Einstiegsgehalt 
3.146
Durchschnittsgehalt 
3.689
Ausbildung 
Bachelor
157
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Heilerziehungspfleger
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Was ist ein Heilerziehungspfleger?

Ein Heilerziehungspfleger unterstützt und fördert Menschen mit Behinderungen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie körperlich oder geistig behindert sind, und ob sie eine stationäre oder ambulante Betreuung benötigen. Ein Heilerziehungspfleger hilft ihnen bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben und übernimmt dabei sowohl pädagogische als auch pflegerische Aufgaben.

Was macht ein Heilerziehungspfleger?

In diesem Beruf stehst Du Menschen mit Behinderung unterstützend zur Seite. Dein Ziel dabei ist es, die Eigenständigkeit der Menschen zu fördern. Du gehst dabei individuell auf jede zu betreuende Person ein. Je nach Vorlieben, Charakter und auch nach Art und Ausprägung der Behinderung planst Du Freizeitaktivitäten wie Schwimmen, Basteln, Singen, einen Innenstadtbesuch oder ein Treffen mit Freunden. Du hilfst ihnen auch bei alltäglichen Dingen wie beispielsweise beim Duschen und Essen.

Außerdem erstellst Du zusammen mit Kollegen und manchmal auch mit Eltern von Menschen mit Behinderung spezielle Förderpläne. Dabei besprichst Du auch, welche Fortschritte oder Probleme es in der alltäglichen Arbeit mit einer Person gibt.

Wie wird man Heilerziehungspfleger?

Um als Heilerziehungspfleger arbeiten zu können, musst Du eine schulische Ausbildung zum Heilerziehungspfleger oder eine schulische Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin abschließen. Diese findet zum Großteil in einer Fachschule statt. Wenn Du bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem ähnlichen Bereich hast, kommt eventuell auch eine Weiterbildung zum Heilerziehungspfleger oder eine Umschulung zum Heilerziehungspfleger für Dich in Frage.

Heilerziehungspfleger-Voraussetzungen für den Ausbildungsbeginn

Welche Voraussetzungen Du für eine klassische Ausbildung zum Heilerziehungspfleger erfüllen musst, ist in jedem Bundesland individuell festgelegt. Meistens wird für die Zulassung der Fachschulen zumindest ein Realschulabschluss vorausgesetzt und zusätzlich dazu noch mehrjährige praktische Berufserfahrung in einem sozialen Beruf. Mit Hochschulreife oder Fachhochschulreife bekommst Du in der Regel die Möglichkeit, die Heilerziehungspfleger-Ausbildung auch dann zu beginnen, wenn Du außer einem mehrwöchigen Praktikum noch keine Berufserfahrung mitbringst.

Darüber hinaus brauchst Du meistens ein ärztliches Gutachten über Deine gesundheitliche Eignung sowie ein einwandfreies Führungszeugnis. Da neben dem Schulunterricht auch Praktika in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen absolviert werden müssen, ist es oft so, dass Du für die Anmeldung in der Fachschule eine Zusage für ein Praktikum von einer solchen Einrichtung brauchst!

Ablauf der Heilerziehungspfleger-Ausbildung

Je nach Bundesland dauert die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger zwei bis drei Jahre. Der Hauptteil der Heilerziehungspfleger-Ausbildung besteht aus theoretischem Unterricht in der Fachschule. Du hast aber auch ein außerschulisches Praktikum in einem Betrieb. Dort kannst Du dann Dein erworbenes Wissen praktisch anwenden. Außerdem gibt es verschiedene Praxisprojekte, die im Rahmen des Schulunterrichtes gemeinsam durchgeführt werden. Das kann zum Beispiel das Planen und das gemeinsame Üben eines Musikstückes mit Menschen mit Behinderung sein. Am Ende der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger legst Du eine staatliche Abschlussprüfung ab. Diese besteht aus einem schriftlichen Teil und einem eigenen praktischen Projekt.

Inhalt der Heilerziehungspfleger-Ausbildung

In der Fachschule lernst Du, welche rechtlichen Rahmenbedingungen es für die Betreuung von Menschen mit Behinderung gibt. Du hast Fächer wie Psychologie und Pädagogik und erlangst Hintergrundwissen zu den häufigsten Behinderungen. Außerdem erfährst Du, wie Du Menschen korrekt pflegst, wobei Du auch die Ausübung von leichten medizinischen Heilerziehungspfleger-Aufgaben erlernst. Etwa die Verabreichung von Medikamenten oder das Messen von Körperfunktionen. Ein wichtiger Teil der Heilerziehungspfleger-Ausbildung ist, dass Du lernst, wie Du eine Bindung zu Menschen aufbauen kannst, wie Du sie richtig verstehst, und wie Du mit Konfliktsituationen umgehst. Die Förderung der Eigenständigkeit ist eines der Hauptziele, die Du verfolgen solltest. Du lernst, wie Du den Menschen hilfst, neue Ausdrucksmöglichkeiten und Freiheiten zu erlangen.

