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Prüfungsvorbereitung: die besten Methoden & Tipps

Was haben Eulen und Lerchen mit effektivem Lernen zu tun? Eine ganze Menge! Wir erklären, was, und geben praktische Tipps & Anleitungen für die perfekte Prüfungsvorbereitung.

Das Wichtigste zur Prüfungsvorbereitung auf einen Blick

  • Erfolgreiche Klausurvorbereitung funktioniert am besten mit einer guten Strategie.
  • Wichtig sind unter anderem auch Dein Arbeitsplatz, Dein Lernplan und Deine Lerntechniken.
  • Eine Lerngruppe kann Dich in dieser Phase enorm unterstützen und motivieren.

Erfolgreiche Prüfungsvorbereitung planen

Auch die Prüfungsvorbereitung braucht ihre eigene Vorbereitung. Klingt komisch, ist aber so! Ein guter Plan im Vorfeld erspart Dir später eine ineffiziente Aufgabenaufteilung und damit jede Menge Stress. Mit einigen Grundlagen ist die Vorbereitung auf die anstehenden Prüfungen nur halb so wild und einfach gewuppt:

Das richtige Umfeld für die Klausurvorbereitung

Eine dunkle Ecke im unaufgeräumten Zimmer oder gar der Küchentisch in der WG: Wenn Du während der Prüfungsvorbereitung solche Orte zum Lernen wählst, machst Du es Dir nur unnötig schwer. Ein idealer Arbeitsplatz sollte gut beleuchtet und frei von Ablenkungen (Schreibtisch aufräumen!), aber trotzdem gemütlich gestaltet sein. Unterschätze auch nicht die Wirkung eines guten Schreibtischstuhls, der am besten ergonomisch geformt und mit beweglicher Lehne verstellbar ist. Schließlich wirst Du in der Vorbereitung auf Deine Klausuren jede Menge Zeit auf eben diesem Stuhl verbringen.

Ziele definieren und visualisieren

Zugegeben, es klingt ein bisschen nach Karriere-Coach, wenn wir raten: Nur wer sich konkrete Ziele setzt, kann sie auch erreichen oder sogar übertreffen. Was im Berufsleben funktioniert, nutzt Dir aber auch bei der Prüfungsvorbereitung. Du brauchst ein konkretes Lernziel, um Dich zu motivieren und Deinen Anstrengungen eine Struktur zu geben. Das Ziel kann z.B. eine bestimmte Note sein oder einfach nur zu bestehen. Dann musst Du definieren, wie viel Stoff Du dafür aufarbeiten musst und in welchem Zeitraum das ohne Zeitdruck möglich ist.

Erfolge in der Klausurvorbereitung belohnen

Dein Lernplan ist idealerweise in zeitliche und inhaltliche Etappen gegliedert. Neben der Überschaubarkeit der Prüfungsvorbereitung hat das einen weiteren entscheidenden Vorteil: Du kannst Dich belohnen, sobald Du ein Teilziel erreicht hast. Auch das Feiern von Erfolgen sollte ein fester Bestandteil Deiner Planung sein, damit Du motiviert und konzentriert bleibst. Ein Ausflug oder ein Nachmittag Serienmarathon – alles, was Dir Freude macht, kommt in Frage - solange es nicht Deine Lernfähigkeit sabotiert (die ausgedehnte Kneipen- und Partytouren also besser auf die Zeit nach den Prüfungen verschieben).

Unterstützung in der Lerngruppe finden

Auch wer beim Lernen allein schneller vorankommt, kann von regelmäßigen Treffen in einer Lerngruppe profitieren. Wenn Du Dich mit Kommilitonen zusammentust, die für die gleichen Klausuren lernen, vereinsamst Du während der Prüfungsvorbereitung nicht, was tatsächlich einer der größten Motivationskiller ist. Es gibt immer etwas, was einem andere genauer erklären können bzw. Du kannst Dir Inhalte besser merken, wenn Du sie auch mal anderen erklären kannst. Daneben hat jeder mal produktivere Phasen und Durchhänger beim Lernen. allein schon mit anderen in der gleichen Situation drüber zu reden, baut Stress ab.

