Einstiegsgehalt 
3.100
Durchschnittsgehalt 
3.881
Ausbildung 
Ausbildung
2
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Lebensmittelkontrolleur
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Was ist ein Lebensmittelkontrolleur?

Lebensmittelkontrolleure arbeiten im öffentlichen Dienst und prüfen im Sinne des Verbraucherschutzes vor allem Betriebe, die Lebensmittel herstellen, verarbeiten, lagern oder verwenden, auf die Einhaltung hygienischer und anderer rechtlicher Vorschriften beim Umgang mit den entsprechenden Lebensmitteln. Die Berufsbezeichnung Lebensmittelkontrolleur ist geschützt und bedarf einer entsprechenden mehrjährigen Ausbildung.

Was macht ein Lebensmittelkontrolleur?

Ein Lebensmittelkontrolleur ist damit beauftragt, die Verbraucher in Deutschland vor gesundheitlichen Gefahren und Täuschungen zu schützen. Anders als es sein Name vermuten lässt, prüft der Lebensmittelkontrolleur aber nicht nur Lebensmittel, sondern auch Kosmetika, Tabakerzeugnisse und Bedarfsgegenstände auf die Einhaltung der vorgeschriebenen Standards. Dafür besucht er ohne vorherige Ankündigung zum Beispiel die jeweiligen Produzenten, Supermärkte, aber auch Gaststätten oder Kantinen während der regulären Öffnungszeiten, um zu überprüfen, ob sie die Vorschriften in den Bereichen Hygiene und Kennzeichnung einhalten. Mithilfe dieser Kontrollen sollen die Verbreitung von gefährlichen Krankheitserregern und eventuelle Irreführungen verhindert werden. Zur Kontrolle gehört neben dem Sichten der Güter oder Geruchs- und Geschmackstests auch die Entnahme von Proben zur anschließenden Analyse in spezialisierten Laboren, die die genaue Zusammensetzung der Lebensmittel oder Kosmetika ermitteln. Für den Fall, dass der Prüfer während dieses Prozesses Verstöße gegen die Vorschriften feststellt, ist er zudem zuständig dafür, entsprechend der Schwere der Verstöße Mahnungen auszugeben oder – im extremsten Fall – sogar die Schließung betroffener Einrichtungen zu veranlassen.

Wie wird man Lebensmittelkontrolleur?

Voraussetzungen: Berufsabschluss plus Fortbildung

Bei der Ausbildung zum Lebensmittelkontrolleur handelt es sich genau genommen gar nicht um eine Ausbildung, sondern um eine Fortbildung. Wenn Du Lebensmittelkontrolleur werden möchtest, benötigst Du also bereits einschlägige Berufserfahrung. Das heißt, Du musst zum Beispiel eine abgeschlossene Ausbildung samt Meisterprüfung in einem Lebensmittelhandwerk wie Bäcker, Fleischer oder Konditor vorweisen können. Aber auch als Fachhochschulabsolvent in einer entsprechenden Fachrichtung, als staatlich geprüfter Lebensmitteltechniker oder als Betriebsfachwirt mit staatlicher Prüfung im Bereich Hotel- und Gaststättenwesen kommt eine Ausbildung zum Lebensmittelkontrolleur für Dich infrage. Ebenso sind Bedienstete im Polizeivollzugsdient und Beamte aus dem mittleren und gehobenen Dienst der allgemeinen Verwaltung, die mindestens drei Jahre bei der amtlichen Lebensmittelüberwachung beschäftigt waren, für die Fortbildung zugelassen.

