Anzahl Stipendienprogramme
3
Auslandsstipendien
Nein
Zielgruppen
Bachelor, Diplom, Promotion, Master, Staatsexamen, Magister

Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk : Alle Informationen im Überblick

Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES) ist eines der 13 großen Begabtenförderungswerke Deutschlands und richtet sich an jüdische Studenten und Doktoranden. Ziel ist es, dass sich junge Menschen auf verschiedenen Ebenen mit ihrer jüdischen Identität auseinandersetzen und in Deutschland eine neue jüdische Intellektualität ausgebildet wird. Es wurden bisher mehr als 600 Stipendiaten gefördert, von denen fast 90% einen Migrationshintergrund haben.

Die Förderung des ELES besteht aus mehreren Programmlinien. Das Stipendium für Studenten beinhaltet eine monatliche Pauschale von 300 € mit einem optionalen Aufschlag von bis zu 649 €, der vom Einkommen der Eltern abhängig ist. Promovierende bekommen pro Monat bis zu 1.450 €.

Dem Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk ist wichtig, dass die Stipendiaten:

  • sich sozial in der Gesellschaft oder ihrer Gemeinde engagieren
  • gute Noten haben
  • jüdischen Glaubens sind

In Ausnahmefällen werden auch nicht-jüdische Bewerber ausgewählt, die sich fachlich mit dem Judentum beschäftigen.

Die Stipendiaten des ELES haben zudem die Wahl aus über 50 Veranstaltungen pro Jahr. Diese verteilen sich auf mehrere Programmlinien, wobei Anregungen und Vorschläge vonseiten der Stipendiaten zur Programmgestaltung ausdrücklich willkommen sind.

Auf den Begrüßungstagen werden neue Stipendiaten in die Arbeit des Studienwerks eingeführt. Gleichzeitig werden Stipendiaten eingeladen, die kurz vor ihrem Abschluss stehen. So soll eine jahrgangsübergreifende Vernetzung stattfinden und ältere Stipendiaten dazu angeregt werden, sich im Studienwerk auch nach dem Ende ihrer Förderung zu engagieren.

Es finden außerdem regelmäßig ELES-Kollegs mit Themenschwerpunkten wie „Migration“ oder „Erinnern“ und studentisch organisierte Kollegs statt. Die Promovierenden treffen sich in einem eigenen Forum zum Austausch. Außerdem gibt es Praxiskollegs unter der Anleitung eines orthodoxen und eines liberalen Rabbiners, die zur Erforschung der persönlichen religiösen Identität anregen sollen.

Die Sonderprogramme des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks richten sich an Künstler und Journalisten. Das KunstLab DAGESH unterstützt Künstler dabei, sich mit ihrer jüdischen Identität auseinanderzusetzen. Neben der finanziellen Förderung assistiert ELES bei der Organisation von Ausstellungen, Vorführungen und Veranstaltungsreihen.

In Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung wird das Rudolf Mosse Stipendium für die journalistische Nachwuchsförderung vergeben.

Als Ansprechpartner für die Stipendiaten stehen fast 50 Vertrauensdozenten zur Verfügung. Deutschlandweit haben sich außerdem sechs Regionalgruppen organisiert, die sich regelmäßig treffen.

Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk ermutigt seine Stipendiaten zu einem Auslandsaufenthalt und stellt dafür auch eine zusätzliche Förderung in Aussicht. Außerdem werden im Rahmenprogramm des Studienwerks Auslandsakademien in New York und Israel veranstaltet. Über das „Benno-Jacob- // Bertha-Pappenheim-Stipendienprogramm“ werden im Gegenzug angehende Rabbiner und Kantoren nach Deutschland eingeladen.

Erst 2009 wurde das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk gegründet und ist damit eins der jüngsten Begabtenförderungswerke. Es wurde nach dem Berliner Historiker und Religionswissenschaftler Ernst Ludwig Ehrlich (1921-2007) benannt, der sich intensiv für einen interreligiösen Dialog einsetzte. Stipendien wurden vom ELES zuerst 2010 vergeben. Seinen zentralen Sitz hat das Studienwerk seit 2017 im Ernst Ludwig Ehrlich Haus in Berlin Mitte. Es befindet sich auf dem Gelände der evangelischen St. Johannis-Kirche, ebenso wie die liberale Ibn-Rushd-Goethe-Moschee. Das ELES legt ganz in der Tradition seines Namensgebers viel Wert auf einen Austausch der Religionen und betreibt dazu etwa das Projekt „Dialogperspektiven“.

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