Was ist eine Justizfachangestellte?
Eine Justizfachangestellte oder ein Justizfachangestellter ist für organisatorische und verwaltende Aufgaben innerhalb von Gerichten und Staatsanwaltschaften zuständig. Sie nehmen dabei besonders die Aufgaben der Geschäftsstelle wahr. Dabei erledigen sie unterschiedliche Bürotätigkeiten sowie Verwaltungsaufgaben.
Was macht eine Justizfachangestellte?
Als Justizfachangestellte oder als Justizfachangestellter gehört das Verwalten von Akten zu gerichtlichen Vorgängen aller Art zu Deinen Aufgaben. Du musst immer viele Fristen und Termine im Blick haben und darauf achten, dass diese von Seiten des Gerichtes oder der Staatsanwaltschaft eingehalten werden. Darüber hinaus bist Du in diesem Beruf für den Schriftverkehr zuständig. Das heißt, Du nimmst Post an, sortierst diese und antwortest auf schriftliche Anfragen. Es gibt bestimmte Service-Einheiten, während derer Du auf Fragen von Bürgerinnen und Bürgern antwortest.
Auch für Eintragungen in Karteien und Dateien bist Du zuständig. Du trägst neue Einträge in das Grundbuch ebenso ein, wie in das Handelsregister. Während Verhandlungen im Gericht bist Du für das Protokoll zuständig. Du musst also alle Vorgänge schnell mitschreiben. Beispielsweise nimmst Du in das Protokoll von den Strafverteidigern gestellte Anträge und Erklärungen auf. Eine weitere wichtige Aufgabe besteht darin, Kosten für Verhandlungen zu berechnen, entsprechende Schriftstücke aufzusetzen und zu kontrollieren, ob die Zahlungen rechtzeitig stattgefunden haben.
Wie wird man Justizfachangestellte?
Um Justizfachangestellte oder Justizfachangestellter zu werden, musst Du eine zweieinhalb bis dreijährige Ausbildung absolvieren. Im folgendem erfährst Du, welche Rahmenbedingungen Du für die Justizfachangestellte-Ausbildung erfüllen musst, wie die Ausbildung aufgebaut ist, und welche Inhalte Du währenddessen erlernst.
Voraussetzungen und Ablauf
Um die Ausbildung zur Justizfachangestellten beginnen zu können, benötigst Du rechtlich gesehen keinen bestimmten Schulabschluss. Fast 70 Prozent der Ausbildungsbetriebe stellen jedoch Absolventen mit Hochschulreife ein. Die verbleibenden 30 Prozent konzentrieren sich dann auf Menschen mit Realschulabschluss. Die Justizfachangestellte-Ausbildung wird unterteilt in einen betrieblichen Teil, sowie in einen Berufsschulteil. Entweder Du hast an festgelegten Tagen Schulunterricht, und an den restlichen findet die betriebliche Ausbildung statt, oder aber Du hast erst mehrere Wochen Blockunterricht in der Berufsschule und arbeitest und lernst anschließend mehrere Wochen lang in dem Betrieb.
Nach der Hälfte des zweiten Ausbildungsjahres musst du eine Zwischenprüfung bestehen. In dieser musst Du drei schriftliche Arbeiten schreiben. Die Haupt- und Abschlussprüfung findet nach den drei Ausbildungsjahren statt. Hier musst Du ebenfalls drei schriftliche Arbeiten bestehen. Zusätzlich kommen dann noch zwei praktische Prüfungsaufgaben dazu.
Themen in der Ausbildung zur Justizfachangestellten
Im Unterricht in der Berufsschule erfährst Du viele grundlegende Gegebenheiten aus dem Thema Rechtswissenschaften. Du erfährst, wie die Rechtsanwendung in Strafverfahren abläuft, in Verfahren von Ordnungswidrigkeiten und wie diese in Zivilverfahren wie beispielsweise in Verfahren des Familienrechts oder von Zwangsvollstreckungen ablaufen. Du erlernst also ein fundiertes theoretisches Wissen über Rechtsanwendungen. Ebenso sieht es auch bei Verwaltungsabläufen aus: Kosten- und Entschädigungsrecht während Verfahren und die korrekte Eintragung in öffentliche Register. Auch erwirbst Du ein solides Wissen aus dem allgemeinen Gebiet des wirtschaftlichen Handelns im öffentlichen Dienst. Dabei spielt auch der Schutz von personenbezogenen Daten eine wichtige Rolle.
In den Phasen, in denen Du während Deiner Ausbildung bereits im Ausbildungsbetrieb arbeitest, setzt Du das erlernte Wissen um. Hier lernst Du außerdem, besonders am Anfang der Ausbildung zur Justizfachangestellten, wie Du Arbeitsabläufe organisierst und Aufgaben fristgerecht fertigstellst.
Wo arbeitet eine Justizfachangestellte?
Wenn Du die Ausbildung zur Justizfachangestellten erfolgreich beendet hast, kannst Du in diesen Bereichen einen Job finden:
- In Gerichten
- Bei Staatsanwaltschaften
Manchmal kannst Du aber auch hier eine Anstellung finden:
- In juristischen Verbänden oder in Arbeitnehmer- oder Arbeitgeberkammern
- In Rechtsanwaltskanzleien oder bei Notaren
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Hier erfährst Du, welche täglichen Aufgaben typisch in dem Beruf sind. Trotzdem hängen die konkreten, tatsächlichen Alltagsaufgaben stark davon ab, wo Du angestellt bist:
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
In Deinem späteren Berufsleben arbeitest Du zum großen Teil an diesen Orten:
- Im Büro am Schreibtisch
- In Gerichtssälen
Dabei verbringst Du einen Großteil Deiner Zeit vor dem Computerbildschirm beziehungsweise im Sitzen.