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Lebenslauf: Inhalt als Schlüssel zum Erfolg

Wenn Du Deinen Lebenslauf erstellst, entscheiden Form und Inhalt über Deine Karriere-Chancen. Wir verraten, worauf es ankommt, was rein muss und rausfliegt.

Das Wichtigste zum Thema Lebenslauf erstellen:

  • Der ausgewählte Inhalt im Lebenslauf muss Personaler in Sekunden überzeugen.
  • Alle Infos sollen direkt oder indirekt Deine Eignung für den Job zeigen.
  • Deine Berufserfahrung ist das wichtigste Entscheidungskriterium.
  • Dein Werdegang sollte nach Themen und Aktualität gegliedert sein.

Der richtige Inhalt im Lebenslauf ist der größte Erfolgsfaktor

Wer bist Du und was kannst Du? Das wollen die Empfänger Deiner Bewerbung wissen - und zwar so knapp wie möglich. Deshalb schauen viele Personalverantwortliche zuerst auf den Lebenslauf. Sein Inhalt entscheidet, ob Dein Profil für einen Job überhaupt in Frage kommt. Die Herausforderung besteht also darin, Deine Persönlichkeit und Deine Fähigkeiten auf maximal zwei Seiten in Form einer Tabelle abzubilden. Und da möchtest Du natürlich auf keinen Fall aufgrund von Formfehlern sofort aussortiert werden. Folgende Angaben sind Standard, wenn Du einen Lebenslauf schreibst:

Pflicht-Inhalte des Lebenslaufs

  1. Persönliche Daten: Voller Name, Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse.
  2. Beruflicher Werdegang: Auflistung von (relevanten) vorherigen Stellen, d.h. von Berufserfahrung.
  3. Akademische Ausbildung: Informationen zu andauernden oder abgeschlossenen Hochschulstudien mit erworbenen Abschlüssen.
  4. Berufsausbildung: Angabe von durchgeführten beruflichen Ausbildungen und erworbenen Abschlüssen.
  5. Schulische Ausbildung: Angaben zum Besuch weiterführender Schulen und Abschlüsse.
  6. Weiterbildungen: abgeschlossene oder andauernde Weiterbildungsmaßnahmen.
  7. Kenntnisse und Fähigkeiten: z.B. relevante Computer-Kenntnisse oder Fremdsprachen.

Beim Erstellen des Lebenslaufs berücksichtigen: Worauf achten Personaler ?

Die Personalabteilung ist das Nadelöhr, durch das Deine Bewerbung muss, und der Lebenslauf bugsiert sie durch. Eigentlich ist es gar nicht so weit hergeholt, auf was Personaler bei einem Lebenslauf inhaltlich achten und worauf sie anschließend positiv reagieren. Denn im besten Fall sollen die Bewerbungsunterlagen ihnen die Arbeit erleichtern. Mit einem übersichtlichen und aufs Wesentliche fokussierten Lebenslauf kannst Du also immer punkten. Dafür solltest Du mit der entsprechenden Formatierung für gute Lesbarkeit und durch kluge Zusammenfassungen für inhaltliche Dichte sorgen. Die Informationen aus dem Lebenslauf müssen Fähigkeiten beweisen, auf die Du Dich im Anschreiben bereits bezogen hast. Es müssen also die absolut Wichtigsten ausgewählt werden, denn selbst wenn Du eigentlich viel Inhalt für den Lebenslauf zur Verfügung hast, musst Du mit wenig Platz auskommen. Nimmt Dein Lebenslauf mehr als zwei Seiten ein, ist das ein sicheres Zeichen, dass er gekürzt werden muss.

TIPP

Maximiere Deine Erfolgschancen mit professionellem Lebenslauf

Du solltest unbedingt einen professionell formatierten Lebenslauf einreichen. Denn so ein professioneller Lebenslauf erhöht Deine Chancen enorm: Du wirst viel bessere und viel mehr Jobangebote erhalten. Wir empfehlen Dir den Lebenslaufgenerator von Lebenslauf.de. Das Tool ist kinderleicht zu bedienen und hat die verschiedenen Abschnitte für den tabellarischen Lebenslauf schon vorerstellt. Du musst nur noch ausfüllen. Wir haben es getestet und können den Service nur empfehlen.

