Ausbildungsdauer 
3 Jahre
Empf Schulabschluss 
Realschule

Die Physiotherapie-Ausbildung zeigt Dir, wie Du mit Deinen Händen die Beschwerden von Menschen linderst und so ihnen ihre Bewegungsfreiheit zurückgibst. Wir verraten Dir, wie sich Physiotherapeut-Ausbildung und Physiotherapeut-Studium unterscheiden und mit welchen Kosten Du dabei rechnen musst.

Wo kann ich eine Physiotherapie-Ausbildung machen?

Du absolvierst die Ausbildung in Physiotherapie an einer speziellen Berufsfachschule. Entscheidest Du Dich für ein Studium, stehen Dir verschiedene Hochschulen in Deutschland zur Auswahl. Dabei kannst Du das Studium zum Beispiel an der Hochschule Fresenius aufnehmen. Die Uni hat unter anderem Standorte in Frankfurt, Hamburg, Köln und München.

Studiengangsempfehlungen

Physio­therapie (B.Sc.)

Standorte:

  • Frankfurt
  • Köln
  • München

Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Physiotherapeut-Ausbildung?

Betriebe verlangen von Dir in der Regel einen Realschulabschluss, wenn Du bei ihnen die Ausbildung in Physiotherapie absolvieren möchtest. Ein Hauptschulabschluss ist ausreichend, wenn Du zusätzlich eine mindestens zweijährige Berufsausbildung vorweisen kannst. Darüber hinaus wollen einige Einrichtungen

  • ein ärztliches Attest über Deine gesundheitliche Eignung,
  • einen Nachweis über ein Praktikum,
  • ein erweitertes Führungszeugnis,
  • einen Nachweis über eine Berufsunfall- oder Haftpflichtversicherung und
  • einen Nachweis über einen Erste-Hilfe-Kurs

sehen. Zudem kann es sein, dass einige Ausbildungsstellen eine schriftliche und/oder mündliche Aufnahmeprüfung vornehmen und Deine motorischen Bewegungsfähigkeiten testen.

Entscheidest Du Dich für ein Studium, um Physiotherapeut werden zu können, musst Du in der Regel ein Abitur oder Fachabitur mitbringen. Einige Fachhochschulen nehmen Dich ohne Abitur auf, wenn Du eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem verwandten Bereich nachweisen kannst. Darüber hinaus fordern viele Unis von Dir, dass Du bereits ein Pflegepraktikum absolviert hast. Wie auch für die Physiotherapeut-Ausbildung können weitere Aufnahmekriterien – wie zum Beispiel ein Eignungstest oder ein Attest über die Eignung – auf Dich zukommen.

Unabhängig vom Ausbildungsweg kannst Du bei den Einrichtungen punkten, wenn Du gute Noten in diesen Fächern mitbringst:

  • Biologie: Du beschäftigst Dich in der Ausbildung zur Physiotherapeutin ausführlich mit dem Bewegungsapparat des Menschen. Dabei lernst Du, wie dieser aufgebaut ist und wie er funktioniert. Gute Noten in Biologie zeigen den Ausbildungsstellen daher, dass Du diese Grundlagen bereits beherrschst.
  • Deutsch: Du musst in der Ausbildung zum Physiotherapeuten regelmäßig Behandlungsberichte und Dokumentationen verfassen. Ein „gut“ oder „sehr gut“ im Fach Deutsch lässt Ausbildungsstellen daher wissen, dass Rechtschreibung und Zeichensetzung für Dich kein Problem sind.
  • Sport: Bereits in der Ausbildung zum Physiotherapeuten lernst Du, wie Du zum Beispiel Sportprogramme zusammenstellst, die Patienten bei ihrer

Genesung helfen sollen. Mit guten Noten im Schulfach Sport zeigst Du daher, dass Du eine Reihe verschiedener Sportarten selbst beherrschst und Patienten diese erklären kannst.

Wie lange dauert die Physiotherapie-Ausbildung?

Die Ausbildung als Physiotherapeut dauert 3 Jahre. Zeigst Du jedoch konstant gute Leistungen während der Ausbildung, kannst Du die Dauer verkürzen. Oftmals kannst Du den Abschluss dann bereits nach 2,5 oder nach 2 Jahren machen. Entscheidest Du Dich für ein Studium, hängt die Ausbildungsdauer von der Studienart ab. Im Durchschnitt bist Du nach 8 Semestern fertig.

Wie hoch sind die Kosten einer Physiotherapie-Ausbildung?

