Ausbildungsdauer 
3 Jahre
Empf Schulabschluss 
Realschule
Ausbildungsgehalt 
1000

Als Bestattungsfachkraft organisiert man Trauerfeiern und Bestattungen, kümmert sich um die anfallenden Formalitäten beim Tod eines Menschen und berät und betreut Angehörige, die gerade einen geliebten Menschen verloren haben. Auch wenn der Job des Bestatters oftmals etwas komisch beäugt wird, gehört er zu einem der wichtigsten Berufe, die es gibt – immerhin wünschen wir alle uns einen würdevollen Abschied für uns selbst oder geliebte Verstorbene.

Du hast schon mal mit dem Gedanken gespielt, eine Bestattungsfachkraft-Ausbildung zu machen? Bei uns erfährst Du alles, was Du darüber wissen musst – vom Ausbildungsgehalt über die Ausbildungsinhalte bis hin zu den Weiterbildungsmöglichkeiten, die Dir nach der abgeschlossenen Ausbildung als Bestatter offenstehen.

Wo kann ich eine Bestatter-Ausbildung machen?

Die Ausbildung als Bestattungsfachkraft ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk, in Industrie und Handel sowie im öffentlichen Dienst.

Zu den Betrieben, in denen Du eine Bestatter-Ausbildung machen kannst, zählen:

  • Bestattungsinstitute
  • Friedhöfe
  • Krematorien
  • Friedhofsverwaltungen

Daneben besteht die Möglichkeit, anstelle einer Bestatter-Ausbildung auch eine Weiterbildung zum Bestatter zu machen.

Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Bestatter-Ausbildung?

  • Keine formellen Voraussetzungen
  • Beste Voraussetzungen mit Realschulabschluss oder Abitur
  • Gute Noten in
  • Mathematik
  • Deutsch
  • Werken/Technik

Duale Ausbildung

Für die Ausbildung zum Bestatter gibt es zunächst erst einmal keine formellen Voraussetzungen, die Du erfüllen musst. Das bedeutet, dass Du für die Ausbildung als Bestatter keinen bestimmten Schulabschluss vorweisen musst. Dennoch stellen Ausbildungsunternehmen am liebsten Bewerber ein, die einen Realschulabschluss oder eine Hochschulzugangsberechtigung in Form des Abiturs oder Fachabiturs in der Tasche haben.

Hast Du die Schule nur mit Hauptschulabschluss oder gar überhaupt nicht abgeschlossen und kannst dementsprechend keinen Abschluss vorweisen, sollte Dich das trotzdem nicht davon abhalten, Dich auf eine Ausbildung zum Bestatter zu bewerben. Fleiß, Engagement sowie ein kleines bisschen Herzblut zahlen sich bei der Bewerbung auf eine Bestattungsfachkraft-Ausbildung in vielen Fällen genauso aus wie gute Noten.

Weiterbildung

Auch eine Weiterbildung zum Bestatter kommt als Ausbildungsweg infrage. Bevor Du diese absolvieren kannst, musst Du eine duale Ausbildung als Kaufmann für Büromanagement oder eine Tischler-Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und ausreichend Berufserfahrung gesammelt haben.

Ausbildungsanfänger / innen 2022 (in %)

Wie lange dauert die Bestatter-Ausbildung?

  • Regeldauer duale Ausbildung: 3 Jahre
  • Regeldauer Weiterbildung in Teilzeit: 9 Monate

Im Regelfall dauert die Bestattungsfachkraft-Ausbildung drei Jahre. Kannst Du bereits zu Beginn Deiner Ausbildung eine Hochschulreife vorweisen, kannst Du in Rücksprache mit Deinem Ausbilder bei der dafür zuständigen Kammer einen Antrag auf Verkürzung der Ausbildungsdauer stellen. Auch eine Verlängerung der Ausbildung ist möglich – in etwa dann, wenn Du bei Deiner Zwischenprüfung nicht so gut abschneidest und mehr Zeit benötigst, die Ausbildungsinhalte zu erlernen.

