Einstiegsgehalt 
2.800
Durchschnittsgehalt 
4.141
Ausbildung 
Master

Was ist ein Regisseur?

Regisseure setzen fiktionale oder reale Geschehnisse in Szene. Ihre Arbeitsgebiete sind Film, Fernsehen, Theater oder Hörspiel. Vor allem im Filmbereich sind Regisseure nicht nur für die Anleitung von Schauspielern und Set-Mitarbeitern verantwortlich, sondern auch intensiv in die künstlerische Vor- und Nachbereitung eingebunden. Dazu gehören Drehbuch, Kameraführung und Schnitt.

Was macht ein Regisseur?

Als Regisseur oder Regisseurin erarbeitest Du das Gesamtkonzept für einen Film oder eine Theateraufführung. Ausgehend von einem bestimmten Text (Drehbuch, Schauspiel) oder einer Opernpartitur entwickelst Du eine innere Vorstellung von der Darstellung und setzt diese gemeinsam mit einem Team von Schauspielern oder Sängern um. Gibt es keine Textvorlage für Dein Projekt, musst Du diese selbst erstellen oder bei einem Autor in Auftrag geben. In Proben vermittelst Du Deinen Darstellern, wie sie Texte sprechen sollen und wie sie sich zu bewegen haben. Neben der Arbeit mit den Schauspielern kümmerst Du Dich um die Ausgestaltung des Bühnenraums oder Filmsets. Mit Deinem Bühnenbildner oder Set-Designer besprichst Du Dich über Hintergründe und Kulissen, mit Kameraleuten und Beleuchtern tauschst Du Dich über Kameraführung und Beleuchtung aus.

Wie wird man Regisseur?

Viele Regisseure sind Quereinsteiger und haben früher selbst als Schauspieler gearbeitet. Mittlerweile existieren an vielen Film-, Kunst- und Musikhochschulen aber auch Studiengänge, in denen Du das Regiehandwerk von der Pike auf lernen kannst. Trotzdem solltest Du auch als „studierter“ Regisseur schon frühzeitig praktische Erfahrungen auf der Bühne bzw. im Studio sammeln. In projektbezogene Assistenzstellen hast Du hierzu eine einmalige Gelegenheit. Regieassistenzen sind schon deshalb für viele angehende Regisseure unverzichtbar, weil man hier wertvolle Kontakte knüpfen kann.

Wenn Du Regisseur werden willst, sieht Dein Weg üblicherweise wie folgt aus:

  • Bachelorstudium: Von Sprecherziehung über Kameraführung bis hin zu ästhetisch-philosophischen Hintergründen lernst Du die fachlichen Voraussetzungen Deines Berufs kennen. Auf dem Lehrplan Deiner Regisseur-Ausbildung stehen dabei nicht nur theoretische Fächer: In eigenen Projekten (Kurzfilme, Bühnenproduktionen etc.) kannst Du Deine Kenntnisse meist schon von Beginn an praktisch umsetzen.
  • Masterstudium: Im Masterstudium kannst Du Deine bisherige künstlerische Arbeit ausbauen. Hier hast Du noch mehr kreative Freiräume und technische Möglichkeiten, Deine Vorstellungen umzusetzen, als im Bachelorstudium. Anspruchsvolle Regieprojekte von Masterstudenten werden häufig zu Nachwuchsfestivals oder Wettbewerben eingeladen. So kannst Du schon früh auf Dich aufmerksam machen und möglicherweise sogar einen Preis gewinnen. Vor allem am Anfang kann das Deine Karriere sehr fördern.
  • Regieassistenz: Selbst die größten Talente haben nach ihrer Regisseur-Ausbildung zunächst eine Regieassistenz gemacht, um so noch tiefere Einblicke in ihren Beruf zu nehmen. Das solltest Du auch tun, denn nirgendwo kannst Du Dir ein besseres Bild davon machen, wie man ein Team unter den Praxisbedingungen einer großen Produktion führt. Außerdem kannst Du vor Ort wichtige Ansprechpartner für Deine zukünftige Berufslaufbahn kennenlernen, z.B. Produzenten, Intendanten, Drehbuchautoren oder Schauspieler.

Wo arbeitet ein Regisseur?

Als Regisseur bist Du üblicherweise freiberuflich tätig. In seltenen Fällen kommt es vor, dass Theater einen Hausregisseur anstellen, dies aber meist auch nur für die Dauer einer oder weniger Spielzeiten. Regisseure arbeiten häufig zusammen mit:

  • Stadt-, Landes- oder Staatstheatern
  • Privattheatern
  • Musicalbühnen
  • Filmproduktionsfirmen
  • Fernsehsendern
  • Rundfunksendern
  • Werbeagenturen
  • Hörbuchverlagen

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Die Umsetzung szenischer Ideen braucht eine lange Vorlaufzeit – und meistens auch viel Nachbereitung. Entsprechend der Vielfalt Deiner Aufgaben als Regisseur, kannst Du mit einem bunten Berufsalltag rechnen. Zu den wesentlichen Aufgabenfeldern gehören die folgenden:

Wie sieht der Arbeitsplatz aus?

Als Regisseur oder Regisseurin verbringst Du die meiste Zeit im Studio, auf einer Bühne oder Probebühne. Filmdrehs verlangen jedoch häufig einen Standortwechsel, z.B. wenn es um Außenaufnahmen geht oder eine Szene in einem bestimmten nicht fiktiven Ort spielen soll. Auch Schauspielaufführungen finden oft außerhalb des Theatergebäudes statt, etwa in Hallen, ehemaligen Fabrikanlagen, Zelten und sogar auf Schiffen.

