Du bist hier

Familienversicherung: Als Student ein Segen

Wer über die Familie krankenversichert ist, spart Geld. Wir erklären, wie lange Du die Familienversicherung als Student nutzen kannst und was danach kommt.

Das Wichtigste zur Familienversicherung als Student

  • Du kannst im Studium über Deine Eltern oder Deinen Ehepartner krankenversichert sein.
  • Das geht nur, wenn Du nicht zu alt bist und nicht zu viel verdienst.
  • Nach der Familienversicherung kommt als Student die gesetzliche oder private Versicherung zum Studententarif.

Als Student mit Familienversicherung Beiträge sparen

Bei der Immatrikulation an der Uni musstest Du die Mitgliedsbescheinigung Deiner Krankenkasse mitbringen. Bisher hast Du Dir vielleicht wenig Gedanken zum Thema gemacht, denn die Versicherung war einfach immer da. Das liegt daran, dass Du bisher, wie ein gutes Viertel aller Deutschen, immer bei Deiner Familie mitversichert warst. Für Dich ist das prima, denn dadurch sparst Du Dir Beiträge und musst Dir zunächst keine Gedanken um die Krankenversicherung machen. Du bleibst nämlich erstmal auch als Student in der Familienversicherung. Allerdings gibt es diese Möglichkeit nicht für jeden und auch nicht unbegrenzt. Wann scheidest Du als Studi aus der Familienversicherung aus? Und wie geht es dann weiter? Wir erklären Regeln, Voraussetzungen und weitere Schritte:

Wer als Student in der Familienversicherung bleibt

Das sind die Grundvoraussetzungen, um die Familienversicherung auch als Student genießen zu können:

  • Deine Eltern bzw. ein Elternteil (derjenige, der mehr verdient) oder Dein Ehepartner sind/ist Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse.
  • Du hast Dein 25. Lebensjahr noch nicht vollendet. Mit 25 ist grundsätzlich Schluss. Nur bei der Versicherung über den Ehe- oder Lebenspartner gibt es keine Altersgrenze.
  • Du verdienst monatlich nicht mehr als 505 € (bzw. 538 € als Minijobber).

Wann endet die Familienversicherung als Student?

An der Uni führst Du ein Leben voller Deadlines und Fristen. Leider ist das auch bei der Familienversicherung so. Student kannst Du theoretisch so lange sein wie Du möchtest, kostenfrei bei der Krankenkasse bleibst Du dann aber nicht. Zwischen Deinem 18. und Deinem 25. Geburtstag kannst Du Dich während Deiner Ausbildung - also auch im Studium - noch über Deine Eltern versichern. Dieses Privileg endet mit Deinem 25. Geburtstag. Ab dann musst Du Dich selbst um Deine Krankenversicherung kümmern und Beiträge zahlen. Eine Ausnahme gibt es für studierende Kinder mit Behinderung: Sind sie aufgrund der Behinderung nicht in der Lage, sich selbst finanziell zu versorgen, dürfen sie auch über 25 in der Familienversicherung bleiben. Dafür muss aber z.B. durch ärztliches Attest die "Unmöglichkeit des Selbstunterhalts" nachgewiesen werden.

Versicherung über den Ehepartner

Als verheirateter Student ist die Familienversicherung auch über den Ehepartner möglich. Wenn der eine Partner kein Student und gesetzlich versichert ist, kann der andere sich kostenfrei über ihn mitversichern. Hier gibt es auch keine Altersgrenze. Es gelten aber dieselben Einkommensgrenzen für die Familienversicherung wie bei der Versicherung über die Eltern.

Beispiel: Lisa (22) und Jens (27) haben geheiratet. Jens arbeitet bereits seit einigen Jahren und zahlt dementsprechend selbst Beiträge. Lisa studiert noch und war bisher über ihre Eltern versichert. Nun kann Lisa sich über Jens krankenversichern, solange sie die Einkommensgrenze einhält.

Versicherung für Kinder von Studenten

Als Student kommt die Familienversicherung einem nicht nur selbst zu Gute, sondern auch wenn sich Nachwuchs ankündigt. Bekommt ein Paar ein Kind, während beide noch über ihre jeweiligen Eltern familienversichert sind, kann das Enkelkind über seine Großeltern mitversichert werden. Diese Regelung besteht seit 2009.

Beispiel: Petra und Markus (beide 22) studieren noch, haben aber gerade die kleine Mara zur Welt gebracht. Da sie beide noch über ihre Eltern mitversichert sind, wird Mara über ihre Großeltern mitversichert, bis Petra oder Markus selbst Versicherungsbeiträge zahlen.

Drei Beispiele für die Familienversicherung als Student

Verwirrt über die ganzen Möglichkeiten und Ausnahmen? Diese drei Beispiele erklären ganz konkret, wie sich Studenten versichern können und müssen:

  • Vollzeit-Studentin Lisa, 19 Jahre: Lisa fängt nach dem Abi mit 19 an zu studieren. Um sich einschreiben zu können, kümmert sie sich um ihre Versicherung: Ihre Eltern (verheiratet) sind beide bei der gesetzlichen Krankenkasse. Lisa ist Vollzeit-Studentin und hat zwar einen Nebenjob, verdient damit aber nur 300 € im Monat. Lisa kann sich kostenlos über ihre Eltern mitversichern.
  • Teilzeit-Jobber Niklas, 22 Jahre: Niklas war bislang als Student in der Familienversicherung seiner Eltern. Jetzt hat er neben seinem Studium aber einen lukrativen Nebenjob aufgenommen, bei dem er jeden Monat rund 1.000 € verdient. Damit liegt er über der Einkommensgrenze und muss sich selbst krankenversichern. Da er noch unter 30 ist, kann er einen günstigen Studententarif in der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung bekommen.
  • Ehemann Tobias, 20 Jahre: Tobias studiert und ist mit Julia verheiratet. Julia ist gesetzlich krankenversichert und arbeitet in Vollzeit. So kommt Tobias über Julia in die Familienversicherung als Student und muss keinen eigenen Beitrag bezahlen.