Die Kosten der Ausbildung als Physiotherapeut variieren von Ausbildungsstelle zu Ausbildungsstelle. Im Durchschnitt zahlst Du rund 400 Euro im Monat. Entscheidest Du Dich für ein Studium, sind die Kosten auch hier vom jeweiligen Bildungsträger abhängig. Hier kommst Du durchschnittlich auf Kosten von monatlich 300 bis 400 Euro.

Wie läuft die Physiotherapeut-Ausbildung ab?

Bei der Ausbildung als Physiotherapeut besuchst Du eine Berufsfachschule. Hier eignest Du Dir zum einen alle wichtigen theoretischen Inhalte rund um den menschlichen Körper und mögliche Therapien zur Beschwerdenbehandlung an. Zum anderen widmest Du Dich hier praktischen Übungen, um Behandlungen am Menschen testen zu können. Praktika, die Du zum Beispiel in einem Krankenhaus oder in einer Physiotherapie-Praxis ableisten kannst, helfen Dir, einen guten Einblick in die Arbeitsweise von Physiotherapeuten zu erhalten. Am Ende der Ausbildung als Physiotherapeut legst Du eine Abschlussprüfung ab. Diese setzt sich aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil zusammen. Besteht Du diese, bist Du staatlich anerkannter Physiotherapeut.

Wie das Studium im Detail abläuft, hängt davon ab, für welche Art von Studium Du Dich entscheidest:

  • Duales Studium: Beim dualen Studium absolvierst Du die Ausbildung an einer Berufsfachschule, studierst jedoch nebenbei zusätzlich an einer Uni. Du legst dann am Ende ein Staatsexamen ab, das Dir sowohl einen Ausbildungsabschluss als auch einen Bachelor beschert.
  • Primärqualifizierendes Studium: Entscheidest Du Dich für ein primärqualifizierendes Studium, besuchst Du ausschließlich Vorlesungen und Kurse an einer Hochschule, um Dich der Physiotherapie aus wissenschaftlicher Sicht zu nähern. Du schließt das Studium mit einem Bachelor ab.
  • Berufsbegleitendes Studium: Hast Du die Ausbildung als Physiotherapeut bereits hinter Dir, kannst Du daran an berufsbegleitendes Studium anschließen. Hier kannst Du Dir Kurse Deiner Ausbildung anrechnen lassen, so dass Du die Studiendauer verkürzt. Mit dem Ende des Studiums bist Du dann Bachelor of Science.

Welche Inhalte hat die Physiotherapie-Ausbildung?

Je nach Ausbildungsweg warten diese Inhalte auf Dich:

Ausbildung als Physiotherapeut

Absolvierst Du eine Ausbildung als Physiotherapeut, widmest Du Dich im ersten Jahr vor allem der Anatomie und der Physiologie des Körpers. Dabei lernst Du zum Beispiel, wie der menschliche Körper mit seinen Gelenken, Knochen und Muskeln aufgebaut ist und wie die Organe des Körpers zusammenwirken. Im zweiten Jahr der Physiotherapie-Ausbildung eignest Du Dir Wissen zu den verschiedenen Krankheiten und Behandlungstechniken an. Dabei lernst Du zum Beispiel Krankheitsursachen und Krankheitsverläufe kennen. Darüber hinaus stehen Behandlungen wie Wärmeanwendungen und Kiefergelenksbehandlungen auf Deinem Stundenplan. Das dritte und letzte Jahr der Physiotherapeut-Ausbildung bringt Dir Präventions- und Rehabilitationsmaßnahmen bei. Dabei lernst Du, welche Übungen welchem Muskel helfen und wie Du Dysfunktionen nach einer Krankheit verhindern und normale Bewegungsabläufe wiederherstellen kannst.

In der Praxis verbringst Du viel Zeit in den Übungshallen der Berufsfachschule, um Dich zusammen mit anderen Auszubildenden an verschiedenen Behandlungstechniken zu üben. In zusätzlichen Praktika wendest Du Dein theoretisches Wissen in der Neurologie, der Orthopädie und der Unfallchirurgie an. Hier übst Du, Patienten zu untersuchen und zu betreuen. Du darfst erste Schritte in Behandlungsmethoden wie Elektrotherapie, Massagen und Krankengymnastik machen.

