Gerade in den beliebten Großstädten ist günstiger Wohnraum immer seltener zu finden. Problematisch ist das mitunter für Studenten, die durch die Uni an Großstädte gebunden sind, jedoch wenig Geld zur Verfügung haben. Wer zum Studium in eine andere Stadt zieht, hat direkt ein doppeltes Problem: Wie soll man eine Studentenwohnung finden, wenn sie sich kaum in der Stadt auskennen?
Die Mietkosten beachten und kontrollieren
Wer als Student viel Geld zur Verfügung hat, kann sich glücklich schätzen. Die meisten Studierenden müssen haushalten, um problemlos über die Runden zu kommen. Doch gerade in der letzten Zeit schießen in den beliebten Unistädten auch für WG-Zimmer die Preise in den Himmel. Nicht selten stoßen Studenten auf Anzeigen für WG-Zimmer, deren Kosten die 500-Euro-Grenze übersteigen. Wichtig ist, die Mietkosten in Relation zum Mietspiegel zu betrachten. Wie teuer sind Wohnungen in der jeweiligen Gegend und welche Kosten sind bereits in der WG-Miete enthalten? Die Gebühr für das Zimmer sollte sich aus
- Kaltmiete
- Nebenkosten
- evtl. Telekommunikation
zusammensetzen. Bei den Kosten der Kaltmiete ist es ratsam nachzufragen, wie teuer die Gesamtmiete der von der WG angemieteten Wohnung ist. Sind die Zimmer gleich groß, werden sowohl die Kaltmiete als auch die Nebenkosten durch die Anzahl der in der WG lebenden Personen geteilt. Einige WGs gehen so weit, dass sie auch die Kosten für das Telefon, Internet für Studenten, aber auch für das Fernsehen auf die Mitbewohner aufteilen. Hierbei sollten Interessenten kurz die Gesamtkosten in Erfahrung bringen.
Wie hoch die Kaltmiete ist, hängt vom jeweiligen Mietspiegel der Stadt ab. Mittlerweile bieten viele Immobilienportale und Statistikseiten einen Einblick in die Mietkosten in den jeweiligen Städten. Wer nach einer günstigen Unterkunft sucht, sollte jedoch nicht nur auf den Preis schauen, sondern die Fahrtwege zur Uni unbedingt mitberücksichtigen. Es bringt wenig, außerhalb der Stadt zu wohnen und hohe Fahrtkosten zu haben, wenn auch die Miete in den Außenbezirken deutlich günstiger ist. Die Fahrtkosten sollten die Mietersparnis unterschreiten und nicht ausgleichen. Wie teuer eine WG-geeignete Wohnung mit rund 60 Quadratmetern in den unterschiedlichen Städten ist, wird anhand dieser Beispiele gezeigt:
- Bonn: 11,86 Euro/Quadratmeter
- Köln: 14,06 Euro/Quadratmeter
- Berlin: 13,10 Euro/Quadratmeter
- München: 24,72 Euro/Quadratmeter
- Hamburg: 12,72 Euro/Quadratmeter
Die Mietpreise spiegeln die durchschnittliche Miete innerhalb der jeweiligen Stadt wider.
Um zu sparen, sollten sich Studenten überlegen, ob sie nicht eine größere WG gründen. Je höher die Quadratmeterzahl der Wohnung ist, desto niedriger wird der Preis je Quadratmeter. Es kann also gut sein, dass eine größere WG im Vergleich zu kleinen Zwei-Mann-WGs deutlich günstiger ist.
Ein hoher Kostenfaktor, selbst bei einer WG, ist natürlich die Kaution. Auch diese fällt an und muss in der Regel zu Beginn des Mietverhältnisses gezahlt werden.
Wo finden Studenten WG-Zimmer?
