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So kannst Du die Promotion finanzieren

Du willst Deinen Doktor machen, aber weißt nicht, wie Du die Promotion finanzieren sollst? Wir stellen die besten Geldquellen für Doktoranden vor.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Uni-Job oder ein Stipendium sind die gängigsten Wege, eine Promotion zu finanzieren.
  • Auch besondere Studienkredite für Promovierende sind eine wichtige Option.
  • Neben der klassischen Individualpromotion gibt es immer mehr Graduiertenkollegs.

Die besten Möglichkeiten, um Deine Promotion zu finanzieren

Du willst weiter forschen und irgendwann ein Dr. vor Deinem Nachnamen haben? Dann hast Du Dir sicher schon mal Gedanken gemacht über eine Promotion. Selbst finanzieren kannst Du so ein mindestens dreijähriges Vorhaben wahrscheinlich nicht so einfach, wenn Du gerade mit dem Studium fertig geworden bist. Als Doktorand bezahlst Du zwar weiterhin den regulären Semesterbeitrag und bekommst die bekannten Vergünstigungen (Studententicket, Studentenausweis etc.), aber Du musst Deinen Lebensunterhalt selbst bestreiten. BAföG, studentische Krankenversicherung und Werkstudentenjobs sind jetzt nicht mehr möglich. Aber das bedeutet keinesfalls, dass Du nicht auch ohne riesige Ersparnisse oder reiche Eltern promovieren kannst. Zum Glück gibt es zahlreiche Wege, um als Doktorand Dein Leben und Deine Forschung zu finanzieren.

Stipendium für die Promotion

Wusstest Du, dass mehr als 20 Prozent aller Stipendien für Promotionen vergeben werden? Stiftungen suchen nicht nur unter Studenten nach geeigneten Stipendiaten, sondern fördern auch die Wissenschaft. Dazu gehören die 13 deutschen Begabtenförderungswerke (z.B. "Studienstiftung des deutschen Volkes"), bei denen ein Doktorand mit 1.550 € monatlich unterstützt wird und Zuschüsse zur Krankenversicherung bekommt.

Gut zu wissen: Als Promovierender kannst Du Dich oft nicht mehr studentisch krankenversichern. Ob sie ein Auge zudrückt, entscheidet jede Krankenkasse anders. In jedem Fall musst Du Dich vor der Promotion selbst darum kümmern.

Wichtig: Achte auch auf kleinere und spezialisierte Stipendiengeber, die besonders dafür geeignet sind, um die Promotion zu finanzieren. Die Kunst besteht darin, aus den unzähligen Angeboten diejenigen raus zu filtern, die genau Dein Dissertationsthema abdecken. Hierbei hilft Dir Die Stipendiensuche von myStipendium.

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Die wichtigsten Anbieter für Promotionsstipendien

Ob ein Doktor in Philosophie, BWL oder Medizin – es gibt wirklich so gut wie für jeden Fachbereich ein geeignetes Stipendium. Sie werden von Unis, den Begabtenförderungswerken und spezialisierten Stiftungen vergeben. Die Anbieter wählen ihre Kandidaten u.a. nach Fach, Forschungsthema, Alter, gesellschaftlichem Engagement oder Wohnort aus. Die wichtigsten Stipendiengeber, die eine Promotion finanzieren, findest Du hier!

An der Uni arbeiten

Wenn Du als Doktorand sowieso ständig in der Uni bist, kannst Du dort auch gleich Geld verdienen. Ein Job als wissenschaftlicher Mitarbeiter oder Hilfskraft ist eine der beliebtesten Optionen, um die Promotion selbst zu finanzieren. Du bist dabei Mitarbeiter der Uni und hältst z.B. für Deinen Professor/Lehrstuhl Seminare oder arbeitest an Forschungen mit. In der Regel wirst Du dafür befristet als Teilzeitkraft angestellt, bist krankenversichert und zahlst Sozialabgaben. Du wirst nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst bezahlt. Als Doktorand bekommst Du als Einstiegsgehalt rund 3.500 € brutto – allerdings für eine Vollzeitstelle gerechnet. Da die meisten Promovierenden nur 50 oder 75 % arbeiten, verringert sich das Einkommen entsprechend. Wenn Du von 40 Stunden Wochenarbeitszeit ausgehst, sind bei einer halben Stelle wöchentlich mindestens 20 Stunden für die Arbeit am Lehrstuhl einzuplanen. So bleiben für die Diss also nur weitere 20 Wochenstunden. Der große Vorteil dabei, die Promotion zu finanzieren, indem Du an der Uni arbeitest, ist, dass Du ständig Kontakt mit Deinem Professor und weiteren Mitarbeitern hast, die Dir bei der Doktorarbeit weiterhelfen können.