Einen tabellarischen Lebenslauf erstellen

Die gängigste Struktur des Lebenslaufs ist die tabellarische. Dabei werden Die Informationen in thematisch zusammengefasste Blöcken gegliedert oder die Daten chronologisch aufgelistet. Der Lebenslauf-Inhalt wird nach folgendem Schema aufgelistet: Datum – Bezeichnung und Ort. Also z.B.: Oktober 2013 bis Januar 2016 - Master-Studium Psychologie an der xx-Universität in xx. Wir raten Dir unbedingt dazu, für den tabellarischen Lebenslauf eine Vorlage zu nutzen. Denn die Darstellung des Lebenslauf-Inhalts ist entscheidend. Mit diesem Tool kannst Du mit wenigen Klicks kostenlos einen professionellen Lebenslauf erstellen. Das Tool hilft Dir auch, die Inhalte richtig auszuwählen und aufzulisten.

Die wichtigsten Stationen und Inhalte im Lebenslauf

Deine persönlichen Daten

Dein Lebenslauf fängt immer mit Deinen persönlichen Daten wie z.B. Kontaktdaten, Geburtsdatum und Geburtsort (kein Pflicht-Inhalt) an. Wenn Du Dich dazu entscheidest, ein Bewerbungsfoto hinzuzufügen (in Deutschland ist das immer noch üblich) und kein Deckblatt zu verwenden, solltest Du das Bild in der rechten oberen Ecke im Lebenslauf platzieren. Der Inhalt der persönlichen Daten kann unter Umständen ungewollte Rückschlüsse auf Deine Lebenssituation zulassen oder sogar zu Diskriminierung führen. Deshalb solltest Du mit besonders sensiblen Angaben vorsichtig sein.

Entscheidend für einen guten Lebenslauf sind Erfahrung und Fähigkeiten

Die Inhalte des Lebenslaufs, mit denen Du am meisten beeindrucken kannst, sind natürlich ganz klar Deine (Arbeits-)Erfahrung und Qualifikationen. Dein Werdegang in Form Deiner Ausbildung und beruflichen Stationen ist Hauptausschlaggeber, ob der Arbeitgeber Dich interessant findet und zum Gespräch einlädt. Wenn Du Deinen Lebenslauf verfasst, musst Du hier deshalb besonders sorgfältig auswählen. Mit welchen Angaben willst Du punkten? Wie ausführlich muss Station X behandelt werden? Ist Weiterbildung Y für den Arbeitgeber von Bedeutung? Berufseinsteiger haben es hier besonders leicht, da noch nicht so viele Stationen zur Auswahl stehen. Als Faustregel beim Schreiben des Lebenslaufs gilt: Die jüngsten relevanten (!) beruflichen Erfahrungen sind am wichtigsten. Schenke Deinen letzten Stationen also die meiste Aufmerksamkeit. Dazu kannst Du am besten kurz zusammenfassen, was Deine Hauptaufgaben waren, welche zusätzlichen Funktionen Du erfüllt hast und welche Erfolge Du verzeichnen konntest.

Optisch ist der Inhalt des Lebenslaufs für einen Personaler am einfachsten zu erfassen, wenn Du ihn in Themenblöcke unterteilst, die nach Relevanz und Aktualität sortiert sind:

  • Im Block Berufserfahrung sollte die Beschreibung Deiner Karriere-Stationen auf jeden Fall Zeitraum, Tätigkeit, Position, Arbeitgeber und Ort enthalten.
  • Darauf folgt die Ausbildung (akademisch, beruflich, schulisch). Je weiter diese zurückliegt, desto kürzer kannst Du Dich fassen. Grund- und Mittelschule interessieren den Arbeitgeber in 999 von 1000 Fällen nicht, Angaben zu Schulabschluss und Ausbildungen/Studium reichen an dieser Stelle.
  • Den Block mit den persönlichen Angaben solltest Du ebenfalls prominent unterbringen, wenn Du Deinen Lebenslauf erstellst.
  • Abschnitte zu besonderen Fähigkeiten, Sprachen, Stärken, Interessen und Co. sollten eher zweite Geige spielen, aber dennoch mit wenigen Blicken zu erfassen sein. Hier bietet es sich an, mit Stichworten zu arbeiten.

