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Magister: Fächer, Voraussetzungen & Alternative

Früher konntest Du philosophische, sprach-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Fächer in Deutschland ausschließlich auf Magister studieren. Seit die Universitäten auf Bachelor- und Master-Abschlüsse umgestellt haben, gibt es diesen Abschluss heute nur noch ganz selten.

Was ist ein Magister?

Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Meister“ oder „Lehrer“. Magister bezeichnet den akademischen Grad, den Du verliehen bekommst, wenn Du ein Magisterstudium erfolgreich abgeschlossen hast. Du bist dann Magister Artium oder als Frau Magistra Artium, M.A. ist die Abkürzung dafür, oder auch Mag.

Der zweite Teil der M.A.-Abkürzung steht für „Artium“, Latein für „Künste“. Diese Bezeichnung stammt noch aus der Antike und dem Mittelalter, als sieben bestimmte Studienfächer als die sieben freien Künste bekannt waren. Den Magister-Abschluss kannst Du nur in geistes- und kulturwissenschaftlichen Fächern machen, das Äquivalent für mathematische und naturwissenschaftliche Fächer ist das Diplom.

Die Bologna-Reform sollte Studienabschlüsse in Europa besser vergleichbar machen, weshalb Bachelor- und Masterabschlüsse eingeführt wurden. Dem Magister entspricht seitdem der Master of Arts (MA). Seitdem bieten nur noch sehr wenige Universitäten ein solches Studium an.

Welche Studiengänge schließen mit Magister ab?

Einen Magister Artium konntest Du ausschließlich nach dem Studium von Geistes-, Sprach- und Kulturwissenschaften verliehen bekommen, also zum Beispiel Germanistik, Geschichte, Theaterwissenschaft oder Kunstgeschichte. Als Nebenfach konntest Du auch andere Fächer wählen, zum Beispiel Informatik, Rechtswissenschaft oder BWL.

Studiengangsempfehlungen

Nach der Reform und der Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse gibt es in Deutschland nur noch wenige Universitäten und bestimmte Fächer, an denen Du auf Magister studieren kannst. Dazu gehören vor allem evangelische und katholische Theologie, die mit einem Magister Theologiae abschließen.

Außerdem bieten manche Unis ein Aufbaustudium an, zum Beispiel das Fach Unternehmensrestrukturierung in Heidelberg oder Privates und Öffentliches Wirtschaftsrecht in Jena, die sich an bereits fertige Juristen und Ökonomen richtet. Es schließt mit dem Abschluss Magister Legum ab.

Diesen Abschluss gibt es auch für Juristen, die im Ausland studiert haben, und deutsches Recht durch ein Aufbaustudium nachholen müssen.

Soziale Arbeit (B.A.)

  • Sprache: Deutsch
  • Beginn: WS oder SS
  • duales Studium

Standorte:

  • 8 Standorte

Journalismus & Unternehmens­kommunikation (B.A.)

  • Sprache: Deutsch
  • Beginn: WS oder SS
  • Präsenzstudium

Standorte:

  • Berlin
  • Hamburg
  • Iserlohn

Wirtschafts­recht (LL.B.)

  • Sprache: Deutsch
  • Beginn: WS
  • Präsenzstudium

Standorte:

  • Hamburg
  • München

Was ist besser: Magister oder Bachelor/ Master?

Ob ein Magistertitel oder ein Bachelor bzw. Master besser ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Der Vorteil am Studium auf Magister war sicher, dass Du mehrere Fächer sehr viel freier miteinander kombinieren konntest, als dies heute der Fall ist. Außerdem war das Studium weniger schulisch aufgebaut. Lehrveranstaltungen konnten sehr frei absolviert werden, statt wie heute in Modulen in einer bestimmten Reihenfolge.

Dafür gibt es durch den Bachelor heute die Möglichkeit, bereits nach sechs Semestern Regelstudienzeit einen ersten akademischen Abschluss zu machen und danach direkt zu arbeiten. Durch den Master kannst Du Dich weiter qualifizieren, auf einem bestimmten Gebiet spezialisieren und dafür auch die Universität wechseln. Außerdem sind die Bachelor- und Master-Abschlüsse international bekannter, was ein großer Vorteil ist.

Während ein Bachelor plus Master meist zehn Semester Regelstudienzeit hat und Du zwei große Abschlussarbeiten schreiben musst, dauerte das Studium auf Magister Artium neun Semester und es gab nur eine große schriftliche Abschlussarbeit, die Magisterarbeit.

Welche Voraussetzungen brauche ich für den Magister?

Um den Magistertitel zu bekommen, musst Du einige Voraussetzungen erfüllen. Je nach Studiengang können sich diese zwar unterscheiden, aber einige treffen auf alle zu.