Mit einem Kredit die Promotion finanzieren

Von Bildungs- bzw. Studienkrediten hat im Zusammenhang mit Studenten und Auszubildenden wahrscheinlich jeder schon einmal gehört. Diese Kredite sind eine Möglichkeit, sich zu besonders günstigen Konditionen Geld zu leihen. Viele Anbieter haben aber auch noch Angebote, die sich an Graduierte richten, um zinsgünstig die Promotion finanzieren zu können. Natürlich ist es eine Grundsatzfrage, ob Du schon vorm Berufseinstieg einen Kredit aufnehmen willst. Es lohnt sich aber, auch diese Finanzierungsmöglichkeit zu beachten, denn zu besseren Zinsen, weniger Eigenkapital und längerer Rückzahlungsfrist wirst Du später wohl nie mehr einen Kredit bekommen.

Um einen geeigneten Studienkredit zu finden, solltest Du Dich vorher immer erkundigen, ob das Angebot auch wirklich für Doktoranden gilt und wie flexibel die Rückzahlungsbedingungen sind. Der größte Vorteil eines monatlichen Darlehens liegt auf der Hand: Du kannst Dich voll und ganz, ohne den Druck nebenbei Geld verdienen zu müssen, auf Deine Doktorarbeit konzentrieren. Ziemlich wahrscheinlich wirst Du so auch schneller fertig und kannst eher in die Jobwelt einsteigen. Unsere Tabelle zeigt Dir die passendsten Kreditprogramme, um eine Promotion zu finanzieren.

Promotion an einem Graduiertenkolleg

Wenn Du zwar an der Uni promovieren willst, Dir aber Sorgen machst, dass Dir dabei Struktur fehlt, könnte ein Graduiertenkolleg das Richtige für Dich sein. Das sind Studien- und Forschungsprogramme an der Uni, in denen mehrere Doktoranden gleichzeitig promovieren. Auch weiterführende Seminare und Gruppenbesprechungen der Diss gehören dazu. Doktoranden können als wissenschaftliche Mitarbeiter die Promotion selbst finanzieren und/oder erhalten Stipendien. Graduiertenkollegs werden durch die "Deutsche Forschungsgemeinschaft" (DFG) teilfinanziert. Je nachdem wie/ob das Kolleg vom DFG finanziert wird, gibt es monatlich 1.000 bis 1.550 € (+100 Sachkostenzulage) als Stipendium.

Strukturierte vs. individuelle Promotion

Individualpromotion: Das ist der klassische Weg zum Doktortitel. Du suchst Dir hier also ein Dissertationsthema und einen Professor als Doktorvater aus. Dabei hast Du in der Regel keinen festen Zeitraum, in dem die Doktorarbeit fertig werden muss. Ziel ist Deine individuelle Forschung abzuschließen und zu veröffentlichen. Wie Du die Promotion finanzieren kannst, bleibt Dir überlassen, aber die meisten Doktoranden arbeiten auch an dem Lehrstuhl, an dem sie promovieren.

Strukturierte Promotion: Dabei bist Du an einem Graduiertenkolleg der Uni und arbeitest mit weiteren Doktoranden in einem themenbezogenen Forschungsprogramm. Es gibt ähnlich wie beim Studium einen Arbeits- und Stundenplan. Hier hast du keinen individuellen Doktorvater und der Zeitraum ist vorher festgelegt, beträgt aber maximal 3 Jahre.