Diese Infos könnten problematisch sein

Angaben zur Konfession, zur Staatsangehörigkeit, zum Alter oder zum Familienstand kannst Du machen, wenn Du Deinen Lebenslauf schreibst, sie sind aber kein Muss. Der Grund liegt nahe: Niemand soll diskriminiert und schon vorm Gespräch aussortiert werden, weil er beispielsweise Immigrant oder alleinerziehend ist oder einer anderen Religion angehört. Allerdings macht es wenig Sinn, aktiv Dinge im Lebenslauf zu verschweigen, die sowieso irgendwann rauskommen. Die Frage ist auch: Will man nicht lieber aussortiert werden, wenn ein Arbeitgeber Kandidaten nach der Herkunft, dem Beziehungsstatus oder Glauben auswählt? Die Konfession gilt allerdings mittlerweile wirklich nicht mehr als wichtiger Inhalt des Lebenslaufs, es sei denn Du bewirbst Dich in religiösen Einrichtungen. Das Geburtsdatum hingegen wird üblicherweise immer angegeben, auch wenn es kein Muss ist. Eine fehlende Altersangabe kann im schlimmsten Fall Misstrauen erwecken.

Wie Du Lücken im Lebenslauf kaschieren kannst

Arbeitslosigkeit oder ein abgebrochenes Studium – manchmal gibt es im Werdegang Phasen, die man bei der Bewerbung nicht so gern erwähnen würde. Handelt es sich um größere Lücken im Lebenslauf, kann der Inhalt dieser Zeiträume aber nicht so einfach verschwiegen werden. Das würde höchst unseriös wirken! Nenne daher irgendwelche Aktivitäten in diesen Zeiten, durch die Du Dir neue Fähigkeiten angeeignet hast. Das können zum Beispiel Fortbildungen und Sprachkurse sein oder der Aufbau einer eigenen Website, eben alles, was sich im anvisierten Job auszahlen könnte und zeigt, dass Du Dich auch selbst motivieren kannst.

Zu viel Inhalt im Lebenslauf? Gekonnt kürzen!

Länger als zwei Seiten sollte Dein Lebenslauf auf keinen Fall sein. Denn Deine Kernkompetenzen für die Stelle müssen dem Arbeitgeber innerhalb von Sekunden klar werden, wenn er Deinen Lebenslauf scannt. Auch wenn Du sehr viel tolle Projekte betreut oder Auslandserfahrungen gemacht hast, müssen sie Dir nicht automatisch weiterhelfen. Im schlimmsten Fall ist der verantwortliche Personaler oder Teamleiter eher überfordert und will sich nicht durch Deinen Lebenslauf kämpfen. Konzentrier Dich daher auf Infos, die für die Stelle interessant sind. Auch wenn es weh tut, musst Du Deinen Lebenslauf immer mal wieder kürzen.

Tipps: Was Du auf jeden Fall streichen kannst.

  • Je länger eine Station in der Vergangenheit liegt, desto kürzer wird sie ausgeführt oder gleich ganz weggelassen. Es sei denn, sie könnte viel Bedeutung für die Bewerbung haben.
  • Grundschule, Deinen ersten Ferienjob oder Praktika und Nebenjobs, die nichts mit dem Betätigungsfeld zu tun haben, in das Du willst, kannst Du getrost streichen.

Wenn Du clever sein willst, passt Du Deinen Lebenslauf beim Schreiben gezielt an die Unternehmen an. Bestimmte Stationen oder Informationen die für den einen Arbeitgeber interessant sein könnten, sind für den anderen möglichweise völlig irrelevant. Hier musst Du Fingerspitzengefühl bei der Auswahl beweisen, was wiederum zeigt, wie gut Du das Unternehmen kennst und einschätzen kannst. Und das hilft Dir im gesamten Bewerbungsprozess.

Hobbys und Interessen in den Lebenslauf schreiben?