Die Leistungskurve kennen und nutzen

Ob Du eine Lerche oder Eule bist, kannst Du nur wenig beeinflussen. Wenn Du also von selbst früh aufwachst und dann schon morgens besonders aufnahmefähig bist, ist das ebenso wenig problematisch wie wenn Du eher lang schläfst und Dich abends noch gut konzentrierst. Deshalb ist es wichtig, dass Du Deinen Biorhythmus kennst und Deine Lernphasen in der Zeit der Klausurvorbereitung entsprechend planst. Viele Menschen haben um die Mittagszeit ein Leistungstief, deshalb ist es meist gut, hier eine Pause einzulegen. Länger als bis 23 Uhr sollten aber auch die Eulen nicht lernen, um keine Schlafstörungen zu riskieren. In unserer Grafik kannst Du noch einmal sehen, wo die Leistungshochs und –tiefs von Eulen und Lerchen liegen.

Leistungskurven von Eulen und Lerchen

Tage der Prüfungsvorbereitung strukturieren

Neben der täglichen Leistungskurve ist es individuell verschieden, wie lange man sich am Stück konzentrieren kann – mehr als 90 Minuten durchgehend schafft aber kaum einer. Wenn Du also merkst, dass Du nicht mehr richtig aufnahmefähig bist, dann ist für 10 bis 15 Minuten Pause angesagt! Damit Du Dich an einem Tag nicht übernimmst, solltest Du jeden Lerntag in Blöcke mit ausreichend Zeitpuffern und Zeitfenstern für regelmäßige Freizeitaktivitäten einteilen. Auch während der Klausurvorbereitung solltest Du Deine täglichen und wöchentlichen Rituale wie regelmäßige Mahlzeiten, Sport oder Treffen mit Freunden nicht komplett einstellen. Dein Gehirn muss auch mal abschalten können.

Prüfungsvorbeitung mit Nachhilfe

Je nachdem, welcher Lerntyp Du bist und wie schwer Dir das Fach fällt, könnte auch Nachhilfe sinnvoll für Dich sein. Denn dann lernst Du zusammen mit jemandem, der das Gebiet schon perfekt beherrscht. Eventuelle Schwierigkeiten und Fragen kann er direkt mit Dir klären. Außerdem hat das den Vorteil, dass Du frühzeitig zur Prüfungsvorbereitung gezwungen bist. Du kannst also auch nicht vom Handy abgelenkt werden. Dein Nachhilfe-Lehrer prüft Dich und geht gezielt die Teile mit Dir durch, die noch nicht so sitzen.

Wir empfehlen Dir das Portal ErsteNachhilfe.de. Dort gibt es tausende Nachhilfelehrer in Deiner Nähe und online. Anmelden kostet Dich wenige Sekunden und ist komplett kostenlos. Anschließend kannst Du mit wenigen Klicks sehen, welche Nachhilfelehrer in Deiner Umgebung und online für Dein Feld zur Verfügung stehen und wie hoch ihr Satz pro Stunde ist.

Sortieren und Planen – die Essenz der Klausurvorbereitung

Der Lernstoff für die Prüfungsvorbereitung kann einen auf den ersten Blick fast erschlagen, richtig gesichtet, geordnet und getimt ist es aber nur noch halb so schlimm, versprochen!

Die wichtigen Inhalte rauspicken

Niemand kann alles lernen und muss es auch nicht. Was innerhalb eines Semesters an Inhalten anfällt, kann gar nicht alles in einer Klausur drankommen. Wie also auswählen? Erstmal musst Du natürlich alle Mitschriften, Folien usw. aus der Lehrveranstaltung sammeln und sichten. Dann ist entscheidend, was Dein Dozent zu Prüfungsinhalten gesagt hat. Du schadest Dir auch nicht, wenn Du nochmal nachfragst, falls es noch keine Auswahl gibt. Daneben zählt natürlich auch noch Deine Erfahrung und Intuition, was relevante Klausurthemen sind. Wenn Du sie abgegrenzt hast, kannst Du sie weiter unterteilen und Stück für Stück, Thema für Thema lernen.

