Einstiegsgehalt 
2.700
Durchschnittsgehalt 
4.085
Ausbildung 
Bachelor

Was ist ein Streetworker?

Streetworker sind Sozialarbeiter, die problembelastete Zielgruppen unterstützen, die von herkömmlichen sozialen Hilfeeinrichtungen nicht mehr erreicht werden.

Was macht ein Streetworker?

Als Streetworker kümmerst Du Dich um Menschen, die außerhalb der Gesellschaft stehen. Dazu zählen neben Obdachlosen und Nicht-Sesshaften oft auch Drogenabhängige, Prostituierte, ehemalige Strafgefangene oder Mitglieder krimineller Jugendbanden. Je nach Bedarf führst Du eine medizinische Basisversorgung und Prophylaxe durch, leistest Aufklärungsarbeit hinsichtlich Drogen und sexuell übertragbarer Krankheiten oder bietest psychosoziale Beratung an. Darüber hinaus stellst Du den Kontakt zu sozialen Einrichtungen her, etwa bei der Vermittlung von Therapieplätzen oder Methadonausgabe-Stellen, und entwickelst pädagogisch-therapeutische Konzepte. Hauptziel Deiner Arbeit ist es, Menschen das Vertrauen in sich selbst und in die Gesellschaft zurückzugeben und ihnen auf lange Sicht bei der sozialen Wiedereingliederung zu helfen.

Wie wird man Streetworker?

Wenn Du Streetworker werden möchtest, braucht Du im Regelfall ein abgeschlossenes Studium. In Frage kommen hierfür die Fachbereiche Sozialarbeit oder Sozialpädagogik.

Studiengang Soziale Arbeit

Der Studiengang Soziale Arbeit wird in Deutschland an Fachhochschulen und Kirchlichen Fachhochschulen angeboten. Um Dich dort einzuschreiben, brauchst Du die Fachhochschulreife. Der Studiengang gliedert sich in einen Bachelor-Teil mit 6-7 Semestern und einen Master-Teil mit 4 Semestern. Mehrere Standorte bieten das Studium auch als berufsbegleitendes Studium oder als Fernstudium an.

Top 5 Studiengänge

Soziale Arbeit (B.A.)

Standorte:

  • Frankfurt
  • Hamburg
  • Köln
  • München
  • Heidelberg

Soziale Arbeit (B.A.)

Standorte:

  • mehrere Standorte

Soziale Arbeit (B.A.)

Standorte:

  • online

Soziale Arbeit (M.A.)

Standorte:

  • online

Sozial­management (B.A.)

Standorte:

  • Online

Neben einem Numerus Clausus von durchschnittlich 2,0 bis 2,5 musst Du an einigen Hochschulen vor der Einschreibung auch Deine soziale Motivation nachweisen – entweder durch vorangegangene soziale Tätigkeit oder ein Motivationsschreiben. Bei Fernhochschulen gibt es in der Regel keinen NC.

Zu den Studieninhalten gehören:

  • Einführung in das Sozialwesen
  • Methodik der Sozialarbeit
  • Angewandte Sozialwissenschaften
  • Psychologie
  • Pädagogik
  • Ethik
  • Recht
  • Sozialwirtschaft

Wenn Du Soziale Arbeit an einer Kirchlichen Hochschule studierst, befasst Du Dich außerdem mit theologischen Studieninhalten.

Studiengang Sozialpädagogik

Sozialpädagogik kannst Du an Universitäten und Fachhochschulen studieren. Entsprechend brauchst Du dafür entweder die Hochschul- oder die Fachhochschulreife. Das Bachelor-Studium dauert zwischen 6-8 Semestern, das anschließende Master-Studium zwischen 2 und 4 Semestern. Neben einem Numerus Clausus an einzelnen Standorten verlangen die meisten Hochschulen vor Studienbeginn ein mindestens 10-wöchiges Vorpraktikum im sozialen Bereich.

