Was ist ein Grundschullehrer?
Ein Grundschullehrer beziehungsweise eine Grundschullehrerin unterrichtet Kinder der Primarstufe, also in den Klassen eins bis vier. Neben der Wissensvermittlung übernimmt der Grundschullehrer wichtige erzieherische Aufgaben und vermittelt den Kindern Werte und Verhaltensweisen. Geschützt ist die Berufsbezeichnung zwar nicht, die Stellenvergabe ist jedoch an bestimmte Vorgaben geknüpft.
Was macht ein Grundschullehrer?
Die Arbeit einer Grundschullehrerin unterscheidet sich erheblich von der Arbeit eines Lehrers in der Sekundarstufe. In erster Linie unterrichten beide zwar. Doch der Grundschullehrerin kommen neben der Vermittlung von Kernkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen mehr pädagogische Aufgaben zu, schließlich legt sie bei den Kindern auch die Grundlagen für künftiges erfolgreiches Lernen. Zu Beginn der ersten Klasse sind die Kinder sechs Jahre alt, in vielen Bundesländern können sie sogar früher eingeschult werden. Für den Grundschullehrer ist das eine Herausforderung, denn für die meisten Kinder geht mit dem Übergang von der Kita in die Grundschule eine große Umstellung einher. Die Grundschullehrerin ist also auch dafür verantwortlich, Konzentrationsfähigkeit und Disziplin der Kinder zu schulen, mögliche Lernschwächen zu entdecken, Kinder in den Klassenverband zu integrieren und den Schülern wichtige Werte wie Toleranz und Respekt im Umgang mit den anderen Kindern zu vermitteln.
Aufgrund des jungen Alters der Kinder ist die Grundschullehrerin für sie in besonderem Maße Vorbild und Bezugsperson. Klassenlehrer unterrichten in der Regel die meisten Fächer selbst, das stärkt die persönliche Bindung zwischen Lehrer und Kindern.
Wie wird man Grundschullehrer?
Studium der Grundschulpädagogik
Wer Grundschullehrer werden möchte, studiert klassischerweise Grundschulpädagogik. Da die Bildungspolitik in den Händen der Länder liegt, sind die Studiengänge jedoch bundesweit nicht einheitlich organisiert, manche Länder bieten gar kein ausschließliches Grundschullehramtsstudium an. In jedem Fall benötigst Du jedoch einen Masterabschluss am Ende der Grundschullehrer-Ausbildung. Hierfür studierst Du zuerst sechs Semester im Bachelor und anschließend zwei Semester im Master. Neben der pädagogischen Ausbildung sind die Kernfächer Deutsch und Mathematik dabei meist verpflichtend, zusätzlich studierst Du ein drittes Unterrichtsfach. Je nach Hochschule variiert zudem der Umfang der Schulpraktika.
Referendariat
Auf das Studium folgt der Vorbereitungsdienst Lehramt, besser bekannt als Referendariat. Dieses dauert zwischen 18 und 24 Monaten. In diesem Teil der Ausbildung als Grundschullehrer hospitierst Du bei anderen Lehrern und hältst schon eigenständig Unterrichtsstunden ab. Dafür beziehst Du auch ein Gehalt.
Quereinstieg
Doch auch ohne die gängige Ausbildung als Grundschullehrer kann man an einer Grundschule unterrichten. Wenn für die ausgeschriebene Stelle kein ausgebildeter Lehrer zur Verfügung steht, ist ein Grundschullehrer-Quereinstieg möglich. In Berlin zum Beispiel sind mittlerweile gut die Hälfte der neu eingestellten Grundschullehrer keine Lehramtsstudenten. Für den Quereinstieg als Grundschullehrer musst Du einen Masterabschluss im ausgeschriebenen Fachbereich vorweisen können. Im Rahmen der Umschulung als Grundschullehrer absolvierst Du dann neben Deiner Lehrtätigkeit eine achtzehnmonatige Ausbildung, in der Du die pädagogischen Inhalte nachholst.
Wo arbeitet ein Grundschullehrer?
Absolventen einer Grundschullehrer-Ausbildung müssen nicht zwingend Grundschullehrer werden. Neben dem klassischen Beschäftigungsfeld an der Grundschule kannst Du auch in den folgenden Bereichen arbeiten.
- Internate/Schülerheime
- Verlage für Lehrbücher
- Jugendämter
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Eine Vollzeitstelle für Lehrer sieht mindestens 27 Unterrichtsstunden in der Woche vor, also mehr als fünf pro Tag. Wer Grundschullehrer werden möchte, sollte jedoch wissen: Beim Unterrichten hört die Arbeit des Lehrers nicht auf. Stattdessen gehören folgende Tätigkeiten zum Grundschullehrer-Berufsbild:
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Der offensichtlichste Arbeitsplatz eines Lehrers ist der Klassenraum. Doch viele Deiner beruflichen Aufgaben als Grundschullehrerin erledigst Du außerhalb des Klassenraums. Besprechungen etwa finden häufig in Lehrerzimmern statt. Auch der Schreibtisch ist Dir als Lehrer gut vertraut. Ob Vorbereitungen oder die Korrektur von Klassenarbeiten – vieles erledigst Du nach Unterrichtsschluss im Lehrerzimmer oder häufig auch zu Hause.
Was verdient ein Grundschullehrer?
Für Beamte ist das Gehalt durch die jeweiligen Besoldungstabellen des Landes geregelt, hier gibt es Unterschiede zwischen den Bundesländern. Währenddessen werden angestellte Lehrer in der Regel einheitlich nach dem Tarifvertrag für die Länder bezahlt, wobei es insbesondere bei den Quereinsteigern und Aushilfslehrern auch Ausnahmen gibt. Den Besoldungs- und Entgeltgruppen entsprechend liegt das Einstiegsgehalt eines Grundschullehrers zwischen 3.520 und 4.091 Euro, mit steigender Berufserfahrung und entsprechender Höherstufung steigt das Gehalt während der Laufbahn auf über 4.795 bis 5.600 Euro.