In der Regel hast Du einige Wahlfächer. Diese sind beispielsweise Musik, Werken, Spielen, Sport oder Malen. Dort lernst Du grundlegende Techniken kennen, wie Du Menschen mit Behinderungen diese vermitteln kannst und welchen Nutzen sie daraus ziehen können. Das wäre zum Beispiel die Verbesserung des Bewegungsablaufes, die Sprachverbesserung oder eine bessere Gruppendynamik.

Umschulung und Weiterbildung zum Heilerziehungspfleger

Solltest Du bereits einen anderen Beruf erlernt haben, besteht auch die Möglichkeit zu einer Umschulung zum Heilerziehungspfleger. Diese wird häufig in Teilzeit angeboten, und dauert entsprechend vier bis fünf Jahre. Du übst dann neben dem Berufsschulunterricht oder den Lehrgängen von privaten Bildungsanbietern noch Deinen bisher erlernten Beruf aus.

Falls Du bereits eine Ausbildung in einem sozialen Bereich, etwa als Erzieher oder Krankenpfleger absolviert hast, kannst Du eine Weiterbildung zum Heilerziehungspfleger beginnen. Diese dauert meist nur wenige Wochen und wird zum Großteil von privaten Bildungsanbietern angeboten. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Seminare der Umschulung oder der Weiterbildung zum Heilerziehungspfleger erhältst Du von der zuständigen Landesbehörde die staatliche Anerkennung für die Ausübung des Berufes.

Wo arbeitet ein Heilerziehungspfleger?

Nach der Heilerziehungspfleger-Ausbildung besteht für Dich die Möglichkeit, hier eine Anstellung zu finden:

  • In Tagesstätten oder auch Arbeitswerkstätten für Menschen mit Behinderung
  • In Wohnheimen für Menschen mit Behinderung
  • In ambulanten, mobilen sozialen Diensten, die Menschen mit Behinderung zu Hause Betreuung bieten
  • In Kliniken für Rehabilitation, wo beispielsweise Unfallopfer lernen, mit ihren neuen körperlichen Einschränkungen umzugehen
  • In Förderschulen oder Regelschulen, in denen es Kooperationsklassen gibt
  • In Kindergärten

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Damit Du einen besseren Einblick ins Berufsbild des Heilerziehungspflegers erhältst, findest Du hier ein paar typische alltägliche Arbeitsaufgaben:

Wie sieht der Arbeitsplatz aus?

Nach der Heilerziehungspflege-Ausbildung verbringst Du Deine Arbeitszeit an diesen Orten:

  • In Werkstätten
  • In Sporträumen wie Sporthallen oder Schwimmbädern
  • In Aufenthaltsräumen
  • In Wohnräumen
  • Im Freien

Für Teambesprechungen und für die Planung von einzelnen Aktivitäten, oder um langfristige Konzepte für einen Menschen mit Behinderung zu erstellen, verbringst Du außerdem hier Zeit:

  • Im Büro
  • Im Besprechungsraum

Die meiste Arbeitszeit verbringst Du im Stehen beziehungsweise in Bewegung. Zum Berufsbild des Heilerziehungspflegers gehören in der Regel auch Schichtarbeit sowie die Arbeit an Feiertagen. Ebenso kann es vorkommen, dass Du im Nachtbereitschaftsdienst eingesetzt wirst.

Was verdient ein Heilerziehungspfleger?

Während der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger hast Du noch kein Gehalt. In seltenen Fällen könntest Du für die Praktika in der Heilerziehungspfleger-Ausbildung eine kleine Vergütung bekommen. Diese liegt in staatlichen beziehungsweise kommunalen Einrichtungen in 2023 bei 1.652 Euro im Monat. Dies gilt nur für den praktischen Teil der Ausbildung. Es kann sein, dass Du Gebühren für die Aufnahme und für die Abschlussprüfung zahlen musst.

Du hast die Option, entweder BAföG zu beantragen, oder falls Du eine Heilerziehungspfleger-Weiterbildung absolvierst, finanzielle Hilfe nach dem Aufstiegsfortbildungsfördergesetz zu erhalten.

Wenn Du die Heilerziehungspfleger-Ausbildung erfolgreich beendet hast und eine feste Anstellung in Vollzeit bekommst, kannst Du von Anfang an mit etwa 2.400 bis 3.000 Euro im Monat rechnen!

Wo finde ich einen Job als Heilerziehungspfleger?

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Wie sind die Berufsaussichten für Heilerziehungspfleger?

Es werden immer mehr Heilerziehungspfleger eingestellt, auch in den nächsten Jahren wird sich an diesem Trend voraussichtlich nichts ändern. Das liegt daran, dass Deutschland seit 2009 verpflichtet ist, die UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen. Darin heißt es unter anderem, dass Menschen mit Behinderung ein Recht auf bezahlte Arbeit haben, oder dass sie gemeinsam mit nicht behinderten Kindern in den Kindergarten und in die Schule gehen dürfen. Dafür werden viele Heilerziehungspfleger benötigt, die die Menschen mit Behinderung dabei unterstützen, die täglichen Aufgaben zu meistern. Nur so können sie entsprechend in das gesellschaftliche Leben eingegliedert werden.

