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Rentenversicherung: gesetzliche vs. private Rentenversicherung vergleichen

Damit man in der späteren Rente nicht von plötzlicher Armut überrascht wird, sollte man sich rechtzeitig über eine Rentenversicherung Gedanken machen. In diesem Artikel stellen wir Dir die verschiedenen Formen von Rentenversicherungen vor und erklären ihre Funktionsweisen. Außerdem erfährst Du, wie Du eine für Dich gute Versicherung Deiner Rente findest.

Wo finde ich eine gute Rentenversicherung?

Wenn Du unterschiedliche Anbieter und Tarife von privaten Rentenversicherungen miteinander vergleichen willst, bietet sich der onlinebasierte Rechner von der Plattform Finanzen.de an.

Du musst dafür einfach nur angeben, ob Du monatlich oder einmalig Geld in die Versicherung zahlen möchtest und in welcher Höhe. Darüber hinaus gibst Du noch das Alter ein, ab dem die Auszahlung Deiner Versicherung für die Rente beginnen soll. Nach der Eingabe wird Dir kostenfrei und unverbindlich ein Tarifangebot per E-Mail zugeschickt. Der Online-Tarifvergleich ist unter anderem Testsieger der Stiftung Warentest und Ökotest.

Welche Formen der Rentenversicherung gibt es?

gesetzliche Rentenversicherung

Das Rentensystem in Deutschland gliedert sich in die gesetzliche Vorsorge und in private Versicherungen. Für einen Großteil der Rentner ist die gesetzliche Rente in Deutschland die wichtigste Grundlage für die Versorgung. Sie wird von der Körperschaft des öffentlichen Rechts, der Deutschen Rentenversicherung verwaltet.

Alle Arbeitnehmer in einem angestellten Beschäftigungsverhältnis, zahlen automatisch in diese ein. Aber auch andere Personen sind in der gesetzlichen Rentenkasse pflichtversichert. Darüber hinaus ist auch eine freiwillige Versicherung möglich.

private Rentenversicherung

Es gibt unterschiedliche Arten von privaten Rentenversicherungen. Da die Deutsche Rentenversicherung (DRV) nicht proportional zu der Lohnentwicklung steigt, wird die private Rentenversicherung immer wichtiger.

Riester-Rente

Eine Form der privat finanzierten Rentenversicherungen ist die Riester-Rente. In diese kannst Du nur dann freiwillig einzahlen, wenn Du außerdem in der gesetzlichen Altersvorsorge pflichtversichert bist.

Die Riester-Rente wird durch staatliche Zulagen sowie durch einen Steuervorteil in Form von einem Sonderausgabenabzug gefördert. Dafür musst Du allerdings einen Mindesteigenbeitrag von vier Prozent Deines rentenversicherungspflichtigen Einkommens einzahlen.

Wenn der Mindesteigenanteil jedoch erfüllt ist, gibt es eine staatliche Grundzulage von 175 Euro und für jedes berechtigte Kind noch einen Zuschlag von 300 Euro jährlich.

In der Auszahlungsphase kannst Du von Deinem erworbenen Leistungsanspruch bis zu 30 Prozent auf einmal erhalten.

Rürup-Rente

Die Rürup-Rente heißt offiziell Basisrente und wird ebenfalls steuerlich gefördert. In die Rürup-Rente kannst Du auch dann freiwillig einzahlen, wenn Du nicht in der DRV pflichtversichert bist. Deshalb bietet sich diese Form der privaten Rentenvorsorge besonders für Selbstständige an. Aber auch für gutverdienende Angestellte kann sich die Rürup-Rente finanziell auszahlen.

Wenn Du als Single jährlich maximal 27.565 € einzahlst (Stand 2024) oder mit Deinem Ehepartner maximal 55.130 €, dann kannst Du 100 % der Einzahlungen als Sonderausgaben von Deiner Steuer absetzen. Dadurch sparst Du eine Menge an Steuerlast auf Dein Einkommen.