Du musst im Lebenslauf nicht unbedingt Hobbys nennen. Verzichte auf langweilige Angaben wie: „Lesen, Fernsehserien und Fußball“. Wenn überhaupt, dann sollten es besondere Freizeitaktivitäten sein, die Dich als Job-Kandidat interessanter machen. Etwa wenn Du Dich fürs Online-Marketing bewirbst und privat Deinen eigenen Blog an den Start gebracht hast. Solche Inhalte machen den Lebenslauf individueller. Aber versuch das nicht auf Teufel komm raus zu erreichen. Es ist besser, keine Hobbys und besonderen Fähigkeiten anzugeben, als sich mit 08/15-Angaben und veralteten Kenntnissen zu blamieren. Ehrenamtliches Engagement, das Du noch aktiv betreibst, kannst Du jedoch immer nennen.

Lebenslauf mit Foto oder ohne?

Bis vor Kurzem war eine Bewerbung ohne Foto in Deutschland schon fast ein sicheres Ausschlusskriterium. In den Personalabteilungen hierzulande gilt ein Bewerbungsbild meist noch als Mittel zu sehen, "mit wem man es überhaupt zu tun hat." Seit das Gleichbehandlungsgesetz 2006 in Kraft getreten ist, wird ein Bewerbungsbild aber nicht mehr offiziell gefordert. In den USA und vielen anderen Ländern weltweit sind Bewerbungsfotos nie Inhalt des Lebenslaufs, um Diskriminierung vorzubeugen. Diese Sichtweise wird sich vermutlich auch hier ausbreiten, bislang sind sich Jobberater und Arbeitsmarktexperten aber uneinig, ob man sich in Deutschland nun mit oder ohne Bild bewerben sollte. Unser Tipp: Lieber ein Bild einfügen, schaden wird es tendenziell nicht.

Inhalt des Lebenslaufs richtig auswählen: 6 wichtige Tipps

Wie schon erwähnt, sollte Dein Lebenslauf möglichst kurz und knapp ausfallen, gleichzeitig aber viel positive und interessante Infos über Dich präsentieren. Was sollte also wie ausführlich besprochen werden? Was ist zu viel des Guten? Diese sechs Tipps sollten Dir dabei helfen, einen guten Lebenslauf zu erstellen:

  1. Am meisten Beachtung für Die aktuellsten Infos

    Wenn Du Dich auf einer Party jemandem vorstellst und sagst, was Du so machst, dann wirst Du vermutlich kaum als Erstes in aller Länge erzählen, dass Du vor fünf Jahren einmal diesen tollen Erasmus-Aufenthalt hattest. Stattdessen wirst Du ohne nachzudenken die wichtigsten Infos aus der letzten Zeit wiedergeben, um Deine Person und Dein Leben zu beschreiben. Genauso ist es auch beim Lebenslauf. Stationen, die aktuell sind oder kurze Zeit zurückliegen, kommen ganz an den Anfang. Insbesondere gilt das natürlich für die Berufserfahrung, die dem Personaler sofort ins Auge stechen muss. Ob ein klassischer, chronologischer und tabellarischer Lebenslauf den Inhalt Deiner Erfahrungen und Fähigkeiten am besten repräsentiert oder Du innerhalb der verschiedenen Blöcke (Persönliche Daten, Berufserfahrung etc.) nach Wichtigkeit sortierst, bleibt Dir überlassen. Entscheidend sind Übersichtlichkeit und Aussagekraft.

  2. Beschreibe und belege, was Du kannst

    Dein Lebenslauf muss den Inhalt Deines Anschreibens belegen können: Alle Fähigkeiten, die Du Dir zuschreibst, müssen durch Deine Berufserfahrung oder Ausbildung nachvollziehbar sein. Deshalb ist es ratsam, dass Du die Arbeitserfahrungen, bei denen Du besonders viel für den ausgeschriebenen Job gelernt hast, etwas ausführlicher beschreibst. Natürlich solltest Du immer die Position benennen, in der Du gearbeitet hast. Danach bieten sich z.B. Stichpunkte unter der Tätigkeitsbeschreibung an, anhand derer Du auflistest, was Du in diesem Job für Verantwortlichkeiten hattest. Beispiel:

    Januar 2014 bis Dezember 2016 – Marketing-Trainee bei CFD GmbH

    • Koordination der Marken-Kommunikation
    • Planung und Durchführung von Social-Media-Kampagnen
    • Strategie & Analytics für Costumer Relations

    Mit wirklich ausführlichen Aufgabenbeschreibungen solltest Du in Deinem Lebenslauf nur die wichtigsten Stationen versehen.