Wann die Familienversicherung als Student nicht möglich ist

Kommst Du als Student in der Familienversicherung unter, sparst Du Dir jahrelang Beiträge. Allerdings gibt es diese Möglichkeit nicht für jeden: Das Alter, die Versicherung der Eltern oder das Einkommen können Hindernisse sein. Du darfst Dir zwar etwas neben dem Studium dazuverdienen, allerdings musst Du Deinen Status als Vollzeit-Student behalten. Du darfst auch nur maximal 20 Stunden die Woche arbeiten, aber in den Semesterferien darf es auch mal mehr sein - sogar bei höherem Gehalt. BAföG, Unterhalt und Stipendien zählen übrigens nicht als Einkommen und beeinflussen deshalb den Krankenkassenbeitrag nicht.

Gibt es Zusatzbeiträge?

Als Student in der Familienversicherung musst Du selbst keine Zusatzbeiträge bezahlen. Erst wenn Du Dich gesetzlich studentisch krankenversicherst, fallen neben den festgelegten Beiträgen auch Zusatzbeiträge an, die je nach Krankenkasse unterschiedlich hoch sind.

Als Student ohne Familienversicherung – Deine Optionen

Irgendwann kommt der Tag, an dem Du auch als Student aus der Familienversicherung ausscheidest. Entweder weil Du Dein 25. Lebensjahr vollendet oder weil Du einen lukrativen Nebenjob gefunden hast. Nun musst Du Dich selbst gesetzlich oder privat versichern:

  • Private Krankenversicherung

    Wer nicht (mehr) in der Familienversicherung und Student ist, kann sich auch privat krankenversichern. Aber Moment: Sind die nicht viel zu teuer? So zumindest ihr Ruf. Fakt ist aber, dass gerade Studenten mit einer privaten Krankenversicherung sogar richtig viel Geld sparen können! Junge und gesunde Menschen sind bei den privaten Versicherern gern gesehen und bekommen von ihnen deshalb oft viel bessere Konditionen als von den gesetzlichen Krankenkassen. Deshalb empfehlen wir dir: Schaue Dir die Angebote der Privatversicherer an oder mache am besten gleich bei uns den Vergleich privater Krankenversicherungen.

  • Gesetzliche Krankenversicherung

    Bei der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung gibt es für alle Krankenkassen einen einheitlichen Grundtarif für Studenten zwischen 25 und 30 Jahren. Seit Wintersemester 2022/23 liegt er bei 85 € monatlich. Dazu erhebt jede Krankenkasse individuelle Zusatzbeiträge. Der Gesamtbetrag kann deshalb um einige Euros schwanken. Der entscheidende Unterschied liegt meistens in den Leistungen der Kassen. Hier musst Du genau vergleichen. Einen Überblick erhältst Du in unserem Krankenkassenvergleich.

  • Zuschüsse beim BAföG

    Wenn Du Deine Krankenversicherung selbst bezahlen musst, aber gleichzeitig BAföG erhältst, bekommst Du in der Regel einen Zuschuss auf Deine Förderung. Lies hier alles zur BAföG-Unterstützung bei der Krankenversicherung.

  • Beiträge steuerlich absetzen

    Wenn Du nebenbei bzw. in den Semesterferien so viel arbeitest, dass Du Lohnsteuer bezahlen musst, kannst Du Die Kosten für Deine Krankenversicherung steuerlich absetzen. Bei der gesetzlichen Versicherung kannst Du den vollen Beitrag geltend machen, bei der privaten einen Teil Deiner Kosten.

  • Wann ist Schluss mit Studententarif?

    Bist Du als Student bei der gesetzlichen Krankenkasse, kannst Du nur bis zu Deinem 30. Geburtstag besonders günstig dabei sein – danach gelten andere Regeln. Dasselbe gilt auch, wenn Du schon mehr als 14 Fachsemester hast. Danach musst Du Dich für deutlich höhere Beiträge freiwillig gesetzlich oder privat versichern. Bei der privaten Krankenversicherung giltst Du bis 35 als Student.

Kostenübersicht: Gesetzliche und private Krankenversicherung für Studenten

Alter

GKV Preis

bis 24 J.

ab 0 €, weil familienversichert

ab 25 J.

ab 95 €

ab 30 J.

ab 160 €

ab 14. Semester

ab 160 €

Alter

PKV Preis

bis 24 J.

ab 0 €, weil familienversichert

ab 25 J.

ab 121,78 €

ab 30 J.

ab 146,64 €

ab 14. Semester

ab 100 €

Sonderfall: Private Familienversicherung als Student und Beamtenkind?

Als ob es nicht schon kompliziert genug wäre, gelten für die Kinder von Beamten noch einmal spezielle Regeln bei der Familienversicherung. Als Student unter 25 bist Du bei Deinen Eltern mitversichert. Der Löwenanteil von bis zu 80% wird in der privaten Krankenversicherung als Beihilfe vom Dienstherren erstattet. Den restlichen Anteil zahlst Du beziehungsweise Deine Eltern selbst. Ein Wechsel in die gesetzlichen Kassen ist übrigens nicht möglich, solange Du Student bist. Heißt: Ein privater Studententarif ist die beste Option, sobald Du 25 wirst.