Die wichtigsten Studieninhalte in Sozialpädagogik sind:

  • Soziale Arbeit
  • Erziehungswissenschaft
  • Allgemeine Pädagogik
  • Medien- und Kulturpädagogik
  • Psychologie
  • Soziologie
  • Politik
  • Didaktik
  • Methodik
  • Sozialmedizin
  • Recht
  • Ethik

Studium ohne Abitur oder Fachhochschulreife

Wenn Du kein Abitur oder keine Fachhochschulreife hast, kannst Du trotzdem Deine Streetworker-Ausbildung in den Studienfächern Soziale Arbeit bzw. Sozialpädagogik machen, wenn Du die fachgebundene Hochschulreife hast. Das ist der Fall, wenn Du in einem sozialen Ausbildungsberuf arbeitest und über eine entsprechende berufliche Aufstiegsfortbildung verfügst oder mindestens drei Jahre Berufserfahrung mitbringst.

Alternative Ausbildungen

Auch ohne spezifische Streetworker-Ausbildung kannst Du bei entsprechender beruflicher Erfahrung Streetworker werden, wenn Du aus einem der folgenden Bereiche kommst:

Wo arbeitet ein Streetworker?

Streetworker werden üblicherweise von öffentlichen sozialen Einrichtungen beschäftigt. Neben kommunalen oder anderen öffentlich-rechtlichen Trägern gibt es aber auch viele kirchliche Institutionen, bei denen Du als Streetworker arbeiten kannst. Darüber hinaus stellen auch privatwirtschaftlich geführte Wohlfahrtsorganisationen Streetworker ein.

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Wenn Du als Streetworker arbeitest, kannst Du nicht immer nach der Uhr gehen. Natürlich kennt Dein Tag auch feste Strukturen. Da im Umgang mit Menschen aus schwierigen sozialen Milieus aber oft auch viel Unvorhergesehenes passieren kann, bist Du häufig auf Abruf und musst Dich der Situation anpassen. Das schlägt sich auch auf einen Arbeitstag wie den folgenden nieder:

Wie sieht der Arbeitsplatz aus?

Deine feste Anlaufstelle als Streetworker ist das Büro, das sich meistens in den Räumlichkeiten Deines Arbeitgebers befindet. Hier hast Du häufig zu tun, wenn Du Klienten beim Ausfüllen von Anträgen hilfst oder Dokumentationen anfertigst. Die meiste Zeit bist Du allerdings draußen unterwegs, um den direkten Kontakt mit den Menschen in Deinem Bezirk zu suchen. Dabei bist Du einerseits viel auf der Straße, aber auch in bestimmten Anlaufstellen wie Obdachlosenheimen, Suppenküchen oder Jugendzentren. Auch in Ämtern wie dem Sozial- oder dem Wohnungsamt bist Du häufig zu Gast.

Was verdient ein Streetworker?

Streetworker werden üblicherweise vom Bund oder von einer Kommune beschäftigt. Ihr Gehalt richtet sich daher nach den Regelungen des Tarifvertrags des öffentlichen Dienstes (TVöD). Wie viel Du als Streetworker verdienst, hängt davon ab, in welche Entgelt-Gruppe und Stufe Du eingeordnet wirst. Je nach Deinen absolvierten Weiterbildungen und Deiner Berufserfahrung kannst Du als Streetworker von einem Gehalt zwischen 3.400 und 4.500 Euro brutto ausgehen. Wie viel Du als Angestellter bei einer privaten Wohlfahrtsorganisation verdienst, hängt nicht zuletzt von der Größe Deines Arbeitgebers und der Region, in der Du tätig bist, ab.

Wo finde ich einen Job als Streetworker?

Wie sind die Berufsaussichten für Streetworker?

Wenn Du Streetworker werden willst, hast Du momentan eine ziemlich gute Berufsausperspektive. 80 Prozent der Hochschulabsolventen finden innerhalb der ersten drei Monate einen Job in diesem Bereich. Vor allem, wenn Du während Deiner Streetworker-Ausbildung viel Praxiserfahrung gesammelt hast, hast Du sehr gute Aussichten auf eine Festanstellung.

Welche Spezialisierungen gibt es?