Die Rürup-Rente wird in der Auszahlungsphase nur nach und nach ausgezahlt. Du darfst Dir nicht aussuchen, ob Du nicht lieber Dein Geld auf einen Schlag erhalten möchtest.

betriebliche Altersvorsorge

Eine betriebliche Altersvorsorge kann Dir von Deinem Arbeitgeber angeboten werden. Auch diese Form der Rentenversicherung wird durch geringere Sozialabgaben und weniger Einkommenssteuer staatlich gefördert. Es gibt unterschiedliche Formen der betrieblichen Altersvorsorge:

  • Unterstützungskasse
  • Pensionskasse
  • Direktversicherung
  • Pensionsfond

weitere private Rentenversicherungsmodelle

Es gibt auch noch Rentenversicherungen, die nicht staatlich gefördert werden. Dazu gehören vor allem fondsgebundene private Rentenversicherungen. Auch Lebensversicherungen zählen zu dieser Kategorie.

Eine solche Rentenversicherung zahlst Du von Deinem Nettogehalt, also nachdem Du auf dieses bereits Deine Einkommensteuer gezahlt hast. Es fallen aber keine Steuern auf erhaltene Zinsen oder Dividenden an. Außerdem ist eine solche Art der Rentenversicherung später während der Auszahlungsphase nur gering besteuert.

private Altersvorsorge

Viele Rentenversicherungen greifen auch dann, wenn Du erwerbsunfähig wirst. Du erhältst dann eine sogenannte Invaliditätsversorgung. Auch wenn Du verstirbst, erhalten Hinterbliebene die von Dir angesparte Rente als Versorgung. Anders sieht es bei der privaten Altersversorgung aus. Diese ist ausschließlich für den Zweck der Altersrente vorgesehen.

Wie funktioniert die Rentenversicherung?

gesetzliche Rentenversicherung

Entgeltpunkte

Die sogenannten Entgeltpunkte entscheiden darüber, wie hoch Deine Rente ist. Die Entgeltpunkte errechnen sich aus Deinem versicherten Arbeitslohn. Jedes Jahr wird Dein Entgelt aus dem durchschnittlichen Arbeitsentgelt von allen versicherten Arbeitnehmern berechnet. Wenn Dein Jahresentgelt dem durchschnittlichen Entgelt aller Arbeitnehmer entspricht, erhältst Du den durchschnittlichen Entgeltpunkt.

Falls Du mehr als der Durchschnitt verdienst liegen Deine Entgeltpunkte höher, wenn Du weniger verdienst, ist Dein Entgeltpunktewert im Verhältnis niedriger.

Umlageverfahren

Die DRV funktioniert nach dem Umlageverfahren. Wer aktuell in die gesetzliche Rentenkasse einzahlt, finanziert die Menschen, die sich zurzeit in Rente befinden. Du bekommst also Deine Rente von der Generation nach Dir finanziert. Dieses System nennt sich Umlageverfahren.

Rentenformel

Die Deutsche Rentenversicherung Bund berechnet Deine monatliche Rente zu Deinem Rentenbeitrittsalter nach dieser Formel:

Persönliche Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x aktueller Rentenwert x Rentenartfaktor.

Durch den Zugangsfaktor werden Aufschläge oder auch Abschläge berücksichtigt, die Du erhältst, wenn Du beispielsweise vorzeitig in Rente gehst.

Der Rentenfaktor bestimmt verschiedene Rentenhöhen. Hast Du zum Beispiel nur eine teilweise Erwerbsminderung, erhältst Du auch nur die Hälfte von Deiner vollen Rentenzahlung.

Rentenniveau

Das Rentenniveau bestimmt, wie viel Du nach 45 Jahren Einzahlung in die DRV Bund an Rente erhältst. Dies wird wieder anhand von dem Durchschnittseinkommen berechnet.