Was verdient ein Regisseur?

Was Du als Regisseur verdienst, hängt wesentlich von der Branche ab, für die Du arbeitest, aber auch von der Größe Deiner Projekte und Deinem Renommee. Am Anfang Deiner Karriere kannst Du mit einem Durchschnittsgehalt von rund 33.000 Euro im Jahr rechnen. Nach oben hin gibt es aber kaum Grenzen: In Hollywood verdienen berühmte Regisseure nicht weniger als die Spitzenstars, die in ihren Filmen mitspielen. Aber auch im Schauspiel- oder Opernbereich kannst Du durchaus Honorare im fünfstelligen Bereich erzielen, wenn Du Engagements an öffentlich finanzierten Theatern erhältst oder bei großen Festivals inszenierst.

Wie sind die Berufsaussichten für Regisseure?

Da es viele Felder gibt, auf denen sich Regisseure tummeln können, und das Bedürfnis der Menschen nach Kultur und Unterhaltung vermutlich nie aussterben wird, hast Du als Regisseur grundsätzlich gute Berufsaussichten – und zwar nicht nur in Deutschland: Auf der ganzen Welt gibt es Filmproduktionsfirmen, Agenturen und Fernsehanstalten, für die Du mit Deinem Talent und Deinen Fähigkeiten tätig werden kannst. Das gilt auch für das Theater, wobei die deutsche Bühnenlandschaft weltweit einzigartige Arbeitsbedingungen für Regisseure bietet: Allein rund 300 öffentlich finanzierte Theater gibt es hierzulande. Hinzu kommt eine kaum überschaubare Anzahl an privaten Bühnen, die ebenfalls einen Bedarf an engagierten Regisseuren haben. Als Freiberufler solltest Du vor allem am Anfang Deiner Karriere versuchen, viele unterschiedliche Projekte zu verfolgen, um Deinen Kunden- und Kontaktekreis möglichst breit zu streuen.

Welche Spezialisierungen gibt es?

Während viele Regisseure vor allem mit Schauspielern arbeiten, sind andere wiederum auf die Zusammenarbeit mit Opern- oder Musicalsängern spezialisiert. Überschneidungen gibt es nur selten, sie kommen aber vor. Die wesentlichsten Fachgebiete von Regisseuren sind:

  • Sprechtheater
  • Musiktheater
  • Show
  • Film/Fernsehen
  • Hörspiel

Passt der Beruf Regisseur zu mir?

Du liebst Theaterluft und bist aus dem Kino gar nicht mehr weg zu bewegen? Du hast als Kind schon im Kasperletheater den Ton angegeben und weißt, wie man Geschichten gut verpackt? Wenn Du jetzt ja sagst, hast Du schon mal gute Voraussetzungen für den Regieberuf. Willst Du tatsächlich Regisseur werden, solltest Du allerdings auch noch weitere Eigenschaften mitbringen.

Kreativität
Wenn Du Regisseur werden willst, geht ohne Kreativität gar nichts: Willst Du fantasievolle, lebendige Regiearbeiten auf die Bühne oder die Leinwand bringen, müssen Sprache und Bilder erst in Deinem Kopf entstehen.
Künstlerische Begabung
Sie geht oft mit Kreativität einher und befähigt Dich, Deine inneren Vorstellungen in ein nach außen hin sichtbares Ergebnis umzusetzen.
Ausdauer
Schon für die Vorbereitung eines Projekts musst Du eine gehörige Portion davon mitbringen. Oftmals dauert es Jahre, bis man die richtige Form für die Umsetzung einer künstlerischen Idee gefunden hat. Probenprozesse und Dreharbeiten sind sehr anstrengend und bedeuten häufig lange Arbeitstage. Da Du alle Fäden der Produktion in der Hand hältst, musst Du ständig mit maximaler Aufmerksamkeit dabei sein.
Flexibilität
Ein Film und zehn Drehorte: Du kannst Dir vorstellen, was das für ein Aufwand ist. Auch wenn Du für verschiedene Bühnen arbeitest, bedeutet das für Dich, jeweils für mehrere Wochen an einem anderen Ort zu sein.
Teamfähigkeit
Teamfähigkeit ist eine Kernkompetenz für Regisseure. Wenn Du Regisseur werden möchtest, musst daran denken, dass Du es meist mit begabten und sensiblen Menschen zu tun hast. Deine Aufgabe als Regisseur oder Regisseurin besteht nicht darin, anderen rücksichtslos Deine Vorstellungen aufzuzwingen, sondern sie durch Überzeugungsarbeit dazu zu bringen, ihr besonderes Talent in den Dienst einer gemeinsamen Sache zu stellen.
Kritikfähigkeit
Du präsentierst das Ergebnis Deiner Arbeit der Öffentlichkeit. Trotz der Energie und Leidenschaft, die Du investiert hast, kannst Du nicht damit rechnen, dass alle mit der Umsetzung Deiner künstlerischen Vorstellungen einverstanden sind. Kritiken können oft hart sein. Davon darfst Du Dich nicht entmutigen lassen.

Wenn Du über diese Eigenschaften verfügst und Dich vielleicht selbst schon einmal an Regieprojekten versucht hast, dann steht Deiner Regisseur-Ausbildung eigentlich nichts mehr im Weg.