Hochschulzugangsberechtigung

Fürs Studium benötigst Du eine Hochschulzugangsberechtigung. Das ist in der Regel ein Abitur. Doch Du kannst auch ohne Abitur studieren, wenn Du eine Berufsausbildung absolviert hast, die mit dem gewünschten Studienfach zu tun hat, und Du noch dazu über mehrere Jahre Berufserfahrung verfügst.

Numerus Clausus

Für manche Fächer gibt es einen Numerus Clausus. Das heißt, dass nicht alle Bewerber für den Studiengang zugelassen werden, weil es zu viele Bewerber für zu wenige Studienplätze gibt. Die Universität wählt dann unter anderem anhand der Abiturnote aus.

Der Numerus Clausus, abgekürzt NC, gibt an, welche Abiturnote der letzte zugelassene Bewerber hatte. Ein NC von 2,0 gibt also an, dass alle Bewerber mit der Abinote 2,0 oder besser zugelassen worden sind. Da sich die Anzahl der Bewerber und ihre Noten verändern, schwankt auch der NC mit jedem Semester. So ist er im Wintersemester meist höher als im Sommersemester, weil sich dann mehr Abiturienten bewerben.

Du kannst Deine Chancen auf eine Zulassung erhöhen, indem Du Dich an mehreren Universitäten bewirbst. Außerdem können Wartesemester, die Du zum Beispiel für eine berufliche Ausbildung, ein freiwilliges Jahr oder Praktika nutzt, Dir bei der Bewerbung helfen.

weitere Voraussetzungen

Manche Universitäten haben noch weitere Voraussetzungen, so musst Du für bestimmte Studienfächer ein Praktikum absolvieren, bevor Du Dich einschreiben kannst. Andere Fächer fordern Sprachkenntnisse auf einem bestimmten Level, die Du entweder noch vor Studienbeginn oder erst bis zu einem gewissen Semester nachweisen musst.

Wenn es sich beim Studium um ein Aufbaustudium handelt, dann musst Du davor bereits ein anderes Studium in derselben Studienrichtung absolviert haben.

Wie ist der Magister aufgebaut?

Das Studium hat eine Regelstudienzeit von neun Semestern. Du konntest Dein Studium relativ frei gestalten, indem Du verschiedene Fächer kombinierst. Meist hattest Du ein Hauptfach und zwei Nebenfächer (zum Beispiel Germanistik und Politikwissenschaft und Soziologie) oder zwei Hauptfächer.

Ein Studium auf Magister ist in zwei Abschnitte aufgeteilt: Im Grundstudium, das meist vier Semester dauert, lernst Du die Grundlagen der Fächer sowie die wichtigsten Theorien und Methoden und hast eine Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten. Im Grundstudium hast Du Vorlesungen und Pro-Seminare, in denen Du Referate hältst und kleine Hausarbeiten schreibst. Hast Du sie bestanden, erhältst Du dafür einen zum Teil benoteten Schein. Diesen Teil schließt Du mit einer Zwischenprüfung ab, die meistens eine mündliche Prüfung ist.

Darauf folgt das Hauptstudium, das fünf Semester dauert. Du hast Haupt-Seminare, in denen Du längere Hausarbeiten schreibst, und Vorlesungen. Wie im Grundstudium sammelst Du auch hier Scheine. Das Hauptstudium dient dazu, dass Du Dich spezialisierst und diejenigen Lehrveranstaltungen besuchst, die Dich am meisten interessieren.

Im letzten Semester legst Du die Magisterprüfung ab, die aus mündlichen und schriftlichen Klausuren in Deinen Haupt- und Nebenfächern besteht. Außerdem schreibst Du Deine Magisterarbeit. Hast Du die Prüfungen und die Arbeit bestanden, bekommst Du den Grad Magistra oder Magister Artium verliehen.

Was mache ich nach dem Magister?

Hast Du gute bis sehr gute Noten, steht Dir nach dem Magisterabschluss die Promotion – also die Arbeit an einer Doktorarbeit – und eine anschließende wissenschaftliche Karriere offen. Doch diesen Weg musst Du nicht einschlagen. Weil das Studium so breit gefächert ist, bereitet es nicht auf einen bestimmten Beruf vor. Du hast danach die Möglichkeit, je nachdem, welche Fächer Du studiert hast, Dich auf die verschiedensten Jobs zu bewerben.

Die meisten Absolventen arbeiten in den Bereichen Medien und Kultur, als Referent in pädagogischen, politischen und sozialwissenschaftlichen Betrieben oder in Bibliotheken. Durch Praktika, die Du während des Studiums absolviert hast, verbesserst Du Deine Jobchancen und merkst, für welche Bereiche Du Dich interessierst.

Insbesondere im Bereich Journalismus, Öffentlichkeitsarbeit und Kultur kannst Du nach dem Studium ein Volontariat beginnen, eine ein- bis zweijährige bezahlte Ausbildung in diesem Bereich.