Das Rentenniveau von 48 Prozent ist bis zum Jahr 2025 garantiert. Eine Standartrente darf demnach nach 45 Jahren Renteneinzahlung nicht unter 48 Prozent des aktuell gültigen Durchschnittseinkommens sinken.

private Rentenversicherung

Es lässt sich nicht pauschal sagen, wie die Rente bei privaten Versicherungen funktioniert. Jede Rentenart hat eine eigene Berechnung. Um zu erfahren, welche Rentenversicherung sich für Dich am meisten lohnt, empfehlen wir Dir unterschiedliche Arten der Altersvorsorge onlinebasiert mit finanzen.de zu vergleichen.

Wie hoch sind die Beiträge in der Rentenversicherung?

gesetzliche Rentenversicherung

Der Beitragssatz für die gesetzliche Rentenversicherung im Jahr 2024 liegt bei 18,6 Prozent von Deinem Lohn.

private Rentenversicherung

Wie hoch die Beiträge in einer privaten Rentenversicherung sind, hängt ganz von der Art der Versicherung ab. Oft kannst Du selber festlegen, wie viel Geld Du einzahlen willst.

Wer kann sich versichern lassen?

gesetzliche Rentenversicherung

pflichtversichert

Jeder Arbeitnehmer, also jeder angestellte Beschäftigte, ist pflichtversichert. Außerdem sind folgende Personengruppen ebenfalls in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert:

  • Eltern während der Zeit der Kindererziehung
  • Menschen, die Angehörige pflegen
  • Menschen mit Behinderung
  • Sozialhilfeempfänger
  • Studenten mit Nebenjob

freiwillig versichert

Für manche Selbstständige lohnt es sich, freiwillig in die deutsche Rentenversicherung einzuzahlen. Der Arbeitgeberanteil muss selber übernommen werden.

Künstler und Publizisten, die in der Künstlersozialkasse sind, zahlen ebenfalls automatisch Geld in die gesetzliche Rentenkasse ein. Den Anteil des Arbeitgebers übernimmt dabei die Künstlersozialkasse.

private Rentenversicherung

Jeder deutsche Staatsbürger darf in Deutschland eine private Rentenversicherung abschließen.

Welche Leistungen umfasst die gesetzliche Rentenversicherung?

Rente wegen Alters

Die deutsche Rentenversicherung übernimmt die Rentenzahlung nach dem Eintritt in das grade aktuelle Rentenzeitalter. Wenn Du nach dem Jahr 1963 geboren wurdest, liegt Dein Renteneintrittsalter bei 67 Jahren.

Rente wegen geminderter Erwerbsfähigkeit

Auch falls Du auf Grund einer körperlichen oder psychischen Krankheit arbeitsunfähig wirst, erhältst Du Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Wenn Du nur als teilweise erwerbsgemindert eingestuft wirst, steht Dir die Hälfte Deiner Rente zu.

Rente wegen Todes

Wenn Dein Ehepartner verstirbt und dieser in der gesetzlichen Rentenversicherung war, erhältst Du eine Witwen-Rente.

Auch als Kind von einem verstorbenen Elternteil bekommst Du Geld aus der Rentenversicherung. Die Waisen-Rente steht Dir bis zu Deinem 18. Lebensjahr zu. Wenn Du nach der Volljährigkeit noch eine Ausbildung oder ein Studium absolvierst, erhältst Du währenddessen bis maximal zu Deinem 27. Lebensjahr ebenfalls noch Waisen-Rente.

Welche Form der Rentenversicherung ist am besten?

Man kann nicht allgemein sagen, welche Versicherung für die Rente die Beste ist. Wenn Du herausfinden möchtest, welche private Versicherung für Dich persönlich in Deiner aktuellen Lebenssituation am sinnvollsten ist, solltest Du mehrere Rentenversicherungen miteinander vergleichen. Am besten Du nutzt dafür den kostenfreien Online-Tarifvergleich von der Plattform Finanzen.de.

Außerdem könntest Du Dich von einem unabhängigen Fachmann zu den Möglichkeiten der Riester-Rente oder der Rürup-Rente beraten lassen.

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