Im Bereich des Streetwork gibt es eine Ausrichtung, die sich speziell an gefährdete Jugendliche richtet: Mobile Jugendarbeit. Darunter versteht man die Vereinigung verschiedener Handlungsansätze und -prinzipien der Sozialarbeit (Einzelfallhilfe, Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit), in der alle Betroffenen in ihrem Bezirk versuchen, ihre gemeinsame Lebenssituation mit Hilfe eines Streetworkers zu verbessern. Ziel ist es, sozial benachteiligte Jugendliche in ihrer Persönlichkeit zu bilden und zu festigen, sie an schulische und außerschulische Bildung heranzuführen und so in die Gesellschaft zu integrieren.

Passt der Beruf Streetworker zu mir?

Du warst schon immer ein hilfsbereiter Mensch und hast nie weggeschaut, wenn andere Leute Probleme hatten. Vielleicht warst Du auch bei den Pfadfindern engagiert oder in Deiner Kirchengemeinde, hast Dich an sozialen Projekten beteiligt, etwa in der Obdachlosenhilfe oder in einer Suppenküche. Ein freiwilliges soziales Jahr zu absolvieren, war für Dich nicht nur eine Option, sondern eine Selbstverständlichkeit. Wenn all das auf Dich zutrifft, dann hast Du zumindest schon die nötige „soziale Ader“ bewiesen, die man braucht, wenn man Streetworker werden möchte. Sie allein reicht allerdings noch nicht aus, um in diesem anstrengenden Beruf glücklich zu werden. Das Streetworker-Leben ist nicht immer einfach, und Du solltest Dir zunächst einmal darüber klar werden, ob Du auch die folgenden Eigenschaften mitbringst:

Menschenkenntnis
Um ins Gespräch mit Leuten zu kommen, die u.U. schon lange keine sozialen Kontakte mehr hatten, brauchst Du nicht nur viel Ausdauer, sondern auch einen speziellen Zugang. Dieser ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, und um ihn entdecken zu können, brauchst Du selbst viel Erfahrung im Umgang mit anderen. Gerade als Streetworker hast Du es mit den unterschiedlichsten Charakteren zu tun.
Empathie
Ebenso wichtig wie Menschenkenntnis ist die Fähigkeit, Dich in die Gefühls- und Vorstellungswelt anderer hineinversetzen zu können. Menschen in sozial schwierigen Lagen haben in ihrem Leben oft viel Leid erfahren müssen und legen Wert auf einen verständigen Ansprechpartner.
Hohe Frustrationsgrenze
Als Streetworker wirst Du die Erfahrung machen müssen, dass Du trotz aller Bemühungen Menschen nicht immer erreichen kannst. Auf dem gemeinsamen Weg mit Deinen Klienten wirst Du darüber hinaus auch manchen Rückschritt und Misserfolg miterleben. Auch aggressives und sogar gefährliches Verhalten können Dir in Deinem Berufsalltag begegnen. Ein dickes Fell hilft Dir, auch mit solchen Begleiterscheinungen zurecht zu kommen.
Vorurteilslosigkeit
Du bist da, um Menschen zu helfen und nicht, um ihre Handlungen zu beurteilen. Auch wenn man sich nicht immer von Vorurteilen frei machen kann, musst Du als Streetworker in der Lage sein, Dich in Deiner Arbeit davon nicht beeinträchtigen zu lassen.
Flexibilität
Unvorhergesehene Situationen sind in Deinem Beruf fast eher die Regel als die Ausnahme. Bei Notfällen musst Du auch schon mal nachts raus, und auf Terminabsprachen mit Deinen Klienten kannst Du Dich auch nicht immer verlassen. Wenn Dir die Work-Life-Balance besonders wichtig ist, bist Du in einem Nine-to-Five-Job sicherlich besser aufgehoben, als auf der Straße.

Du siehst, welche Anforderungen die Tätigkeit als Streetworker an Dich stellt. Wenn Du aber der Meinung bist, dass Du sie erfüllst, dann solltest Du nicht zögern, Deine Streetworker-Ausbildung aufzunehmen und diesen spannenden Berufsweg einschlagen.