Mit Zusammenfassungen besser erinnern

Damit Du Dir möglichst viel Lernstoff merken kannst, brauchst Du nicht nur in Deinem Kopf Zusammenfassungen davon, sondern solltest sie möglichst auch aufschreiben. Dadurch zwingst Du Dich, den Kern der Themen zu erfassen und zu erkennen, wie sie zusammenhängen. Um das zu visualisieren, kannst Du z.B. Mindmaps zeichnen oder am Computer erstellen. Wenn Du auch den Hörsinn ansprichst, vertieft sich auch die Erinnerung. Du kannst dafür z.B. einfach Audio-Aufnahmen von Deinen Zusammenfassungen auf dem Handy aufnehmen und sie zur Klausurvorbereitung immer wieder anhören.

Hauptfaktor der Prüfungsvorbereitung: Der Lernplan

Um Panik und Last-Minute-Lernen zu vermeiden, gibt es nur eine Lösung: Du musst Dir einen sinnvollen Lernplan erstellen. Auch wenn sich die Ausarbeitung eines Lernplans erstmal noch aufwendiger anhört, als einfach loszulegen, verschafft er Dir letztendlich mehr Freizeit. Denn so kannst Du Pausen und Freizeit ganz genau mit einplanen und vernachlässigst sie dann auch in der heißen Phase der Klausurvorbereitung nicht. Wenn Du erstmal eine Übersicht über alle Inhalte, sowie deren Wichtigkeit und Schwierigkeitsstufe hast, schaust Du einfach, wie viel Zeit noch bleibt, was Du in einer Woche schaffen willst, und auf welche Tage verteilt Du lernen kannst. Auf der Tagesebene kannst Du Deine Zeit in Alltagszeit (für alle Pflichten neben dem Lernen, z.B. Nebenjob), Lernzeit und Freizeit einteilen.

Mehr merken mit der richtigen Lerntechnik

Vermutlich hast Du schon mal davon gehört, dass es verschiedene Lerntypen gibt. Generell wird zwischen vier Typen unterschieden: der visuelle, der auditive, der haptische (auch kinästhetische) und der kommunikative Lerntyp. Demnach können sich verschiedene Menschen Inhalte auf unterschiedliche Arten besser merken, also durch Betrachtung, Zuhören, praktische Anwendung oder Austausch mit anderen. Wenn Du einmal rausgefunden hast, zu welchem Lerntyp du zählst (meistens sind es Mischformen), kannst Du Dein Lernverhalten für die Prüfungsvorbereitung vereinfachen und optimieren. Folgende Lerntechniken zählen zu den bekanntesten und beliebtesten:

  • Wiederholungen: Eine Technik, die Du schon unzählige Male intuitiv angewandt hast, ist das wiederholte Lesen und geistige Durchgehen des Lernstoffes. Das Ziel ist hier, dass das Wissen vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis übergeht.
  • Listen: Auch das simple Erstellen von Listen kann Dir dabei helfen, Struktur in Deinen Lernstoff zu bringen. Am Anfang der Prüfungsvorbereitung erhältst Du einen Überblick über die vielen verschiedenen Inhalte, wenn Du sie in Stichpunkten notierst.
  • Verbildlichung: Wenn Du versucht, Dir zu Lerninhalten Bilder vorzustellen und zu merken, kannst Du sie mit diesen Zusammenhängen später einfacher aus dem Gedächtnis abrufen. Auch Organigramme oder Mindmaps helfen als Visualisierungsmethoden von komplexeren Zusammenhängen.
  • Karteikarten: Der Klassiker um Vokabeln und Definitionen zu pauken: Jede Karte die Du kannst, rutscht im Karteikasten nach hinten. Vorne sind entsprechend die, die noch zu lernen sind. So hast Du immer einen Überblick über Deine Fortschritte bei der Prüfungsvorbereitung.
  • Gedächtnispalast: Bei dieser Methode baust Du im Geiste ein Gebäude aus Deinem Lernstoff. In der Klausur kannst Du dann gedanklich durch das Gebäude gehen und Dich an die Inhalte in ihrem größeren Zusammenhang erinnern.
  • SQ3R-Technik (Survey, Question, Read, Recite and Review): Mit dieser Methode lassen sich Texte besonders einfach verstehen und lernen. Zuerst wirfst Du einen Blick auf das Inhaltsverzeichnis und Überschriften. Danach überlegst Du, worum es im Text gehen könnte und schreibst Fragen auf, die sich Dir stellen. Beim Lesen markierst Du wichtige Textstellen und schreibst Zusammenfassungen der einzelnen Textabschnitte.
  • Loci-Methode: Bei dieser Technik werden bekannte Orte geistig mit Lerninhalten verbunden. Wenn Du Dir als Klausurvorbereitung z.B. eine bestimmte Reihenfolge einprägen musst, kannst Du im Geiste eine Route entlanggehen. Den Punkten, die Du passierst, ordnest Du dann gezielt Informationen zu. In der Prüfungssituation kannst Du im Geiste den Weg entlanggehen und so die Informationen vor Deinem inneren Auge als Wegpunkte sehen.
  • ABC-Technik: Hierbei geben die Buchstaben des Alphabets die Struktur vor. Du ordnest jedem Buchstaben ein bestimmtes Bild mit dem Anfangsbuchstaben zu. Wenn Du Dir beispielsweise das französische Wort "arbre" für Baum merken möchtest, denkst Du an "A" wie "Ahornblatt" und stellst Dir einen "arbre" mit Ahornblättern vor.

Die Lerntechniken und ihre Vorteile im Überblick

Hier nochmal die genannten bekanntesten Lerntechniken und welche Vorteile sie haben. Grundsätzlich kann jeder Lerntyp vom Lernen nach bestimmten Strukturen profitieren.

Lerntechnik Vorteile
Wiederholungen
  • Sehr einfache Anwendung
  • Intuitiv
  • Wissen wird schrittweise gefestigt
Listen
  • Sehr einfache Anwendung
  • Bringt Überblick und Struktur in Gedanken
  • Schon beim Erstellen Gedächtnistraining
Verbildlichung
  • Schon beim Erstellen Gedächtnistraining
  • Grafiken zeigen Zusammenhänge
  • Hilft Stoff wirklich zu verstehen
  • Bilder auch unter Stress gut erinnerbar
Karteikarten
  • Einfaches System
  • Kombiniert verschiedene Techniken durch Aufschreiben, Vorstellen, Wiederholen
  • Gut für Begriffsdefinitionen
  • Überblick über Lernfortschritt
Gedächtnispalast
  • Braucht keine Hilfsmittel
  • Hilft dabei, sich Inhalte im Zusammenhang zu merken
  • Besonders gut für Teilaspekte, die aufeinander aufbauen
SQ3R-Technik
  • Große Textmengen können aufs Wesentliche reduziert werden
  • Komplexe wissenschaftliche Texte werden einfacher verstanden und lassen sich leichter merken
  • Hilft auch über die Klausurvorbereitung hinaus bei jedem Text
Loci-Methode
  • Effektiv durch Verknüpfung von Bekanntem mit Neuem
  • Besonders gut für abgrenzbare Inhalte
  • Einfach anzuwenden
ABC-Technik
  • Sehr gut zum Sprachenlernen geeignet
  • Klare Struktur
  • Einfaches Erinnern durch Klang

Das A&O der Klausurvorbereitung: Wiederholen!