Vor- und Nachteile: Ein Vorteil bei der Individualpromotion ist die zeitliche Flexibilität. Du musst nicht nach 36 Monaten fertig sein. Andere schätzen genau dieses Zeitgerüst an der strukturierten Promotion. Auch die Betreuung durch mehrere Professoren kann ein Vorteil sein, denn bei der Individualpromotion kommt es nicht so selten vor, dass man sich (nicht) mehr mit dem Doktorvater versteht und bei Problemen allein auf ihn angewiesen ist. Dafür bist Du bei der Individualpromotion freier in der Themenwahl und Art der Forschung. Letztendlich ist die richtige Promotionsform, wie so vieles, eine Typfrage.

Die Promotion mit anderen Jobs finanzieren

Eine Promotion muss nicht zwangsläufig mit Arbeit am Lehrstuhl zusammenhängen. Du kannst auch an der Doktorarbeit schreiben und nebenbei einem ganz anderen Job nachgehen. Das hat den Vorteil, dass Promotion und Berufsleben klar voneinander getrennt sind. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter bist Du vor allem dazu da, den Prof zu unterstützen, und häufig führt das dazu, dass Du ihm so viel Arbeit abnimmst, dass Du kaum noch dazu kommst, Dich um Deine eigene Diss zu kümmern. Gerade wer die Promotion selbst finanzieren muss – also fernab von Stipendien o.ä. – kann von (Neben-)Jobs außerhalb der Uni profitieren. Bei der Arbeit in Unternehmen ist oft mehr Geld drin, weil man nicht an die Tarife des öffentlichen Diensts gebunden ist wie als wissenschaftlicher Mitarbeiter.

3 besondere Arten eine Promotion abzuschließen und zu finanzieren

Wer mit einer Dissertation nur die Uni verbindet, liegt nicht ganz richtig. Je nach Fachrichtung und Thema gibt es noch einige spezielle Möglichkeiten eine Promotion abzuschließen und zu finanzieren. Lies hier, wie Du in Unternehmen, Forschungsprojekten oder dem Ausland zum Doktor wirst:

In Unternehmen promovieren

Unternehmen suchen nicht nur Studenten, die Bachelor- und Masterarbeiten für sie/mit ihnen schreiben, sondern kooperieren auch bei einer Promotion. Sie finanzieren dabei den Doktoranden bzw. stellen ihn an und profitieren davon, dass er ein Thema erforscht, das für sie von Interesse ist. Allerdings gibt es solche Angebote vor allem in den Bereichen Wirtschaft und Ingenieurswesen, wo Forschung auch viel praktisch angewandt wird. Natürlich muss es bei so einer externen Promotion trotzdem einen Doktorvater an der Uni geben, der mit eingebunden ist. Der Spagat zwischen Unternehmen und Uni kann anstrengend sein, lohnt sich aber meist finanziell und als Karriereinvestition.

In Forschungsprojekten promovieren

Die Unis können nicht nur wissenschaftliche Mitarbeiter anstellen, sondern haben manchmal auch die Möglichkeit, Projektstellen für Doktoranden zu vergeben. Hier kommen Drittmittel von Unternehmen oder Gesellschaften zum Einsatz, die die Stelle und damit die Promotion finanzieren. Solche Arbeitsplätze werden nach den Bedürfnissen der Geldgeber geschaffen, die ihr Projekt an der Uni erforschen lassen wollen. Hierfür ist dann in der Regel ein Team abgestellt, in dem Deine Dissertation ein Teil der Gesamtforschung ist. Das hat viele Vorteile, aber Du solltest immer auch im Hinterkopf haben, dass Projektgelder immer nur für einen bestimmten Zeitraum gewährt werden. Es kann also sein, dass die Förderung und damit Deine Stelle weg ist, bevor Du fertig promoviert hast.

Im Ausland promovieren

Auslandspraktika und –aufenthalte gehören mittlerweile fest zum Studentenleben. Warum also nicht auch im Ausland promovieren? Das wird in Zeiten der EU und Globalisierung immer mehr zu einer beachtenswerten Alternative und bei bestimmten Fachbereichen (z.B. International Relations) ist es sogar ratsam, um benötigte interkulturelle Erfahrung zu bekommen. Oft haben die Lehrstühle auch entsprechende Austauschprogramme und Angebote. Spezielle Auslands-Stipendien – z.B. vom Deutschen Akademischen Austauschdienst – können so eine Promotion finanzieren. Einen Überblick über alle Möglichkeiten erhältst Du in unserer Stipendiendatenbank.