Was ist ein Streetworker?
Streetworker sind Sozialarbeiter, die problembelastete Zielgruppen unterstützen, die von herkömmlichen sozialen Hilfeeinrichtungen nicht mehr erreicht werden.
Was macht ein Streetworker?
Als Streetworker kümmerst Du Dich um Menschen, die außerhalb der Gesellschaft stehen. Dazu zählen neben Obdachlosen und Nicht-Sesshaften oft auch Drogenabhängige, Prostituierte, ehemalige Strafgefangene oder Mitglieder krimineller Jugendbanden. Je nach Bedarf führst Du eine medizinische Basisversorgung und Prophylaxe durch, leistest Aufklärungsarbeit hinsichtlich Drogen und sexuell übertragbarer Krankheiten oder bietest psychosoziale Beratung an. Darüber hinaus stellst Du den Kontakt zu sozialen Einrichtungen her, etwa bei der Vermittlung von Therapieplätzen oder Methadonausgabe-Stellen, und entwickelst pädagogisch-therapeutische Konzepte. Hauptziel Deiner Arbeit ist es, Menschen das Vertrauen in sich selbst und in die Gesellschaft zurückzugeben und ihnen auf lange Sicht bei der sozialen Wiedereingliederung zu helfen.
Wie wird man Streetworker?
Wenn Du Streetworker werden möchtest, braucht Du im Regelfall ein abgeschlossenes Studium. In Frage kommen hierfür die Fachbereiche Sozialarbeit oder Sozialpädagogik.
Studiengang Soziale Arbeit
Der Studiengang Soziale Arbeit wird in Deutschland an Fachhochschulen und Kirchlichen Fachhochschulen angeboten. Um Dich dort einzuschreiben, brauchst Du die Fachhochschulreife. Der Studiengang gliedert sich in einen Bachelor-Teil mit 6-7 Semestern und einen Master-Teil mit 4 Semestern. Mehrere Standorte bieten das Studium auch als berufsbegleitendes Studium oder als Fernstudium an.
Top 5 Studiengänge
Neben einem Numerus Clausus von durchschnittlich 2,0 bis 2,5 musst Du an einigen Hochschulen vor der Einschreibung auch Deine soziale Motivation nachweisen – entweder durch vorangegangene soziale Tätigkeit oder ein Motivationsschreiben. Bei Fernhochschulen gibt es in der Regel keinen NC.
Zu den Studieninhalten gehören:
- Einführung in das Sozialwesen
- Methodik der Sozialarbeit
- Angewandte Sozialwissenschaften
- Psychologie
- Pädagogik
- Ethik
- Recht
- Sozialwirtschaft
Wenn Du Soziale Arbeit an einer Kirchlichen Hochschule studierst, befasst Du Dich außerdem mit theologischen Studieninhalten.
Studiengang Sozialpädagogik
Sozialpädagogik kannst Du an Universitäten und Fachhochschulen studieren. Entsprechend brauchst Du dafür entweder die Hochschul- oder die Fachhochschulreife. Das Bachelor-Studium dauert zwischen 6-8 Semestern, das anschließende Master-Studium zwischen 2 und 4 Semestern. Neben einem Numerus Clausus an einzelnen Standorten verlangen die meisten Hochschulen vor Studienbeginn ein mindestens 10-wöchiges Vorpraktikum im sozialen Bereich.
Die wichtigsten Studieninhalte in Sozialpädagogik sind:
- Soziale Arbeit
- Erziehungswissenschaft
- Allgemeine Pädagogik
- Medien- und Kulturpädagogik
- Psychologie
- Soziologie
- Politik
- Didaktik
- Methodik
- Sozialmedizin
- Recht
- Ethik
Studium ohne Abitur oder Fachhochschulreife
Wenn Du kein Abitur oder keine Fachhochschulreife hast, kannst Du trotzdem Deine Streetworker-Ausbildung in den Studienfächern Soziale Arbeit bzw. Sozialpädagogik machen, wenn Du die fachgebundene Hochschulreife hast. Das ist der Fall, wenn Du in einem sozialen Ausbildungsberuf arbeitest und über eine entsprechende berufliche Aufstiegsfortbildung verfügst oder mindestens drei Jahre Berufserfahrung mitbringst.
Alternative Ausbildungen
Auch ohne spezifische Streetworker-Ausbildung kannst Du bei entsprechender beruflicher Erfahrung Streetworker werden, wenn Du aus einem der folgenden Bereiche kommst:
- Psychologe
- Pädagoge
- Sozialwissenschaftler
Wo arbeitet ein Streetworker?
Streetworker werden üblicherweise von öffentlichen sozialen Einrichtungen beschäftigt. Neben kommunalen oder anderen öffentlich-rechtlichen Trägern gibt es aber auch viele kirchliche Institutionen, bei denen Du als Streetworker arbeiten kannst. Darüber hinaus stellen auch privatwirtschaftlich geführte Wohlfahrtsorganisationen Streetworker ein.
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Wenn Du als Streetworker arbeitest, kannst Du nicht immer nach der Uhr gehen. Natürlich kennt Dein Tag auch feste Strukturen. Da im Umgang mit Menschen aus schwierigen sozialen Milieus aber oft auch viel Unvorhergesehenes passieren kann, bist Du häufig auf Abruf und musst Dich der Situation anpassen. Das schlägt sich auch auf einen Arbeitstag wie den folgenden nieder:
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Deine feste Anlaufstelle als Streetworker ist das Büro, das sich meistens in den Räumlichkeiten Deines Arbeitgebers befindet. Hier hast Du häufig zu tun, wenn Du Klienten beim Ausfüllen von Anträgen hilfst oder Dokumentationen anfertigst. Die meiste Zeit bist Du allerdings draußen unterwegs, um den direkten Kontakt mit den Menschen in Deinem Bezirk zu suchen. Dabei bist Du einerseits viel auf der Straße, aber auch in bestimmten Anlaufstellen wie Obdachlosenheimen, Suppenküchen oder Jugendzentren. Auch in Ämtern wie dem Sozial- oder dem Wohnungsamt bist Du häufig zu Gast.
Was verdient ein Streetworker?
Streetworker werden üblicherweise vom Bund oder von einer Kommune beschäftigt. Ihr Gehalt richtet sich daher nach den Regelungen des Tarifvertrags des öffentlichen Dienstes (TVöD). Wie viel Du als Streetworker verdienst, hängt davon ab, in welche Entgelt-Gruppe und Stufe Du eingeordnet wirst. Je nach Deinen absolvierten Weiterbildungen und Deiner Berufserfahrung kannst Du als Streetworker von einem Gehalt zwischen 3.400 und 4.500 Euro brutto ausgehen. Wie viel Du als Angestellter bei einer privaten Wohlfahrtsorganisation verdienst, hängt nicht zuletzt von der Größe Deines Arbeitgebers und der Region, in der Du tätig bist, ab.