  3. Schule und Uni? Interessiert irgendwann immer weniger

    Wenn Du erst einmal in der Arbeitswelt drinsteckst, wird praktische Erfahrung immer entscheidender. Deine akademische und vor allem schulische Ausbildung bleibt essentieller Bestandteil des Lebenslaufs, verliert aber an Wichtigkeit. Einzelne Fächer oder der Titel Deiner Masterarbeit interessieren jetzt niemanden mehr. Viel wichtiger wird, was Du in den letzten Jahren gemacht, für welche Unternehmen Du gearbeitet und welche Positionen Du besetzt hast sowie welche Erfolge Du Dir auf die Fahne schreiben kannst. Bei der Schule kannst Du Dich auf diejenige beschränken, auf der Du Deinen letzten Abschluss gemacht hast. Abschlussart, Zeitraum und Name der Schule reichen völlig aus. Die Note kannst Du reinschreiben, dann solltest Du aber auch alle weiteren genannten Abschlüsse mit Noten versehen. Auch bei Deiner Uni-Laufbahn ist weniger mehr: Zeitraum, Studiengang, Hochschule, Abschluss – mehr ist nicht nötig. Interessant sind hingegen Weiterbildungen, die Du nebenberuflich gemacht hast. Diese können ruhig auffällig gestaltet werden, wenn sie noch recht aktuell sind.

  4. Weitere Fähigkeiten? Gern, aber bitte passend

    Vor allem die Punkte EDV-Kenntnisse und Sprachen sind nicht unbedingt Pflicht-Inhalte im Lebenslauf, allerdings solltest Du alle Fähigkeiten erwähnen, die Deine Chancen auf den Job erhöhen könnten. Computerkenntnisse und Fremdsprachen braucht man mittlerweile in so gut wie jedem Job. Das macht sie zu gern gesehenen Angaben, was aber nicht heißt, dass Du hier flunkern solltest. Wenn Du Dich mit Excel nicht auskennst, aber von fortgeschrittenen Office-Kenntnissen redest, könnte das unangenehm werden. Wenn Du zusätzliche Programme wie z.B. Content Management Systeme oder Buchhaltungsprogramme beherrschst, kann Dir das einen Vorteil verschaffen, wenn sie für den Job gefragt sind. Am besten sind natürlich eventuelle Zertifikate! Sprachkenntnisse kannst Du ganz kurz mit Angabe des Sprachniveaus oder einer ehrlichen Selbsteinschätzung abhandeln, wenn es in der Ausschreibung nicht speziell darum geht (wie z.B. bei Übersetzern). Aber auch hier gilt: ehrlich sein. Beschränken sich die Kenntnisse auf den Schnupperkurs der Uni oder Volkshochschule, lass sie lieber gleich weg.

  5. Lebenslauf schreiben: Bereicherung oder Ballast?

    Ja, es kann sich undankbar anfühlen, all diese Praktika, Nebenjobs und Projekte, in die Du so viel Zeit und Energie gesteckt hast, aus deinem Lebenslauf zu schmeißen. Inhalte und Stationen sind aber nicht nur deshalb relevant, weil sie Dir viel bedeuten. Gehe Deinen Lebenslauf nochmal ganz objektiv durch oder gib ihn am besten jemand anderem mit Fokus darauf zu lesen, was die Infos mit dem Job zu tun haben. Alles, was zwar irgendwie zeigt, was für ein toller Typ Du bist, aber eben nicht speziell, warum Du der beste Kandidat für die ausgeschriebene Stelle bist, ist überflüssiger Ballast. Was Deinen Lebenslauf unnötig aufbläht und von Deinen relevanten Fähigkeiten ablenkt, schadet Dir eher, als dass es nutzt.

Struktur im Lebenslauf erstellen: Was steht wo?