Wer eine Wohnung sucht, schaut in die Zeitung oder das Internet. Gilt das auch für WG-Zimmer? Natürlich. Wenn ein Student wegen der Uni in eine neue Stadt zieht, kann er zudem direkt an der Uni nach Informationsportalen oder auch Wohnungsausschreibungen suchen. Nicht selten suchen WGs über das Schwarze Brett der Universität nach neuen Mitbewohnern. Ansonsten gibt eine kurze Suche über die gängigen Suchmaschinen schon eine große Auswahl an Portalen, die einen Kontaktmarkt für WG-Zimmer zur Verfügung stellen. Auch eine eigene Anzeige ist sinnvoll. Als immer präsenter und wirksamer erweisen sich die sozialen Netzwerke. Häufig werden WG-Zimmer direkt über einen Post bei Facebook oder Twitter vergeben. Einen Tweet mit einem Hilfegesuch abzusetzen, schadet daher garantiert nicht.
Wichtig ist, dass sich Studenten rechtzeitig auf die Suche begeben. Gerade zum Semesterbeginn verschärft sich die Wohnsituation in den Universitätsstädten, sodass die Zusage nun beinahe schon eine Glückssache ist.
Zudem sollte sich jeder Studierende vor der WG-Suche Gedanken darüber machen, welche Art von WG gesucht wird. Soll es eine reine Zweck-WG werden oder doch eine Art Familienersatz? Wer wenig Kontakt zu den anderen Mitbewohnern wünscht, wird in einer freundschaftlich geführten WG selten glücklich. Eine Zweck-WG hingegen eignet sich nicht für Personen, die viel und häufig etwas mit den Mitbewohnern unternehmen möchten.
Welche Stolperfallen existieren noch bei der WG-Suche?
Einige WGs führen zur Mitbewohnerauswahl kleine Castings durch. Ob sie sinnvoll sind, muss jeder für sich entscheiden. Dennoch beweisen die Castings, dass sich WG-Bewohner für ihre neuen Mitbewohner interessieren. Vorbereitung ist also besonders wichtig auf der Suche nach einem Zimmer. Suchende sollten sich kurz vorstellen, etwas über sich erzählen und sich nicht rein auf die Wohnung konzentrieren.
Ansonsten müssen sich auch Studenten an die gesetzlichen Fristen des Umzugs halten. Nach dem Einzug haben sie zwei Wochen Zeit, um sich bei dem jeweiligen Einwohnermeldeamt anzumelden. Anderenfalls drohen Bußgelder. Die Anmeldung bietet jedoch auch Vorteile. Durch den Wohnsitz können Studierende jetzt natürlich auch Wohngeld oder Bafög beantragen, um sich das Studium zu finanzieren.
Eine Stolperfalle kann der Mietvertrag sein. Je nach WG ist dieser unterschiedlich geregelt. Nicht selten mietet ein Student die gesamte Wohnung an und tritt gegenüber den Mitbewohnern als Zwischenvermieter auf. Der Mietvertrag über das Zimmer läuft in diesem Fall über den Hauptmieter. Das Problem an diesen Verträgen ist, dass der gesamte Mietvertrag endet, sobald der Hauptmieter auszieht. Zudem muss sichergestellt sein, dass der Hauptmieter die notwendige Bescheinigung für das Einwohnermeldeamt ausfüllt und die Bestätigung beilegt, dass die Wohnung als WG genutzt werden kann. Alternativ werden Wohnungen direkt über den Eigentümer vermietet. Dieser schließt nun einen Mietvertrag mit jedem Mitbewohner ab. Untereinander haben die WG-Bewohner kein Geschäftsverhältnis, sodass etwaige Kündigungen oder Ansprüche direkt an den Wohnungseigentümer zu richten sind.
Eine WG zu finden ist machbar
Wer sich rechtzeitig über die Wohnsituation in der Universitätsstadt informiert und sich auf die WG-Suche begibt, hat heute recht gute Chancen, eine ansprechende Bleibe zu finden. Gerade in den sozialen Netzwerken oder über das Schwarze Brett der Unis werden viele WGs ausgeschrieben. Dennoch sollten die Kosten stets beachtet und nachgerechnet werden, damit das angemietete Zimmer im Verhältnis zur Gesamtmiete nicht zu teuer ist.