Fortbildung

Die Ausbildung zum Lebensmittelkontrolleur wird von den Bundesländern an darauf spezialisierten Akademien durchgeführt. Zu den größten Akademien zählt die Akademie für öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen), an der Qualifizierte aus verschiedenen Bundesländern die Fortbildung absolvieren können. Manche Länder wie Bayern und Baden-Württemberg haben eigene Akademien. Die Lebensmittelkontrolleur-Ausbildung dauert insgesamt zwei Jahre und ist unterteilt in einen theoretischen und einen praktischen Teil.

theoretischer Teil

Für den theoretischen Teil sieht die Ausbildung zum Lebensmittelkontrolleur sechs Monate vor. Der Lehrgang beinhaltet Veranstaltungen verschiedener Fachrichtungen, die Du für Deine spätere Tätigkeit brauchst. Du befasst Dich zum Beispiel mit dem Recht des Verkehrs mit Lebensmitteln, Tabakerzeugnissen, kosmetischen Mitteln und Bedarfsgegenständen, genauso wie mit dem Straf- und Ordnungswidrigkeitenrecht. Weitere wichtige Themenschwerpunkte in der Theorie sind: Lebensmittel- und Betriebshygiene, Probennahme, Mikrobiologie sowie Warenkunde und Ernährungslehre. Darüber hinaus erlernst Du im Rahmen der Ausbildung die psychologischen Grundlagen der Überwachungstätigkeit, dabei geht es vor allem um Techniken der Kommunikation und zur Konfliktlösung, die Dir in schwierigen Fällen, mit denen Du immer mal wieder konfrontiert sein wirst, zugutekommen.

praktischer Teil

Die übrige Zeit der Lebensmittelkontrolleur-Ausbildung nimmt der praktische Teil in Anspruch, in dem Du an die Tätigkeiten im Rahmen der Lebensmittelüberwachung herangeführt wirst und an Untersuchungen teilnimmst. Diesen Praxispart absolvierst Du an einem der Lebensmittelüberwachungsämter der Landkreise oder kreisfreien Städte beziehungsweise Bezirke sowie an der zentralen Untersuchungseinrichtung des jeweiligen Landes.

Am Ende der Fortbildung steht die Fortbildungsprüfung. Sie gliedert sich in einen mündlichen, einen schriftlichen und einen praktischen Teil, in dem Du eigenständig Betriebsuntersuchungen durchführst. Bei Bestehen darfst Du Dich anschließend Lebensmittelkontrolleur nennen.

Wo arbeitet ein Lebensmittelkontrolleur?

Als Lebensmittelkontrolleur bist Du tätig im öffentlichen Dienst. Als Arbeitgeber kommen für Dich demzufolge infrage:

  • Ordnungsämter innerhalb der Kommunalverwaltung
  • Landesuntersuchungsämterämter für das Gesundheitswesen

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Dein Arbeitsalltag als Lebensmittelkontrolleur ist in der Regel ziemlich abwechslungsreich und gespickt mit vielen Außenterminen, bei denen Du die entsprechenden Betriebe auf die Einhaltung der gesetzlichen Regeln kontrollierst. Dabei wirst Du mit folgenden Tätigkeiten zu tun haben:

Wie sieht der Arbeitsplatz aus?

Dein Arbeitsplatz im jeweiligen Lebensmittelüberwachungsamt sieht wahrscheinlich recht unspektakulär aus, dort wirst Du die meiste Zeit am Schreibtisch verbringen und damit beschäftigt sein, Deine Unterlagen zu sichten, Analysen auszuwerten und Protokolle auszufüllen. Einen großen Teil Deiner Arbeitszeit verbringst Du jedoch nicht im Büro, sondern in den Betrieben, die Du überprüfst. Das können große Industriebetriebe, kleine Geschäfte, Supermarktketten oder Restaurants sein. Was Dein Arbeitsumfeld angeht, sollte es Dir also ganz und gar nicht langweilig werden.

Was verdient ein Lebensmittelkontrolleur?

Während der Lebensmittelkontrolleur-Ausbildung beziehst Du mit meist 1.700 bis 1.900 Euro ein vergleichsweise hohes Ausbildungsgehalt, in Hamburg sind es sogar 2.300 Euro. Das liegt daran, dass es sich hierbei eben nicht um eine Erstausbildung handelt, sondern um eine Weiterbildung für Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung samt Meisterabschluss.