Ein tabellarischer Lebenslauf ist die gängigste und für Personaler übersichtlichste Form. Gerade weil sie so an dieses Schema gewöhnt sind, solltest Du den Lebenslauf folgendermaßen strukturieren:

  1. Überschrift: Entweder du wählst ganz oben die Überschrift "Lebenslauf" oder Deinen Namen oder eine Kombination aus beidem.
  2. Foto: Wenn Du kein Deckblatt hast, kommt Dein Bewerbungsbild in die rechte obere Ecke des Lebenslaufs.
  3. Persönliche Daten
  4. Beruflicher Werdegang
  5. Akademischer und schulischer Werdegang
  6. Weitere Kenntnisse
  7. Hobbys und Interessen
  8. Unterschrift: Wenn Du Deinen Lebenslauf ausgedruckt abgibst, darf auch Deine Unterschrift nicht fehlen.

Inhalte des Lebenslaufs chronologisch ordnen oder nicht?

Die einfachste Anordnung Deiner Stationen im Lebenslauf, ist eine strikte chronologische Aneinanderreihung ohne sie in Themengebiete (Berufliche Erfahrung, Ausbildung etc.) zusammenzufassen. Nach den persönlichen Daten schreibst Du alle Stationen in ihrer zeitlichen Abfolge untereinander, beginnend mit dem aktuellsten Inhalt. Diese Form hat Vorteile, wenn jemand noch wenig Berufserfahrung und Stationen im Lebenslauf hat. Nur dann bleibt die Übersichtlichkeit gewahrt. Für die meisten ist aber ein nicht komplett chronologischer Lebenslauf sinnvoller: Der Inhalt wird hier in Themenblöcke zusammengefasst, innerhalb derer Chronologie herrscht.

Kreativer Lebenslauf für Individualisten?

Wenn Du eine besonders kreative Bewerbung planst, kannst Du auch beim Lebenslauf variieren. Beispielsweise kannst Du Deinen Werdegang als Zeitstrahl, als Social-Media-Profil oder im Corporate Design der Firma darstellen. So etwas kommt aber nur unter zwei Voraussetzungen in Frage:

  1. Wenn auch der Rest Deiner Bewerbung besonders ausgefallen ist, was z.B. bei Bewerbungen in einer Werbeagentur oder in einem Startup Sinn machen kann.
  2. Wenn die Übersichtlichkeit nicht darunter leidet, wenn der Inhalt im Lebenslauf individuell angeordnet ist.

Lebenslauf-Design: Inhaltlich und optisch stark

Du musst keine grafischen Meisterwerke als Rahmen für Deinen Lebenslauf kreieren, aber ein einheitliches und sorgfältiges Design sollte schon sein. Das Layout muss die Übersichtlichkeit unterstützen und dem Ganzen eine persönliche Note verleihen. Dabei gibt es einige Punkte zu beachten. Wer nicht zu ausgefallene optische Wünsche hat, kann sich an Mustern und Vorlagen für das Layout orientieren. Wichtig ist, dass das Design des Lebenslaufs zum Rest Deiner Bewerbungsunterlagen passt.

Einheitliche Formatierung

Wenn Du Deinen Lebenslauf erstellst und Dich für die Einteilung in Themenblöcke entscheidest, macht ihn das nur dann auch geordneter, wenn er richtig formatiert ist. Beim Text innerhalb der Blöcke müssen alle Zeilen gleich eingerückt sein, sonst wirkt er sofort unkoordiniert und unsauber. Zum Einrücken von Text kannst Du in gängigen Textprogrammen die Tabulator-Taste benutzen und nicht die Leertaste. Fortgeschrittene und EDV-Profis benutzen am besten gleich ein Layout- und Satzprogramm wie beispielsweise InDesign. Gleiche Elemente musst Du immer gleich formatieren, wenn Du also z.B. den Titel des eines Themenblocks fettest, musst Du das auch bei allen Blöcken so machen. Verwende am besten nur maximal zwei Schriftarten und maximal drei Schriftgrößen. Mit ihnen kannst Du kennzeichnen, ob es sich um Ober- oder Unterkategorien handelt. Halte Dich mit Hervorhebungen zurück. Wenn alles ins Auge springt, sieht man gar nichts mehr.