Egal für welche Lernstrategien Du Dich entscheidest, Du musst diese häufig wiederholen. Wenn wir abgespeicherte Infos aus dem Gedächtnis abrufen, wird im Gehirn ein Reiz von einem Nervenende zum anderen übertragen. Je häufiger das passiert, desto stärker wird die Verbindung zwischen diesen Nervenenden. Wenn neue Infos eintreffen, werden die Verbindungen neu kombiniert und irgendwann ist der alte Gedächtnisinhalt dann nicht mehr abrufbar. Deshalb ist es so wichtig, etwas immer und immer wieder zu wiederholen, wenn wir wollen, dass die Verbindung stark bleibt bzw. anders gesagt dass es in unserem Gedächtnis bleibt.

Spät dran? Last-Minute-Prüfungsvorbereitung ohne Panik

Klar, ein ausgewogener Lernplan mit ausreichend Zeit für eine umfassende Prüfungsvorbereitung ist das Optimum, das weißt Du auch. Manchmal lässt sich dieses Ideal jedoch nicht erreichen, wenn zu viele Prüfungen anstehen, Du, warum auch immer, zu spät angefangen hast oder Manches doch länger gedauert hat als angenommen. Das Wichtigste ist jetzt, dass Du nicht in Fatalismus verfällst á la "das ist sowieso nicht mehr zu schaffen". Mit unseren Tipps hat Panik keine Chance mehr:

  1. Positiv denken: Egal wie sehr Du Dich jetzt ärgerst, nicht früher mit der Klausurvorbereitung angefangen zu haben, die Zeit bekommst Du davon auch nicht zurück. Wenn Du mit einer Abwehrhaltung an Dein Lernvorhaben gehst, kannst Du Dir die Inhalte viel schlechter merken. Konzentriere Dich lieber darauf, wie Du jetzt Inhalte eingrenzt und Deinen Lerntag strukturierst.
  2. Auswählen und eingrenzen: Jetzt ist es entscheidend, dass Du in der knappen Zeit das Richtige lernst. Wenn keine Zeit mehr ist, beim Dozenten nachzufragen, wie er den Stoff eingrenzt, frage bei Kommilitonen nach, was genau sie lernen, und besorge Dir Klausuren aus früheren Semestern, die zeigen, wo die Schwerpunkte liegen.
  3. Wissen wiedergeben: Egal, ob es sich um eine mündliche oder schriftliche Prüfung handelt: Du musst das Gelernte wiedergeben können. Erst wenn Du es formulierst, merkst Du, ob Du es wirklich verstanden hast. Sprich daher mit anderen darüber, halte Vorträge für Dich selbst, hänge Dir Zettel mit relevanten Fragen in der Wohnung auf, und sage Dir die Antworten laut vor. Du wirst sehen, dass das Prüfungswissen damit viel schneller sitzt!

Klausurvorbereitung in der Gruppe stemmen

Geteiltes Leid ist halbes Leid – so könnte ein pessimistisches Argument für eine Lerngruppe lauten. Tatsächlich kann es Dich enorm weiterbringen, wenn Du Dich für die Prüfungsvorbereitung regelmäßig mit Kommilitonen triffst, um Lernfortschritte und offene Fragen zu besprechen. Aber auch beim Lernen ist nicht jeder ein Gruppenmensch. Ob für Dich Vor- oder Nachteile bei einer Lerngruppe überwiegen, solltest Du gut abwägen, um einerseits keine Zeit zu verschwenden und Dir andererseits die Chance auf leichteres und netteres Lernen nicht zu nehmen.