Eine Bestatter-Weiterbildung dauert in Teilzeit nur 9 Monate. Zuvor musst Du allerdings eine andere mindestens zweijährige Ausbildung abgeschlossen sowie zwei Jahre Berufserfahrung gesammelt haben.

Wie hoch ist das Gehalt in der Bestatter-Ausbildung?

Duale Ausbildung

Die Bezahlung ist während der dualen Ausbildung im Regelfall tarifgebunden und wird direkt vom Deinem Ausbildungsbetrieb an Dich ausbezahlt. Allerdings müssen auch Betriebe, die nicht an einen Tarif gebunden sind, Dich laut Berufsbildungsgesetz angemessen für Deine Arbeit entlohnen. Wie hoch Dein monatliches Entgelt ist, hängt unter anderem von dem Bundesland, in dem Du Deine Ausbildung machst, als auch von der Größe des Ausbildungsbetriebs, in dem Du tätig bist, ab.

Generell lässt sich jedoch sagen, dass Dein Monatsgehalt im Bereich des Bestattungsgewerbes im ersten Ausbildungsjahr durchschnittlich 700 Euro beträgt, im zweiten Lehrjahr 800 Euro und im dritten Jahr der Ausbildung bei 900 Euro liegt. Ergatterst Du hingegen eine Ausbildung zum Bestatter bei einem kommunalen Arbeitgeber im öffentlichen Dienst, erhältst Du im ersten Lehrjahr 1.218 Euro, im zweiten 1.268 Euro und im dritten Jahr Deiner Ausbildung stolze 1.314 Euro.

Weiterbildung

Die Teilnahme an der Weiterbildungsmaßnahme zum Bestatter wird nicht vergütet.

Stichst Du während der Ausbildung als Bestatter jedoch durch Deine außergewöhnliche Begabung hervor, besteht die Möglichkeit, eine finanzielle Förderung in Form eines Stipendiums zu bekommen. Ob Du Chancen auf ein solches Stipendium hast und welche unterschiedlichen Arten der Förderung existieren, kannst Du ganz einfach mit unserer Online-Stipendiensuche herausfinden.


Verdienst in der Ausbildung als Bestatter

Wie läuft die Bestatter-Ausbildung ab?

Duale Ausbildung

Die Ausbildung zum Bestatter besteht wie alle dualen Ausbildungen aus einem praktischen und einem theoretischen Teil. Während Du mit den praktischen Aufgaben im Ausbildungsbetrieb (zum Beispiel einem Bestattungsinstitut) vertraut gemacht wirst, erwirbst Du das theoretische Wissen in der Berufsschule. Dabei verbringst Du im Regelfall 3-4 Tage pro Woche in Deinem Ausbildungsbetrieb und besuchst an den übrigen 1-2 Tagen eine Berufsschule. Der Unterricht kann jedoch auch blockweise angeboten werden, wobei der Arbeitsaufwand und die Lerninhalte selbstverständlich gleichbleibend sind.

Wenn Dein zweites Ausbildungsjahr als Bestatter zu Ende geht, steht Deine erste große Prüfung an: die sogenannte Zwischenprüfung. Diese teilt sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil auf und soll Deinen bisherigen Kenntnisstand erfassen. Durchfallen kannst Du hier nicht. Nach dem Ende des dritten Lehrjahrs erfolgt die Abschlussprüfung. Diese ist genauso aufgebaut wie die Zwischenprüfung – nur dass Du hierbei eben sehr wohl durchfallen kannst, wenn Du nicht genügend lernst.

Weiterbildung

Die Weiterbildung zum Bestatter wird in speziellen Lehrgängen und umfasst insgesamt 200 Lehrstunden mit folgender Aufteilung:

  • Fachtheoretischer Teil:  Kommunikation, Recht und Wirtschaft, Bestattungsarten, Abholung, Überführung im In- und Ausland, Brauchtum, kirchliche Zeremonien, allgemeine Berufskunde, DIN und Hygiene: 140 Stunden
  • Fachpraktischer Teil:  Hygiene, Gestaltung, Floristik, handwerkliche Arbeiten und Grabmachertechnik: 60 Stunden

Auch hierbei musst Du eine Abschlussprüfung absolvieren, für die die Teilnahme an einem solchen Lehrgang allerdings nicht verpflichtend ist.