Im Jahr 2016 wurde von der Bundesregierung der zweite Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtkonvention benannt. Viele Ziele wurden noch nicht erreicht, deshalb werden weiterhin immer noch viele neue Heilerziehungspfleger benötigt, was für Dich eine super Jobperspektive bedeutet!

Welche Spezialisierungen gibt es?

Es gibt weder in der Heilerziehungspfleger-Ausbildung Möglichkeiten, sich auf einen Bereich zu konzentrieren, noch danach im Berufsalltag. Du kannst aber an speziellen Heilerziehungspfleger-Weiterbildungen teilnehmen. Beispielsweise zu diesen Themen:

  • Psychomotorik
  • Entspannungstherapien
  • Beratung von Eltern
  • Kunst- und Musikförderung

Passt der Beruf Heilerziehungspfleger zu mir?

Damit Du mit Deiner Berufswahl glücklich und erfolgreich wirst, solltest Du ein paar Heilerziehungspfleger-Voraussetzungen erfüllen. So fallen Dir die täglichen Arbeitsaufgaben leichter. Hier findest Du die wichtigsten Fähigkeiten, die Du mitbringen solltest:

Psychische Stabilität
Es gehört zum Berufsbild des Heilerziehungspflegers, dass Du teilweise mit depressiven oder auch aggressiven Menschen zu tun hast. Das gilt natürlich nicht für viele, dennoch solltest Du Dich darauf einstellen. Um diese Menschen richtig unterstützen zu können, solltest Du selber psychisch stabil sein. Bestimmte Situationen können belastend sein, beispielsweise wenn es Streit oder Gewalt innerhalb der zu betreuenden Gruppe gibt.
Verantwortungsbewusstsein
Egal ob Du mit Kindern oder mit Erwachsenen mit Behinderung arbeitest, falls diese schwer geistig behindert sind, trägst Du während Deiner Arbeitszeit die volle Aufsichtspflicht und stehst in der Verantwortung für ihr Tun! Du musst sorgsam und pflichtbewusst mit dieser Verantwortung umgehen.
Einfühlungsvermögen
Mit am wichtigsten ist es, dass Du offen auf Menschen mit Behinderung zugehen kannst! Du solltest empathisch mit ihnen umgehen, und sie gleichwertig und mit dem nötigen Respekt behandeln!
Körperliche Belastbarkeit
Um körperlich eingeschränkten Menschen eine gute Hilfe zu sein, ist es wichtig, dass Du Kraft in den Händen und Armen hast. Schließlich musst Du die Menschen gegebenenfalls stützen, oder ihnen ins Bett oder auf die Toilette helfen.
Gutes Gedächtnis und Merkfähigkeit
Meistens betreust Du nicht nur eine einzelne Person. Zu dem Beruf gehört es also, dazu in der Lage zu sein, sich Namen sowie andere wichtige Dinge zu den einzelnen Personen merken zu können. So erkennst Du auch schnell, wenn eine Person sich plötzlich anders als sonst verhält, und erkennst so Probleme und Belastungssituationen besser.
Kreativität
Menschen anleiten und motivieren, zu musizieren, sich zu bewegen oder künstlerisch aktiv zu werden gehört zu den Heilerziehungspfleger-Aufgaben. Nur wenn Du selber Spaß daran hast, Dich kreativ auszuleben, wirst Du auch in der Lage sein, die Menschen mit Behinderungen für solche Aktivitäten zu gewinnen!
Organisationsfähigkeit
Du musst für die einzelnen Menschen, die Du betreust, individuelle Förderpläne erstellen. Bestandteil davon sind oft auch Wochenpläne, in denen Du Aktivitäten festlegst. Ein wenig Organisationstalent ist deshalb ebenfalls eine der Heilerziehungspfleger-Voraussetzungen. Hilfreich ist dies auch bei der Planung und Durchführung von besonderen Freizeitaktivitäten.
Toleranter Umgang bei der Körperpflege
Mitunter wirst Du mit starken Körpergerüchen konfrontiert, Du musst einigen Personen die Windeln wechseln und stehst allgemein zeitweise in sehr engen körperlichen Kontakt mit einigen der Menschen, die Du betreust. Ekel oder Scham solltest Du dabei nicht empfinden.

Die meisten dieser Heilerziehungspfleger-Voraussetzungen sind erlernbar und während der Heilerziehungspflege-Ausbildung eignest Du Dir noch einiges von diesem Können an! Also habe keine Scheu, wenn Du jetzt das Gefühl hast, dass Du nicht genug für den Beruf mitbringst, diesen trotzdem zu erlernen. Solange Du ein offener und einfühlsamer Mensch bist, und gerne beruflich in engem Kontakt mit Menschen arbeiten willst, erfüllst Du schon die allerwichtigsten Grundvoraussetzungen!