine abgeschlossene Berufsausbildung zum Beispiel als Kinderpfleger oder Sozialassistent
  • Oder eine mehrjährige Berufstätigkeit in einem verwandten Bereich
  • Oder - sofern Du bereits Deine (Fach-)Hochschulreife hast - eine mehrmonatige praktischen Tätigkeit in einem verwandten Bereich

Wenn Du bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung hast, dann machst Du im eigentlichen Sinne keine Heilerziehungspfleger-Ausbildung, sondern eine Umschulung zum Heilerziehungspfleger.

Sonstige Voraussetzungen

Abhängig von dem Bundesland, in dem Du Deine Heilerziehungspflege-Ausbildung machst, musst Du zusätzlich folgende Dokumente vorlegen:

  • Ein ärztliches Attest, in dem Deine gesundheitliche Eignung bestätigt wird
  • Ein Führungszeugnis, vor allem, wenn du mit Kindern und Jugendlichen arbeitest
  • Ein Vertrag über eine praktische Ausbildung zum Beispiel in einer sozial- oder heilpädagogischen Einrichtung

Welcher von all den genannten Wegen zur Ausbildung als Heilerziehungspfleger für Dich infrage kommt, erfragst Du am besten an Deiner Wunsch-Berufsschule.

Wie lange dauert die Heilerziehungspfleger-Ausbildung?

Die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger dauert in Vollzeit zwei bis drei Jahre. In Teilzeit dauert sie vier bis fünf Jahre. Am Ende machst Du eine staatliche Abschlussprüfung, nach der Du Dich staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger oder staatlich geprüfter Heilerziehungspfleger nennen darfst.

Wie hoch ist das Gehalt in der Heilerziehungspfleger-Ausbildung?

Deine schulische Ausbildung wird nicht vergütet. Stattdessen kann es sogar sein, dass Du für Deine Lehrgänge bezahlen musst, wenn Du Deine Heilerziehungspfleger-Ausbildung an einer privaten Schule machst. Dass Deine Ausbildung nicht bezahlt ist, bedeutet aber nicht, dass Du gar kein Geld bekommst. Während Deines Berufspraktikums im öffentlichen Dienst bekommst Du unter Umständen eine Vergütung von etwa 1.652 Euro brutto.

Um auch in der übrigen Zeit Deine Ausgaben decken zu können, kannst Du zum Beispiel BAföG beantragen. Dafür kannst Du jetzt gleich mit unserem BAföG-Rechner ermitteln, wie viel Geld Dir monatlich zusteht. Dies ist unter anderem abhängig vom Einkommen Deiner Eltern. Die Hälfte des Geldes bekommst Du geschenkt, die anderen 50 Prozent zahlst Du später zurück, wenn Du im Berufsleben stehst und ein festes Einkommen hast.

Wie läuft die Heilerziehungspfleger-Ausbildung ab?

Bei der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger unterscheidet man zwischen der Vollzeit- und der praxisintegrierten Ausbildungsform. Beide beinhalten Praxiseinheiten. Bei der Vollzeitausbildung absolvierst Du diese ausbildungsbegleitend. Bei der praxisintegrierten Ausbildung zum Heilerziehungspfleger arbeitest Du ca. drei Tage pro Woche in einem Betrieb.

Schule

Während Deiner Heilerziehungspfleger-Ausbildung besuchst Du den theoretischen Unterricht im Klassenverband. In schuleigenen Werkstätten führst Du dabei auch praktische Übungen durch. Außerdem arbeitest Du in Projekt-Teams und schreibst natürlich auch Klassenarbeiten, in denen Du Dein erlerntes Wissen nachweist.

Betriebspraktika

In sozialen Einrichtungen absolvierst Du die vorgesehen Praxiseinheiten. Diese finden teilweise in den Schulferien statt.

Die Abschlussprüfung, die Du am Ende Deiner Ausbildung absolvierst, unterscheidet sich je nach Bundesland und besteht zumeist aus einer schriftlichen, einer mündlichen und einer praktischen Prüfung.

Welche Inhalte hat die Heilerziehungspfleger-Ausbildung?

In der Schule lernst Du vor allem die medizinischen und psychologische Grundlagen für Deinen Beruf als Heilerziehungspfleger. Theorie und Praxis der Heilerziehung sind ebenso Lerninhalte wie Grundlagen der Gesundheit und Pflege, Psychiatrie und auch Organisation, Recht und Verwaltung. Außerdem stehen praxisnahe Fächer wie Musik, Spiel und Kunst auf Deinem Stundenplan. Sprachförderung und Kommunikation machen einen wichtigen Teil Deiner Ausbildung aus, ebenso Psychomotorik und Hauswirtschaft.

An einigen Schulen erwirbst Du zudem Kenntnisse, die den Erwerb der Fachhochschulreife ermöglichen.