Vor- und Nachteile einer Lerngruppe

Vorteile von Lerngruppen Nachteile von Lerngruppen
  • Liegt auf der Hand: Was Du nicht verstehst oder in der Vorlesung verpasst hast, kannst Du Dir von Anderen erklären lassen.
  • Je häufiger Du über den Klausurstoff sprichst, desto mehr verfestigt sich die Erinnerung.
  • Soziale Kontrolle ist super, um Ziele zu erreichen. Wenn Du weißt, dass Du nächste Woche mit allen auf dem gleichen Stand sein musst, fängst Du auch wirklich an zu lernen.
  • Wer in der Klausurphase regelmäßig Leute trifft, die in der gleichen Situation sind, hat soziale Kontakte ohne schlechtes Gewissen, weil das Lernen vernachlässigt wird.
  • Wenn es darum geht, Stoff erstmal zusammenzufassen, könnt ihr die Arbeit untereinander aufteilen.
  • Gerade, wenn man sich gut versteht, motiviert das zwar einerseits zu Treffen, andererseits besteht die Gefahr, dass Ihr Euch gegenseitig ablenkt und mehr quatscht als lernt.
  • Gerade in der Endphase der Prüfungsvorbereitung machen sich viele durch Vergleiche des Lernfortschritts und diverse Ängste gegenseitig verrückt.
  • Wenn es darum geht, die Vorbereitung von Lernstoff aufzuteilen, kommt es schnell zu Frust weil der eine denkt, an ihm bliebe alles hängen, und der andere glaubt, er würde zu sehr kritisiert.
  • Du kannst nicht uneingeschränkt in Deinem Tempo lernen und vor allem nicht in beliebiger Reihenfolge, wenn alle auf dem gleichen Stand sein sollen.

Das braucht eine erfolgreiche Lerngruppe

Damit Deine Lerngruppe Deine Prüfungsvorbereitung optimal unterstützt, sollte sie ein paar wichtige Eigenschaften haben. Am besten gründest Du sie also selbst und kannst so Gruppenmitglieder und wichtige Spielregeln (mit-)bestimmen. Auf jeden Fall sollten alle einen ähnlichen Lernrhythmus und eine ähnliche Lerngeschwindigkeit haben und komplett unsympathisch sollte man sich natürlich auch nicht sein. Um die Gruppe wirklich zum Leben zu erwecken, solltet ihr feste Termine für Treffen vereinbaren, an denen wirklich jeder kann. Wenn ständig spontan umgeplant werden muss, haben bald alle keine Lust mehr. Neben den Treffen sind diverse Cloud-Anwendungen für kollaboratives Arbeiten nützlich, um Dokumente auszutauschen, gemeinsam zu bearbeiten oder Termine zu planen. So könnt ihr auch Deadlines für verschiedene Arbeitsphasen managen. Wenn ihr es so aufgeteilt habt, dass jeder einen Themenblock bearbeitet, profitieren alle am meisten davon, wenn jeder seine Ergebnisse schriftlich zusammenfasst und auch noch einmal in einem Mini-Vortrag vor allen präsentiert. Am Ende solltet Ihr Euch alle gegenseitig über den gesamten Stoff abgefragt haben.

Hirn-Doping mit der richtigen Ernährung

Dass gesunde Ernährung wichtig ist, ist sowieso klar. Aber gerade während der anstrengenden Klausurvorbereitung musst Du sicherstellen, dass Dein Körper und Gehirn optimal mit Nährstoffen versorgt sind. Schlau essen kann man sich zwar nicht, aber definitiv Konzentration und Nerven mit dem richtigen Essverhalten und Nahrungsmitteln stärken:

  • Genug Wasser: Flüssigkeitsmangel macht Dich träge, müde und verursacht Kopfschmerzen. 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßte Tees am Tag werden empfohlen. Soft Drinks (gezuckert oder light) eignen sich nicht, weil sie Deinen Blutzuckerspiegel erst rasant ansteigen und dann in den Keller fallen lassen, was wiederum ein Leistungstief zur Folge hat. Am besten stellst Du Dir während der Prüfungsvorbereitung die Wassermenge für den Tag schon in Flaschen auf den Schreibtisch.
  • Gute Kohlenhydrate: Das Gehirn ist tatsächlich das Organ mit dem höchsten Energieverbrauch im ganzen Körper. Und um diesen Bedarf zu decken braucht es Kohlenhydrate. Die besten Energielieferanten: Vollkornprodukte, Kartoffeln und Obst. Weißmehlbrötchen, Gummibärchen und Schokolade sind eher zweite Wahl.
  • Schlaue Snacks: Zwischen den Hauptmahlzeiten kommt oft ein kleiner Hunger und dadurch Leistungsabfall auf. Snacks sind wichtig für Konzentration und Stimmung. Besonders gut sind eiweißreiche Snacks wie Milchprodukte und Nüsse. Auch Bananen eignen sich gut als Zwischenmahlzeit, denn sie enthalten viel Magnesium (für die Nerven!) und gesunde Kohlenhydrate in Form von Fruchtzucker.
  • Wichtige Fette: Wusstest Du, dass die Trockenmasse des Gehirns zu 60 % aus Fett besteht? Essentielle Fettsäuren sind wichtig, damit die Signale optimal von Nervenzelle zu Nervenzelle übertragen werden können. Ein Mangel kann sich durch Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und Stimmungsschwankungen zeigen. Die sogenannten "guten Fette" bekommst Du z.B. durch fetten Seefisch, Raps- oder Leinöl oder Walnüsse. Achte gerade während Deiner Lernphase darauf, dass solche Lebensmittel mit hohem Omega-3 und Omega-6 regelmäßig auf dem Speiseplan stehen.

So kommst Du gut durch den Klausur-Tag

Irgendwann hat jede Prüfungsvorbereitung (Gott sei Dank) ihr Ende und es ist meistens eine Erleichterung, wenn der Tag bzw. der Vorabend der Klausur endlich da ist. Jetzt kannst Du sowieso nichts mehr effektiv lernen. Investiere Deine Energie lieber darin, die besten Voraussetzungen zu schaffen:

  1. Vorbereitung: Lege Dir schon am Vorabend alle wichtigen Utensilien für die Klausur bereit (z.B. Taschenrechner, Gesetzbücher etc.) und gehe sie am Morgen noch einmal durch, bevor Du sie einpackst. Ein gesunder Snack und genug Wasser sollten auch nicht fehlen.
  2. Morgen planen: Etwas Aufregung am Morgen der Prüfung lässt sich nicht vermeiden, Du kannst sie aber deutlich mindern, wenn Du Dich vorher schon genau informiert hast, wo in der Uni die Klausur stattfindet, welche Bahn- oder Busverbindung Du nimmst oder wie lange es mit dem Auto dauert. Alles natürlich mit Zeitpuffer planen und so, dass nach dem Aufstehen noch Zeit für ein ruhiges Frühstück bleibt.
  3. Ruhe bewahren: Klar, Du solltest schon ein paar Minuten eher im Klausurraum sein, um in Ruhe anzukommen. Verschwende diese Zeit aber auf gar keinen Fall auf ein Gespräch mit Panikmachern und Drama-Queens, die Dich mit ihrer Nervosität anstecken könnten. Mit diesen Zeitgenossen solltest Du auch auf keinen Fall am Vorabend, oder eigentlich jemals, über den Stoff, die Schwierigkeiten oder die Klausur sprechen.
  4. Konzentrationsübungen: Egal ob vor oder während der Klausur: Wenn Du merkst, dass Nervosität aufkommt oder Deine Aufmerksamkeit nachlässt, solltest Du eine Konzentrationsübung machen. Das kann einfach das Konzentrieren auf Deinen Atem sein, oder irgendeine Technik (z.B. Meditation), die Du vorher gelernt hast.
  5. Blackouts durchstehen: Egal wie gut die Vorbereitung war, ein Blackout kann jedem passieren. Wichtig ist dann, dass Du nicht in Panik verfällst und alles in Frage stellst. Gehe gedanklich die Umstände durch, in denen Du die Inhalte gelernt hast, die Dir jetzt nicht mehr einfallen. Oft hilft es auch, das, was noch im Gedächtnis ist, erstmal als Mindmap aufzuzeichnen. Wenn die Erinnerungslücke anhält, gehe erstmal zur nächsten Aufgabe über, denn zu langes Grübeln ist kontraproduktiv.

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