Das Einstiegsgehalt nach Beendigung der Ausbildung liegt dann laut Tarifvertrag der Länder bei rund 3.100 Euro. Während der Laufbahn kann Dein Gehalt auf ungefähr 4.000 Euro steigen, in führender Position sind auch bis zu 4.500 Euro drin.

Wo finde ich einen Job als Lebensmittelkontrolleur?

Wie sind die Berufsaussichten für Lebensmittelkontrolleure?

Es gibt zwar keinen Mangel an Lebensmittelkontrolleuren, dennoch handelt es sich um einen Beruf mit Zukunft. Denn es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass die Qualitätssicherung in Betrieben, die mit der Produktion, Verarbeitung oder dem Verkauf von Lebensmitteln zu tun haben, an Bedeutung verliert, ganz im Gegenteil. Dementsprechend sind auch die Berufsaussichten für ausgebildete Lebensmittelkontrolleure ziemlich gut.

Welche Spezialisierungen gibt es?

Dadurch, dass die Berufsbezeichnung Lebensmittelkontrolleur bereits am Ende einer Fortbildung steht, ist die Tätigkeit im Grunde genommen bereits eine Spezialisierung. Innerhalb des Berufes kann man sich dennoch auf die Prüfung bestimmter Betriebe spezialisieren, etwa:

  • Lebensmittelproduzenten
  • Futtermittelhersteller
  • Kosmetikproduzenten
  • Hersteller von Tabakerzeugnissen

Passt der Beruf Lebensmittelkontrolleur zu mir?

Lebensmittelkontrolleure müssen einen langen Ausbildungsweg bewältigen und bringen somit bei Berufseintritt bereits einige Jahre Erfahrung aus anderen Bereichen mit. Sie verfügen zudem aufgrund der Fortbildungs-Inhalte über weitreichende Kenntnisse in verschiedenen Bereichen wie Lebensmittelkunde, Hygiene und Recht. Das setzt auch ein breites Interessenspektrum voraus, Du solltest Dich also für Mikrobiologie ebenso begeistern können wie für das ausführliche Studieren von Rechtsvorschriften. Daneben benötigst Du aber noch weitere Qualitäten. Wenn Du Lebensmittelkontrolleur werden möchtest, prüfe zuerst, ob Du die folgenden Voraussetzungen erfüllst:

Gründliches Arbeiten
Bei der Einhaltung von Hygienestandards oder Lebensmittelkennzeichnungen geht es oft um Kleinigkeiten, nicht jedes Vergehen ist offenkundig. Als Kontrolleur benötigst Du also einen Blick fürs Detail, denn Unaufmerksamkeit oder kleinere Ungenauigkeiten können zu falschen Ergebnissen führen.
Selbstbewusstes Auftreten
Du solltest Dir darüber im Klaren sein, dass Du als Lebensmittelkontrolleur nicht in jedem Betrieb ein gern gesehener Gast bist. Schließlich bist Du dafür zuständig, Qualität sicherzustellen, Missstände aufzudecken und diese auch entsprechend zu ahnden. Dafür benötigst Du ein sehr bestimmtes und manchmal auch resolutes Auftreten.
Verantwortungsbewusstsein
Dein Einsatz gilt in allererster Linie dem Schutz der Konsumenten. Deine Entscheidungen können also mitunter große Schäden verhindern. Dieser Verantwortung solltest Du Dir stets bewusst sein.
Flexibilität
Als Lebensmittelkontrolleur hast Du viele Außentermine, bist folglich viel unterwegs. Und deine Einsätze können auch mal nachts oder am Wochenende stattfinden.
Kommunikationsstärke
In Deinem Beruf hast Du beinahe täglich mit neuen Leuten zu tun. Respektvoller Umgang und Dialog sollten Dir liegen, denn auch das trägt dazu bei, dass Du Deiner Arbeit möglichst ungehindert nachgehen kannst.