Physiotherapie-Studium

Im Studium eignest Du Dir in den ersten Semestern vor allem die theoretischen Grundlagen des Fachs an. Dazu stehen zum Beispiel diese Kurse auf Deinem Stundenplan:

  • Neurologie
  • Physiotherapeutische Grundlagen
  • Psychiatrie
  • Innere Medizin
  • Biometrie
  • Bewegungslehre

Daneben stehen Inhalte zum fachpraktischen Wissen der Physiotherapie auf Deiner To-Do-Liste. Dazu zählen unter anderem:

  • Diagnostik
  • Manuelle Therapie
  • Bewegungsanalyse
  • Rehabilitation und Prävention
  • Qualitätsmanagement

In praktischen Unterrichtsstunden übst Du einzelne Behandlungsmethoden mit Deinen Kommilitonen. Hast Du hier erste Erfahrungen gesammelt, absolvierst Du Praktika in einer Klinik oder einem Rehazentrum. Hier kannst Du Deine Fähigkeiten dann an echten Patienten erproben.

Wie sieht der Karrierepfad nach der Ausbildung zum Physiotherapeut aus?

Die Berufsaussichten nach der Physiotherapeut-Ausbildung sind sehr gut. Denn: Die alternde Bevölkerung in Deutschland erfordert zusätzliches Fachpersonal im medizinischen Bereich. Physiotherapeuten sind dabei besonders gefragt. Das zeigt sich auch an den Bewerberzahlen. So bewerben sich beispielsweise in NRW gerade einmal 1,1 Bewerber auf eine Stelle. In Bayern und Baden-Württemberg liegt dieser Wert sogar nur bei 0,7. Du hast bei Deiner Stellensuche daher nicht allzu viel Konkurrenz.

Daneben kannst Du Dich auch auf einen Bereich spezialisieren oder Dein Wissen um verwandte Elemente erweitern. Denkbar sind dabei zum Beispiel eine Weiterbildung zum Fitness- und Wellnesstrainer, zum Fachwirt für Prävention und Gesundheitsförderung oder eine Spezialisierung auf das Fach Arbeitspsychologie. Auf Dich warten dann anspruchsvollere Aufgaben, die sich auch positiv auf Dein Gehalt auswirken. Viele Physiotherapeuten machen sich zudem nach der Ausbildung als Physiotherapeut selbstständig. Du kannst dann eine eigene Praxis eröffnen und einen eigenen Kundenstamm aufbauen.

Passt eine Ausbildung in Physiotherapie zu mir?

Damit Dir die Physiotherapie-Ausbildung Spaß bereitet, solltest Du diese Voraussetzungen erfüllen:

Keine Berührungsängste
Bereits in der Physiotherapie-Ausbildung musst Du regelmäßig Menschen behandeln oder Behandlungen mit Deinen Kommilitonen üben. Für Hilfestellungen, Übungen und Massagen solltest Du daher keine Berührungsängste haben.
Organisationstalent
Die Physiotherapie-Ausbildung zeigt Dir, dass Du später in Deinem Job ein Organisationstalent sein musst. Denn: Du hast dann täglich mehr als zehn Patienten. Dabei musst Du stets den Überblick behalten, welcher Patient welche Beschwerden hat und welche Behandlung Du Dir für diesen überlegt hast.
Fitness
Bereits bei den ersten Übungen in der Physiotherapie-Ausbildung wirst Du merken: Du verbringst als Physiotherapeut viel Zeit auf den Beinen, um Deinen Patienten Hilfestellungen zu geben oder um sie zu behandeln. Das kostet sowohl Kraft als auch Ausdauer. Du solltest für die Physiotherapeut-Ausbildung daher eine gesunde Fitness mitbringen.
Ausdrucksvermögen
Die Physiotherapie-Ausbildung zeigt Dir auch, dass Du Patienten stets darüber aufklären musst, welche Behandlung Du für sie geplant hast. Ein ausgeprägtes Ausdrucksvermögen hilft Dir dabei, Techniken und Befunde kompetent zu kommunizieren.
Textverständnis
Oft waren Patienten beim Arzt, bevor sie zu Dir kommen. Du musst daher regelmäßig ärztliche Diagnosen erfassen, um Behandlungen zu konzeptionieren. Du solltest für die Physiotherapeut-Ausbildung daher ein gutes Textverständnis mitbringen.
Rechenfertigkeiten
Auch als Physiotherapeut kommst Du nicht darum herum, Abrechnungen (zum Beispiel an die Krankenkasse) zu stellen. Du solltest für die Physiotherapeut-Ausbildung daher über grundsolide Rechenfertigkeiten verfügen.

Keine Sorge, Du musst nicht von Anfang an der Physiotherapeut-Ausbildung über all diese Fähigkeiten verfügen. Bringst Du hierbei grundlegende Kompetenzen mit, wirst Du mit Spaß und Erfolg durch die Ausbildung gehen.

Ausbildungsdauer 
3 Jahre