In Deinem ergänzenden Berufspraktikum wendest Du Dein Wissen praktisch an, erfährst aber auch von Deinen Kollegen noch viele Tipps für Deine Arbeit und vertiefst somit Dein Wissen. So erledigst Du Aufgaben in der Pflege, Bildung und Förderung. Du betreust und beaufsichtigst Menschen mit Behinderung, planst Aktivitäten mit ihnen und führst sie durch. Außerdem erstellst Du Berichte zum Beispiel über die Entwicklung Deiner Dir anvertrauten Personen. Du lernst, therapeutische Maßnahmen beispielsweise für Menschen mit Behinderungen zu organisieren. Auch, wie Angehörige richtig beraten werden, erfährst Du hier. Hauswirtschaft ist ein wichtiges Thema, denn Du wirst in Deinem Beruf auch Mahlzeiten zubereiten und Menschen beim An- und Auskleiden helfen. Nicht immer verhalten sich die Dir anvertrauten Personen so, wie Du Dir das wünschst. Gerade, wenn sie zum Beispiel Depressionen haben oder aufgrund einer Krankheit aggressiv werden, braucht es ein Höchstmaß an professionellem Verhalten, Ruhe und Selbstbeherrschung, die Du ebenfalls während Deiner Ausbildung lernst. Auch Konflikte innerhalb einer Wohngemeinschaft musst Du lösen können und dabei auf die einzelnen Menschen eingehen können.

Wie sieht der Karrierepfad nach der Heilerziehungspfleger-Ausbildung aus?

Wenn Du Deine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger erfolgreich absolviert hast, dann stehen Dir beruflich viele Wege offen.

Spezialisierung

Mit einer Spezialisierung auf einen ganz bestimmten Bereich innerhalb der Heilerziehungspflege kannst Du Deine Chancen auf einen tollen Job, der zudem noch Deinem größten Interesse entspricht, enorm steigern. Dabei kommt zum Beispiel eine Weiterbildung zur Fachkraft für Heilpädagogisches Reiten oder im Bereich Sprachförderung infrage.

Fach- oder Betriebswirt

Eine Weiterbildung zum Fach- oder Betriebswirt bietet sich an, wenn Du gerne mehr Geld verdienen oder in einer Führungsposition arbeiten möchtest. Bei der berufsbegleitenden Ausbildung besuchst Du für ein bis zwei Jahre abends und am Wochenende Lehrgänge und kannst dabei beispielsweise die Fachrichtung Erziehungswesen der Gesundheits- und Sozialwesen wählen.

Studium

Wenn Du eine Hochschulzugangserlaubnis oder Deine Fachhochschulreife hast, dann kannst Du Dich nach Deiner Ausbildung auch für ein Studium entscheiden. Hier bieten sich Fachrichtungen wie zum Beispiel Heilpädagogik, Soziale Arbeit, Rehabilitationspsychologie oder Sonderpädagogik an. Nach dem Bachelor könntest Du im Anschluss sogar noch einen Master anschließen.

Selbstständigkeit

Wenn Du bereits einige Jahre Berufserfahrung gesammelt hast und Dir außerdem das notwendige betriebswirtschaftliche Wissen aneignen konntest, dann kannst Du auch überlegen, ob Du Dich selbstständig machst und Deine eigene Sozialeinrichtung gründest.

Passt eine Heilerziehungspfleger-Ausbildung zu mir?

Dass ein großes Interesse an der Betreuung und Unterstützung von hilfsbedürftigen Menschen notwendig ist, um als Heilerziehungspfleger zu arbeiten, sollte selbstverständlich sein. Daneben solltest Du aber noch einige weitere wichtige Eigenschaften mitbringen:

Verantwortungsbewusstsein
Als Heilerziehungspfleger trägst Du große Verantwortung für die Menschen, die Dir anvertraut werden. Dessen solltest Du Dir unbedingt bewusst sein.
Spaß am Kontakt mit Menschen
Das gehört wohl zu den wichtigsten Eigenschaften, denn neben den betreuten Personen wirst Du auch viel Kontakt mit deren Eltern, Verwandten und Freunden haben.
Kreativität
Da Du viel mit den betreuten Personen basteln und musizieren wirst, ist es super, wenn Du eine kreative Ader und viel Einfallsreichtum mitbringst.
Durchhaltevermögen
Selbst kleinste Entwicklungsschritte können manchmal sehr lange dauern. Super ist, wenn es Dir gelingt, die Menschen trotzdem stets weiter zu motivieren.
Sorgfalt
Du bist zum Beispiel dafür zuständig, dass die Menschen ihre Medikamente nehmen. Dabei ist besondere Aufmerksamkeit gefragt.
Psychische Stärke
In Deiner Arbeit wirst Du auch mit schwierigen Situationen konfrontiert und kommst mit vielen Schicksale in Berührung. Deshalb ist es wichtig, dass Du einerseits viel Empathie für die Menschen mitbringst, ebenso aber auch Distanz halten kannst, um nach Feierabend richtig abschalten zu können.
Ausbildungsdauer 
2 - 3 Jahre