Gestaltung: form follows function

Bei der optischen Gestaltung des Lebenslaufs gilt das Prinzip "form follows function." Jede Design-Variante muss die Übersichtlichkeit unterstützen und die wesentlichen Inhalte gut in den Blick rücken. Variieren kannst du z.B. bei den (Schrift-)Farben – allerdings beschränkt auf schwarz und gedeckte, gut lesbare Farben. Grafische Elemente wie Balken, farbige Flächen etc. sollten immer als Hilfe zur Lesbarkeit dienen und den Inhalt des Lebenslaufs nicht begraben. Du kannst optisch auch schon mit kleinen Besonderheiten herausstechen, indem Du etwa ein persönliches Logo kreierst, das in der Kopfzeile angebracht ist oder indem Du Dein Bewerbungsbild rechts statt links oder in der Mitte einfügst.

Designvorlagen um den Inhalt im Lebenslauf optimal zu verkaufen

Ein tabellarischer Lebenslauf sollte in Sachen Inhalt und Optik doch eigentlich einfach sein? Warum dann so viele Regeln, Blöcke und Formatierungen? Die Gestaltung eines optimalen Lebenslaufs kann einen ganz schön überfordern, vor allem dann, wenn er für jede Art von Stelle geändert werden muss. Probier’s doch mal mit unserem Beispiel-Lebenslauf in verschiedenen Designs als Inspiration! Nach diesem Vorbild kannst Du Deinen Lebenslauf immer wieder erstellen und anpassen. Alle wichtigen Infos sind drin und um Gestaltung und Formatierung musst Du Dir keine Gedanken mehr machen.

Designvorlage für einen Lebenslauf
Designvorlage für einen Lebenslauf

Inhalte, die im Lebenslauf nichts zu suchen haben

Dass sich Dein Lebenslauf darauf beschränken sollte, relevant und aktuell zu sein, dürfte mittlerweile klar sein. Bei einigen Angaben sind sich manche aber oft noch nicht sicher, ob sie nun als Standard dazugehören oder nicht. Wichtig ist: Manche Angaben sind nicht nur unnötig, sie können Dir im schlimmsten Fall sogar schaden! Dazu zählen beispielsweise:

  • Referenzen: In US-Lebensläufen ist es durchaus üblich, die Kontaktdaten von möglichen Referenzgebern anzugeben. Das können ehemalige Vorgesetzte, Auftraggeber oder Uni-Professoren sein, die sich dann (positiv) über die Leistungen des Bewerbers äußern sollen. In Deutschland gehören sie nicht in den Lebenslauf. Falls Du aber darauf bestehst, denke an Folgendes: Deine Referenz sollte wissen, dass er/sie Deine Referenz ist. Sonst kann es böse Überraschungen geben.
  • 08/15-Hobbys: Wer als Hobbys "Laufen, Lesen, Reisen" angibt, kann sich dadurch eher schaden als nutzen. Es ist natürlich überhaupt nichts dagegen einzuwenden, wenn Du gerne joggen gehst, liest oder reist, aber das interessiert Personalverantwortliche nicht. Wenn du Hobbys und besondere Interessen nennst, sollten sie Dich als Bewerber individueller machen und etwas mit dem anvisierten Job zu tun haben.
  • Veraltete Technologien: Software kommt schnell in die Jahre! Wenn Du besondere Programme oder Programmiersprachen beherrschst, solltest Du sie nur dann nennen, wenn sie noch aktueller technischer Standard und für den Job relevant sind. Ansonsten rigoros kürzen und für wichtigere Inhalte, die den Lebenslauf wirklich aufwerten, Platz machen.

Checkliste zu Form, Design und Inhalt des Lebenslaufs

Wenn Du viele Stunden über Deinem Lebenslauf gebrütet, jeden Inhalt ausgewählt und professionell gestaltet hast, willst Du ihn am liebsten einfach nur noch speichern und abschicken. Stopp! Gerade die offensichtlichen, kleinen Sachen vergisst man schnell und zerstört so den Gesamteindruck der ganzen Bewerbung. Hier eine Checkliste um nochmal durchzugehen, ob wirklich alles drin bzw. raus ist:

  • Stimmen Deine Kontaktdaten?
  • Stimmen alle Jahresangaben lückenlos?
  • Hast du einheitlich formatiert?
  • Kommt die Berufserfahrung zur Geltung?
  • Sind alle relevanten Aufgaben und Erfolge drin?
  • Sind überflüssige Infos raus?
  • Sind Firmennamen mit Ort genannt?
  • Ist der Lebenslauf auf max. zwei Seiten?
  • Kommt das Aktuellste zuerst?

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