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Krankheit in Bewerbung erwähnen? Wie?

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Hallo, Ich möchte mich demnächst für ein Stipendium bewerben und habe ein paar Fragen. Zu meiner Situation: Ich habe kurz vor dem Abschluss meiner Magisterarbeit Ende 2012 erfahren, dass ich einen Gehirntumor habe. Das war für mich und meine Familie (Frau und Kind) natürlich erst einmal ein Schock. Meine Tante ist erst vor drei Jahren an einem Gehirntumor gestorben, da war die Angst noch um so größer, dass mich das gleiche Schicksal ereilt. Ich habe trotzdem meinen Magisterabschluss in der vorgegebenen Zeit abgeschlossen, da es in meinen Augen keinen Sinn gemacht hätte eine Pause zu machen. Zum Einen hatte ich Angst, dass ich den Anschluss an meine Arbeit nicht mehr finde. Zum Anderen konnten wir es uns nicht leisten, meinen Abschluss weiter aufzuschieben. Ich musste dringend wieder arbeiten gehen oder sonstwie Einkommen erzeugen. Die folgenden Untersuchungen/Therapien haben mich dann bis Ende 2013 sehr viel Zeit gekostet, ich bin aber jetzt wieder soweit genesen, dass ich meine ursprünglichen Pläne wieder aufnehmen kann. Bevor das ganze Theater mit meinem Tumor anfing, hatte ich Pläne für eine Doktorarbeit gemacht und auch schon entsprechende Betreuer hierfür gefunden. Die damaligen Betreuer sind auch jetzt wieder bereit, mich weiterhin zu unterstützen. Meine Frage ist, wie ich mit meiner Krankheitsgeschichte jetzt gegenüber möglichen Institutionen umgehen sollte. Da bin ich mir wirklich unsicher. Zum Einen ist meine Abschlussnote nicht so gut, wie sie hätte sein können. Ich habe meinen Magister letztendlich mit 2,8 abgeschlossen. Während des Studiums habe ich eigentlich nur gute bis sehr gute Leistungen erbracht, da tut mir das schon ein wenig weh. Ich denke mal, das wird mich von vielen Stipendien von vorne herein ausschließen, gerade von denen, die eben "sehr gute akademische Leistungen" fordern. Wie kann ich in einer Bewerbung klar machen, dass meine Abschlussnote nicht wirklich den Leistungsstandard widerspiegelt, den ich mir während meines Studiums erarbeitet habe? Auch wenn ich jetzt nicht meine Erkrankung für alle Missstände verantwortlich machen möchte, kann ich doch nicht behaupten, das Alles sei während mein Abschlussphase spurlos an mir vorrüber gegangen. Zum Anderen mache ich mir Sorgen, dass ich auch aufgrund meiner Erkrankung abgelehnt werden könnte. Mir geht es mittlerweile wieder sehr gut und habe den Tumor erfolgreich bekämpft, ich kann aber nicht garantieren, dass das auch so bleibt. Eine kleine Chance wird immer bleiben, dass der Tumor wieder zurück kommt. Daher stehe ich auch für die nächsten Jahre weiter unter medizinischer Beobachtung. Könnte das evtl. ein Grund sein, meine Bewerbung abzulehnen? Sollte ich daher vielleicht meine Erkrankung in einer Bewerbung gar nicht erwähnen, bzw. dürfte ich das überhaupt verschweigen? Fragen über Fragen :-) Ich bin dankbar für jeden Input. Vielen Dank und liebe Grüße