Welche Inhalte hat die Bestatter-Ausbildung?

Während der Ausbildung als Bestatter wirst Du in Deinem Ausbildungsbetrieb unter anderem mit den folgenden Inhalten vertraut gemacht:

  • Durchführung friedhofstechnischer Arbeiten
  • Anfertigung und Anwendung von technischen Unterlagen
  • Planung von Abläufen, Kontrolle von Ergebnissen, Bearbeitung von Verwaltungsvorgängen und Anwendung von qualitätssichernden Maßnahmen
  • Überführung, Aufbewahrung und Aufbahrung von Verstorbenen
  • Bearbeitung von Bestattungsaufträgen und Beratung von Angehörigen zum Thema Bestattungsvorsorge
  • Anwendung trauerpsychologischer Maßnahmen
  • Versorgung von Verstorbenen nach hygienischen und thanatopraktischen Grundsätzen
  • Erd-, Feuer- und Seebestattungen, Urnenbeisetzungen und Trauerfeiern
  • Abwicklung von behördlichen Formalitäten für die Angehörigen und Abfassung von wie Trauerdrucksachen und -anzeigen

Darüber hinaus werden Dir während der Ausbildung als Bestatter Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz beigebracht.

In der Berufsschule erwirbst Du währenddessen die folgenden Kenntnisse:

  • Planung von Bestattungen und Trauerfeiern
  • marktorientierte Präsentation des Bestattungsunternehmens
  • allgemeinbildende Fächer (Deutsch, Wirtschaftskunde, Sozialkunde)

Wie sieht der Karrierepfad nach der Bestatter-Ausbildung aus?

Wenn Du Bestatter werden willst, hast Du nach der Ausbildung die Möglichkeit, Dich mit einer Aufstiegs- oder Anpassungsweiterbildung beruflich weiterzuentwickeln.

Anpassungsweiterbildung

  • Trauerbegleitung
  • Gesprächsführung
  • Finanz- und Rechnungswesen
  • Soziale Kompetenzen

Aufstiegsweiterbildung

  • Meisterweiterbildung zum Bestattungsmeister
  • Kaufmännische Weiterbildung zum Fachwirt für Bestattung
  • Studium Dienstleistungs-/Servicemanagement

Passt eine Bestatter-Ausbildung zu mir?

Du möchtest gerne Bestatter werden, bist aber unsicher, ob Du die Voraussetzungen dafür mitbringst? Die folgenden Dinge solltest Du beherrschen:

Einfühlungsvermögen (Empathie)
In Deinem Beruf hast Du es mit Menschen zu tun, die gerade eine geliebte Person verloren haben. Mitgefühl bei professioneller Distanz ist folglich unabdingbar.
Organisationstalent
Bestatter müssen wahre Organisationstalente sein, schließlich nehmen sie den Angehörigen auch formelle Aufgaben ab und sorgen für einen reibungslosen Ablauf bei Trauerfeiern und Bestattungen. Bist Du eher chaotisch unterwegs, solltest Du Deine Berufswahl vielleicht noch einmal überdenken.
Rechenfertigkeiten
Bestatter üben in ihrem Berufsalltag auch kaufmännische Tätigkeiten aus. Ein grundlegendes Verständnis für Zahlen sollte bei Dir im besten Fall vorhanden sein – den Rest lernst Du während Deiner Ausbildungszeit.
Psychische Stabilität
Der Job eines Bestatters kann mitunter sehr bedrückend sein, schließlich ist man tagtäglich mit dem Tod in Berührung. Psychische Stabilität ist also ein Muss, wenn Du als Bestatter arbeiten willst.
Ausbildungsdauer 
3 Jahre